Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Das Auftreten von Nebenwirkungen von Prednisolon ist abhängig von der Höhe der Dosis und der Behandlungsdauer. Nebenwirkungen können durch Verabreichung der niedrigsten wirksamen Dosis über einen kürzest möglichen Zeitraum verringert werden.
Die Häufigkeiten der möglichen Nebenwirkungen werden wie folgt angegeben:
Sehr häufig:
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mehr als 1 Behandelter von 10
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Häufig:
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1 bis 10 Behandelte von 100
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Gelegentlich:
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1 bis 10 Behandelte von 1.000
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Selten:
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1 bis 10 Behandelte von 10.000
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Sehr selten:
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weniger als 1 Behandelter von 10.000
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Nicht bekannt:
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Häufigkeit auf Grund der verfügbaren Daten nicht abschätzbar
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Sehr häufig:
Erhöhtes Infektionsrisiko (aufgrund der die Abwehr unterdrückenden und antientzündlichen Wirkung von Prednisolon), Verschlechterung einer bestehenden Infektion, von latenten Infektionen, Maskierung von Infektionssymptomen, verringerte Anzahl weißer Blutzellen, Verdeckung oder Verschlimmerung von bestehenden Erkrankungen, Unterfunktion der Nebennierenrinde bei längerer Anwendung von Prednisolon, Entzugserscheinungen aufgrund von Nebennierenrindenunterfunktion (Kopfschmerzen, Übelkeit, Benommenheit, Appetitlosigkeit, Schwäche, Stimmungsschwankungen, Teilnahmslosigkeit), erhöhter Blutzucker bei Patienten mit bestehender Zuckerkrankheit, Wachstumsverzögerung bei Kindern, erhöhter Augeninnendruck (bei bis zu 40 % der mit Prednisolon-Tabletten behandelten Patienten), Katarakte (Grauer Star) bei 30 % der mit Prednisolon-Tabletten über lange Zeit behandelten Patienten, Lungenabszess bei Lungenkrebspatienten (12 %), Pilzerkrankung im Mund (Candida-Pilz), speziell bei Krebspatienten (33 % der Behandelten), Pilzinfektionen der Schleimhäute (30 %), Osteoporose (Knochenschwund) verbunden mit Rückenschmerzen, eingeschränkter Mobilität, akuten Schmerzen, Wirbeleinbrüchen und Verringerung der Körpergröße, Oberschenkelhalsbrüche (25 % der Behandelten mit Langzeiteinnahme), Muskelerkrankungen (10 % der Behandelten) nach hoch dosierter Behandlung.
Häufig:
Erhöhte Anzahl von weißen Blutzellen und Blutplättchen, Vermännlichung des Körpers (Cushing-Syndrom) bei längerer Einnahme von sehr hohen Dosen (gewöhnlich mehr als 50 mg täglich), zu niedriger Kaliumblutspiegel, Ausbleiben der Regelblutung, erhöhte Blutfette bei hoch dosierter Einnahme, Appetitsteigerung und Gewichtszunahme, Hochstimmung, Depression, Psychose (seelische Erkrankung, bei 5 % der Behandelten), Bluthochdruck, Verschlechterung bestehender Herzerkrankungen, erhöhtes Tuberkuloserisiko (Infektion mit Tuberkelbakterien), Verschlechterung entzündlicher Darmerkrankungen bei gleichzeitiger Einnahme von Acetylsalicylsäure oder nichsteroidalen Antirheumatika (NSAR), Risse im Unterhautgewebe (Striae), Akne, Auftreten blauer Flecken, Entzündungen und Ausschläge, vermehrte Körperbehaarung, beeinträchtigte Wundheilung, vermehrtes Schwitzen, Bildung von Äderchen und Verdünnung der Haut, Verdeckung oder Verschlechterung bestehender Hauterkrankungen, vermehrtes nächtliches Harnlassen.
Gelegentlich:
Allergische Reaktionen, Zuckerkrankheit (weniger als 1 % der Behandelten) bei niedrig dosierter Einnahme, erhöhte Blutspiegel von Blutfetten und bestimmten Eiweißstoffen bei niedrig dosierter Einnahme, Schlaflosigkeit, Stimmungsschwankungen, Persönlichkeitsveränderungen, Manie (krankhafte Veränderung der Stimmungslage mit Erregung, Enthemmung, Bewegungs- und Rededrang), Wahrnehmungsstörungen, Erkrankung der Atemmuskulatur, Magen-/Darmgeschwüre bei Patienten, die mit Aspirin (Acetylsalicylsäure) oder ähnlichen schmerz- und entzündungshemmenden Arzneimittel („Antirheumatika“; siehe Abschnitt „Bei Einnahme von Prednisolon mit anderen Arzneimitteln“) behandelt werden, Magen-/Darmblutungen (0,5 % der Behandelten), Durchbrüche von Geschwüren, Zerstörungen der Knochenstruktur, Bildung von Harnsteinen.
Selten:
Erhöhung des Risikos für Gefäßverschlüsse aufgrund von Verklebung der Blutplättchen, Störungen der Schilddrüsenfunktion, bei Malaria des Gehirns (Infektionskrankheit, Tropenreisen!) kann ein Koma verlängert sein, Verfall der geistigen Leistungsfähigkeit (Demenz), Beeinträchtigung des Gedächtnis, epidorale Lipomatose (Fettablagerungen um das Rückenmark), bei Behandlung mit Prednisolon besteht bei Augeninfektionen mit Herpesviren ein vergrößertes Risiko für Hornhautzerstörungen aufgrund einer Verdeckung dieser Infektion, Grüner Star (Glaukom) bei langer Einnahme.
Sehr selten:
Stoffwechselerkrankungen (wie Ketoazidose und hyperosmolares Koma, Porphyrie), eine leichte Überfunktion der Nebenschilddrüsen kann zu Beschwerden führen, Krampfanfälle, Pseudotumor cerebri (gutartiger Anstieg des Schädelinnendrucks mit Kopfschmerzen und Sehstörungen), Hervortreten der Augen (nach Langzeitbehandlung), Erkrankung des Herzmuskels mit dem Risiko einer verminderten Herzleistung, Herzrhythmusstörungen, Entzündung der Bauchspeicheldrüse nach hoch dosierter Langzeitbehandlung, die Haut zerstörende Erkrankungen wie Epidermale Nekrolyse, Stevens-Johnson-Syndrom, Tumorlysesyndrom (Stoffwechselveränderungen nach Chemotherapie), Kreislaufkollaps, Irritationen der Sehnen u. Sehnenansätze (Tendopathie, v.a. der Achilles- oder Patellarsehne).
Nicht bekannt:
Gefäßentzündungen; diese können auch nach Langzeitbehandlung auftreten, Störungen der Sexualhormonsekretion [Menstruationsstörungen, Hirsutismus (männlicher Behaarungstyp bei Frauen), Impotenz], Erhöhung des Arteriosklerose- und Thromboserisikos, Geschwüre der Speiseröhre, Pilzerkrankung in der Speiseröhre, Verminderung der Skelettmuskelmasse, Sehnenerkrankungen, Sehnenentzündungen, Sehnenrisse, Appetitstörung, Verschwommenes Sehen, Sklerodermiebedingte renale Krise bei Patienten, die bereits an Sklerodermie (einer Autoimmunerkrankung) leiden. Zu den Anzeichen einer sklerodermiebedingten renalen Krise zählen erhöhter Blutdruck und verringerte Harnbildung.
Hinweis:
Bei zu rascher Dosisreduktion nach langdauernder Behandlung kann es zu Beschwerden wie Muskel- und Gelenkschmerzen, Fieber, Nasenschleimhautentzündung, Entzündung der Bindehaut und Gewichtsverlust kommen.
Meldung von Nebenwirkungen
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