Wann darf Lanvis nicht angewendet werden?
Im Falle einer bekannten oder vermuteten Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff Thioguanin oder gegenüber einem anderen Bestandteil des Präparates, darf Lanvis nicht eingenommen werden.
Während der Schwangerschaft oder Stillzeit darf Lanvis nicht eingenommen werden.
Wann ist bei der Einnahme von Lanvis Vorsicht geboten?
Lanvis wird Ihnen in der Regel von einem Tumorspezialisten verschrieben und dessen Anweisungen sollten strikte befolgt werden. Er bzw. sie wird regelmässig Blut, Urin und Leberfunktion kontrollieren.
Lanvis hat eine starke Hemmwirkung auf das Knochenmark und führt zur Abnahme der Blutplättchen, der weissen und weniger stark der roten Blutzellen. Als Folge können vermehrt Infektionen und Blutungskomplikationen auftreten.
Sie sollten sich unverzüglich bei Ihrem behandelnden Arzt oder Ihrer Ärztin melden, wenn es zu Blutungen und/oder blutunterlaufenen Stellen an Ihrem Körper kommt oder wenn Fieber oder andere Zeichen einer Infektion auftreten.
Wenn Sie eine Mutation in Ihrem NUDT15-Gen (einem Gen, das am Abbau von Lanvis im Körper beteiligt ist) haben, besitzen Sie möglicherweise ein erhöhtes Risiko, dass die Zahl Ihrer weissen Blutkörperchen abnimmt. Dies kann dazu führen, dass Sie Infektionen bekommen, oder Ihr Haar verlieren.
Ihr Arzt kann vor oder während Ihrer Behandlung eine genetische Untersuchung (d.h. eine Analyse Ihres NUDT15-Gens) durchführen, um festzustellen, ob Ihre Reaktion auf dieses Arzneimittel durch Ihre Genetik beeinflusst wird. Ihr Arzt wird Ihre Lanvis-Dosis nach diesen Tests möglicherweise ändern.
Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin wird Sie besonders engmaschig kontrollieren, wenn bei Ihnen ein angeborener Mangel am Enzym Thiopurin-Methyltransferase oder am Enzym Hypoxanthin-Guanin-Phosphoribosyl-Transferase (sogenanntes Lesch-Nyhan-Syndrom) vorliegt.
Lanvis kann eine Leberschädigung verursachen. Sie sollten die Behandlung sofort abbrechen und Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin konsultieren, wenn Zeichen einer Leberschädigung wie Gelbsucht (Gelbfärbung der Haut und Augen), dunkler Urin, heller Stuhl, Müdigkeit und Appetitverlust auftreten.
Lanvis kann wegen seiner hemmenden Wirkung auf das Immunsystem dazu führen, dass Impfungen wirkungslos bleiben oder Impfungen mit Lebendimpfstoffen eine Infektion auslösen. Während der Therapie mit Lanvis sollen deshalb keine Impfungen mit Lebendimpfstoffen durchgeführt werden. Impfungen sollten frühestens 3 Monate nach Beendigung der Behandlung mit Lanvis vorgenommen werden.
Gewisse Arzneimittel gegen chronische Darmentzündungen (Mesalazin, Olsalazin, Sulfasalazin) sollten nur mit grosser Vorsicht gleichzeitig mit Lanvis eingenommen werden, da sie den Abbau von Lanvis vermindern. Dies gilt vor allem dann, wenn Sie einen Mangel des Enzyms Thiopurin-Methyltransferase haben.
Patienten sind während der Behandlung mit Thioguanin erhöht empfindlich gegen Sonnenstrahlung. Patienten sollen sich nur begrenzt Sonnen – und UV-Licht aussetzen, schützende Kleidung tragen und Sonnenschutz mit einem hohen Schutzfaktor verwenden
Während der Therapie eines Mannes müssen wirksame Methoden zur Empfängnisverhütung angewendet werden, da Kinder mit Fehlbildungen gezeugt werden können.
Aufgrund der unerwünschten Wirkungen wie Übelkeit und Erbrechen ist beim Lenken von Fahrzeugen und Bedienen von Maschinen Vorsicht geboten.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie an anderen Krankheiten leiden, Allergien haben oder andere Arzneimittel (auch selbstgekaufte!) einnehmen oder äusserlich anwenden.
Bitte nehmen Sie Lanvis erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Zuckerunverträglichkeit leiden.
Darf Lanvis während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen werden?
Wenn Sie oder Ihr Partner eine Lanvis-Therapie erhalten, sollte eine Schwangerschaft vermieden werden, und es sollten wirksame Massnahmen zur Empfängnisverhütung angewendet werden.
Unter einer Lanvis-Therapie sollten Mütter nicht stillen.