Schwangerschaft
In der Schwangerschaft liegen keine eindeutigen Studienergebnisse vor. Studien zur Gruppe der SSRI, zu der auch Escitalopram gehört, konnten keine eindeutigen Belege für eine erhöhte Fehlbildungsrate liefern. Andererseits konnte ein erhöhtes Fehlbildungrisiko nach SSRI-Einnahme nicht widerlegt werden.
Bei der Einnahme von Escitalopram im 2. Schwangerschaftsdrittel kann es beim Neugeborenen zu funktionellen Auswirkungen wie Tremor, Trinkstörungen, Atemnot, Unterzucker,... kommen. Diese Symptome können bis zu einem Monat andauern, gehen aber meist nach ein paar Wochen wieder weg.
Bei einer Vorgeschichte mit Blutungsstörungen kann es nach Einnahme während der Spätschwangerschaft bei der Geburt zu schweren vaginalen Blutungen kommen. Wenn die Patientin jedoch stabil eingestellt ist, sollte die Behandlung während der Schwangerschaft weder umgestellt noch beendet werden, da dies zu bedrohlichen Krisen aufgrund der Entzugssymptomatik kommen kann. Wenn bis zur Schwangerschaft noch keine Therapie verordnet wurde, kann auf die besser geeigneten Alternativen Citalopram und Sertralin zurückgegriffen werden.
Bei Einnahme von Escitalopram in der Schwangerschaft sollte in einer Klinik mit Neonatologie entbunden werden und das Neugeborene in den ersten Lebenstagen bis Wochen engmaschig beobachtet werden.
Stillzeit
In der Stillzeit liegen auch keine eindeutigen Studienergebnisse vor. Es wird vermutet, dass Escitalopram in die Muttermilch übergeht. Wenn die Behandlung bereits seit der Schwangerschaft vorliegt, ist die Therapie auch in der Stillzeit akzeptabel. Sollten Symptome wie Unruhe, Trinkschwäche oder Sedierung beim Säugling neu auftreten, sollte sofort ein Kinderarzt um Rat gefragt werden. Auch in der Stillzeit gilt, wenn bis zur Stillzeit noch keine Therapie erfolgt ist, sollten die Alternativen Citalopram und Sertralin eingenommen werden.