Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen bzw. vor kurzem eingenommen haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Für die Erstbehandlung von Eierstockkrebs wird empfohlen, TAXOL vor Cisplatin zu verabreichen. Wenn TAXOL vor Cisplatin gegeben wird, ist die Verträglichkeit die gleiche, wie wenn TAXOL als Monotherapie gegeben wird. Wird TAXOL nach Cisplatin verabreicht, zeigten die Patienten eine ausgeprägtere Einschränkung der Knochenmarkfunktion und eine Abnahme der TAXOL-Ausscheidung um ca. 20%.
Paclitaxel wird über bestimmte Enzyme (Cytochrom P450-Isoenzyme CYP2C8 und CYP3A4) verstoffwechselt. Aufgrund begrenzter Daten soll die gleichzeitige Verabreichung von Paclitaxel und Stoffen, die bekannterweise über das Enzym CYP2C8 oder CYP3A4 verstoffwechselt werden oder diese hemmen, mit Vorsicht verabreicht werden.
Ketoconazol, welches die CYP3A4-Funktion stark hemmt, kann hingegen gleichzeitig mit Paclitaxel ohne Dosisanpassung verabreicht werden.
Bei Einnahme/Anwendung von TAXOL zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Der Konsum von alkoholhaltigen Nahrungsmitteln oder Getränken während der Tage vor und nach der TAXOL-Behandlung ist nicht zu empfehlen.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann TAXOL Nebenwirkungen haben.
Keine der beobachteten Nebenwirkungen war eindeutig vom Alter der Patienten abhängig. Häufigkeit und Schweregrad der Nebenwirkungen sind in de Regel ähnlich bei den Patienten, die TAXOL zur Behandlung von Eierstockkrebs, Brustkrebs oder Bronchialkrebs erhalten.
Die häufigste schwerwiegende Nebenwirkung war eine vorübergehende Funktionsstörung des Knochenmarks, die sich bei 28% der Patienten in einer starken Verminderung weißer Blutzellen (Neutropenie < 500 Zellen/mm3) ohne Fieber äußerte, die gelegentlich die Dauer von 7 Tagen überschritt. Ferner trat eine Verringerung der Blutplättchen (Gerinnungsstörung) oder der roten Blutkörperchen (sog. "Blutarmut") auf.
Neurotoxizität, hauptsächlich in Erscheingung tretend als Empfindungsstörungen in Händen oder Füßen (periphere Neuropathie), schien häufiger und in schwererer Form aufzutreten, wenn TAXOL 175 mg/m2 als Infusion über 3 Stunden in Kombination mit Cisplatin verabreicht wurde, als bei einer Infusion von TAXOL 135 mg/m2 über 24 Stunden in Kombination mit Cisplatin. Bei NSCLC-Patienten und bei Patientinnen mit Ovarialkarzinom, die TAXOL über 3 Stunden gefolgt von Cisplatin erhielten, war die Inzidenz von schwerer peripherer Neuropathie offensichtlich höher. Periphere Neuropathie kann schon während des ersten Behandlungskurses auftreten und kann sich mit der Häufigkeit der TAXOL-Anwendung verstärken. Periphere Neuropathie war bei einigen Patienten die Ursache für ein Absetzen von TAXOL. Empfindungsstörungen besserten sich bzw. verschwanden im Allgemeinen innerhalb einiger Monate nach Absetzen von TAXOL. Eine bereits vorbestehende Neuropathie, als Folge früherer Therapien, stellt keine Gegenanzeige für TAXOL dar.
Sehr häufig traten Gelenk- oder Muskelschmerzen auf, häufig waren diese Schmerzen schwer.
In Einzelfällen kam es zu schwerwiegenden Überempfindlichkeitsreaktionen [definiert als behandlungsbedürftiger Blutdruckabfall, Schwellungen von Haut und Schleimhaut (Angioödem), Atemnot, die eine bronchienerweiternde Behandlung erforderlich machte oder als generalisierter Juckreiz]. Sehr häufig traten geringfügige Überempfindlichkeitsreaktionen auf. Diese waren hauptsächlich Hautrötung mit Hitzegefühl und Hautausschlag, sie mussten nicht behandelt werden, TAXOL musste auch nicht abgesetzt werden.
Reaktionen an der Injektionsstelle während der intravenösen Verabreichung können zu lokalisiertem Ödem, Schmerzen, entzündlicher Rötung der Haut und Verhärtung führen. Gelegentlich kann ein versehentliches Austreten der Infusionslösung in umliegendes Gewebe (Extravasation) zu einer Cellulitis führen. Eine Hautabschuppung und/oder Hautablösung wurde berichtet, manchmal im Zusammenhang mit einer Extravasation. Auch kann es zu einem Verlust der Hautpigmentierung kommen. Ein Wiederauftreten von Hautreaktionen an der Stelle einer vorhergegangenen Extravasation, wenn TAXOL an einer anderen Stelle infundiert wird (ein so genannter "Recall"), wurde selten berichtet. Eine spezifische Behandlung solcher Reaktionen, die durch extravasale Gabe auftreten, ist zur Zeit nicht bekannt.
In der folgenden Übersicht sind unerwünschte Ereignisse aller Schweregrade gelistet, die im Zusammenhang mit einer TAXOL-Monotherapie (verabreicht als Infusion über 3 Stunden, im metastasierten Stadium in klinischen Studien) beobachtete wurden oder die seit Markteinführung* berichtet wurden.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Sehr häufig: | mehr als 1 von 10 Behandelten |
Häufig: | weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten |
Gelegentlich: | weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1.000 Behandelten |
Selten: | weniger als 1 von 1.000, aber mehr als 1 von 10.000 Behandelten |
Sehr selten: | weniger als 1 von 10.000 Behandelten, einschließlich Einzelfälle |
Infektionen und parasitäre Erkrankungen
Sehr häufig: Infektionen
Gelegentlich: septischer Schock
Selten*: Lungenentzündung (Pneumonie), Blutvergiftung (Sepsis)
Störungen des Blut-bildenden Systems und des Lymphsystems
Sehr häufig: vorübergehende Funktionsstörung des Knochenmarks [starke Verminderung bestimmter weißer Blutzellen (Neutropenie < 500 Zellen/mm3) ohne Fieber; Verringerung der roten Blutkörperchen (Anämie); Verringerung der Blutplättchen (Thrombozytopenie), Verringerung der weißen Blutkörperchen (Leukopenie)]
Sehr selten*: akute myeloische Leukämie, myelodysplastisches Syndrom (bestimmte Formen von Blutkrebs)
Störungen des Immunsystems
Sehr häufig: leichte Überempfindlichkeitsreaktionen, hauptsächlich Hautrötung mit Hitzegefühl und Hautausschlag
Gelegentlich: Schwerwiegende Überempfindlichkeitsreaktionen (behandlungsbedürftiger Blutdruckabfall, Schwellungen von Haut und Schleimhaut oder Atemnot, allgemeiner Juckreiz)
Selten*: anaphylaktische Reaktionen
Sehr selten*: anaphylaktischer Schock
Poly(oxyethylen)-35-Rizinusöl kann schwere allergische Reaktionen hervorrufen.
Störungen des Stoffwechsels und der Ernährung:
Sehr selten*: Appetitlosigkeit (Anorexie)
Psychiatrische Störungen:
Sehr selten*: Verwirrung
Störungen des Nervensystems
Sehr häufig: Schädigung des Nervensystems (Neurotoxizität), hauptsächlich Empfindungsstörungen in Händen oder Füßen (periphere Neuropathie)
Selten*: Neuropathie des Bewegungsapparates mit daraus resultierender, wenig ausgeprägter Schwäche der Hände und Füße
Sehr selten*: autonome Neuropathie (mit der Folge einer Darmlähmung oder eines Blutdruckabfalls beim Übergang vom Liegen zum Stehen), epileptische Anfälle, Schüttelkrämpfe, Erkrankung des Gehirnes (Enzephalopathie), Schwindel, Kopfschmerzen
Störungen des Auges
Sehr selten*: Störungen am Sehnerv und/oder Gesichtsfeldausfall mit visuellen Sensationen (Flimmern, Funken, Blitze), vor allem bei Patienten, die höhere Dosierungen als empfohlen erhielten
Störungen des Ohrs und des Gleichgewichtsorgans
Sehr selten*: Hörverlust, Tinnitus (Klingeln im Ohr), Schwindel
Störungen des Herz-Kreislauf-Systems
Sehr häufig: Blutdruckabfall (Hypotonie)
Häufig: Verlangsamung des Herzschlages (Bradykardie),
Gelegentlich: Herzmuskelerkrankung (Kardiomyopathie), beschleunigter Herzschlag (Tachykardie) Herzrhythmusstörungen eventuell mit Bewusstlosigkeit, Herzinfarkt, Blutdruckanstieg (Hypertonie), Blutpfropfbildung (Thrombose), Venenentzündung mit Blutpfropfbildung
Sehr selten*: Schock, Vorhofflimmern
Störungen der Atemwege oder des Brustraumes:
Selten: Atembeschwerden, Flüssigkeitsansammlung im Brustkorb
Sehr selten*: Husten
Strahlenpneumonitis (eine Form von Lungenentzündung) wurde bei gleichzeitiger Strahlentherapie berichtet.
Störungen im Magen-Darm-Bereich
Sehr häufig: Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Schleimhautentzündung
Sehr selten*: Störungen im Dickdarmbereich (Verstopfung im Dickdarmbereich, Dickdarm-Durchbruch, Thrombose im Mesenterium, ischämische Kolitis, pseudomembranöse Kolitis), Entzündung der Speiseröhre, Stuhlverstopfung, Bauchwassersucht, Entzündung der Bauchspeicheldrüse
Störungen der Leber und Gallengänge
Sehr selten: hepatische Nekrose (Absterben von Leberzellen) und hepatische Enzephalopathie (Schädigung des Zentralnervensystems durch Leberfunktionsstörung)
Störungen an Haut und Unterhautzellgewebe
Sehr häufig: Haarausfall
Häufig: Vorübergehende und wenig ausgeprägte Veränderungen an Nägeln und Haut
Selten*: Juckreiz (Pruritus), flüchtige entzündliche Hautveränderung (Rash), Rötung (Erythem)
Sehr selten*: Schwere Hautreaktionen (Stevens-Johnson-Syndrom, epidermale Nekrolyse, Erythema multiforme, exfoliative Dermatitis), Nesselsucht, Ablösung der Nagelplatte vom Nagelbett (Patienten sollten während der Behandlung Sonnenschutz an Händen und Füssen tragen)
Störungen an Muskeln, Skelett und Bindegewebe
Sehr häufig: Gelenk- und Muskelschmerzen
Störungen des Allgemeinbefindens und Beschwerden am Anwendungsort
Häufig: Reaktionen an der Injektionsstelle (einschließlich lokalisiertem Ödem, Schmerzen, entzündlicher Rötung der Haut, Verhärtung der Haut); versehentliches Austreten der Infusionslösung in umliegendes Gewebe (Extravasation) kann zu einer Cellulitis führen
Selten: Kraftlosigkeit (Asthenie), Fieber, Wasserverlust (Dehydratation)
Laborwerte
Häufig: starke Erhöhung bestimmter Leberwerte (AST; alkalische Phosphatase)
Gelegentlich: starke Erhöhung des Bilirubinwertes
Kombinationsbehandlung
Bei Patientinnen, die mit TAXOL als Infusion über 3 Stunden gefolgt von Cisplatin behandelt wurden, traten Störungen des Nervensystems (Neurotoxizität), Gelenk- bzw. Muskelschmerzen und Überempfindlichkeitsreaktionen häufiger und in schwererer Form auf als bei Patientinnen, die mit Cyclophosphamid gefolgt von Cisplatin behandelt wurden.
Funktionsstörung des Knochenmarks (Myelosuppression) schien bei Verabreichung von TAXOL über 3 Stunden gefolgt von Cisplatin weniger häufig und weniger schwerwiegend zu sein als bei Verabreichung von Cyclophosphamid gefolgt von Cisplatin.
Wenn TAXOL als dreistündige Infusion in Kombination mit Trastuzumab zur Erstbehandlung bei Patientinnen mit fortgeschrittenem Brustkrebs oder Brustkrebs mit Tochtergeschwülsten (metastasierendem Mammakarzinom) verabreicht wurde, wurden die folgenden Ereignisse häufiger berichtet als unter TAXOL-Monotherapie (unabhängig von einem Zusammenhang mit TAXOL oder Trastuzumab):
Herzleistungsschwäche (8% vs. 1%), Infektion (46% vs. 27%), Schüttelfrost (42% vs. 4%), Fieber (47% vs. 23%), Husten (42% vs. 22%), Hautausschlag (39% vs. 18%), Gelenkschmerzen (37% vs. 21%), beschleunigter Herzschlag (12% vs. 4%), Durchfall (45% vs. 30%), Blutdruckanstieg (11% vs. 3%), Nasenbluten (18% vs. 4%), Akne (11% vs. 3%), Herpes simplex (12% vs. 3%), unbeabsichtigte Verletzungen (13% vs. 3%), Schlaflosigkeit (25% vs. 13%), Schnupfen (22% vs. 5%), Nasennebenhöhlenentzündung (21% vs. 7%), und Reaktionen an der Injektionsstelle (7% vs. 1%).
Einige dieser Unterschiede könnten auf eine höhere Anzahl und längere Dauer von Therapiekursen mit der TAXOL/Trastuzumab-Kombination gegenüber der TAXOL-Monotherapie zurückzuführen sein. Schwere Nebenwirkungen wurden für TAXOL/Trastuzumab und TAXOL-Monotherapie ähnlich häufig berichtet.
Wenn Trastuzumab in Kombination mit TAXOL bei Patientinnen, die zuvor mit Anthracyclinen behandelt wurden, angewandt wurde, erhöhte sich die Häufigkeit und Schwere einer Herzleistungsschwäche im Vergleich zur TAXOL-Monotherapie und wurde selten mit Todesfällen in Verbindung gebracht. Außer in diesen seltenen Fällen sprachen alle Patientinnen auf eine geeignete medizinische Behandlung an.
Kongestive Herzinsuffizienz wurde auch berichtet nach Kombination von TAXOL mit Doxorubicin bei unbehandelten Patientinnen mit metastasierendem Mammakarzinom und keiner vorausgegangenen Chemotherapie.