Adriblastin darf nicht angewendet werden,
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wenn Sie allergisch gegen Doxorubicin, andere Arzneimittel, die zur selben Gruppe von Arzneimitteln gehören (sogenannte Anthracycline oder Anthracendione) oder einen der in Abschnitt 6 genannten sonstigen Bestandteile von Adriblastin sind
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während der Schwangerschaft und in der Stillzeit
Abhängig vom Verabreichungsweg darf Ihnen Adriblastin in den folgenden Situationen nicht verabreicht werden:
Intravenöse Verabreichung (in eine Vene):
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wenn Sie an einer akuten Infektion leiden
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wenn bei Ihnen eine schwere Beeinträchtigung der Knochenmarksfunktion vorliegt
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wenn Sie eine krankhaft gesteigerte Blutungsneigung haben
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wenn Sie an einer Herzerkrankung leiden oder gelitten haben (Angina pectoris, Herzmuskel- schwäche, schwerwiegende Herzrhythmusstörungen und Leitungsstörungen, akute entzündliche Herzerkrankungen, Herzinfarkt während der letzten 6 Monate, Erkrankung des Herzmuskels)
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wenn Sie an einer schweren Nierenerkrankung leiden
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wenn bei Ihnen eine schwere Lebererkrankung vorliegt
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wenn Sie bereits zuvor mit den höchsten Dosen von Adriblastin oder anderen Arzneimitteln der gleichen Gruppe behandelt wurden
Intravesikale Verabreichung (in die Harnblase):
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wenn sich der Krebs in die Wand Ihrer Harnblase ausgebreitet hat
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wenn Sie an einer Entzündung der Harnwege und Harnblase leiden
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wenn Sie Blut im Harn haben
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, Apotheker oder dem medizinischen Fachpersonal bevor Adriblastin bei Ihnen angewendet wird.
Informieren Sie sofort Ihren Arzt, wenn bei Ihnen Herzschäden, Herz-Kreislauf-Probleme, schwer stillbare Blutungen, Fieber oder Infektionen vorliegen, denn es könnte sich unter Umständen ein lebensbedrohlicher Zustand entwickeln.
Es ist möglich, dass sich während der Therapie mit Adriblastin Ihre Harnsäurewerte erhöhen. Sollten Sie Gelenkschmerzen oder Gichtbeschwerden bemerken, informieren Sie bitte Ihren Arzt.
Suchen Sie Ihren Arzt auf, sollten Herz- oder Atembeschwerden auftreten, auch wenn diese Beschwerden Wochen oder Monate nach Beendigung der Therapie mit Adriblastin beginnen.
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie mit Trastuzumab (einem Arzneimittel zur Behandlung verschiedener Krebsarten) behandelt werden oder kürzlich behandelt wurden. Trastazumab kann bis zu 7 Monate nach Absetzen im Körper verbleiben. Da Trastazumab das Herz schädigen kann, sollten Sie Adriblastin bis zu 7 Monate nach Absetzen von Trastazumab nicht anwenden. Falls Adriblastin vor dieser Zeit angewendet wird, sollte Ihre Herzfunktion sorgfältig überwacht werden.
Wie die meisten sogenannten „Chemotherapien“ kann auch Adriblastin Ihr Erbgut schädigen, Miss- bildungen im Falle einer Schwangerschaft während der Therapie mit Adriblastin verursachen, bzw. selbst krebserregend wirken. Sowohl Männer als auch Frauen müssen während und für einen Zeitraum nach ihrer Behandlung mit Adriblastin zuverlässige Maßnahmen zur Empfängnisverhütung anwenden (siehe Abschnitt „Schwangerschaft, Stillzeit und Zeugungs-/Gebärfähigkeit“). Wenn Sie nach einer Behandlung mit Adriblastin Kinder haben möchten, sollten Sie vor Beginn der Behandlung mit Ihrem
Arzt über genetische Beratung und Möglichkeiten zur Erhaltung der Fruchtbarkeit sprechen (siehe Abschnitt „Schwangerschaft, Stillzeit und Zeugungs-/Gebärfähigkeit“).
Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie sich einer Ganzkörperbestrahlung, einer Strahlentherapie oder Knochenmarkstransplantation unterzogen haben, wenn Sie bereits einmal mit Arzneimitteln aus der Gruppe von Doxorubicin behandelt wurden oder wenn Sie gleichzeitig andere Behandlungen verwenden.
Teilen Sie Ihrem Arzt auch mit, falls Sie bereits einmal Leukämie hatten, unter einer Schleimhautentzündung (vor allem im Mundbereich) leiden, eine akute Magen-Darm-Krankheit haben oder in der Vergangenheit hatten oder wenn Sie Arzneimittel verwenden, die Magen-Darm- Krankheiten verursachen können.
Eine unbeabsichtigte Verabreichung außerhalb der Vene (Extravasation) kann schwere Nebenwirkungen verursachen, einschließlich Gewebstod (Nekrose) und Entzündung der Vene mit Bildung eines Blutgerinnsels. Ein brennendes Gefühl in der Region des Verabreichungsortes der Infusion kann dafür ein Anzeichen sein, und Sie müssen Ihren Arzt sofort darauf aufmerksam machen, wenn Sie den Verdacht haben, dass dies passiert ist.
Die Anwendung des Arzneimittels Adriblastin kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.
Anwendung von Adriblastin zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Bei Anwendung zweier oder mehrerer Arzneimittel kann eine gegenseitige Beeinflussung im Sinne einer Verstärkung oder Abschwächung von Wirkung oder Nebenwirkung auftreten.
Teilen Sie daher Ihrem behandelnden Arzt mit, welche anderen Arzneimittel Sie sonst noch verwenden. Er kann dann entscheiden, ob ein Arzneimittel nicht angewendet werden darf, oder ob die Dosierung des einen oder anderen Arzneimittels verändert werden muss.
Adriblastin ist ein sehr starker Hemmer des Knochenmarks, und eine kombinierte Behandlung mit Arzneimitteln ähnlicher Wirkung verstärkt diese Nebenwirkungen (z. B. Infektanfälligkeit, verstärkte Blutungsneigung, Magen- Darmbeschwerden).
Bei Anwendung von Adriblastin gemeinsam mit Arzneimitteln gegen Epilepsie (Carbamazepin, Phenytoin, Valproat) ist die Aufnahme von Doxorubicin (Wirkstoff in Adriblastin) vermindert.
Doxorubicin ist eine für Strahlen empfindlich machende Substanz, und die durch Doxorubicin bedingten Hautschädigungen in Bereichen, die zuvor mit Strahlentherapie behandelt worden waren, können lebensbedrohlich sein. Jede vorhergehende, gleichzeitige oder nachfolgende Strahlentherapie kann auch die herz- oder leberschädigende Wirkung von Doxorubicin verstärken.
Melden Sie Ihrem Arzt, wenn Sie Medikamente, die Nebenwirkungen am Herzen verursachen können, einnehmen.
Auch bei gleichzeitiger Anwendung bestimmter Blutdruckmedikamente, sogenannter Kalziumanta- gonisten, wird Ihr Arzt die Behandlung besonders sorgfältig überwachen.
Vor der Verabreichung von Impfstoffen informieren Sie Ihren Arzt. Er entscheidet, ob geimpft wird.
Während der Behandlung mit Adriblastin sollten die Patienten auch den Kontakt mit kürzlich gegen Kinderlähmung (Poliomyelitis) geimpften Personen vermeiden.
Schwangerschaft, Stillzeit und Zeugungs-/Gebärfähigkeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Schwangerschaft
Adriblastin darf während einer Schwangerschaft nicht angewendet werden. Über den Eintritt einer Schwangerschaft ist der behandelnde Arzt zu informieren.
Verhütung bei Frauen im gebärfähigen Alter
Sie sollten während der Therapie mit Adriblastin und für mindestens 6,5 Monate nach der letzten Dosis immer eine zuverlässige Verhütungsmethode anwenden, da eine Schädigung des Kindes nicht ausgeschlossen werden kann. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über die für Sie und Ihren Partner passende Verhütungsmethode.
Verhütung bei Männern
Männer sollten während der Behandlung mit Adriblastin und für mindestens 3,5 Monate nach der letzten Dosis immer verhütende Maßnahmen ergreifen, da das Erbgut geschädigt werden kann.
Stillzeit
Sie dürfen während der Therapie mit Adriblastin und für mindestens 10 Tage nach der letzten Dosis nicht stillen, da Doxorubicin in die Muttermilch übergeht und einem gestillten Kind schaden kann.
Fortpflanzungsfähigkeit
Sowohl Männer als auch Frauen sollten vor einer Therapie eine Beratung zur Erhaltung der Fertilität/Zeugungsfähigkeit einholen.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Achtung: Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit und Verkehrstüchtigkeit beeinträchtigen.
Adriblastin enthält Methyl-4-hydroxybenzoat (E 218).
Dies kann allergische Reaktionen, auch Spätreaktionen hervorrufen, sowie in seltenen Fällen eine Verkrampfung der Atemwege (Bronchospasmus).