Die Therapie zielt darauf ab den Blutfluss in den Venen zu erhalten und einen Blutstau zu unterbinden. Infolge sollen Ödeme minimiert, die Versorgung des Gewebes verbessert und die Bildung von Geschwüren verhindert werden.
Allgemeine Maßnahmen:
- Es ist ratsam in Bewegung zu bleiben. Langes Stehen oder Sitzen stellt eine Belastung für die Venen dar. Auch während der Arbeit sollte versucht werden, möglichst oft zwischen Sitzen, Stehen und Gehen zu wechseln.
- Beim Sitzen kann es hilfreich sein die Beine immer wieder hochzulagern. Kreisende Fußbewegungen können auch im Sitzen die Blutzirkulation anregen.
- In der Nacht können die Beine leicht erhöht gelagert werden was zu einer Verbesserung des Blutrückflusses führt.
- Kalte Beingüsse während dem Duschen führen zu einer besseren Durchblutung.
- Extreme Hitze, wie sie in der Sonne oder Sauna herrscht, sollte vermieden werden.
Stützstrümpfe:
Bestehen leichte bis mittlere Beschwerden (beispielsweise Wasseransammlungen) können diese mithilfe von Stützverbänden oder- strümpfen (Kompressionsstrümpfe) behandelt werden. Durch diese Methode werden jedoch nur die Beschwerden reduziert, wohingegen die Krampfadern bestehen bleiben. Dennoch gilt diese Therapie als erste Wahl.
Durch Stützstrümpfe wird ein dosierter Druck auf das Bein ausgeübt und somit die lädierten Venenwände unterstützt. Infolge kommt es zu einer geringeren Blutstauung in den Venen, die Venenklappen schließen effizienter und es kommt zu einer Reduzierung der Wasseransammlungen im Gewebe. Die Wirkung kann sich jedoch nur entfalten, wenn die Betroffenen die Stützstrümpfe im Liegen anziehen, da im Stehen bereits 500 ml Blut in beiden Beinen „versackt“ sind.
Je nach Lage und Ausdehnung der Krampfadern können Waden-, Knie-, Halbschenkel- oder Schenkelstrümpfe angewendet werden. Stützstrümpfe müssen genau auf den Betroffenen zugeschnitten sein, weshalb sie oftmals nach Maß angefertigt werden. Nach vier bis sechs Monaten sollten sie gewechselt werden.
Stützstrümpfe sind in den Kompressionsklassen I bis IV erhältlich, wobei Klasse I am schwächsten ist. Sie werden nur bei leichten Beschwerden, sowie zur Vorbeugung in der Schwangerschaft angewendet.
Kompressionsverbände:
Kompressionsverbände führen zu einer Erhöhung des Drucks im Gewebe. Infolge werden Wasseransammlungen ausgeschwemmt, die Venen werden schlanker und die Venenklappen schließen wieder besser. Kompressionsverbände werden vor allem in den ersten Tagen nach einer Venenoperation, sowie bei akuten, ausgeprägten Schwellungen angewendet. Bei dauerhafter Anwendung haben sich gut angepasste Kompressionsstrümpfe besser bewährt.
Medikamente:
Medikamente gegen Krampfadern sind bislang nicht bekannt. Dennoch gibt es verschiedene Präparate zur inneren und äußeren Anwendung. Die Wirksamkeit ist jedoch umstritten.
Um Ödeme zu vermeiden, können verschiedene pflanzliche Präparate angewendet werden (Ödemprotektiva), die die Gefäße abdichten sollen. Einigen Studien zufolge verhält sich Rosskastanienextrakt, sowie das daraus isolierte Stoffgemisch Aescin, Troxerutin und Hydroxyethylrutoside positiv auf die Ödemvermeidung. Weitere gut untersuchte pflanzliche Arzneien sind Mäusedorn, rotes Weinlaub und Steinklee.
Venenstärkende Arzneimittel haben zur Folge, dass die Spannung der Gefäßwände erhöht wird.
Diuretika bewirken eine Wasserausschwemmung aus dem Körper, sollten jedoch nicht über einen längeren Zeitraum eingenommen werden und nur wenn der Betroffene unter sehr starken Ödemen leidet.
Wirkung verspricht auch eine Vielzahl an Venensalben, die hauptsächlich Heparin in Kombination mit unterschiedlichen Pflanzenextrakten enthalten. Es existieren jedoch keine Beweise über die Wirksamkeit dieser Stoffe und ob sie überhaupt die Haut durchdringen.
Sklerosierung (Verödung), Lasertherapie:
Diese Methode kommt bei oberflächlichen und dünneren Krampfadern (Besenreiser- oder Seitenastvarizen) zum Tragen. Diese können unter lokaler Betäubung verödet werden. Hierzu wird eine Flüssigkeit oder ein Schaum in die Venen injiziert um sie zu verschließen. Diese Methode soll vor allem das kosmetische Ergebnis verbessern.
Bei größeren Krampfadern oder wenn die Verbindungsvenen zwischen oberflächlichen und tiefen Blutgefäßen (Perforansvenen) betroffen sind, kann keine Verödung durchgeführt werden, da das Risiko zu hoch wäre, die Blutabflusswege in der Tiefe des Beins zu schädigen.
Die Verödung von Krampfadern kann auch unter örtlicher Betäubung mit einem Laser oder mit Radiowellen erfolgen. Die Verfahren ähneln sich. Der behandelnde Arzt führt an der Knöchelinnenseite oder in der Kniekehle einen kleinen Schnitt durch und bringt eine dünne Spezialfaser in die Krampfader ein. Diese wird, abhängig von der Technik mit Laserlicht oder mit Radiowellen erwärmt. Infolge verklebt sich die Veneninnenwand und die Krampfadern werden verschlossen. Es kommt zu einer Verhärtung der Vene und innerhalb von einigen Monaten wird sie vom Körper abgebaut. Beide Methoden sind noch relativ neu und weisen wenige Erfahrungsberichte auf.
Operation:
Die Operation stellt die Methode dar, die am ehesten dauerhaft von Krampfadern befreit. Bei der Operation entfernt oder unterbindet der Arzt die veränderte Vene. In der Regel stellt die fehlende Krampfader kein Problem dar, da im Bein viele Venen verlaufen. Diese Operation kann jedoch nur erfolgen, wenn die tiefen Beinvenen durchgängig sind.
Leidet der betroffene unter ausgeprägten Krampfadern, die Beschwerden verursachen, stellt die Operation die beste Methode dar.
Zwischen folgenden Operationstechniken kann ausgewählt werden:
- Venenstripping: Bei dieser Methode wird die gesamte Krampfader entfernt. Hierzu führt der Arzt auf der Innenseite des Knöchels einen Draht in die Vene ein und führt ihn bis zur Leiste, wo die Krampfader ins tiefe Venensystem mündet. Mithilfe dieses Drahtes ist es möglich die Vene komplett herauszuziehen.
- Krossektomie: Neben dem Venenstripping werden ergänzend oftmals alle Venenäste am sogenannten Venenstern (Krosse) unterbunden. Dieser Ort in der Leiste stellt die Mündung der oberflächlichen Beinvenen in das tiefe Venensystem dar. Durch diese Technik soll verhindert werden, dass nach der Operation neue Krampfadern entstehen.
- Perforansligatur: Hierbei führt der Arzt über jeder veränderten Verbindungsvene zwischen oberflächlichen und tiefen Beinvenen einen kleinen Schnitt durch. Die Krampfader wird entweder abgebunden und innerhalb von Monaten vom Körper abgebaut oder sofort herausgezogen.