Prednisolon "Nycomed" 5 mg darf nicht eingenommen werden,
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wenn Sie allergisch gegen Prednisolon oder ähnliche Wirkstoffe oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
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wenn Sie an einer den ganzen Körper betreffenden Pilzerkrankung (systemische Mykose) leiden.
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bei Impfungen mit bakteriellen oder viralen Lebendimpfstoffen bei Patienten, die eine die Immunabwehr unterdrückende Corticoid-Behandlung erhalten (da der ungenügende Aufbau der
Schutzwirkung durch Lebendimpfstoffe Infektionen hervorrufen kann).
- über einen längeren Zeitraum:
bei Magen-/Darmgeschwüren
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Prednisolon "Nycomed" 5 mg einnehmen.
- Einige Arzneimittel können die Wirkungen von Prednisolon "Nycomed" verstärken und Ihr Arzt wird Sie möglicherweise sorgfältig überwachen, wenn Sie diese Arzneimittel einnehmen (einschließlich einiger Arzneimittel gegen HIV: Ritonavir, Cobicistat).
- Kommt es während der Behandlung zu besonderen körperlichen Belastungen, wie fieberhaften Erkrankungen, Unfällen oder Operationen, so ist sofort der Arzt zu verständigen oder der Notarzt über die laufende Behandlung zu unterrichten. Es kann eine vorübergehende Anpassung der täglichen Corticoiddosis notwendig werden.
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Bei Magen-/Darmerkrankungen wie Entzündungen und Geschwüren (mit möglicher Durchbruchsgefahr), eitrigen Infektionen, frischen Darmoperationen.
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bei Bluthochdruck und/oder Herzerkrankungen mit Blutstauung, Herzinsuffizienz (Unvermögen des Herzens, bei Belastung oder schon in Ruhe den für den Stoffwechsel erforderlichen Blutauswurf aufzubringen). Prednisolon kann zu hohen Wasser- und Salzmengen im Körper führen. Eine Salz-
arme Ernährung und zusätzliche Kalium-Aufnahme kann nötig sein.
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bei Osteoporose (Knochenschwund), da Hormone der Nebennierenrinde eine Osteoporose verstärken können (erhöhte Gefahr für Knochenbrüche).
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bei bekannten oder vermuteten Infektionen.
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bei vorliegenden Lymphtumoren.
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bei Lebererkrankungen.
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bei Unterfunktion der Schilddrüse.
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bei Funktionsstörungen der Nieren.
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bei Myasthenia gravis (Erkrankung der Muskulatur), da diese Erkrankung verschlimmert werden kann.
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bei Malaria (Infektionskrankheit, sog. "Wechselfieber"): Ein Koma kann verlängert sein, es kann zu Lungenentzündung oder Magen-/Darmblutungen kommen.
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bei Neigung zu Krampfanfällen (latente Epilepsie).
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bei Überfunktion der Nebenschilddrüsen (da Prednisolon diese verstärkt und dadurch zu Beschwerden führen kann).
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bei Behandlung mit Aspirin (Acetylsalicylsäure) oder ähnlichen schmerz- und entzündungshemmenden Arzneimitteln („Antirheumatika“) (aufgrund des vergrößerten Risikos für ein
Magen-/Darmgeschwür),
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bei Anwendung von entwässernden Arzneimitteln,
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Glucocorticoide können auf Grund der unterdrückenden Wirkung des körpereigenen Abwehrsystems die Entwicklung des Kaposisarkoms (bestimmte Krebserkrankung) beschleunigen.
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Das Risiko von Sehnenerkrankungen, Sehnenentzündungen und Sehnenrissen nimmt mit gleichzeitiger Einnahme von Fluoroquinolonen (Antibiotika) und Corticosteroiden zu.
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Wenn bei Ihnen verschwommenes Sehen oder andere Sehstörungen auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt.
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Bei einer lang andauernden Therapie sind regelmäßige ärztliche Kontrollen (einschließlich augenärztlicher Kontrollen in dreimonatigen Abständen) angezeigt.
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Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie Prednisolon "Nycomed" 5 mg einnehmen, wenn Sie an Sklerodermie leiden (auch bekannt als systemische Sklerose, eine Autoimmunerkrankung), da tägliche Dosen von 15 mg oder mehr das Risiko für eine schwere Komplikation, der sogenannten
sklerodermiebedingten renalen Krise, erhöhen können. Zu den Anzeichen einer sklerodermiebedingten renalen Krise zählen erhöhter Blutdruck und verringerte Harnbildung. Der Arzt kann Sie anweisen, regelmäßig Ihren Blutdruck und Ihren Urin überprüfen zu lassen.
Spezielle Warnhinweise:
- Außer bei einer Ersatzbehandlung wirken Corticosteroide nicht heilend, sondern durch ihre entzündungshemmenden und die Immunabwehr unterdrückenden Wirkungen lindernd. Längere Anwendung ist, abhängig von der Dosierung und der Behandlungsdauer, mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit des Auftretens von unerwünschten Wirkungen verbunden. Patienten, die eine längere Behandlung mit Corticosteroiden erhalten, sind daher regelmäßig durch ihren Arzt zu überwachen.
- Nach einer längeren Anwendung von Corticosteroiden muss die Behandlung ausschleichend beendet werden, um Entzugserscheinungen zu verhindern. Im Falle von körperlichen Stresssituationen (Operationen, Erkrankungen) während der Zeit des langsamen Absetzens der Behandlung, kann eine Ersatzbehandlung erforderlich sein.
- Durch ihre entzündungshemmenden und die Abwehr unterdrückenden Wirkungen führen Corticosteroide in höheren Dosierungen, als die für eine Ersatzbehandlung benötigten Dosen, zu einem höheren Infektionsrisiko. Sie können daher eine bestehende Infektion verschlimmern und eine schlummernde Infektion aktivieren. Die entzündungshemmende Wirkung kann Zeichen für eine Infektion verschleiern, bis die Infektion ein großes Ausmaß erreicht hat.
- Patienten, die mit Corticosteroiden (speziell in höheren Dosierungen) behandelt werden, sollten keine weiteren Immunisierungs-Therapien erhalten, da damit ein erhöhtes Risiko von neurologischen Komplikationen und mangelhafter Wirkung der Immunisierung einhergeht. Bei Patienten, die
Corticosteroide im Zuge einer Ersatzbehandlung erhalten (z. B. zur Behandlung von Morbus Addison), können jedoch Immunisierungen durchgeführt werden.
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Bei Patienten mit unterdrücktem Immunsystem kann es aufgrund großer Steroid-Dosen zu nur teilweisem Schutz kommen.
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Eine Corticosteroid-Behandlung kann das Risiko des Auftretens einer Tuberkulose (Erkrankung durch Infektion mit Tuberkelbakterien) bei Patienten mit schlummernder Tuberkulose erhöhen. Diese Patienten müssen hinsichtlich eines Wiederauftretens einer Tuberkulose engmaschig überwacht werden. Corticosteroide dürfen bei Patienten mit aktiver Tuberkulose nur bei einer Verschlimmerung
dieser Erkrankung angewendet werden.
- Nach der systemischen Anwendung von Kortikosteroiden wurde über das Auftreten einer Phäochromozytom-Krise berichtet, die tödlich verlaufen kann. Bei Patienten mit einem vermuteten oder diagnostizierten Phäochromozytom (einem Tumor der Nebenniere) sollten Kortikosteroide nur nach einer angemessenen Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden.
- Eine Corticoid-Behandlung kann das Risiko für schwere oder tödliche Infektionen bei Personen erhöhen, die Kontakt zu Personen mit Viruserkrankungen wie Windpocken oder Masern haben (die Patienten müssen gewarnt werden, Kontakt mit diesen Personen zu vermeiden und umgehend medizinischen Rat einzuholen, wenn ein Risiko für sie besteht). Corticosteroide können bakterielle Infektionen und Pilzinfektionen (Candida-Infektionen) begünstigen. Corticoide können verborgene Infektionen mit Amöben (Parasiten, die in den Tropen vorkommen) aktivieren. Daher ist es ratsam, mögliche schlummernde Infektionen mit Amöben (z. B. nach Tropenreisen) vor Beginn einer Corticoid-Behandlung auszuschließen.
- Ungefähr ein Fünftel der Patienten, die mit hoch dosierten Steroiden behandelt werden, entwickeln eine gutartige Zuckerkrankheit "Steroiddiabetes". Nach Absetzen der Behandlung verschwindet ein gutartiger Steroiddiabetes wieder. Bei bekannter Zuckerkrankheit muss die Insulindosierung angepasst werden.
- Die Langzeitbehandlung mit Prednisolon kann das Osteoporoserisiko erhöhen. Die zusätzliche Verabreichung von Calcium und Vitamin D3 kann dem durch Glucocorticoide hervorgerufenen Knochenschwund vorbeugen.
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Bei Kindern erhöht eine wenige Wochen dauernde Prednisolon-Behandlung das Risiko einer Wachstumsverzögerung.
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Corticoide können psychische Störungen, eingeschlossen Hochstimmung, Schlaflosigkeit, Stimmungsschwankungen, Persönlichkeitsveränderungen, Depressionen und Wahnvorstellungen
verursachen. Solche Nebenwirkungen sind abhängig von der Dosis und treten meist innerhalb einiger Tage oder Wochen nach Behandlungsbeginn auf. Meist können sie durch eine geeignete Anpassung der Dosis und ggf. eine spezifische Behandlung beseitigt werden. Im Fall von Depressionen oder Suizidgedanken wenden Sie sich an Ihren Arzt.
- Längere Anwendung von Glucocorticoiden kann den Augeninnendruck erhöhen. Dadurch kann es zu Grünem oder Grauem Star, einer Verschlimmerung dieser Erkrankungen und einem höheren Infektionsrisiko der Augen kommen. Bei Verletzungen und Geschwüren der Hornhaut des Auges ist eine engmaschige augenärztliche Überwachung und Therapie notwendig.
- Bei Patienten, die kürzlich einen Herzinfarkt erlitten, sollte die Behandlung nur mit großer Vorsicht durchgeführt werden.
Ältere Patienten:
Bei älteren Patienten sollte vom Arzt eine besondere Nutzen/Risiko-Abwägung erfolgen und insbesondere auf Nebenwirkungen wie Osteoporose (Abbau des Knochengewebes) oder Sehnenerkrankungen geachtet werden.
Kinder:
Bei Kindern sollte die Behandlung wegen des Risikos einer Wachstumsverzögerung nur bei Vorliegen zwingender medizinischer Gründe erfolgen.
Dopingwarnhinweis:
Die Anwendung des Arzneimittels Prednisolon “Nycomed“ 5 mg - Tabletten kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.
Einnahme von Prednisolon "Nycomed" 5 mg zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden, auch wenn es sich um Arzneimittel handelt, die ohne ärztliche Verschreibung erhältlich sind.
Folgende Arzneimittel können bei gleichzeitiger Verabreichung mit Prednisolon Wechselwirkungen auslösen:
- Arzneimittel wie Rifampicin (Behandlung von Tuberkulose und Vorbeugung von bestimmten Hirnhautentzündungen), Phenytoin oder Fosphenytoin (Arzneimittel zur Behandlung von Krampfanfällen), Primidon, Carbamazepin (zur Behandlung von Epilepsie), Barbiturate (beruhigende Arzneimittel), Aminoglutethimid (Stoffe mit Hemmwirkung gegenüber den weiblichen Hormonen - Östrogenen) vermindern die Wirkung von Prednisolon.
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Arzneimittel wie östrogenhaltige Empfängnisverhütungsmittel, Ketoconazol (zur Behandlung von Pilzerkrankungen), bestimmte Antibiotika wie Erythromycin und Troleandomycin oder Ritonavir (zur HIV-Behandlung) verstärken die Wirkung von Prednisolon.
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Blutzucker-senkende Arzneimittel
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Entwässernde Arzneimittel (sogenannte Diuretika wie Thiazide, Furosemid usw.)
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Herzglykoside (z.B. Digitalis)
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ACE-Hemmer (bestimmte blutdrucksenkende Arzneimittel)
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Protirelin (Mittel, das zur Untersuchung der Schilddrüsenfunktion und der Hirnanhangdrüse verwendet wird)
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Wachstumshormon (Somatropin)
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Amphotericin B (zur Behandlung schwerer Pilzerkrankungen)
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Aspirin (Acetylsalicylsäure) und ähnliche schmerz- und entzündungshemmende Arzneimittel („Antirheumatika“). Diese sind als magenbelastend bekannt, und Prednisolon kann diese unerwünschten Wirkungen verdecken.
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Bupropion (zur Raucherentwöhnung)
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Methotrexat (zur Behandlung rheumatischer Erkrankungen und Krebserkrankungen)
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Ciclosporin (wird v.a. bei Transplantationen eingesetzt)
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Bestimmte Impfstoffe (bakterielle oder virale Lebendimpfstoffe)
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Gerinnungshemmer und Cumarin-Abkömmlinge (zur „Blutverdünnung“)
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Theophyllin (zur Asthma-Behandlung)
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Cyclophosphamid (zur Behandlung von Erkrankungen des körpereigenen Abwehrsystems und bei Krebserkrankungen)
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Thalidomid (v.a. bei bestimmten Bluterkrankungen)
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Praziquantel (gegen Wurmbefall)
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Atropin (z.B. zur Pupillenerweiterung)
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Lakritze (Süßholz)
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Arzneimittel zur Muskelerschlaffung (im Rahmen einer Narkose)
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Cholinesterasehemmer (bei Alzheimer-Demenz)
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Blutdrucksenkende Arzneimittel
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Fluorchinolone (Antibiotika): Risiko von Sehnenerkrankungen ist erhöht.
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Quetiapin (zur Behandlung von Schizophrenie)
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Ephedrin (Wirkstoff zur Behandlung von Asthma und Kreislaufschwäche)
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Abführmittel
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β-Sympathomimetika
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Malariamittel wie Chloroquin, Hydroxychloroquin, Mefloquin: Erhöhtes Risiko des Auftretens von Erkrankungen des Herzmuskels und anderen schweren entzündlichen oder degenerativen (Skelett-)Muskelerkrankungen (Myopathien, Kardiomyopathien).
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Einfluss auf Untersuchungsmethoden: Hautreaktionen auf Allergietests können unterdrückt werden.
Einnahme von Prednisolon "Nycomed" 5 mg zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Prednisolon "Nycomed" – Tabletten sollen nach dem Essen eingenommen werden.
Die Ernährung sollte kalium-, eiweiß- und vitaminreich, dabei fett-, kohlenhydrat- und kochsalzarm sein.
Lakritze: Es besteht ein vergrößertes Risiko für Corticoidnebenwirkungen.
Schwangerschaft, Stillzeit und Fortpflanzungsfähigkeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Schwangerschaft
Es besteht für das ungeborene Kind ein geringes Risiko, wenn Prednisolon in der Schwangerschaft angewendet wird. Eine längerfristige Einnahme von Prednisolon erhöht allerdings das Risiko einer Entwicklungsstörung. Eine Behandlung mit Prednisolon in der Schwangerschaft hat nur nach sorgfältiger Nutzen-/Risiko-Abwägung durch den behandelnden Arzt zu erfolgen.
Bei Behandlung zum Ende der Schwangerschaft besteht für das ungeborene Kind ein erhöhtes Infektionsrisiko und das Risiko einer Schrumpfung der Nebennierenrinde, sodass eine ausschleichende Ersatzbehandlung beim Neugeborenen erforderlich sein kann.
Stillzeit
Prednisolon geht in die Muttermilch über (etwa 0,1% der mütterlichen Dosis). Dieser Anteil kann reduziert werden, wenn das Stillen für 3-4 Stunden nach Einnahme von Prednisolon vermieden wird. Fragen Sie vor der Einnahme Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Fortpflanzungsfähigkeit
Bei Frauen können Corticosteroid-Behandlungen zu Menstruationsstörungen und zum Ausbleiben der Monatsblutung führen. Bei Männern können langfristige Corticosteroid-Behandlungen zu einer verminderten Produktion und reduzierter Beweglichkeit der Spermien führen.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Prednisolon hat keinen oder vernachlässigbaren Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen.
Prednisolon "Nycomed“ 5 mg – Tabletten enthalten Lactose
Bitte nehmen Sie Prednisolon "Nycomed" erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Zuckerunverträglichkeit leiden.