Bevor Sie mit der Einnahme hormonaler Mittel zur Schwangerschaftsverhütung beginnen, sollte Ihr Arzt oder Ihre Ärztin eine sorgfältige Eigen- und Familienanamnese (Vorkommnisse von eigenen Krankheiten und von Krankheiten in der Familie) erheben sowie eine gründliche allgemeine und gynäkologische Untersuchung durchführen. Eine Schwangerschaft ist auszuschliessen.
Während der Anwendung von Gestoden Plus-Teva 20/30 empfehlen sich regelmässige ärztliche Kontrolluntersuchungen nach Absprache mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin.
Einnahmefehler oder Erbrechen, sehr seltene individuelle Stoffwechselstörungen oder die gleichzeitige Einnahme bestimmter Arzneimittel (siehe «Wann ist bei der Einnahme von Gestoden Plus-Teva 20/30 Vorsicht geboten?/Wechselwirkungen mit anderen Mitteln») können die schwangerschaftsverhindernde Wirkung beeinträchtigen (erste mögliche Anzeichen: Zwischenblutungen).
Falls Sie bisher ein anderes hormonales Empfängnisverhütungsmittel eingenommen haben oder sehr bald nach einer Entbindung oder Fehlgeburt mit der Einnahme von Gestoden Plus-Teva 20/30 beginnen wollen, fragen Sie bitte zunächst Ihren Arzt oder Ihre Ärztin.
Wie alle oralen Empfängnisverhütungsmittel schützt Gestoden Plus-Teva 20/30 nicht vor HIV-Infektionen (AIDS) bzw. anderen Geschlechtskrankheiten.
Gestoden Plus-Teva 20/30 wurde ausschliesslich Ihnen verordnet, deshalb geben Sie dieses Arzneimittel nicht an andere weiter.
Ihr Arzt oder Ihre Ärztin wird entscheiden, ob bei Ihnen irgendwelche medizinischen Gründe dafür vorliegen, dass Sie Gestoden Plus-Teva 20/30 nicht einnehmen dürfen.
Gestoden Plus-Teva 20/30 darf nicht angewendet werden bei:
? bestehender oder vermuteter Schwangerschaft;
? Überempfindlichkeit gegenüber einem Inhaltsstoff von Gestoden Plus-Teva 20/30;
? vorhandenen oder vorausgegangenen Blutgerinnseln (Thrombose, Embolie), z.B. in den Beinen, Lungen oder Augen;
? vorausgegangenem Herzinfarkt oder Schlaganfall oder bei Vorstadien einer Thrombose (z.B. bei vorübergehenden Durchblutungsstörungen, Angina pectoris);
? Migräne mit fokalen neurologischen Symptomen in der Vorgeschichte (Anzeichen, die dem Migräneanfall vorausgehen, wie Sehen von flimmernden, sternförmigen Figuren oder einem schwarzen Fleck, Auftreten von Schwindel oder Sprachstörungen sowie Missempfindungen, Lähmungen oder auch Bewusstlosigkeit);
? schwerer Zuckerkrankheit, die zu Veränderungen an den Blutgefässen geführt hat;
? bestehende oder vorausgegangene Entzündung der Bauchspeicheldrüse in Verbindung mit einer massiven Erhöhung von Blutfettwerten;
? bestehenden oder vorausgegangenen schweren Leberfunktionsstörungen, solange die Leberwerte abnormal sind;
? vorausgegangenen oder bestehenden Lebergeschwulsten,
? bestehendem oder vermutetem Brust- oder Gebärmutterkrebs, wenn Geschlechtshormone eine Rolle spielen;
? nicht abgeklärten Scheidenblutungen.
Es ist wichtig, dass Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin informieren, wenn folgende Krankheiten bestehen oder einmal bestanden haben (vgl. auch «Beeinflussung der Blutgerinnung, Risiko für Gefässerkrankungen»):
Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus), Migräne, schwere Herz- oder Nierenerkrankungen, vorausgegangene Venenentzündungen, Krampfadern, gewisse Brustveränderungen, Brustkrebs in der Familie, chronische entzündliche Darmerkrankungen, Gallenblasenerkrankungen, Leberfunktionsstörungen Porphyrie (eine Stoffwechselkrankheit), Lupus (SLE), Mittelohrschwerhörigkeit, Sichelzellanämie, Veitstanz (Chorea minor), Fettstoffwechselstörungen, Bluthochdruck, Blutgerinnungsstörungen, Herpes-Erkrankung während einer früheren Schwangerschaft.
In seltenen Fällen können bräunliche Flecken im Gesicht (Chloasma) auftreten, insbesondere wenn sich diese Erscheinung in einer vorausgegangenen Schwangerschaft gezeigt hat. Wenn Sie dazu neigen, sollten Sie längere Sonnenbäder und ultraviolette Strahlen während der Einnahme von Gestoden Plus-Teva 20/30 meiden.
Bei Vorliegen eines erblich bedingten oder später aufgetretenen Angiödems (in Episoden auftretendes Anschwellen von Körperteilen wie Händen, Füssen, Gesicht oder Atemwegen, das durch einen Defekt des Gens, welches ein Blutprotein namens C1-Hemmer kontrolliert, verursacht wird) kann die Einnahme von Östrogenen diese Symptome hervorrufen oder verschlimmern.
Beeinflussung der Blutgerinnung, Risiko für Gefässerkrankungen
Bei Frauen, die hormonale Empfängnisverhütungsmittel ? einschliesslich Gestoden Plus-Teva 20/30 ? anwenden, besteht ein leicht erhöhtes Risiko für Gerinnselbildung in Venen und Arterien (venöse und arterielle thromboembolische Krankheiten), welche zu teilweise schweren Gesundheitsschäden führen kann. Eine Gerinnselbildung kann in Venen zu tiefen Venenthrombosen (Venenentzündung) oder Lungenembolie, in Arterien zu Schlaganfall oder Herzinfarkt führen. Diese Erkrankungen treten selten auf. Das Risiko für tiefe Venenthrombosen ist während des ersten Anwendungsjahres am grössten.
Das Risiko für solche Thrombosen oder Embolien besteht bei der Einnahme aller hormonalen Empfängnisverhütungsmittel, es ist jedoch geringer als während einer Schwangerschaft.
Es wurde über Einzelfälle von Blutgerinnseln in den Augen (Netzhautthrombosen) oder anderen Organen berichtet. Ein Zusammenhang mit der Einnahme oraler Empfängnisverhütungsmittel ist jedoch nicht erwiesen. Das Risiko für Gerinnselbildung in Venen und Arterien erhöht sich bei:
? zunehmendem Lebensalter;
? Tabakkonsum; das Risiko für Durchblutungsstörungen in Herz oder Gehirn (Herzinfarkt/Schlaganfall) erhöht sich zusätzlich mit zunehmendem Alter und starkem Rauchen. Deshalb sollten Sie nicht rauchen, besonders wenn Sie älter als 35 Jahre sind. Informieren Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin unbedingt über Ihre Rauchgewohnheiten;
? früherem Auftreten einer Venenthrombose, Lungenembolie, eines Herzinfarkts oder Schlaganfalls bei einem Geschwister- oder Elternteil;
? erheblichem Übergewicht (Ihr Arzt oder Ihre Ärztin wird Sie diesbezüglich informieren);
? Störungen des Blutfett (Lipid)-Stoffwechsels;
? Bluthochdruck;
? Migräne;
? bestimmten Herzkrankheiten (Herzklappenerkrankungen, Vorhofflimmern);
? Bettlägrigkeit oder eingeschränkter Bewegungsfreiheit nach einem Unfall oder einer Operation;
? Blutgerinnungsstörungen.
Wann sollten Sie die Einnahme von Gestoden Plus-Teva 20/30 abbrechen und Ihren Arzt oder Ihre Ärztin aufsuchen?
Wenn einer der folgenden Punkte zutrifft:
? Schwangerschaft oder Verdacht auf Schwangerschaft;
? Migräne oder ungewohnt starke Kopfschmerzen, die Sie früher nicht hatten oder häufigeres Auftreten ungewohnt starker Kopfschmerzen;
? plötzliche Seh-, Hör-, Sprech- oder sonstige Wahrnehmungsstörungen;
? einseitige Beinschmerzen und/oder Schwellung in einem Bein;
? plötzliche Atembeschwerden oder plötzliches Auftreten von Husten unklarer Ursache;
? plötzlicher starker Schmerz im Brustkorb mit oder auch ohne Ausstrahlung in den linken Arm;
? plötzliches Auftreten von Schwindel, Kollaps mit oder auch ohne Krampfanfälle, von Schwächegefühl, Gefühlsstörungen oder Koordinationsstörungen;
? geplante Operation (mind. 4 Wochen vorher absetzen) oder Bettlägerigkeit nach einem Unfall oder einer Operation sowie eingeschränkte Bewegungsmöglichkeit (die erneute Einnahme sollte nicht früher als 2 Wochen nach Wiedererlangen vollständiger Mobilität erfolgen);
? erheblicher Blutdruckanstieg (bei wiederholter Messung);
? Auftreten von Gelbsucht, Auftreten von Hepatitis (Leberentzündung), Juckreiz am ganzen Körper;
? plötzliches Auftreten starker Bauchschmerzen oder Anschwellen des Bauches;
? Auftreten eines Knotens in der Brust;
? Auftreten ungewöhnlicher, starker Zwischenblutungen;
? zweimaliges Ausbleiben der Monatsblutung.
Tumorerkrankungen
Bei Frauen, die die Pille über längere Zeit nehmen, treten häufiger Fälle von Gebärmutterhalskrebs auf. Das höchste Risiko für Gebärmutterhalskrebs ist eine lang andauernde Infektion mit dem Papillomavirus (HPV-Infektion). Die Langzeiteinnahme der Pille könnte zu diesem erhöhten Risiko beitragen.
Brustkrebs wurde bei Frauen, die die Pille nehmen, geringfügig öfter festgestellt als bei Frauen gleichen Alters, die die Pille nicht nehmen. 10 Jahre nach Absetzen der Pille besteht allerdings kein Unterschied mehr. Es ist nicht bekannt, ob der Unterschied durch die Pille verursacht wird. Möglicherweise wurden diese Frauen nur sorgfältiger und öfter untersucht, so dass der Brustkrebs früher erkannt wurde.
In seltenen Fällen sind nach Langzeitanwendung hormonaler Wirkstoffe, wie sie Gestoden Plus-Teva 20/30 enthält, gutartige, noch seltener bösartige Veränderungen an der Leber beobachtet worden, die zu inneren Blutungen führen und das Absetzen des Präparates erforderlich machen können. Deshalb ist der Arzt oder die Ärztin zu informieren, wenn ungewohnte Oberbauchbeschwerden auftreten, die nicht von selbst bald vorübergehen.
Wechselwirkungen mit anderen Mitteln
Gewisse Arzneimittel können bei gleichzeitiger Einnahme die empfängnisverhütende Wirkung von Gestoden Plus-Teva 20/30 beeinträchtigen: z.B. Arzneimittel zur Behandlung der Epilepsie (Barbiturate, Phenytoin, Carbamazepin, Oxcarbazepin, Topiramat, Felbamat, Primidon) und Tuberkulose (Rifampicin) sowie Antibiotika zur Behandlung bestimmter Infektionen (Ampicillin, Tetracycline), das Pilzmittel Griseofulvin, Johanniskrautpräparate (siehe unten), Arzneimittel zur Behandlung einer HIV-Infektion (sogenannte HIV-Proteasehemmer (z.B. Ritonavir) und sogenannte nicht nukleosidische Reverse-Transkriptase-Hemmer (z.B. Nevirapine)).
Wenn Sie eines der oben genannten Arzneimittel anwenden, können Sie Gestoden Plus-Teva 20/30 weiterhin einnehmen. Abhängig vom Arzneimittel müssen Sie während der Behandlung und für 7?28 Tage nach dem Beenden der Behandlung mit diesem Arzneimittel jedoch zusätzliche, nichthormonale Massnahmen zur Empfängnisverhütung, z.B. Kondome, anwenden. Fragen Sie diesbezüglich Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin. Wird die gleichzeitige Behandlung mit dem Arzneimittel über das Ende der aktuellen Packung von Gestoden Plus-Teva 20/30 fortgesetzt, ist die nächste Packung ohne Unterbrechung, also ohne die übliche Einnahmepause (siehe «Wie verwenden Sie Gestoden Plus-Teva 20/30?») anzufangen. Ihr Arzt oder Ihre Ärztin wird Sie darüber instruieren.
Wenn Sie Gestoden Plus-Teva 20/30 einnehmen, sollen Sie nicht gleichzeitig ein Johanniskrautpräparat (Hypericum) gegen Depressionen anwenden, da die empfängnisverhütende Wirkung beeinträchtigt sein kann. Über Zwischenblutungen und Einzelfälle unerwünschter Schwangerschaften wurde berichtet.
Wenn Sie zuckerkrank sind, dann kann sich durch die Einnahme von hormonalen Empfängnisverhütungsmitteln Ihr Bedarf an blutzuckersenkenden Arzneimitteln (inklusive Insulin) ändern.
Informieren Sie deshalb Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, wenn Sie regelmässig andere Arzneimittel einnehmen. Ebenso ist es wichtig, dass Sie Ihren Arzt oder Zahnarzt bzw. Ihre Ärztin oder Zahnärztin über die Einnahme von Gestoden Plus-Teva 20/30 informieren, wenn er bzw. sie Ihnen neue Arzneimittel verschreibt.
Wirkung von Gestoden Plus-Teva 20/30 auf die Fahrtüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Es sind keine Auswirkungen auf die Fahrtüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen festgestellt worden.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie an anderen Krankheiten leiden, Allergien haben oder andere Arzneimittel (auch selbstgekaufte!) einnehmen oder äusserlich anwenden!
Gestoden Plus-Teva 20/30 darf während einer Schwangerschaft oder bei Verdacht auf eine Schwangerschaft nicht eingenommen werden.
Wenn Sie stillen, sollten Sie Gestoden Plus-Teva 20/30 nicht einnehmen, da es Qualität und Quantität der Muttermilch beeinträchtigen kann.