Pharmakodynamik
Durch Hydrochlorothiazid wird die Reabsorption von Natrium und Wasser aus der Niere verhindert, was in eine erhöhte Wasserausscheidung im Urin resultiert. Bei langfristiger Anwendung des Wirkstoffes kommt es zu einer verminderten Kalziumausscheidung, was zu einer Hyperkalzämie, also zu einem erhöhtem Kalzium-Spiegel im Blut, führen kann.
Pharmakokinetik
Das Diuretikum ist zu etwa 70% bioverfügbar, die Resorption in den Gastrointestinaltrakt nach oraler Verabreichung beträgt in etwa 80%. Die Einnahme während einer Mahlzeit verringert die Bioverfügbarkeit um 10%.
Hydrochlorothiazid ist zu 40-68% im Plasma an Protein gebunden und wird unverändert im Urin ausgeschieden.
Die Halbwertszeit ist bei einer eingeschränkten Nierenfunktion erhöht, bei normaler Nierenfunktion beträgt sie 6-8 Stunden.
Kontraindikationen
Nicht angewendet werden sollte Hydrochlorothiazid bei:
- Überempfindlichkeit gegen Hydrochlorothiazid und andere Thiazide sowie Sulfonamidderivate
- Niedrigem Kalium- oder Natriumspiegel im Serum
- Erhöhtem Kalzium- oder Harnsäurespiegel im Serum
- Schwangerschaft
- Nierenfunktionsstörungen
Wechselwirkungen
Wechselwirkungen können bei gleichzeitiger Anwendung mit anderen Blutdruckmedikamenten, Lithium, Insulin, Cholestyramin, Colestipol, Steroid-Medikamenten und nichtsteroidalen entzündungshemmenden Medikamenten (Aspirin, Ibuprofen, Naproxen, Celecoxib, Diclofenac, Indomethacin, Meloxicam) auftreten.
Zwischen der Einnahme von Hydrochlorothiazid und magensaftneutralisierenden Medikamenten sowie Kalzium- bzw. Eisenpräparaten sollte ein Zeitabstand von 2 Stunden liegen.
Der Verzehr von natürlichem Lakritz sollte vermieden werden, da Süßholz die kaliumspiegelsenkende Wirkung des Antidiuretikums verstärkt. Einem Kaliummangel kann entgegengewirkt werden, indem der Konsum an kaliumhaltigen Lebensmitteln (z.B. Bananen, Orangensaft) erhöht wird.