Alvesin 10 E wird vom Arzt bei Ihnen mittels Infusion (Verabreichung direkt in die Vene) angewendet.
Bei der Berechnung der Dosierung muss der Hydratationszustand, insbesondere bei Kindern, berücksichtigt werden.
Dosierung
Die Dosierung erfolgt entsprechend dem Aminosäuren-, Elektrolyt- und Flüssigkeitsbedarf in Abhängigkeit vom klinischen Zustand des Patienten (Ernährungszustand und Ausmaß der krankheitsbedingten Katabolie).
Bei einer unzureichenden Leistung von Leber, Nieren, Nebennieren, Herz oder Lunge ist eine individuelle Dosierung erforderlich.
Es soll unterhalb der Zielinfusionsgeschwindigkeit begonnen und während der ersten Stunde auf den Zielwert gesteigert werden.
Richtwerte Erwachsene und Kinder ab 13 Jahren
Eine Gesamtflüssigkeitszufuhr von 40 ml/kg Körpergewicht (KG) und Tag sollte im Rahmen einer parenteralen Ernährungstherapie beim Erwachsenen nicht überschritten werden.
Tagesdosis:
10 – 20 ml/kg KG
- entspricht 1,0 – 2,0 g Aminosäuren/kg KG
- |
entspricht 700 – 1400 ml bei 70 kg KG |
Maximale Tagesdosis: |
20 ml/kg KG
- entspricht 2,0 g Aminosäuren/kg KG
- |
entspricht 140 g Aminosäuren bei 70 kg KG |
- |
entspricht 1400 ml bei 70 kg KG |
Maximale Infusionsgeschwindigkeit:
1 ml/kg KG und Stunde
- entspricht 0,1 g Aminosäuren/kg KG und Stunde 70 ml/70 kg KG und Stunde
- entspricht 7 g Aminosäuren/70 kg KG und Stunde
Mit der angegebenen Höchstdosierung werden die Grenzwerte der Tagesdosis (2,0 g/kg KG/Tag) und der Infusionsgeschwindigkeit (0,1 g/kg KG/h) für Aminosäuren nicht überschritten.
Richtwerte Kinder von 2 bis 13 Jahren
Die Dosierungsangaben für Kinder stellen orientierende Durchschnittswerte dar und müssen individuell nach Alter, Entwicklungsstand und Krankheit angepasst werden.
Tagesdosis für Kinder von 2 bis 4 Jahren
15 ml/kg KG
- entspricht 1,5 g Aminosäuren/kg KG
Tagesdosis für Kinder von 5 bis 13 Jahren
10 ml/kg KG
- entspricht 1,0 g Aminosäuren/kg KG
Maximale Infusionsgeschwindigkeit:
1 ml/kg KG und Stunde
- entspricht 0,1 g Aminosäuren/kg KG und Stunde
Alvesin 10 E wird als intravenöse Dauertropfinfusion verabreicht. Es empfiehlt sich direkt über ein größeres Blutgefäß (zentralvenös) zu infundieren. Die Utilisation (Verwertung) seiner Bestandteile ist bei langsamer Tropfenfolge besser als bei ra- scher Applikation.
Dauer der Anwendung
Alvesin 10 E kann bis zum Übergang auf eine komplette enterale oder orale Ernäh- rung (normale Nahrungsaufnahme) angewendet werden.
Wenn Sie eine größere Menge von Alvesin 10 E erhalten haben, als Sie sollten
Anzeichen einer Überdosierung:
Bei zu schneller Infusionsgeschwindigkeit kann es zu Unverträglichkeitsreaktionen (Übelkeit, Erbrechen, Schüttelfrost) sowie zu Aminosäurenverlusten über die Niere kommen.
Eine Überdosierung kann zu Aminosäurenvergiftungen, Überwässerung, einem erhöhten Gehalt an gelösten Stoffen im Blut (Hyperosmolarität), Störungen im Säure-Basen-Haushalt und Elektrolytstörungen führen.
Insbesondere bei kaliumhaltigen Lösungen kann eine zu rasche oder übermäßige Infusion zu einer Hyperkaliämie (erhöhten Kaliumwerten im Blut) führen. Die bedrohliche Serum-Kaliumkonzentration liegt bei > 6,5 mmol/l. Symptome einer Hyperkaliämie können sein:
Muskelschwäche, Sensibilitätsstörungen (Empfindungsstörungen), Störungen der Herzfunktion (Sinus-Bradykardie, Arrhythmie, Überleitungsstörungen, QRS- Verbreiterung bis zum Schenkelblock, spitze T-Welle im EKG – bei digitalisierten Patienten können T-Wellen-Veränderungen verschleiert sein).
Behandlung einer Überdosierung:
Treten diese Symptome auf, wird der Arzt für die Verringerung der Infusionsgeschwindigkeit bzw. Unterbrechung der Infusion, beschleunigte Ausscheidung über die Niere und einen entsprechenden Ausgleich des Elektrolythaushaltes sorgen. In bedrohlichen Fällen wird eine Behandlung mit einer künstlichen Niere (Dialyse) durchgeführt.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt.