Was Ketamin-ratiopharmŸ 500 mg/10 ml enthÀlt
Der Wirkstoff ist Ketamin.
Jede Durchstechflasche mit 10 ml Injektionslösung enthÀlt 500 mg Ketamin (als Hydrochlorid).
Die sonstigen Bestandteile sind:
Benzethoniumchlorid, Wasser fĂŒr Injektionszwecke.
Wie Ketamin-ratiopharmÂź 500 mg/10 ml aussieht und Inhalt der Packung
Klare, farblose Lösung.
Ketamin-ratiopharmŸ 500 mg/10 ml ist in Packungen mit 5 Durchstechflaschen zu je 10 ml Injektionslösung erhÀltlich.
Pharmazeutischer Unternehmer
ratiopharm GmbH
Graf-Arco-Str. 3
89079 Ulm
Hersteller
Merckle GmbH
Ludwig-Merckle-Str. 3
89143 Blaubeuren
Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt ĂŒberarbeitet im
Februar 2010
Versionscode: Z06
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Die folgenden Informationen sind nur fĂŒr Ărzte bzw. medizinisches Fachpersonal bestimmt:
Pharmakologische Eigenschaften
Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: AnÀsthetika.
ATC-Code: N01AX03
Ketamin ist ein racemisches Cyclohexanon-Derivat mit starker analgetischer Wirkung. Gleichzeitig bewirkt es eine so genannte dissoziative AnĂ€sthesie. Die analgetische Wirkung tritt bereits bei subdissoziativen Dosen auf und ĂŒberdauert die AnĂ€sthesie. Sie wird teilweise durch Naloxon aufgehoben. Die sedativen und hypnotischen Eigenschaften von Ketamin sind eher von untergeordneter Bedeutung. Am RĂŒckenmark und an peripheren Nerven zeigt Ketamin einen deutlichen lokalanĂ€sthetischen Effekt. Im EEG lassen sich unter Ketamin-AnĂ€sthesie die Zeichen einer DĂ€mpfung der bioelektrischen GroĂhirnrindenaktivitĂ€t beobachten, vor allem in den frontalen Arealen, und eine Aktivierung subkortikaler Strukturen nachweisen. Der Muskeltonus ist erhalten oder gesteigert, so dass die Schutzreflexe im Allgemeinen nicht beeintrĂ€chtigt werden. Die Krampfschwelle wird nicht gesenkt. Unter Spontanatmung tritt eine Erhöhung des intrakraniellen Druckes ein, die bei adĂ€quater Beatmung ausbleibt. Aufgrund einer sympathikotonen Wirkung fĂŒhrt Ketamin zu einem Anstieg von Blutdruck und Herzfrequenz, wodurch auch der myokardiale Sauerstoffverbrauch bei reaktiv gesteigerter Koronardurchblutung zunimmt. Am Herzen selbst zeigt Ketamin eine negativ inotrope und antiarrhythmische Wirkung. Der periphere Widerstand Ă€ndert sich bei koronargesunden Patienten aufgrund gegensĂ€tzlicher EinflĂŒsse kaum. Nach Ketamin-Applikation wird eine mĂ€Ăige Hyperventilation beobachtet ohne wesentliche BeeintrĂ€chtigung der Blutgase. An der Bronchialmuskulatur ĂŒbt Ketamin einen relaxierenden Effekt aus. Stoffwechsel, Endokrinium, Leber-, Nieren- und Darmfunktion sowie das Gerinnungssystem werden durch Ketamin nicht beeinflusst.
Pharmakokinetische Eigenschaften
Ketaminhydrochlorid löst sich in Wasser im VerhĂ€ltnis 1: 4 und zeigt einen pka-Wert von 7,5. Der Verteilungsquotient Heptan/Wasser betrĂ€gt 5,5. Als lipophile Substanz weist Ketamin ein scheinbares Verteilungsvolumen von 200 l auf. Ketamin flutet nach intravenöser Bolusgabe im Gehirn rasch an; die Spitzenkonzentrationen werden innerhalb 1 Minute erreicht. Dabei finden sich ca. 6,5-fach höhere Konzentrationen im Hirngewebe als im Plasma. Die Dauer der anĂ€sthetischen Wirkung wird nach einmaliger Bolusgabe durch die Verteilungshalbwertszeit von 5,5-18 min bestimmt. Ketamin passiert die Plazentaschranke. Ketamin wird nach i.m.-Injektion rasch (Resorptionshalbwertszeit 2-17 min) resorbiert. Nach Gabe von 0,5 mg Ketamin/kg wurden nach einer ?lag-time? von weniger als 4 min maximale Plasmakonzentrationen von 243 ng/ml (100-425 ng/ml) nach 22 min (5-30 min) gemessen (6 Probanden). Ketamin ist nach i.m.-Injektion zu 93 % bioverfĂŒgbar. Es wird zu etwa 47 % an Plasmaproteine gebunden. Die Metabolisierung erfolgt rasch und weitgehend quantitativ. Dabei entstehen u. a. durch N-Demethylierung Norketamin und ein durch Dehydratisierung entstehendes Cyclohexanon-Derivat, die etwa -0 bzw. 0-00 der anĂ€sthetischen Wirkung von Ketamin haben. Die terminale Eliminationshalbwertszeit fĂŒr Ketamin liegt zwischen 79 min (nach kontinuierlicher Infusion) und 186 min (nach niedrigdosierter i.v.-Applikation), fĂŒr Norketamin wurden 240 min gemessen. Ketamin und seine Metaboliten werden vorwiegend renal eliminiert. Nach Gabe von 3H-Ketaminhydrochlorid fand man im 120-h-Harn 91-97 % der GesamtradioaktivitĂ€t im Urin und nur 3 % in den FĂ€zes wieder. Im 72-h-Urin werden nur 2,3 % bzw. 1,6 % der Dosis als freies Ketamin bzw. als freies Norketamin und 16 % der Dosis als Dehydronorketamin ausgeschieden. Nah vorliegenden vereinzelten Befunden dĂŒrfte sich die Pharmakokinetik bei Dauerinfusionsbehandlung nicht wesentlich Ă€ndern.
PrÀklinische Daten zur Sicherheit
- Akute ToxizitÀt
Untersuchungen zur akuten ToxizitĂ€t wurden an den Tierarten Maus, Ratte, Meerschweinchen, Huhn und Affe durchgefĂŒhrt. Klinische Symptome der Ăberdosierung sind KrĂ€mpfe, Herzarrhythmien und AtemlĂ€hmung. Diskutiert wird ein psychotoxisches und neurotoxisches Potential von Ketamin im Zusammenhang mit der Bindung an Phencyclidin(PCP)-Rezeptoren. In höheren i.v-Dosierungen kann Ketamin hepatotoxisch wirken. Marmosets zeigten nach einer Verabreichung von 20-30 mg Ketamin/kg KG i.m. zur Narkose einen Anstieg der Aspartat-Aminotransferase (AST). Genauere Untersuchungen dieses Effekts lassen den Schluss zu, dass es nach einer i.m.-Injektion von Ketamin zu einer lokalen myotoxischen Antwort, ausgehend von der Injektionsstelle, kommt, nach vergleichender i.v.-Injektion wurde kein AST-Anstieg festgestellt. Histologisch zeigte sich ein Verlust der Querstreifung in der Muskulatur.
- Chronische ToxizitÀt
Untersuchungen zur ToxizitĂ€t nach wiederholter Anwendung (3-6 Wochen) wurden an Ratte, Kaninchen, Hund und Affe durchgefĂŒhrt. Nach wiederholter Verabreichung (7 Tage) an MĂ€use bzw. Ratten (i.p.) entwickelte sich eine signifikante Toleranz in Bezug auf den analgetischen Effekt.
- Mutagenes und tumorerzeugendes Potential
Ketamin ist nur unzureichend bezĂŒglich mutagener Wirkungen untersucht. Bisherige Testergebnisse ergeben keine relevanten Hinweise auf eine mutagene Wirkung, sie basieren jedoch auf einer mangelhaften Methode. Tierexperimentelle Untersuchungen zur KanzerogenitĂ€t von Ketamin liegen nicht vor. Ein kanzerogenes Potential von Ketamin kann daher nicht ausreichend beurteilt werden.
- ReproduktionstoxizitÀt
Ketamin ist unzureichend auf reproduktionstoxische Eigenschaften geprĂŒft. Bei Ratten ergaben sich Hinweise auf embryotoxische Wirkungen (Gewichtsretardierung, histologische VerĂ€nderungen an Herz, Leber und Nieren der Feten) nach Dosen ab 25 mg/kg/Tag. Erfahrungen mit der Anwendung in der FrĂŒhschwangerschaft und in der Stillzeit liegen fĂŒr den Menschen nicht vor.
Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre
Zulassungsnummer
14964.00.00
Datum der Erteilung der Zulassung/Datum der VerlÀngerung der Zulassung
Datum der Erteilung der Zulassung: 26. Mai 1993
Datum der VerlÀngerung der Zulassung: 15. Mai 2003
Verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig