Bei Einnahme von Bactracid® mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Bactracid® kann die Wirkung nachfolgend genannter Arzneistoffe bzw. Präparategruppen beeinflusst werden:
- Nitrofurantoin (Mittel gegen Harnwegsinfekte): Im Laborexperiment verliert Norfloxacin, wenn es mit Nitrofurantoin in derselben Lösung enthalten ist, seine antibakterielle Wirksamkeit (in-vitro Antagonismus). Die gleichzeitige Gabe von Nitrofurantoin und Bactracid® sollte deshalb vermieden werden.
- Probenecid (Mittel zur Konzentrationserhöhung z.B. von Penicillin im Blut): vermindert die Ausscheidung von Norfloxacin im Urin, beeinflusst aber nicht dessen Serumkonzentration
- Theophyllin (Asthmamittel): Die Theophyllin-Konzentration im Plasma kann ansteigen, wodurch Theophyllin-bedingte Nebenwirkungen auftreten können.
- Ciclosporin (Mittel zur Unterdrückung der Immunabwehr): Durch erhöhte Ciclosporin-Konzentration im Serum steigt die Gefahr Ciclosporin-bedingter Nebenwirkungen, insbesondere die Gefahr einer Nephrotoxizität (Nierenschädigung) durch Ciclosporin steigt.
- Warfarin oder seine Derivate (Arzneimittel zur Hemmung der Blutgerinnung): Die Blutgerinnung kann verstärkt werden. Werden diese Arzneimittel gleichzeitig gegeben, sollte die Blutgerinnung (Bestimmung der Prothrombinzeit oder anderer geeigneter Gerinnungs-Parameter) eingehend überwacht werden.
- Hormonale Kontrazeptiva (?Anti-Baby-Pille?): Die Sicherheit der empfängnisverhütenden Wirkung kann in seltenen Fällen in Frage gestellt sein. Es empfiehlt sich deshalb, zusätzlich nichthormonale empfängnisverhütende Maßnahmen anzuwenden. Sprechen Sie im Zweifelsfall mit Ihrem Frauenarzt.
- Fenbufen und Flurbiprofen (Rheumamittel): Untersuchungen an Tieren zufolge kann die gleichzeitige Gabe von Wirkstoffen aus der Gruppe der Chinolone mit Fenbufen oder Flurbiprofen zu Krampfanfällen führen. Die gleichzeitige Gabe von Bactracid® mit Fenbufen oder Flurbiprofen sollte deshalb vermieden werden.
- Mycophenolsäure (Mittel zur Unterdrückung der Immunabwehr): Die gleichzeitige Gabe einer Kombinationen von Norfloxacin mit bestimmten anderen Antibiotika kann die Wirkung von Mycophenolsäure verringern.
- Calciumpräparate, Multivitaminpräparate mit Calcium, Arzneimittel, die Eisen, Zink, Magnesium oder Aluminium enthalten, sowie Magensäure bindende Arzneistoffe (Antazida) oder Sucralfat: Diese Präparate sollen nicht gleichzeitig mit Bactracid® eingenommen werden, denn bei gleichzeitiger Einnahme kann es zu einer stark verringerten Aufnahme von Norfloxacin in das Blut kommen mit der Folge deutlich erniedrigter Konzentrationen von Norfloxacin in Serum und Harn. Bactracid® sollte deshalb entweder 2 Stunden vorher oder mindestens 4 Stunden nach der Aufnahme solcher Präparate und Arzneistoffe eingenommen werden.
Bei Einnahme von Bactracid® zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken:
Unter Norfloxacin-Behandlung kommt es zu einer Hemmung des Abbaus von Coffein. Dies kann dazu führen, dass Coffein langsamer ausgeschieden wird und längere Zeit im Blut vorhanden ist. Dies sollten Sie beim Genuss von Kaffee und bei der Einnahme von Coffein-haltigen Medikamenten (z. B. einige Schmerzmittel) beachten.
Bactracid® sollte nicht zusammen mit Milch oder flüssigen Milchprodukten wie Jogurt eingenommen werden, da sie die Aufnahme von Norfloxacin in das Blut verringern und daher möglicherweise keine ausreichenden Wirkstoffkonzentrationen am Ort der Infektion erreicht werden. Nehmen Sie Bactracid® entweder 2 Stunden vorher oder mindestens 4 Stunden nach der Aufnahme solcher Produkte ein.
WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?
Wie alle Arzneimittel kann Bactracid® Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Sehr häufig: mehr als 1 Behandelter von 10
Häufig: 1 bis 10 Behandelte von 100
Gelegentlich: 1 bis 10 Behandelte von 1.000
Selten: 1 bis 10 Behandelte von 10.000.
Sehr selten: weniger als 1 Behandelter von 10.000
Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar.
Mögliche Nebenwirkungen:
Häufig
Untersuchungen: Veränderungen bestimmter Leberwerte (Erhöhung von SGOT, SGPT, der alkalischen Phosphatase)
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems: Veränderung der Anzahl bestimmter Blutzellen (Leukopenie, Neutropenie, Eosinophilie)
Erkrankungen des Nervensystems: Kopfschmerzen, Schwindel und Benommenheit
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts: leichte Magenbeschwerden, Bauchschmerzen und –krämpfe, Übelkeit
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes: Hautausschlag (Exanthem)
Gelegentlich
Untersuchungen: erhöhter Gallenfarbstoff (Bilirubin) im Blut und Veränderungen der Nierenfunktion (Erhöhung von Serum-Harnstoff, Serum-Kreatinin)
Herzerkrankungen: Herzklopfen
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems: Blutarmut durch Auflösung der roten Blutkörperchen (hämolytische Anämie), erniedrigte Anzahl an Blutplättchen (Thrombozytopenie)
Erkrankungen des Nervensystems: Müdigkeit, Kribbeln und Taubheitsgefühl (Parästhesien), bestimmte Nervenleiden (Polyneuropathie) einschließlich Guillain-Barr?-Syndrom (Nervenentzündung, beginnend mit schlaffer Lähmung in den Beinen), Krampfanfälle
Augenerkrankungen: Sehstörung, vermehrter Tränenfluss
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths: Ohrensausen
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts: Sodbrennen, Erbrechen, Durchfall, Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis)
Erkrankungen der Nieren und Harnwege: Entzündung der Nieren (interstitielle Nephritis)
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes: schwere Hautreaktionen wie entzündliche Rötung der Haut mit großblättriger Schuppung (exfoliative Dermatitis), Stevens-Johnson-Syndrom (allergische Reaktion mit hohem Fieber, Rötung und Blasenbildung der Haut), Lyell-Syndrom (ausgedehnte blasige Ablösung der Haut) und Erythema exsudativum multiforme (runde, zuweilen blasige, kokardenartige Hautherde), Lichtempfindlichkeit (z. B. mit Hautrötung und –schwellung, Blasenbildung), Juckreiz, Schwellung von Haut und Schleimhaut (Angioödem), Nesselsucht (Urtikaria), flohstichartige Blutungen (Petechien), Blasenbildung mit Einblutung (hämorrhagische Bullae)
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen: Gelenkentzündung (Arthritis), Muskelschmerz (Myalgie), Gelenkschmerzen (Arthralgie), Sehnen-, Sehnenscheidenentzündung
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen: Appetitlosigkeit
Infektionen und parasitäre Erkrankungen: Infektion durch Hefepilze in der Scheide (vaginale Candidiasis)
Erkrankungen des Immunsystems: Überempfindlichkeitsreaktionen wie akute allergische Reaktion (Anaphylaxie), kleine Knötchen (Papeln) mit Krustenbildung als Ausdruck einer Gefäßbeteiligung (Vaskulitis)
Leber- und Gallenerkrankungen: Leberentzündung (Hepatitis)
Psychiatrische Erkrankungen: Veränderung der Stimmungslage, Depression, Angstgefühl, Nervosität, Reizbarkeit, gehobene Stimmung (Euphorie), Orientierungsstörungen, Sinnestäuschungen (Halluzinationen), Verwirrtheit, Schlaflosigkeit, Schlafstörungen
Selten
Erkrankungen des Nervensystems: mögliche Verschlimmerung einer generalisierten Muskelschwäche (Myasthenia gravis: gesteigerte Ermüdbarkeit u. a. der Sprech-, Kau- und Schluckmuskulatur, der Atemmuskulatur und der Augenlider, bedingt durch eine Störung der Übertragung von Nervenreizen)
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen: Entzündungen der Achillessehne (diese können zum Achillessehnenriss führen)
Infektionen und parasitäre Erkrankungen: schwere, anhaltende Durchfälle (pseudomembranöse Kolitis); diese durch eine Antibiotika-Behandlung ausgelöste Darmerkrankung kann lebensbedrohlich sein und erfordert eine sofortige und angemessene Behandlung
Gegenmaßnahmen bei Nebenwirkungen
Folgende seltene Nebenwirkungen (nähere Erläuterungen zu diesen Nebenwirkungen siehe oben) können unter Umständen akut lebensbedrohlich sein. Darum ist sofort ein Arzt zu informieren, falls ein derartiges Ereignis plötzlich auftritt oder sich unerwartet stark entwickelt.
Pseudomembranöse Kolitis: Hier muss der Arzt eine Beendigung der Behandlung mit Bactracid® in Abhängigkeit von der Indikation erwägen und ggf. sofort eine angemessene Behandlung einleiten (z. B. Einnahme von speziellen Antibiotika/Chemo-therapeutika, deren Wirksamkeit klinisch erwiesen ist). Arzneimittel, die die Darmbewegung (Peristaltik) hemmen, dürfen nicht eingenommen werden.
Schwere akute Überempfindlichkeitsreaktionen (z. B. Anaphylaxie): Hier muss die Behandlung mit Bactracid® sofort abgebrochen werden und die üblichen Notfallmaßnahmen (z.B. Gabe von Antihistaminika, Kortikosteroiden, Sympathomimetika und ggf. Beatmung) müssen eingeleitet werden.
Auftreten von (epilepsieähnlichen) Krampfanfällen: Die üblichen Notfallmaßnahmen sind angezeigt (z.B. Atemwege freihalten, Gabe von Antikonvulsiva (krampflösende Mittel) wie Diazepam oder Barbiturate).
Auftreten von Schmerzen/Entzündungszeichen der Achillessehne: In diesem Fall sollten Sie Belastungen des betreffenden Fußgelenks vermeiden, das Gelenk ruhig stellen und Ihren Arzt befragen, da hier die Gefahr eines Risses der Achillessehne besteht. Ihr Arzt muss dann über die weitere Behandlung entscheiden.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.