Bei Einnahme von FIRIN® mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Im Laborexperiment verliert Norfloxacin, wenn es mit Nitrofurantoin (Mittel gegen Harnwegsinfekte) in derselben Lösung enthalten ist, seine antibakterielle Wirksamkeit (In-vitro-Antagonismus). Die gleichzeitige Einnahme von Nitrofurantoin und FIRIN® sollte deshalb vermieden werden.
Probenecid (Mittel zur Konzentrationserhöhung z. B. von Penicillin im Blut) vermindert die Ausscheidung von Norfloxacin im Urin, beeinflusst aber nicht dessen Serumkonzentration.
Nichtsteroidale Antiphlogistika (eine Gruppe von entzündungshemmenden Arzneimitteln)
Aus Tierversuchen ist bekannt, dass die Kombination sehr hoher Dosen von Gyrasehemmern wie Norfloxacin mit einigen nichtsteroidalen Antiphlogistika (Rheumamittel), z. B. Fenbufen, Krämpfe auslösen kann. Das betrifft nicht den Wirkstoff Acetylsalicylsäure. Die gleichzeitige Einnahme von FIRIN® mit nichtsteroidalen Antiphlogistika z. B. Fenbufen sollte deshalb vermieden werden.
Calciumpräparate, Multivitaminpräparate, die Calcium enthalten und Arzneimittel, die Eisen oder Zink enthalten, sowie magensäurebindende Arzneistoffe (Antazida) oder Sucralfat sollen nicht gleichzeitig mit FIRIN® eingenommen werden, denn bei gleichzeitiger Einnahme kann es zu einer stark verringerten Aufnahme von Norfloxacin in das Blut kommen, mit der Folge deutlich erniedrigter Konzentrationen von Norfloxacin im Serum und Harn. Norfloxacin sollte deshalb entweder 2 Stunden vor oder mindestens 4 Stunden nach der Einnahme solcher Präparate und Arzneistoffe eingenommen werden.
Bei gleichzeitiger Einnahme von Antibiotika und hormonalen Kontrazeptiva (?Anti-Baby-Pille?) kann in seltenen Fällen die Sicherheit der empfängnisverhütenden Wirkung in Frage gestellt sein. Es empfiehlt sich deshalb, zusätzlich nichthormonale empfängnisverhütende Maßnahmen anzuwenden. Sprechen Sie im Zweifelsfall mit Ihrem Frauenarzt.
Bei gleichzeitiger Gabe von FIRIN® und Theophyllin (Asthmamittel) kann die Theophyllinkonzentration im Plasma ansteigen, wodurch Theophyllin-bedingte Nebenwirkungen auftreten können.
Die gleichzeitige Einnahme von FIRIN® und Ciclosporin (Mittel zur Unterdrückung der Immunabwehr) kann zu einer erhöhten Ciclosporinkonzentration im Serum führen, wodurch die Gefahr Ciclosporin-bedingter Nebenwirkungen - insbesondere die Gefahr einer Nephrotoxizität (Nierenschädigung) durch Ciclosporin - steigt.
Norfloxacin kann die Wirkung von bestimmten Arzneimitteln zur Hemmung der Blutgerinnung (Warfarin oder seiner Derivate) verstärken. Werden diese Arzneimittel gleichzeitig gegeben, sollte die Blutgerinnung (Bestimmung der Prothrombinzeit oder anderer geeigneter Gerinnungsparameter) eingehend überwacht werden.
Bei Einnahme von FIRIN® zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Unter Norfloxacin-Behandlung kommt es zu einer Hemmung des Abbaus von Coffein. Dies kann dazu führen, dass Coffein langsamer ausgeschieden wird und längere Zeit im Blut vorhanden ist. Dies sollten Sie beim Genuss von Kaffee und bei der Einnahme von coffeinhaltigen Medikamenten (z. B. einige Schmerzmittel) beachten.
FIRIN® sollte nicht zusammen mit Milch oder flüssigen Milchprodukten wie Joghurt eingenommen werden, da sie die Aufnahme von Norfloxacin in das Blut verringern und daher möglicherweise keine ausreichenden Wirkstoffkonzentrationen am Ort der Infektion erreicht werden. FIRIN® sollte deshalb entweder 2 Stunden vorher oder mindestens 4 Stunden nach der Aufnahme solcher Produkte eingenommen werden.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann FIRIN® Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
Sehr häufig: mehr als 1 Behandelter von 10 |
Häufig: 1 bis 10 Behandelte von 100 |
Gelegentlich: 1 bis 10 Behandelte von 1 000 |
Selten: 1 bis 10 Behandelte von 10 000 |
Sehr selten: weniger als 1 Behandelter von 10 000 |
Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar |
Häufig:
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Hautausschlag
Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes
Leichte Magenschmerzen, Bauchschmerzen und -krämpfe, Übelkeit
Erkrankungen des Nervensystems
Kopfschmerzen, Schwindel und Benommenheit
Gelegentlich:
Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes
Sodbrennen, Erbrechen, Durchfall, Appetitlosigkeit, Pankreatitis (Bauchspeicheldrüsenentzündung), Hepatitis (Leberentzündung)
Selten:
Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes
Pseudomembranöse Colitis (eine ernstzunehmende Darmerkrankung)
Treten während oder in den ersten Wochen nach Behandlung schwere, anhaltende Durchfälle auf, so ist an eine pseudomembranöse Colitis zu denken. Diese durch eine Antibiotika-Behandlung ausgelöste Darmerkrankung kann lebensbedrohlich sein und erfordert eine sofortige und angemessene Behandlung (siehe Abschnitt ?Gegenmaßnahmen? in diesem Abschnitt 4. ?Welche Nebenwirkungen sind möglich???)
Erkrankungen des Nervensystems
Müdigkeit, psychische Störungen, einschließlich psychotischer Reaktionen, Veränderungen der Stimmungslage, Parästhesien (Kribbeln und Taubheitsgefühl), Schlaflosigkeit, Schlafstörungen, Depressionen, Angstgefühl, Nervosität, Reizbarkeit, Euphorie (gehobene Stimmung), Orientierungsstörungen, Halluzinationen (Sinnestäuschungen), Verwirrtheit, Polyneuropathie (bestimmte Nervenleiden) einschließlich Guillain-Barr?-Syndrom (Nervenentzündung, beginnend mit schlaffer Lähmung in den Beinen), Krampfanfälle (siehe Abschnitte 2. ?FIRIN® darf nicht eingenommen werden? und ?Gegenmaßnahmen? in diesem Abschnitt 4. ?Welche Nebenwirkungen sind möglich??)
Herzerkrankungen
Herzklopfen
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Schwere Hautreaktionen wie exfoliative Dermatitis (entzündliche Rötung der Haut mit großblättriger Schuppung), Stevens-Johnson-Syndrom (allergische Reaktion mit hohem Fieber, Rötung und Blasenbildung der Haut), Lyell-Syndrom (ausgedehnte blasige Ablösung der Haut) und Erythema exsudativum multiforme (runde, zuweilen blasige, kokardenartige Hautherde); Lichtempfindlichkeit (z. B. mit Hautrötung, -schwellung, Blasenbildung), Juckreiz
Erkrankungen des Immunsystems
Überempfindlichkeitsreaktionen wie Anaphylaxie (akute allergische Reaktion), Schwellung von Haut und Schleimhaut (Angioödem), Nesselsucht (Urtikaria), Entzündung der Niere (interstitielle Nephritis), Muskel- und Gelenkschmerzen, Gelenkentzündung, flohstichartige Blutungen (Petechien), Blasenbildung mit Einblutung (hämorrhagische Bullae) und kleine Knötchen (Papeln) mit Krustenbildung als Ausdruck einer Gefäßbeteiligung (Vaskulitis)
Augenerkrankungen
Sehstörungen, vermehrter Tränenfluss
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
Tinnitus
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Gelenkentzündung (Arthritis), Muskelschmerz (Myalgie), Gelenkschmerzen (Arthralgie), Sehnen-, Sehnenscheidenentzündung
Selten wurden unter der Behandlung mit Wirkstoffen aus der Gruppe der Fluorochinolone, darunter auch Norfloxacin, Entzündungen der Achillessehne beobachtet. Diese können zum Achillessehnenriss führen (siehe auch Abschnitt 2. ?Besondere Vorsicht bei der Einnahme von FIRIN® ist erforderlich?).
Mögliche Verschlimmerung einer Myasthenia gravis (durch Störung der Übertragung von Nervenreizen bedingte gesteigerte Ermüdbarkeit u. a. der Sprach-, Kau- und Schluckmuskulatur, der
Atemmuskulatur und der Augenlider)
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Infektionen durch Hefepilze in der Scheide (vaginale Candidiasis)
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Hämolytische Anämie (Blutarmut durch Auflösung der roten Blutkörperchen)
Häufig:
Veränderung der Anzahl bestimmter Blutzellen (Leukopenie, Neutropenie, Eosinophilie)
Gelegentlich:
Erniedrigte Anzahl an Blutplättchen (Thrombozytopenie)
Untersuchungen
Häufig:
Veränderung bestimmter Leberwerte (Erhöhung der SGOT, SGPT, der alkalischen Phosphatase)
Gelegentlich:
erhöhtes Bilirubin (Gallenfarbstoff) im Blut und Veränderungen der Nierenfunktion (Erhöhung von Serum-Harnstoff, Serum-Kreatinin)
Gegenmaßnahmen
Folgende extrem seltene Nebenwirkungen (nähere Erläuterungen zu diesen Nebenwirkungen siehe oben) können unter Umständen akut lebensbedrohlich sein. Darum ist sofort ein Arzt zu informieren, falls ein derartiges Ereignis plötzlich auftritt oder sich unerwartet stark entwickelt.
Pseudomembranöse Colitis
Hier muss der Arzt eine Beendigung der Therapie mit FIRIN® in Abhängigkeit von der Indikation erwägen und ggf. sofort eine angemessene Behandlung einleiten (z. B. Einnahme von speziellen Antibiotika/Chemotherapeutika, deren Wirksamkeit klinisch erwiesen ist). Arzneimittel, die die Darmbewegung (Peristaltik) hemmen, dürfen nicht eingenommen werden.
Schwere akute Überempfindlichkeitsreaktionen (z. B. Anaphylaxie)
Hier muss die Behandlung mit FIRIN® sofort abgebrochen werden, und die üblichen entsprechenden Notfallmaßnahmen (z. B. Gabe von Antihistaminika, Corticosteroiden, Sympathomimetika und ggf. Beatmung) müssen eingeleitet werden.
Auftreten von (epilepsieähnlichen) Krampfanfällen
Die üblichen, entsprechenden Notfallmaßnahmen sind angezeigt [z. B. Atemwege freihalten, Gabe von Antikonvulsiva (krampflösende Mittel) wie Diazepam oder Barbiturate].
Auftreten von Schmerzen/Entzündungszeichen der Achillessehne
In diesem Fall sollten Sie Belastungen des betreffenden Fußgelenks vermeiden, das Gelenk ruhigstellen und Ihren Arzt befragen, da hier die Gefahr eines Risses der Achillessehne besteht. Ihr Arzt muss dann über die weitere Behandlung entscheiden.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.