Kalinor-retard F 600 mg darf nicht eingenommen werden,
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wenn Sie allergisch gegen Kaliumchlorid oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
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bei Krankheiten, die häufig mit einer Erhöhung des Blut-Kaliumspiegels über die Norm (Hyperkaliämie) verbunden sind:
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eingeschränkter exkretorischer Nierenfunktion (verminderter Ausscheidungsfähigkeit der Nieren)
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Dehydratation (Mangel an Körperwasser als Folge einer Störung des Wasser- und Salz- Haushalts)
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Morbus Addison ("Bronzehautkrankheit", ungenügender Leistung der Nebennierenrinde)
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Adynamia episodica hereditaria (GAMSTORP-Syndrom, einer seltenen erblichen Erkrankung mit anfallsweise auftretenden schlaffen Lähmungen bei erhöhter Blut- Kaliumkonzentration)
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Sichelzellanämie (eine Störung der Bildung des roten Blutfarbstoffs)
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Stoffwechselentgleisungen in den sauren Bereich, z.B. diabetische Azidose (Übersäuerung des Blutes bei der Zuckerkrankheit)
sowie bei erhöhten Blut-Kaliumspiegel aufgrund von Kaliumverschiebungen vom intrazellulären in den extrazellulären Raum, also von den Zellen in das Blut.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Kalinor-retard F 600 mg einnehmen.
Besondere Vorsicht bei der Einnahme/Anwendung von Kalinor-retard F 600 mg ist erforderlich:
Die Verordnung eines festen Kaliumchlorid-Präparates wie Kalinor-retard F 600 mg muss von Ihrem Arzt sorgfältig überdacht werden, wenn bei Ihnen eine Beeinträchtigung der Speiseröhren- bzw. der Magen-Darm-Passage bekannt ist. Es kann günstiger sein ein flüssig einzunehmendes Kaliumpräparat (z.B. als Brausetablette) zu verordnen, falls beispielsweise eine Verengung in Speiseröhre, Magen oder Darm vorliegt. Andere mögliche Ursachen für Schluckbeschwerden können auch Erkrankungen sein, die die Einnahme von bestimmten Arzneimitteln zur Folge haben (wie z.B. Anticholinergika, die vergleichbar dem Atropin aus der Tollkirsche wirken). Diese Medikamente können eine Verlangsamung des Weitertransportes von Nahrungsbrei so wie von Arzneimitteln durch Magen und Darm bewirken.
Vor der Anwendung sind der Zustand des Mineralstoff- und Säure-Basen-Haushalts (Elektrolyt- und Säure-Basen-Status), der Herzrhythmus und besonders bei älteren Patienten die Nierenfunktion zu überprüfen. Diese Werte sind während der Behandlung zunächst in kürzeren, später in längeren Abständen zu überwachen.
Kinder und Jugendliche
Kalinor-retard F 600 mg ist nicht für die Anwendung bei Kindern vorgesehen.
Einnahme von Kalinor-retard F 600 mg zusammen mit anderen Arzneimitteln:
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden
Kalinor-retard F 600 mg sollte nur mit Vorsicht angewendet werden bei gleichzeitiger Behandlung mit
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Arzneimitteln, die vergleichbar dem "Atropin"
(aus der Tollkirsche) wirken (Anticholinergika)
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kaliumsparenden wassertreibenden Mitteln (kaliumsparenden Diuretika)
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die Wirkung von Nebennierenrindenhormon aufhebenden Substanzen (Aldosteronantagonisten)
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bestimmten blutdrucksenkenden Mitteln (ACE-Hemmern, Angiotensin-II-Rezeptor-Blockern)
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möglicherweise nierenschädlichen Arzneimitteln wie bestimmten Schmerz- und Rheumamitteln (nichtsteroidale Antiphlogistika u.a.).
Durch Wechselwirkung mit diesen letztgenannten Arzneimitteln, durch eine plötzlich auftretende Übersäuerung des Blutes (Azidose), plötzliche Einschränkung der Nierenfunktion oder andere Zustände kann es zu einer zufällig auftretenden Erhöhung der Blut-Kaliumkonzentration über die Norm
(Hyperkaliämie) kommen.
Eine Erhöhung der Blut-Kaliumkonzentration über die Norm vermindert die Wirkung von Herzglykosiden. Bei gleichzeitiger Therapie mit bestimmten blutdrucksenkenden Mitteln (Angiotensin- Converting-Enzym-Hemmern/ACE-Hemmern, Angiotensin-II-Rezeptor-Blockern),
Aldosteronantagonisten (die Wirkung von Nebennierenrindenhormon aufhebende Substanzen), kaliumsparenden Diuretika (kaliumsparende wassertreibende Mittel) oder bestimmten Schmerz- und Rheumamitteln (nichtsteroidale Antiphlogistika und periphere Analgetika), wie z.B. Indometacin, ist eine besondere Kontrolle der Blut-Kaliumkonzentration angezeigt, da die genannten Arzneimittel zu einer Verminderung der Kaliumausscheidung über die Nieren und damit zu einer Erhöhung der Blut- Kaliumkonzentration über die Norm führen können. Anticholinergika (Arzneimittel, die vergleichbar dem Atropin aus der Tollkirsche wirken) hemmen die Bewegungsvorgänge im Darm (Darmmotilität) und erhöhen daher bei gleichzeitiger Anwendung die (geringe) Wahrscheinlichkeit von Nebenwirkungen in Magen und Darm. Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewendete Arzneimittel gelten können!
Einnahme von Kalinor-retard F 600 mg zusammen mit Nahrungsmitteln, Getränken und Alkohol:
Wechselwirkungen zwischen der Einnahme von Kalinor-retard F 600 mg und Genussmitteln, Speisen oder Getränken sind nicht zu erwarten.
Schwangerschaft, Stillzeit und Fortpflanzungsfähigkeit:
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Hinweise auf schädliche Wirkungen während der Schwangerschaft und in der Stillzeit sind nicht bekannt.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen:
Die Einnahme von Kalinor-retard F hat keine schädlichen Auswirkungen auf Ihre Verkehrstüchtigkeit, Ihr Reaktionsvermögen oder Ihre allgemeine Handlungsfähigkeit, auch beim Bedienen von Maschinen oder bei Arbeiten ohne sicheren Halt.
Kalinor-retard F 600 mg enthält Natrium
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Kapsel, d.h. es ist nahezu „natriumfrei“.