Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann Ribotaxel Nebenwirkungen haben.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
sehr häufig mehr als 1 von 10 Behandelten
häufig weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten
gelegentlich weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1000 Behandelten
selten weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10.000 Behandelten
sehr selten weniger als 1 von 10.000 Behandelten, oder unbekannt
Wenn nicht anders angegeben, sind Häufigkeit und Schweregrad der Nebenwirkungen in den Anwendungsgebieten Eierstockkrebs, Brustkrebs oder Lungenkrebs (NSCLC) im Allgemeinen ähnlich. Keine der unter Paclitaxel beobachteten Nebenwirkungen war eindeutig vom Alter der Patienten abhängig. Da bei den Kaposi-Sarkom-Patienten eine besondere Situation vorliegt, werden die auf einer klinischen Studie mit 107 Patienten basierenden Angaben in einem gesonderten Unterabschnitt am Ende dieses Abschnittes präsentiert.
In der folgenden Übersicht sind unerwünschte Ereignisse aller Schweregrade gelistet, die im Zusammenhang mit einer alleinigen Paclitaxel-Therapie berichtet wurden:
Infektionen und parasitäre Erkrankungen
Sehr häufig: Infektionen
Gelegentlich: Schock durch Blutvergiftung
Selten: Lungenentzündung, Blutvergiftung (Sepsis)
Erkrankungen des Blut- und des Lymphsystems
Sehr häufig: Unterdrückung der Knochenmarkfunktion mit starker Verminderung der weißen Blutkörperchen (Leukopenie oder Neutropenie), Blutarmut, verminderte Anzahl an Blutplättchen.
Sehr selten: bestimmte Formen von Blutkrebs (akute myeloische Leukämie, myelodysplastisches Syndrom).
Erkrankungen des Immunsystems
Sehr häufig: leichte Überempfindlichkeitsreaktionen, hauptsächlich Hautrötung mit Hitzegefühl und Hautausschlag.
Gelegentlich: schwerwiegende, behandlungsbedürftige Überempfindlichkeitsreaktionen (z. B. Blutdruckabfall, Schwellungen von Haut und Schleimhaut, Atemnot, Nesselsucht, Schüttelfrost und Rückenschmerzen).
Selten: schwere Überempfindlichkeitsreaktionen (anaphylaktische Reaktionen)
Sehr selten: anaphylaktischer Schock.
Stoffwechsel und Ernährungsstörungen
Sehr selten: Appetitlosigkeit (Anorexie).
Psychiatrische Erkrankungen
Sehr selten: Verwirrung.
Erkrankungen des Nervensystems
Sehr häufig: Schädigung des Nervensystems, hauptsächlich Empfindungsstörungen im Bereich der Gliedmaßen.
Selten: Nervenleiden mit der Folge einer Schwäche im Bereich der Gliedmaßen (motorische Neuropathie).
Sehr selten: Nervenleiden (autonome Neuropathie) mit der Folge einer Darmlähmung und eines Blutdruckabfalls beim Übergang vom Liegen zum Stehen. Epileptische Anfälle (Grand-mal-Anfälle), Schüttelkrämpfe, Schädigung des Gehirns (Enzephalopathie), Schwindel, Kopfschmerzen, Störungen der Bewegungsabläufe (Ataxie).
Augenerkrankungen
Sehr selten: Störungen am Sehnerv und/oder Sehstörungen (Gesichtsfeldausfall mit Flimmern, Funken- oder Blitzesehen, vor allem bei Patienten, die höhere als die empfohlenen Dosierungen erhielten).
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
Sehr selten: Schädigung des Gehörs (Ototoxizität), Hörverlust, Ohrgeräusch und Schwindel.
Herzerkrankungen
Häufig: Verlangsamung des Herzschlags.
Gelegentlich: Herzmuskelerkrankung, Herzrhythmusstörung mit schneller Herzschlagfolge ohne oder mit Symptomen (asymptomatische ventrikuläre Tachykardie mit Bigeminie, AV-Block und Bewusstlosigkeit), Herzinfarkt.
Sehr selten: Vorhofflimmern, Herzrhythmusstörung mit schneller Herzschlagfolge (supraventrikuläre Tachykardie).
Gefäßerkrankungen
Sehr häufig: Blutdruckabfall.
Gelegentlich: Blutdruckanstieg, Blutpfropfbildung, Venenentzündung mit Blutpfropfbildung.
Sehr selten: Schock.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Selten: Atemnot, Flüssigkeitsansammlung im Brustraum (pleurale Effusionen), Lungenentzündung (interstitielle Pneumonie), entzündliche Gewebsveränderung der Lunge (Lungenfibrose), Verstopfung der Blutgefäße in der Lunge (Lungenembolie), mangelhafte Atemfunktion (Ateminsuffizienz).
Sehr selten: Husten.
Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes
Sehr häufig: Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Schleimhautentzündung.
Sehr selten: Verengung (Obstruktion) im Dickdarmbereich, Dickdarm-Durchbruch (Perforation), weitere schwere Störungen im Dickdarmbereich (ischämische Kolitis, mesenteriale Thrombose, pseudomembranöse Kolitis), Entzündung der Speiseröhre, Verstopfung, Bauchwassersucht, Bauchspeicheldrüsenentzündung.
Leber- und Gallenerkrankungen
Sehr selten: Absterben von Leberzellen, Schädigung des Zentralnervensystems durch eine Leberfunktionsstörung.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Sehr häufig: Haarausfall.
Häufig: vorübergehende und wenig ausgeprägte Veränderungen an Nägeln und Haut.
Selten: Juckreiz, Hautausschlag, Hautrötung.
Sehr selten: schwere Hautreaktionen (Stevens-Johnson-Syndrom, epidermale Nekrolyse, Erythema multiforme, exfoliative Dermatitis), Nesselsucht, Ablösung von Nagelplatte und Nagelbett. Patienten sollten während der Behandlung Sonnenschutz an Händen und Füßen tragen.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Sehr häufig: Gelenk-, Muskelschmerzen.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Häufig: Reaktionen an der Injektionsstelle (Flüssigkeitsansammlung im umgebenden Gewebe (lokalisiertes Ödem); Schmerzen, Hautrötung, Hautverhärtung; nicht beabsichtigtes Austreten der Infusionslösung in das umliegende Gewebe (Extravasation) kann zu einer Cellulitis führen.
Selten: Kraftlosigkeit (Asthenie), Fieber, Wasserverlust (Dehydratation), Wasseransammlungen (Ödeme).
Andere mögliche Nebenwirkungen
Macrogolglycerolricinoleat (sonstiger Bestandteil dieses Arzneimittels) kann schwere allergische Reaktionen hervorrufen.
Laborwerte
Häufig: starke Erhöhung bestimmter Leberwerte (AST [SGOT], alkalische Phosphatase).
Gelegentlich: starke Erhöhung des Bilirubinwertes.
Selten: Anstieg des Kreatinin-Spiegels im Blut.
Brustkrebs-Patientinnen, die Paclitaxel zur unterstützenden Behandlung im Anschluss an die Anthracyclin-/Cyclophosphamid-Therapie erhielten, zeigten häufiger nervlich bedingte Sensibilitätsstörungen und Missempfindungen (neurosensorische Toxizität), Überempfindlichkeitsreaktionen, Gelenk-/Muskelschmerzen, Blutarmut, Infektionen, Fieber, Übelkeit/Erbrechen und Durchfall als die Patientinnen, die nur nach dem Anthracyclin-/Cyclophosphamid-Schema behandelt wurden. Die Häufigkeit dieser Ereignisse war jedoch in Übereinstimmung mit der berichteten Anwendung von Paclitaxel als alleiniger Therapie.
Die häufigste schwerwiegende Nebenwirkung war die Unterdrückung der Knochenmarkfunktion mit schweren Blutbildstörungen (Neutropenie < 500/mm3 ohne fiebrige Episoden trat bei 28 % der Patienten auf. Nur 1 % der Patienten hatte für 7 Tage oder länger eine schwere Neutropenie. Eine Verminderung der Blutplättchenzahl (Thrombozytopenie) wurde bei 11 % der Patienten berichtet. 3 % der Patienten hatten mindestens einmal während der Studie eine Blutplättchenzahl (Tiefstpunkt [Nadir]) < 50.000/mm3. Blutarmut (Anämie) wurde bei 64 % der Patienten beobachtet, war aber nur bei 6 % schwer (Hb < 5 mmol/l). Die Häufigkeit und die Schwere der Anämie sind abhängig vom Hämoglobin-Ausgangswert.)
Toxisch-bedingte Schädigungen des Nervensystems (Neurotoxizität; hauptsächlich periphere Neuropathie) traten häufiger und in schwererer Form auf, wenn 175 mg/m2 als 3-Stunden-Infusion (85 % Neurotoxizität, 15 % schwer), als wenn 135 mg/m2 als 24-Stunden-Infusion (25 % periphere Neuropathie, 3 % schwer) in Kombination mit Cisplatin verabreicht wurden.
Bei Lungenkrebs-Patienten (NSCLC) und bei Patientinnen mit Eierstockkrebs, die Paclitaxel über 3 Stunden gefolgt von Cisplatin erhielten, war die Häufigkeit einer schweren Nervenschädigung offensichtlich höher.
Empfindungsstörungen im Bereich der Gliedmaßen (periphere Neuropathie) können schon während des ersten Behandlungskurses auftreten, können sich mit der Häufigkeit der Paclitaxel-Anwendung verstärken und waren bei einigen Patienten die Ursache für ein Absetzen von Paclitaxel. Die Empfindungsstörungen besserten sich bzw. verschwanden im Allgemeinen innerhalb einiger Monate nach Absetzen von Paclitaxel.
Eine bereits vorbestehende Nervenschädigung, als Folge früherer Therapien, stellt keine Gegenanzeige für Ribotaxel dar.
Gelenk- oder Muskelschmerzen traten bei 60 % der Patienten auf und waren bei 13 % der Patienten schwer.
Eine schwerwiegende Überempfindlichkeitsreaktion mit möglicherweise tödlichem Ausgang (definiert als behandlungsbedürftige Hypotonie, Angioödem, Atemnot, die eine bronchodilatierende Behandlung erforderlich machte oder generalisierte Urtikaria) trat bei 2 (< 1 %) Patienten auf. Bei 34 % der Patienten (17 % aller Therapiekurse) traten leichte Überempfindlichkeitsreaktionen auf. Diese leichten Überempfindlichkeitsreaktionen, hauptsächlich Hautrötung (Flush) und Hautausschlag, waren nicht behandlungsbedürftig und erforderten kein Absetzen von Paclitaxel.
Reaktionen an der Injektionsstelle während der intravenösen Verabreichung können zu Flüssigkeitsansammlung im umgebenden Gewebe (lokalisiertes Ödem), Schmerzen, Rötung und Verhärtung führen. Gelegentlich kann ein nicht beabsichtigtes Austreten der Infusionslösung in das umliegende Gewebe (Extravasation) zu einer Bindegewebsentzündung führen. Eine Hautabschuppung und/oder Hautablösung wurde berichtet, manchmal im Zusammenhang mit einer Extravasation. Es kann auch zu einer Entfärbung (Depigmentierung) der Haut kommen. Ein Wiederauftreten von Hautreaktionen an der Stelle einer vorhergegangenen Extravasation, wenn Paclitaxel an einer anderen Stelle injiziert wird (ein so genannter Recall), wurde selten berichtet. Eine spezifische Behandlung von Reaktionen, die durch extravasale Gabe auftreten, ist zurzeit nicht bekannt.
Kombinationsbehandlung
Paclitaxel/Cisplatin
Die folgenden Angaben beziehen sich auf zwei große klinische Studien zur Chemotherapie der ersten Wahl (First-line-Chemotherapie) des Eierstockkrebs (Paclitaxel + Cisplatin: 1050 Patientinnen), zwei Studien zur First-line Therapie des metastasierenden Brustkrebs: In der einen wurde die Kombination mit Doxorubicin (Paclitaxel + Doxorubicin: 267 Patienten), in der anderen die Kombination mit Trastuzumab (eine geplante Subgruppenanalyse Paclitaxel + Trastuzumab: 188 Patientinnen) untersucht und auf zwei Studien zur Behandlung des fortgeschrittenen Lungenkrebs (NSCLC), (Paclitaxel + Cisplatin: über 360 Patienten).
In der Chemotherapie der ersten Wahl (First-line-Chemotherapie) des Eierstockkrebs traten bei Patientinnen, die mit Paclitaxel als Infusion über 3 Stunden gefolgt von Cisplatin behandelt wurden, Schädigungen des Nervensystems (Neurotoxizität), Muskel-/Gelenkschmerzen und Überempfindlichkeitsreaktionen häufiger und in schwererer Form auf als bei Patientinnen, die mit Cyclophosphamid gefolgt von Cisplatin behandelt wurden. Eine Unterdrückung der Knochenmarkfunktion (Myelosuppression) schien bei Verabreichung von Paclitaxel über 3 Stunden gefolgt von Cisplatin weniger häufig und weniger schwerwiegend zu sein als bei Verabreichung von Cyclophosphamid gefolgt von Cisplatin.
Paclitaxel/Doxorubicin
In der Chemotherapie der ersten Wahl (First-line-Chemotherapie) des metastasierenden Brustkrebs traten Blutbildstörungen (Neutropenie), Blutarmut (Anämie), Empfindungsstörungen im Bereich der Gliedmaßen (periphere Neuropathie), Gelenk-/Muskelschmerzen (Arthralgie/Myalgie), Kraftlosigkeit (Asthenie), Fieber und Durchfall (Diarrhoe) nach Paclitaxel-Therapie (220 mg/m als 3-stündige Infusion 24 Stunden nach Doxorubicin 50 mg/m) häufiger und schwerwiegender auf als nach Standard FAC-Therapie (5-Fluorouracil 500 mg/m, Doxorubicin 50 mg/m, Cyclophosphamid 500 mg/m). Übelkeit und Erbrechen schienen mit dem Paclitaxel (220 mg/m)/Doxorubicin (50 mg/m)-Dosierungsschema weniger häufig und mit geringerem Schweregrad als mit dem Standard FAC-Schema aufzutreten. Der Einsatz von Kortikosteroiden kann zur geringeren Häufigkeit und Schwere von Übelkeit und Erbrechen in der Paclitaxel/Doxorubicin-Gruppe beigetragen haben.
Bei Verabreichung von Doxorubicin in Kombination mit Paclitaxel bei metastasierendem Brustkrebs wurde eine Minderung der Herzleistung (? 20 % Verringerung der links-ventrikulären Ejektions-Fraktion) bei 15 % der Patienten gegenüber 10 % beim Standard FAC-Dosierungsschema beobachtet. Herzleistungsschwäche (Herzinsuffizienz) wurde bei < 1 % sowohl in der Paclitaxel/Doxorubicin-Gruppe als auch in der Standard FAC-Gruppe beobachtet.
Eine Form von Herzleistungsschwäche (Kongestive Herzinsuffizienz) wurde auch berichtet nach Kombination von Paclitaxel mit Doxorubicin bei unbehandelten Patientinnen mit metastasierendem Brustkrebs und keiner vorausgegangenen Chemotherapie.
Paclitaxel/Trastuzumab
Wenn Paclitaxel als 3-stündige Infusion in Kombination mit Trastuzumab zur Therapie des metastasierenden Brustkrebs verabreicht wurde, wurden die folgenden Ereignisse häufiger berichtet als unter alleiniger Therapie mit Paclitaxel (unabhängig von einem Zusammenhang mit Paclitaxel oder Trastuzumab):
Herzleistungsschwäche (Herzinsuffizienz) (8 % vs. 1 %), Infektion (46 % vs. 27 %), Schüttelfrost (42 % vs. 4 %), Fieber (47 % vs. 23 %), Husten (42 % vs. 22 %), Hautausschlag (39 % vs. 18 %), Gelenkschmerz (37 % vs. 21 %), beschleunigte Herzfrequenz (Tachykardie) (12 % vs. 4 %), Durchfall (Diarrhoe) (45 % vs. 30 %), Bluthochdruck (11 % vs. 3 %), Nasenbluten (18 % vs. 4 %), Akne (11 % vs. 3 %), Herpes simplex (12 % vs. 3 %), unbeabsichtigte Verletzungen (13 % vs. 3 %), Schlaflosigkeit (25 % vs. 13 %), Entzündung der Nasenschleimhaut (Rhinitis) (22 % vs. 5 %), Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) (21 % vs. 7 %) sowie Reaktionen an der Injektionsstelle (7 % vs. 1 %). Einige dieser Unterschiede könnten auf eine höhere Anzahl und längere Dauer von Therapiekursen mit der Paclitaxel/Trastuzumab-Kombination gegenüber der alleinigen Paclitaxel-Therapie zurückzuführen sein. Schwere Nebenwirkungen wurden für Paclitaxel/Trastuzumab und alleinige Paclitaxel-Therapie ähnlich häufig berichtet.
Wenn Paclitaxel in Kombination mit Trastuzumab bei Patienten, die zuvor mit Anthracyclinen behandelt wurden, angewandt wurde, erhöhte sich die Häufigkeit und Schwere einer Herzleistungsschwäche (Herzinsuffizienz) im Vergleich zur Therapie allein mit Paclitaxel (NYHA-Klasse I/II: 10 % vs. 0 %; NYHA-Klasse III/IV: 2 % vs. 1 %) und wurde selten mit Todesfällen in Verbindung gebracht (siehe Gebrauchsinformation/Fachinformation von Trastuzumab). Außer in diesen seltenen Fällen sprachen alle Patienten auf eine angemessene medizinische Behandlung an.
Paclitaxel/Strahlentherapie
Bei Patientinnen, die gleichzeitig eine Strahlentherapie erhalten hatten, wurde über eine Lungenentzündung (Strahlen-Pneumonitis) berichtet.
Im Zusammenhang mit AIDS auftretendes Kaposi-Sarkom
Mit Ausnahme von unerwünschten Wirkungen auf das Blutbild (hämatologisch) und die Leber (hepatisch), (siehe unten) waren die Häufigkeit und der Schweregrad der unerwünschten Wirkungen im Allgemeinen bei Kaposi-Sarkom-Patienten (in einer klinischen Studie mit 107 Patienten) und Patienten, die eine alleinige Paclitaxel-Therapie gegen andere solide Tumore erhielten, ähnlich.
Erkrankungen des Blut- und Lymphsystems
Die häufigste, die Dosis einschränkende Schädigung war die Unterdrückung der Knochenmarkfunktion. Die Verringerung bestimmter weißer Blutkörperchen (Neutropenie) war die wichtigste Schädigung im Bereich des Blutbildes. Während des ersten Behandlungszyklus kam es bei 20 % der Patienten zu einer schweren Neutropenie (< 500 Zellen/mm3). Über den gesamten Behandlungszeitraum wurde bei 39 % der Patienten eine schwere Neutropenie beobachtet. Bei 41 % der Patienten dauerte die Neutropenie länger als 7 Tage und bei 8 % der Patienten länger als 30 - 35 Tage an. Bei allen nachbeobachteten Patienten klang die Neutropenie innerhalb von 35 Tagen ab. Die Häufigkeit einer mindestens 7 Tage dauernden Grad-4-Neutropenie betrug 22 %.
Blutbildstörungen und Fieber in Zusammenhang mit Paclitaxel trat bei 14 % der Patienten und 1,3 % der Behandlungszyklen auf. Während der Paclitaxel-Anwendung kam es in Zusammenhang mit dem Arzneimittel zu 3 Zwischenfällen durch Blutvergiftung (2,8 %) mit tödlichem Ausgang.
Eine Verminderung der Blutplättchenzahl (Thrombozytopenie) wurde bei 50 % der Patienten beobachtet, bei 9 % in schwerer Form (< 50.000 Zellen/mm3). Nur bei 14 % der Patienten kam es im Verlauf der Behandlung mindestens einmal zu einem Abfall der Blutplättchenzahl unter 75.000 Zellen/mm3. Von Blutungen in Zusammenhang mit Paclitaxel berichteten < 3 % der Patienten, blutungsbedingte (hämorrhagische) Zwischenfälle traten jedoch lokalisiert auf.
Blutarmut (Anämie, Hb < 11 g/dl) wurde bei 61 % der Patienten beobachtet, bei 10 % in schwerer Form (Hb < 8 g/dl). Bei 21 % der Patienten war eine Transfusion von roten Blutkörperchen erforderlich.
Leber- und Gallenerkrankungen
Unter den Patienten (mehr als die Hälfte der Patienten erhielten Enzymhemmstoffe (Protease-Inhibitoren) mit normalen Ausgangswerten der Leberfunktion wurden folgende Leberstörungen beobachtet: bei 28 % eine Erhöhung der Bilirubinwerte, bei 43 % eine Erhöhung eines bestimmten Enzyms (der alkalischen Phosphatase) und bei 44 % eine Erhöhung der Werte eines anderen Enzyms (AST (SGOT)-Werte). Bei jedem dieser Parameter waren die Werte in 1 % der Fälle stark erhöht.
Gegenmaßnahmen
Setzen Sie sich beim Auftreten von Nebenwirkungen bitte sofort mit Ihrem Arzt in Verbindung und besprechen Sie das weitere Vorgehen.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind.