Sandocal-D darf nicht eingenommen werden
- wenn Sie allergisch gegen Calciumcarbonat, Colecalciferol oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind
- bei zu hohen Calciumkonzentrationen im Blut (HyperkalzÀmie) und/oder vermehrter Calciumausscheidung im Harn (Hyperkalzurie)
- wenn Sie unter KrankheitszustĂ€nden leiden oder Bedingungen auf Sie zutreffen, die zu hohe Calciumkonzentrationen im Blut (HyperkalzĂ€mie) oder im Urin (Hyperkalzurie) zur Folge haben können (z. B. Ăberfunktion der NebenschilddrĂŒsen, eine Erkrankung des Knochenmarks [Myelom], ein bösartiger Knochentumor [Knochenmetastasen])
- wenn Sie von einer schweren BeeintrÀchtigung der Nierenfunktion oder Nierenversagen betroffen sind
- wenn Sie unter Calciumablagerungen im Nierengewebe (Nephrokalzinose) oder Nierensteinen (Nephrolithiasis) leiden
- wenn Sie einen zu hohen Vitamin-D-Spiegel haben (Hypervitaminose).
Warnhinweise und VorsichtsmaĂnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Sandocal-D einnehmen.
- Wenn Sie an einer bestimmten Lungenkrankheit (Sarkoidose) leiden, besteht die Gefahr einer erhöhten Umwandlung von Vitamin D in seine wirksame Form. Der Calciumspiegel im Blut und im Urin sollte ĂŒberwacht werden.
- WĂ€hrend einer Langzeit-Behandlung mit Sandocal-D muss Ihr Arzt den Serumspiegel von Calcium kontrollieren und die Nierenfunktion durch Messung des Serum-Kreatininwertes ĂŒberwachen. Die Ăberwachung ist besonders wichtig bei Ă€lteren Patienten, die gleichzeitig bestimmte Arzneimittel, die die Herzkraft steigern (herzwirksame Glykoside), oder
harntreibende Arzneimittel (Diuretika) erhalten (siehe âEinnahme von Sandocal-D zusammen mit anderen Arzneimittelnâ). Dies gilt auch, wenn
bei Ihnen eine ausgeprĂ€gte Neigung zur Steinbildung vorliegt. Bei Auftreten einer HyperkalzĂ€mie (zu hohe Calciumkonzentrationen im Blut) oder Anzeichen einer Nierenfunktionsstörung muss die Dosis verringert oder die Einnahme von Sandocal-D beendet werden. Es empfiehlt sich, die Dosis zu reduzieren oder die Behandlung vorlĂ€ufig zu unterbrechen, wenn der Calciumgehalt im Harn 7,5 mmol/24 Stunden (300 mg/24 Stunden) ĂŒberschreitet.
- Wenn Ihnen gleichzeitig andere Vitamin-D-PrĂ€parate verordnet werden, sollte Ihr Arzt die mit Sandocal-D verabreichte Dosis von 880 I.E. Vitamin D pro Beutel berĂŒcksichtigen.
Eine zusĂ€tzliche Einnahme von anderen Vitamin-D-haltigen PrĂ€paraten sollte nur unter engmaschiger Ă€rztlicher Aufsicht erfolgen. In diesen FĂ€llen ist eine regelmĂ€Ăige Ăberwachung der Calciumspiegel im Blut und im Urin erforderlich.
- Wenn Sie an einer Immobilisationsosteoporose (Knochenschwund nach einer lĂ€ngeren kompletten Ruhigstellung von GliedmaĂen) leiden, besteht ein erhöhtes Risiko fĂŒr das Auftreten einer HyperkalzĂ€mie (zu hohe Calciumkonzentrationen im Blut).
- Wenn Sie an einer Nierenfunktionsstörung leiden, ist Sandocal-D vorsichtig, unter Ăberwachung der Calcium- und Phosphatspiegel,
anzuwenden. Das Risiko einer Verkalkung der Weichteile ist zu berĂŒcksichtigen. Bei einer schweren Nierenfunktionsstörung wird Vitamin
D in Form von Colecalciferol nicht normal verstoffwechselt. Ihr Arzt muss Ihnen daher ein anderes Vitamin-D-PrĂ€parat verordnen (siehe âSandocal-
- darf nicht eingenommen werdenâ).
Es liegen Literaturberichte vor, die darauf hindeuten, dass Citratsalze möglicherweise zu einer erhöhten Aluminiumaufnahme fĂŒhren. Sandocal- D enthĂ€lt CitronensĂ€ure. Wenn Sie eine stark eingeschrĂ€nkte Nierenfunktion haben und aluminiumhaltige PrĂ€parate einnehmen, sollten Sie daher vor der Einnahme von Sandocal-D RĂŒcksprache mit Ihrem Arzt halten. Bei Einnahme von Sandocal-D sollte die Calcium- und Alkaliaufnahme (z.
- Carbonate) aus anderen Quellen (Nahrungsmittel, angereicherte Lebensmittel oder andere Arzneimittel) beachtet werden. Wenn hohe Dosen an Calcium gleichzeitig mit z. B. Carbonaten genommen werden, kann dies zu einem Milch-Alkali-Syndrom (Burnett-Syndrom) fĂŒhren. Beim Milch-Alkali-Syndrom handelt es sich um eine Calcium- Stoffwechselstörung mit einer Erhöhung des Calciumspiegels im Blut (HyperkalzĂ€mie), der UntersĂ€uerung des Blutes (metabolischer Alkalose), Nierenversagen und Weichteilverkalkung. Es kann durch Aufnahme sehr groĂer Mengen an Milch und/oder Calciumcarbonat aus anderen Quellen oder durch ĂŒbermĂ€Ăigen Gebrauch von Antazida (Mittel gegen MagenĂŒbersĂ€uerung) ausgelöst werden. Bei der Einnahme hoher Dosen sollte der Calciumspiegel im Blut und Urin kontrolliert werden.
Kinder und Jugendliche
Sandocal-D ist nicht fĂŒr eine Einnahme durch Kinder und Jugendliche vorgesehen.
Einnahme von Sandocal-D zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kĂŒrzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Die Wirkung von Sandocal-D kann durch die gleichzeitige Gabe der nachfolgenden Arzneimittel bzw. PrÀparategruppen beeinflusst werden:
VerstÀrkung der Wirkung von Sandocal-D:
Bestimmte harntreibende Arzneimittel, sogenannte Diuretika vom Thiazid-Typ, können die Ausscheidung von Calcium verringern. In diesem Fall ist der Serumcalciumspiegel regelmĂ€Ăig zu kontrollieren.
AbschwÀchung der Wirkung von Sandocal-D:
- Arzneimittel, die Corticosteroide (Cortison und Cortisonabkömmlinge) enthalten. Diese Arzneimittel können die Aufnahme von Calcium vermindern und eine erhöhte Dosis Sandocal-D notwendig machen.
- Orlistat (ein Arzneimittel zur Gewichtsreduktion), Ionenaustauscherharze wie Colestyramin oder AbfĂŒhrmittel wie Paraffinöl. Diese Arzneimittel können die Aufnahme von Vitamin D vermindern. Es sollte zu Sandocal-D ein Einnahmeabstand von mindestens 2 Stunden eingehalten werden, da sonst die Aufnahme von Sandocal-D vermindert ist.
Rifampicin (ein Antibiotikum), Phenytoin (ein Medikament gegen Epilepsie) und Barbiturate (Medikamente, die Ihnen helfen, zu schlafen) können die Wirkung von Vitamin D3 beeintrÀchtigen.
Die Wirkung nachfolgend genannter Arzneistoffe bzw. PrÀparategruppen kann durch gleichzeitige Behandlung mit Sandocal-D beeinflusst werden:
- Bei gleichzeitiger Behandlung mit bestimmten Arzneimitteln, die die Herzkraft steigern (herzwirksame Glykoside), kann sich deren ToxizitĂ€t erhöhen. Aus diesem Grund mĂŒssen Patienten, die herzwirksame Glykoside erhalten, mit Hilfe des Elektrokardiogramms (EKG) und durch Bestimmung des Calciumgehaltes im Blut Ă€rztlich ĂŒberwacht werden.
- Die Aufnahme und damit auch die Wirksamkeit von bestimmten Antibiotika (Tetracycline) kann durch die gleichzeitige Einnahme von Sandocal-D vermindert werden. Aus diesem Grund sollten Tetracyclin-haltige Arzneimittel mindestens 2 Stunden vor bzw. 4-6 Stunden nach der Einnahme von Sandocal-D eingenommen werden.
- Bei gleichzeitiger Behandlung mit Bisphosphonat- oder Natriumfluorid- PrÀparaten (Arzneimittel zur Behandlung von Osteoporose) oder Fluorchinolonen (ein bestimmter Antibiotikatyp) sollten diese wegen des Risikos einer eingeschrÀnkten Aufnahme dieser Arzneimittel im Magen-Darm- Trakt mindestens 3 Stunden vor Sandocal-D eingenommen werden.
- Calcium kann die Aufnahme von Eisen, Zink und Strontiumranelat sowie von Estramustin (ein Medikament, das in der Chemotherapie angewendet wird) und SchilddrĂŒsenhormonen verringern. Nehmen Sie daher bitte Arzneimittel, die Eisen, Zink, Strontiumranelat, Estramustin oder SchilddrĂŒsenhormone enthalten, mindestens 2 Stunden vor bzw. 2 Stunden nach der Einnahme von Sandocal-D.
Einnahme von Sandocal-D zusammen mit Nahrungsmitteln und
GetrÀnken
OxalsÀure (enthalten in Spinat und Rhabarber) sowie PhytinsÀure (enthalten in Vollkornprodukten) können durch Bildung unlöslicher Komplexe mit Calciumionen die Calciumaufnahme in den Körper herabsetzen. Sie sollten wÀhrend der ersten 2 Stunden nach der Aufnahme von Nahrungsmitteln mit hohem Gehalt von Oxal- oder PhytinsÀure keine Calcium-haltigen Arzneimittel einnehmen.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Schwangerschaft
Sandocal-D sollte wegen der hohen Dosierung an Vitamin D wÀhrend der Schwangerschaft nicht eingenommen werden.
WÀhrend der Schwangerschaft sollte die tÀgliche Einnahme 1.500 mg
Calcium und 600 I.E. Vitamin D3 nicht ĂŒberschreiten. Tierstudien haben eine ReproduktionstoxizitĂ€t hoher Dosen von Vitamin D gezeigt. Ăberdosierungen von Calcium und Vitamin D mĂŒssen bei Schwangeren vermieden werden, da ein dauerhaft erhöhter Calciumspiegel im Blut mit
unerwĂŒnschten Wirkungen auf den sich entwickelnden Fötus in Verbindung gebracht wurde (körperliche und geistige Entwicklungsverzögerung, besondere Formen der Aortenverengung [supravalvulĂ€rer Aortenstenose] und Netzhauterkrankungen [Retinopathie]).
Stillzeit
Sandocal-D kann wĂ€hrend der Stillzeit eingenommen werden. Calcium und Vitamin D gehen in die Muttermilch ĂŒber. Dies ist zu
berĂŒcksichtigen, wenn das Kind zusĂ€tzliche Gaben von Vitamin D erhĂ€lt.
VerkehrstĂŒchtigkeit und FĂ€higkeit zum Bedienen von Maschinen
Es liegen keine Daten zum Einfluss dieses Arzneimittels auf die VerkehrstĂŒchtigkeit vor. Es ist nicht auszuschlieĂen, dass die wĂ€hrend des sehr selten auftretenden Milch-Alkali-Syndroms auftretende ungewöhnliche MĂŒdigkeit oder SchwĂ€che einen Einfluss auf die VerkehrstĂŒchtigkeit und die FĂ€higkeit zum Bedienen von Maschinen haben könnten.
Sandocal-D enthÀlt Sucrose, Sorbitol, Kalium und Natrium
Bitte nehmen Sie Sandocal-D erst nach RĂŒcksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer UnvertrĂ€glichkeit gegenĂŒber bestimmten Zuckern leiden.
Sandocal-D kann schĂ€dlich fĂŒr die ZĂ€hne sein.
Dieses Arzneimittel enthÀlt maximal 100 mg Sorbitol pro Beutel
Sandocal-D enthĂ€lt 4,2 mmol (163,2 mg) Kalium pro Beutel. Wenn Sie an eingeschrĂ€nkter Nierenfunktion leiden oder eine Kalium kontrollierte DiĂ€t (DiĂ€t mit niedrigem Kaliumgehalt) einhalten mĂŒssen, sollten Sie dies berĂŒcksichtigen.
Dieses Arzneimittel enthĂ€lt weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Beutel, d. h. es ist nahezu ânatriumfreiâ.