Grundlagen
Die Diagnose „Akute Leukämie“ ist wohl für jeden etwas Erschütterndes. Man weiß zwar vielleicht, dass es irgendetwas mit dem Blut zu tun hat, und dass es sich um einen Krebs handelt, doch wie da genau was nicht funktioniert, darüber ist man sich meistens im Unklaren. Oft weiß man nur, dass es eine gefährliche und bedrohliche Erkrankung ist.
Erkrankung des blutbildenden Systems
Die Grundzüge der Erkrankung liegen schon in deren Namen. Der Begriff Leukämie leitet sich nämlich vom griechischen „leukós“ für weiß und „haima“ für Blut ab. Dies deutet darauf hin, dass mit den weißen Blutzellen, den Leukozyten, etwas nicht stimmt. Doch nicht das Blut selbst, sondern vielmehr die blutbildenden Organe sind krankhaft verändert.
Im blutbildenden System wachsen und reifen die verschiedensten Zellen des Blutes heran. Dazu gehören nicht nur mehrere Arten von weißen Blutkörperchen (Leukozyten), sondern auch die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) und die Blutplättchen (Thrombozyten).
Zu viele Leukozyten-Stammzellen
Bei einer Leukämie funktionieren die Stammzellen einer Leukozyten-Population nicht mehr. Deswegen werden entweder zu viele oder zu wenig oder unreife Blutzellen gebildet und ins Blut ausgeschwemmt. Die Reifung anderer Blutzellen kann dadurch unterdrückt werden. Im Blutbild findet man dann eine sehr große Anzahl unreifer Leukozyten-Populationen, während die anderen Zelltypen vermindert sind.
Bei einer akuten Leukämie handelt es sich um eine Erkrankung, die sich sehr schnell weiter entwickelt. Dabei kann noch zwischen einer akuten myeloischen Leukämie (AML) und einer akuten lymphatischen Leukämie (ALL) unterschieden werden. Bei Kindern findet man häufig eine ALL, während Erwachsene eher zur AML neigen.