Nasenbluten (Epistaxis)

Nasenbluten (Epistaxis)
Internationale Klassifikation (ICD) R04.-

Grundlagen

Beschreibung

Das Platzen von Blutgefäßen der Nasenschleimhaut verursacht Nasenbluten. Meistens betrifft er das Nasenseptum, also den vordersten Teil der Nasenscheidewand. An dieser Stelle findet sich unter einer empfindlichen Schleimhaut ein dichtes Geflecht von Gefäßen (Locus Kiesselbachi). Häufiges Schnäuzen oder Nasenbohren stellen eine extreme Belastung dar und verletzen sowohl Schleimhaut als auch darunterliegende Gefäße.

Normalerweise ist Nasenbluten harmlos, beinahe jeder Erwachsene war bereits einmal in seinem Leben davon betroffen. Ärztliche Behandlung ist jedoch nur selten notwendig, z.b. bei starkem Blutverlust durch eine Gerinnungsstörung.

Ursachen

Häufige Ursachen:

  • Wiederholtes und heftiges Schnäuzen
  • Nasenbohren
  • Gewalteinwirkung (z.b. ein Schlag)
  • Allergie
  • Akute Infekte (z.b. Grippe, Erkältung)
  • Trockenes Raumklima
  • Hypertonie (Bluthochdruck)
  • Gerinnungsverändernde Medikamente (z.b. Phenprocoumon; Acetylsalicylsäure)
  • Chemikalien (z.b. Chlor reizt Schleimhaut)

Seltener:

  • Fremdkörper (Verletzung der Schleimhaut)
  • Schädelbasisbruch (ohne direkte Verletzung der Nase)
  • Blutkrankheiten (z.b. Hämophilie, Leukämie)
  • Tumoren (in Nasenhöhlen und -nebenhöhlen)
  • Morbus Osler (erblich bedingte Blutungen aus Gefäßknötchen)

Symptome

Bei Nasenbluten sind wenige Tropfen bis hin zum starken Blutverlust mit folgendem Kreislaufschock möglich. Die Intensität der Blutung hängt von der verursachenden Verletzung ab.

Übelkeit ist eine häufige Begleiterscheinung von Nasenbluten, da Blut leicht verschluckt wird und dann im Magen verklumpt.

Therapie

  • Kopf bei aufgerichtetem Oberkörper nach vorne beugen.
  • Blut herauslaufen lassen oder ausspucken (verhindert Brechreiz).
  • Zusammenpressen der Nasenflügel für 5-10 Minuten.
  • Eiskrawatte – Dazu den Nacken mit Eisbeuteln oder kalten Umschlägen kühlen (Gefäße verengen sich bei Kälte und stoppen so die Blutung).
  • Nach Nasenbluten kein Naseputzen für zumindest 12 Std.

Falls Nasenbluten häufig auftritt, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Dadurch erweitern sich die Behandlungsmöglichkeiten:

  • Nasentamponade (Druck auf das geschädigte Gefäß)
  • Verödung, Verätzung
  • Gefäßabbindung unter Narkose (sehr selten)
  • Grunderkrankung behandeln (wenn Bluthochdruck, oder Gerinnungsstörungen Nasenbluten verursachen)

Prognose

Meistens erfolgt Nasenbluten komplikationslos. Ärztliche Behandlung ist nur selten notwendig z.b. bei starkem Blutverlust durch eine Gerinnungsstörung.

Vorbeugen

  • Nasenschleimhaut nicht verletzen (z.b. durch Nasenbohren)
  • Luftbefeuchter gegen trockenes Raumklima verwenden
  • Vermeiden von häufigem und zu starkem Naseputzen
  • Trockene Nasenschleimhaut pflegen (z.b. Nasensalbe)
  • Grunderkrankung behandeln lassen (z.b. Gerinnungsstörung, zu hoher Blutdruck)

Redaktionelle Grundsätze

Alle für den Inhalt herangezogenen Informationen stammen von geprüften Quellen (anerkannte Institutionen, Fachleute, Studien renommierter Universitäten). Dabei legen wir großen Wert auf die Qualifikation der Autoren und den wissenschaftlichen Hintergrund der Informationen. Somit stellen wir sicher, dass unsere Recherchen auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren.
Danilo Glisic

Danilo Glisic
Autor

Als Biologie- und Mathematikstudent verfasst er leidenschaftlich Magazinartikel zu aktuellen medizinischen Themen. Aufgrund seiner Affinität zu Zahlen, Daten und Fakten, liegt sein Fokus dabei auf der Beschreibung von relevanten klinischen Studienergebnissen.

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