Was ist es und wofür wird es verwendet?
Beriplast P wird als Pulver und Lösungsmittel angeboten. Die rekonstituierten Lösungen werden epiläsional verabreicht.
Beriplast P enthält Fibrinogen und Thrombin und leitet die letzte Phase der physiologischen Blutgerinnung ein.
Beriplast P wird lokal als unterstützende Therapie angewendet, wenn die üblichen chirurgischen Techniken unzureichend sind.
- Zur Verbesserung der Blutstillung (einschließlich endoskopischer Behandlung blutender gastroduodenaler Ulcera)
- Als Gewebekleber zur Förderung der Verklebung/des Verschlusses oder als Nahtsicherung
2. WAS MÜSSEN SIE VOR DER ANWENDUNG VON BERIPLAST P BEACHTEN?
Die folgenden Abschnitte enthalten Informationen, die Ihr Arzt bedenken sollte, bevor Sie Beriplast P erhalten.
Beriplast P darf NICHT angewendet werden:
- intravasal
- bei arterieller und starker venöser Blutung
- bei bekannter Überempfindlichkeit gegen Rindereiweiß oder andere Bestandteile des Produktes.
Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Beriplast P ist erforderlich:
Beriplast P darf nur epiläsional angewendet werden. Beriplast P darf nicht intravasal angewendet werden! Bei versehentlicher intravasaler Gabe des Präparates können lebensbedrohliche thromboembolische Komplikationen auftreten.
Wie bei jedem Eiweißprodukt können Überempfindlichkeitsreaktionen auftreten. Zeichen von Überempfindlichkeitsreaktionen sind Ausschlag, generalisierte Urtikaria, Engegefühl in der Brust, Verengung der Luftröhre, Hypotonie und ein anaphylaktischer Schock.
Bei Auftreten von allergischen oder anaphylaktischen Reaktionen ist die Anwendung von Beriplast P sofort abzubrechen und eine situationsgerechte Behandlung einzuleiten. Therapeutische Maßnahmen richten sich nach Art und Schweregrad der Reaktion. Die aktuellen medizinischen Richtlinien zur Schockbehandlung müssen beachtet werden.
Beriplast P enthält Protein aus dem Rind (Aprotinin). Selbst bei strenger lokaler Anwendung besteht das Risiko von anaphylaktischen Reaktionen, welches mit dem Vorhandensein von Aprotinin (aus dem Rind) zusammenhängt. Das Risiko scheint bei früherer Exposition höher zu sein, selbst wenn die frühere Behandlung gut vertragen wurde. Deshalb sollte jede Anwendung von Aprotinin oder Aprotinin-hältigen Produkten in der Krankengeschichte des Patienten dokumentiert werden.
Es ist sorgfältig darauf zu achten, dass Körperteile außerhalb der gewünschten Applikationsfläche ausreichend geschützt (abgedeckt) werden, um Gewebeverklebungen an unerwünschter Stelle zu vermeiden.
Virussicherheit
Bei der Herstellung von Arzneimitteln aus menschlichem Blut oder Plasma werden bestimmte Maßnahmen zur Vermeidung der Infektionsübertragung eingesetzt. Diese umfassen unter anderem:
- die sorgfältige Auswahl der Blut- und Plasmaspender, um sicherzustellen, dass jene mit einem Infektionsrisiko ausgeschlossen werden, sowie
- die Prüfung individueller Spenden und der Plasmapools auf Zeichen von Viren/Infektionen.
Bei der Verarbeitung von Blut oder Plasma haben die Hersteller dieser Produkte auch Schritte zur Inaktivierung oder Entfernung von Viren gesetzt. Trotz dieser Maßnahmen kann die Möglichkeit der Übertragung von Infektion bei der Anwendung von aus menschlichem Blut oder Plasma hergestellten Arzneimitteln nicht vollständig ausgeschlossen werden. Dies gilt auch für bisher unbekannte oder entstehende Viren oder andere Infektionen.
Die getroffenen Maßnahmen werden als wirksam angesehen für umhüllte Viren wie. z.B. das menschliche Immunschwächevirus (HIV, das AIDS-Virus), das Hepatitis-B-Virus und das Hepatitis-C- Virus (Entzündung der Leber).
Die Maßnahmen können jedoch für nicht-umhüllte Viren wie z.B. Hepatitis A (Entzündung der Leber) oder Parvovirus-B19 von eingeschränktem Wert sein.
Parvovirus B19-Infektionen können schwerwiegende Folgen haben
- für schwangere Frauen (Infektion des ungeborenen Kindes) und
- für Personen mit einem supprimierten Immunsystem oder mit gesteigerter Produktion roter Blutkörperchen wegen verschiedener Typen der Anämie (z.B. Sichelzellanämie oder hämolytische Anämie).
Es wird dringend empfohlen, jede Anwendung von Beriplast P am Patienten mit dem Arzneimittelnamen und der Chargennummer des Produktes zu dokumentieren, um eine Verbindung zwischen Patient und der Charge des Produktes herstellen zu können.
Bei Anwendung von Beriplast P mit anderen Arzneimitteln
- Formale Studien zu Wechselwirkungen wurden nicht durchgeführt.
- Ähnlich wie bei vergleichbaren Produkten oder Thrombinlösungen kann Beriplast P durch Kontakt mit Lösungen, die Alkohol, Jod oder Schwermetalle enthalten (z.B. antiseptische Lösungen) denaturiert werden. Solche Substanzen sollten vor der Anwendung von Beriplast P so weit wie möglich entfernt werden.
- Dieses Arzneimittel soll nicht mit anderen Arzneimitteln als den genannten geeigneten Lösungsmitteln (siehe „Wie Beriplast P aussieht und Inhalt der Packung“, Unterabschnitt „Präsentationen“) gemischt werden.
Schwangerschaft und Stillzeit
Kontrollierte klinische Prüfungen zur Sicherheit von Beriplast P bei Anwendung in der Schwangerschaft oder Stillzeit wurden nicht durchgeführt. Experimentelle Tierstudien sind ungeeignet für die Beurteilung der Sicherheit für die Reproduktion, die Entwicklung des Embryos oder Foetus, den Schwangerschaftsverlauf und die peri-/postnatale Entwicklung.
Zur Anwendung von Beriplast P bei schwangern Frauen liegen nur begrenzte Erfahrungen vor. Die Verabreichung des Arzneimittels an schwangere Frauen oder stillende Mütter sollte deshalb klar indiziert sein.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Nicht zutreffend (da keine systemische Anwendung).
Anzeige