Wirkstoff(e) Carboplatin
Zulassungsland Deutschland
Hersteller HEXAL AG
BetÀubungsmittel Nein
ATC Code L01XA02
Pharmakologische Gruppe Andere antineoplastische Mittel

Zulassungsinhaber

HEXAL AG

Medikamente mit gleichem Wirkstoff

Medikament Wirkstoff(e) Zulassungsinhaber
Carbox 10mg/ml Carboplatin Medicopharm AG
Carboplatin Bhardwaj 10 mg/ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung Carboplatin Bhardwaj GmbH
CARBOPLATIN CANCERNOVA 10mg/ml Carboplatin Cancernova GmbH onkologische Arzneimittel
Carboplatin Accord 10 mg/ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung Carboplatin Accord Healthcare B.V.
Ribocarbo-L Carboplatin HIKMA Farmaceutica (Portugal)

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofĂŒr wird es verwendet?

Anwendungsgebiete
Carboplatin 600 HEXAL ist allein oder in Kombination mit anderen antineoplastisch wirksamen Medikamenten bei der Behandlung folgender maligner GeschwĂŒlste angezeigt:
- epitheliale Ovarialkarzinome
- kleinzellige Bronchialkarzinome
- Plattenepithelkarzinome des Kopf-Hals-Bereiches
Palliative Therapie von Zervixkarzinomen bei Lokalrezidiven oder Fernmetastasierung
Carboplatin 600 HEXAL darf nicht angewendet werden bei
- Überempfindlichkeit gegen Carboplatin und/oder andere Platinverbindungen
- bestehender Schwangerschaft
- Stillzeit
- schwerer vorbestehender Nierenfunktionsstörung (glomerulÀre Filtrationsrate < 30 ml/min)
- bestehender schwerer Knochenmarksdepression
- blutenden Tumoren
- Kindern
Was ist zu tun, wenn Carboplatin 600 HEXAL in zu großen Mengen angewendet wurde?
Bei einer Dosierung von bis zu 1600 mg Carboplatin/m2 KOF i.v. pro Kurs wurden lebensbedrohliche hÀmatologische (das Blutbild betreffende) Nebenwirkungen mit Granulozytopenie, Thrombopenie und AnÀmie beobachtet.
Die Tiefstwerte der Granulozyten, Thrombozyten und des HÀmoglobins wurden zwischen den Tagen 9-25, im Median zwischen den Tagen 12-17, beobachtet. Nach 8-14 (Median 11) Tagen hatten die Granulozyten und nach 3-8 (Median 7) Tagen die Thrombozyten wieder Werte von 500/”l bzw. 25.000/”l erreicht.
Außerdem traten folgende nicht-hĂ€matologische Nebenwirkungen auf: Nierenfunktionsstörungen mit Abfall der glomerulĂ€ren Filtrationsrate um 50 %, Neuropathien, OtotoxizitĂ€t, Sehverlust, HyperbilirubinĂ€mie, Mukositis (SchleimhautentzĂŒndung), Diarrhö, Übelkeit und Erbrechen mit Kopfschmerzen, Hautrötungen, schwere Infektionen. Die Hörstörungen waren meist vorĂŒbergehend und reversibel.
Ein spezifisches Antidot (Gegenmittel) steht nicht zur VerfĂŒgung.
Zur Beherrschung hÀmatologischer Nebenwirkungen können Knochenmarkstransplantation und Transfusionen (Thrombozyten, Blut) eingesetzt werden.

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Was mĂŒssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Welche Vorsichtsmaßnahmen mĂŒssen beachtet werden?
Vor Therapiebeginn und vor jedem Therapiekurs sollten Blutbild, Elektrolyte und Thrombozyten sowie die Leber- und die Nierenfunktion kontrolliert werden.
Eine engmaschige Kontrolle des Blutbildes und der Thrombozyten im therapiefreien Intervall ist vor allem bei der Kombinationstherapie mit knochenmarksschÀdigenden Medikamenten zu empfehlen, um, falls erforderlich, Dosisanpassungen vornehmen zu können.
Kontrollen der Nierenfunktion sowie neurologische Untersuchungen sollten regelmĂ€ĂŸig erfolgen.
Möglicherweise wird die gastrointestinale Resorption von Phenytoin wĂ€hrend einer Chemotherapie verringert. WĂ€hrend der Behandlung mit Carboplatin 600 HEXAL sollten daher die Phenytoin-Serumspiegel regelmĂ€ĂŸig kontrolliert werden, um dem Auftreten von KrampfanfĂ€llen durch eine rechtzeitige Anpassung der Phenytoin-Dosierung vorzubeugen. Nach Abschluss der Behandlung muss die Phenytoin-Dosis gegebenenfalls erneut eingestellt werden.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen fĂŒr die Beseitigung von nicht verwendeten Arzneimitteln
Entsorgungsvorschriften fĂŒr Zytostatika sind zu beachten!
Stand der Information
Dezember 2004
Bitte bewahren Sie das Arzneimittel fĂŒr Kinder unzugĂ€nglich auf!

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Wie wird es angewendet?

In welcher Menge und wie oft sollte Carboplatin 600 HEXAL angewendet werden?
Erwachsene
Nicht vorbehandelte Erwachsene mit normaler Nierenfunktion erhalten 400 mg Carboplatin/m2 KörperoberflÀche (KOF) als i.v. Kurzzeitinfusion (15-60 Minuten). Alternativ kann die Dosierung nach unten angegebener Formel berechnet werden.
Die Behandlung mit Carboplatin in der Dosierung von 400 mg/m2 KOF sollte nur bei normaler Funktion des blutbildenden Systems, der Nieren und des Nervensystems bzw. nach Normalisierung der Funktion dieser Organe durchgefĂŒhrt bzw. wiederholt werden.
Die Therapiekurse sollten nicht frĂŒher als in 4-wöchigen AbstĂ€nden wiederholt werden und/oder wenn die Thrombozytenzahl 100.000/l und die Leukozytenzahl 4.000/l betragen.
Bei Patienten mit Risikofaktoren (Vorbehandlung mit myelosuppressiv wirksamen Medikamenten und/oder Strahlentherapie, deutlich herabgesetzter Allgemeinzustand) sollte die Anfangsdosis auf 300-320 mg Carboplatin/m2 KOF herabgesetzt werden.
Ältere Patienten
Bei Patienten im Alter von mehr als 65 Jahren ist wÀhrend des ersten und bei den nachfolgenden Therapiekursen die Anpassung der Carboplatin-Dosierung an den Allgemeinzustand erforderlich.
Kinder
FĂŒr Kinder können derzeit keine spezifischen Dosierungsempfehlungen gegeben werden, da bei diesen Patienten noch nicht genĂŒgend Erfahrungen mit Carboplatin vorliegen.
Patienten mit eingeschrÀnkter Nierenfunktion
Bei Patienten mit eingeschrÀnkter Nierenfunktion (Kreatininclearance < 60 ml/min) muss die Carboplatin-Dosis reduziert und der glomerulÀren Filtrationsrate angepasst werden. Eine engmaschige Kontrolle der Leber- und Nierenfunktion, des Blutbildes, der Elektrolyte und der Thrombozyten ist grundsÀtzlich erforderlich.
Bei einer glomerulÀren Filtrationsrate von 30-60 ml/min sollte Carboplatin in AbhÀngigkeit vom Ausgangswert der Thrombozyten in folgender Dosierung verabreicht werden:
Thrombozyten- Gesamtdosis
ausgangswerte Carboplatin
> 200.000/”l 450 mg
100.000-200.000/”l 300 mg
Bei einer glomerulÀren Filtrationsrate < 30 ml/min darf Carboplatin nicht angewendet werden.
Dosierung nach AUC (Area Under the Curve)
Alternativ zu oben angegebener Initialdosis kann diese ĂŒber folgende mathematische Formel berechnet werden, welche die Nierenfunktion miteinbezieht. Dadurch wird die Gefahr einer Über- oder Unterdosierung aufgrund individueller Unterschiede der Nierenfunktion reduziert.
Formel nach Calvert:
Gesamtdosis (mg) = (angestrebter AUC-Wert*) x (GFR \glomerulÀre Filtrationsrate\+ 25)
Hinweis:
Die Formel nach Calvert errechnet die Gesamtdosis in mg, daher Wert nicht in mg/m2 KOF umrechnen.
*angestrebter geplante Behandlungsstatus des
AUC-Wert Chemotherapie Patienten
5-7 mg/ml min Monotherapie mit keine Vorbehandlung
Carboplatin
4-6 mg/ml min Monotherapie mit Vorbehandlung
Carboplatin
4-6 mg/ml min Carboplatin plus keine Vorbehandlung
Cyclophosphamid
Bei intensiv vorbehandelten Patienten, die bereits mit folgenden Therapieregimen vorbehandelt sind, sollte die Formel nach Calvert nicht verwendet werden:
– Mitomycin C
– Nitrosourea
– Kombinationstherapie mit Doxorubicin/Cyclophosphamid/Cisplatin
– Chemotherapie mit 5 oder mehr verschiedenen Wirkstoffen oder
– Strahlentherapie ? 4500 rad, fokussiert auf ein Feld von 20 x 20 cm oder auf mehr als ein Feld
Kombinationschemotherapie
In der Kombinationstherapie mit anderen knochenmarksschÀdigenden Medikamenten ist die Carboplatin-Dosis dem jeweils angewendeten Behandlungsschema anzupassen.
Wie wird Carboplatin 600 HEXAL angewendet?
Carboplatin 600 HEXAL darf nur intravenös verabreicht werden.
Die Infusionslösung wird als i.v. Kurzzeit-Infusion ĂŒber 15-60 Minuten verabreicht.
Die Infusionslösung kann mit 5%iger Glucoselösung weiterverdĂŒnnt werden.
Carboplatin sollte nicht mit Aluminium-haltigen Teilen (z. B. Infusionsbestecken, Spritzen und Injektionsnadeln) in Kontakt kommen, da Aluminium mit Carboplatin reagiert und AusfÀllung verursachen und dadurch die antineoplastische Wirkung herabgesetzt werden kann.
Vor Therapiebeginn und vor jedem Therapiekurs sollten Blutbild und Thrombozyten, Elektrolyte sowie Nieren- und Leberfunktion kontrolliert werden.
Hinweis
Die durchschnittliche KörperoberflĂ€che (KOF) eines Erwachsenen betrĂ€gt 1,73 m2. Aus den empfohlenen Dosierungen von 400 mg/m2 KOF bzw. 300-320 mg/m2 KOF resultieren somit mg-Mengen von 680 mg bzw. von 480-520 mg Carboplatin. Zum Erreichen dieser Mengen sollten die unterschiedlichen StĂ€rken dieses Arzneimittels in geeigneter Weise kombiniert werden. Um ĂŒberschĂŒssige Restmengen soweit als möglich zu vermeiden, sollten zur Feineinstellung der gewĂŒnschten Dosierung die niedrig dosierten StĂ€rken mit 50 mg bzw. 150 mg Carboplatin verwendet werden.
Wie lange wird Carboplatin 600 HEXAL angewendet?
Eine generelle zeitliche Begrenzung der Therapie mit Carboplatin 600 HEXAL ist nicht vorgesehen. Bei Nichtansprechen des Tumors, progressiver (fortschreitender) Erkrankung und/oder beim Auftreten nicht mehr tolerierbarer Nebenwirkungen sollte Carboplatin 600 HEXAL abgesetzt werden.
Überdosierung und andere Anwendungsfehler

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Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Welche Wechselwirkungen zwischen Carboplatin 600 HEXAL und anderen Arzneimitteln sind zu beachten?
Bei der Kombination von Carboplatin 600 HEXAL mit knochenmarksschÀdigend wirkenden Substanzen kann die Wirkung von Carboplatin 600 HEXAL und/oder der zusÀtzlich verordneten Medikamente auf das Knochenmark verstÀrkt werden.
WÀhrend der Therapie mit Carboplatin 600 HEXAL kann durch die Verabreichung von nephro- und/oder ototoxisch wirkenden Arzneimitteln (z. B. Aminoglykoside, Schleifendiuretika) die OrgantoxizitÀt dieser Medikamente erhöht werden.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Phenytoin und Carboplatin wurde ĂŒber eine Verminderung des Phenytoin-Serumspiegels berichtet, die zu einem Wiederauftreten von KrampfanfĂ€llen fĂŒhrte und eine Erhöhung der Phenytoin-Dosierung erforderlich machte.
Die gleichzeitige Gabe von Carboplatin 600 HEXAL und Komplexbildnern sollte vermieden werden, da dies theoretisch zu einer AbschwĂ€chung der antineoplastischen Wirkung von Carboplatin 600 HEXAL fĂŒhren kann. Im Tierexperiment und in der Klinik wurde allerdings die antineoplastische Wirkung von Carboplatin durch Diethyldithiocarbamat nicht beeinflusst.
Carboplatin sollte nicht mit Aluminium-haltigen Infusionsbestecken, Spritzen und Injektionsnadeln verabreicht werden, da Aluminium mit Carboplatin reagiert und AusfÀllung verursachen und dadurch die antineoplastische Wirksamkeit herabgesetzt werden kann.
Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch fĂŒr vor kurzem angewendete Arzneimittel gelten können.
Warnhinweise
Carboplatin sollte nur von Ärzten angewendet werden, die in der Tumortherapie erfahren sind.
Bei Patienten, die in der Vorgeschichte mit platinhaltigen Arzneimitteln behandelt wurden, ist das Risisko allergischer Reaktionsn, einschließlich Anaphylaxie erhöht (siehe Punkt 6. “Nebenwirkungen”).
Im Alter kann die Nierenfunktion eingeschrĂ€nkt sein, dies sollte ggf. bei der Dosierung in Betracht gezogen werden (siehe Punkt 10. “Dosierung bei eingeschrĂ€nkter Nierenfunktion”).
Welche Nebenwirkungen können bei der Anwendung von Carboplatin 600 HEXAL auftreten?
Auge
In EinzelfĂ€llen wurden EntzĂŒndungen der Sehnerven mit Sehstörungen einschließlich Erblindung beobachtet.
Blutbildendes System
Die dosisbegrenzende Nebenwirkung von Carboplatin ist die im allgemeinen reversible EinschrÀnkung der Knochenmarksfunktion.
Bei der Behandlung mit Carboplatin in der höchsten vertrĂ€glichen Dosis werden bei ca. 30 % der Patienten Thrombozytentiefstwerte von weniger als 50.000/”l und bei ungefĂ€hr 20 % der Patienten Leukozytentiefstwerte von weniger als 2.000/”l gefunden. Der Nadir wird bei der Monotherapie meist nach 21 Tagen erreicht, bei Kombinationstherapie nach 15 Tagen. Die Thrombozyten (BlutplĂ€ttchen) und Leukozyten (weiße Blutkörperchen) haben meist nach 28 Tagen ihre Ausgangswerte wieder erreicht.
Manchmal erfolgt der Anstieg der Thrombozyten und Leukozyten auf ihre Ausgangswerte erst nach 35 bzw. 42 Tagen. In diesen FÀllen sollte die Behandlung mit Carboplatin erst wiederholt werden, wenn die Thrombozytenzahl 100.000/”l und die Leukozytenzahl 4.000/”l betrÀgt.
Ein HĂ€moglobinabfall auf 9,5 g/100 ml wird bei 48 % der Patienten beobachtet.
AnÀmie tritt hÀufig auf und kann kumulativ sein. FÀlle von febriler Neutropenie wurden berichtet.
Die EinschrĂ€nkung der Knochenmarksfunktion ist bei Patienten mit eingeschrĂ€nkter Nierenfunktion, intensiver Vorbehandlung, herabgesetztem Allgemeinzustand und mit einem Alter von mehr als 65 Jahren schwerer und lĂ€nger anhaltend als bei Patienten ohne diese Risikofaktoren. Die Dosierung sollte entsprechend angepasst werden (siehe “Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung”).
Die Störungen der Knochenmarksfunktion sind gewöhnlich reversibel und nicht kumulativ, wenn Carboplatin nach den Empfehlungen in der Dosierungsanleitung angewendet wird.
In AusnahmefÀllen kann eine Erythrozytensubstitution notwendig werden. Infektionen und/oder Blutungen wurden manchmal beobachtet. In EinzelfÀllen können diese Komplikationen lebensbedrohlich verlaufen.
Hörorgan
Hörstörungen außerhalb des Sprechbereichs mit EinschrĂ€nkungen im Hochfrequenzbereich (4000-8000 Hz) wurden bei serienmĂ€ĂŸigen audiometrischen Untersuchungen mit einer HĂ€ufigkeit von 15 % gefunden. Hörstörungen im Sprechbereich, meist verursacht durch Tinnitus, traten bei 1 % der Patienten auf.
Bei Patienten mit durch Cisplatin vorgeschÀdigtem Hörorgan kommt es unter der Behandlung mit Carboplatin manchmal zu einer weiteren Verschlechterung der Hörfunktion.
Bei Kindern, die in Kombination mit anderen ototoxischen Arzneimitteln höhere Carboplatin-Dosen als empfohlen erhielten, traten klinisch signifikante Hörstörungen auf.
Leber
Ein meist reversibler Anstieg von Leberenzymen, der nicht eindeutig auf die maligne Erkrankung zurĂŒckgefĂŒhrt werden konnte, wurde nach Verabreichung von Carboplatin in den hier empfohlenen Dosierungen mit einer HĂ€ufigkeit von 15-36 % beobachtet. Diese LaborwertverĂ€nderungen fĂŒhrten jedoch bei keinem Patienten zum Therapieabbruch.
In einem Fall kam es nach der hochdosierten Anwendung von Carboplatin (270 mg/m2 KOF an fĂŒnf aufeinanderfolgenden Tagen) zu einer akuten, fulminant verlaufenden Leberzellnekrose.
Bei einzelnen Patienten, die sehr hohe Carboplatin-Dosen und autologe Knochenmark-Transplantationen erhalten hatten, trat eine schwere Erhöhung der Leberfunktionswerte auf.
Magen-Darm-Trakt
Übelkeit ohne Erbrechen wird nach Carboplatin-Gabe bei 25 % der Patienten und Übelkeit mit Erbrechen bei 53 % der Patienten beobachtet. Bei vorbehandelten Patienten, insbesondere bei Vorbehandlung mit Cisplatin, scheint Erbrechen hĂ€ufiger aufzutreten. 36 % der Patienten hatten leichtes Erbrechen, welches keine antiemetische Therapie erforderte. Bei 16 % der Patienten war das Erbrechen so schwer, dass eine antiemetische Therapie eingesetzt werden musste. Medikamentös nicht beherrschbares Erbrechen wurde bei 1 % der Patienten beobachtet. Das Erbrechen begann ungefĂ€hr 6 Stunden nach der Verabreichung von Carboplatin. Es war von relativ kurzer Dauer und klang nach 24 Stunden meist wieder ab.
Durch Antiemetika können Übelkeit und Erbrechen im allgemeinen beherrscht und durch ihre prophylaktische Verabreichung hĂ€ufig vermieden werden.
Schmerzhafte, gastrointestinale Beschwerden traten bei 17 % der Patienten auf. Diarrhö oder Obstipation traten bei 6 % bzw. 4 % der Patienten auf. EinzelfÀlle von Anorexie wurden beobachtet.
Nervensystem
Periphere Polyneuropathien, die sich meist durch Kribbeln, TaubheitsgefĂŒhl und/oder eine Abnahme der tiefen Sehnenreflexe Ă€ußern, werden mit einer HĂ€ufigkeit von 6 % beschrieben. Bei Ă€lteren Patienten ĂŒber 65 Jahre oder Patienten, die mit Cisplatin vorbehandelt sind, sind diese Nebenwirkungen ausgeprĂ€gter und hĂ€ufiger. ParĂ€sthesien als Folge einer Cisplatin-Behandlung können bei einer nachfolgenden Therapie mit Carboplatin manchmal weiter verschlimmert werden. Zentralnervöse Symptome wurden gelegentlich berichtet und scheinen hĂ€ufig auf Antiemetika-Therapie zurĂŒckzufĂŒhren zu sein.
Niere
Bei der Verabreichung von Carboplatin 600 HEXAL ohne BewÀsserungsprogramme und forcierte Diurese treten Nierenfunktionsstörungen mit einem meist reversiblen Anstieg des Serumkreatinins und/oder des Harnstoffstickstoffs mit einer HÀufigkeit von 15 % auf.
Eine Abnahme der Kreatininclearance unter 60 ml/min, die meist reversibel ist, wird manchmal beobachtet.
Bei Patienten mit eingeschrÀnkter Nierenfunktion vor Therapiebeginn waren Nierenfunktionsstörungen hÀufiger und ausgeprÀgter als bei Patienten mit normaler Organfunktion.
UngeklÀrt ist derzeit, ob bei Patienten mit eingeschrÀnkter Nierenfunktion durch BewÀsserungsprogramme eine weitere Verschlechterung der Organfunktion vermieden werden kann.
Bei mĂ€ĂŸiggradigen Nierenfunktionsstörungen (Kreatininclearance 30-60 ml/min) muss die Dosis von Carboplatin in AbhĂ€ngigkeit von der EinschrĂ€nkung der glomerulĂ€ren Filtrationsrate reduziert oder das Medikament abgesetzt werden (s. “Dosierungsanleitung”).
Bei einer glomerulÀren Filtrationsrate <30 ml/min ist Carboplatin kontraindiziert.
Eine HyperurikÀmie wird in ca. 25 % der mit Carboplatin behandelten Patienten beobachtet. Durch Allopurinol-Gabe können die erhöhten Serum-HarnsÀurewerte wirksam gesenkt werden.
Plasmaelektrolyte
Es kann zu einem Abfall der Plasmaelektrolyte (Magnesium, Kalium, Natrium, selten Kalzium) kommen. Die Elektrolytverluste sind geringfĂŒgig und verlaufen meist ohne klinische Symptome. EinzelfĂ€lle von HyponatrieĂ€mie wurden berichtet, wobei der Kausalzusammenhang nicht gesichert ist. Jedoch sollte insbesondere bei Risikopatienten, z. B. Patienten unter Diuretika-Therapie, die Möglichkeit einer HyponatrieĂ€mie in Betracht gezogen werden.
Überempfindlichkeitsreaktionen
Allergische Reaktionen werden nach Carboplatin bei weniger als 2 % der Patienten beobachtet. Sie Ă€ußern sich in der Regel durch Ausschlag, Urtikaria, Juckreiz, Fieber und/oder Hautrötungen.
WĂ€hrend der Infusion von Carboplatin können in EinzelfĂ€llen HypersensitivitĂ€tsreaktionen mit Bronchospasmus und Blutdruckabfall sowie anaphylaktischer Schock auftreten, die entsprechende Behandlungsmaßnahmen (Antihistaminika, Glukocorticoide, Adrenalin) erfordern.
Sonstige Nebenwirkungen
Über das Auftreten einer akuten PromyelozytenleukĂ€mie 6 Jahre nach einer Monotherapie mit Carboplatin und vorausgegangener Strahlentherapie wurde berichtet. Über Zweitmalignome nach Carboplatin enthaltenden zytostatischen Kombinationstherapien wurde ebenfalls in EinzelfĂ€llen berichtet.
Haarausfall, Fieber und SchĂŒttelfrost, Mukositis (SchleimhautentzĂŒndung), Asthenie, Unwohlsein sowie GeschmacksverĂ€nderungen wurden gelegentlich beobachtet.
In EinzelfÀllen trat ein hÀmolytisch-urÀmisches Syndrom auf.
Über EinzelfĂ€lle von kardiovaskulĂ€ren Ereignissen (Herzinsuffizienz, Embolie) sowie EinzelfĂ€lle von zerebrovaskulĂ€ren Ereignissen (Apoplexie) wurde berichtet, wobei der Zusammenhang mit Carboplatin nicht gesichert ist. FĂ€lle von Hypertonie wurden berichtet.
Carboplatin wirkt im Tierexperiment embryotoxisch und teratogen (Fehlbildungen erzeugend). Mutagene Wirkung und Chromosomen-Aberrationen wurden in der Zellkultur nachgewiesen. Aufgrund dieser Daten muss angenommen werden, dass Carboplatin ein kanzerogenes Potenzial besitzt.
Lokale Reaktionen
Über Reaktionen an der Injektionsstelle (Brennen, Schmerzen, Rötung, Schwellung, Urtikaria, Nekrose im Zusammenhang mit Extravasation) wurde berichtet.
Wenn Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, die hier nicht aufgefĂŒhrt sind, teilen Sie diese bitte Ihrem Arzt oder Apotheker mit.

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Wie soll es aufbewahrt werden?

Hinweise und Angaben zur Haltbarkeit des Arzneimittels
Das Verfallsdatum des Arzneimittels ist auf der Packung aufgedruckt.
Wie ist Carboplatin 600 HEXAL aufzubewahren?
Das BehĂ€ltnis im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schĂŒtzen.

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Weitere Informationen

Zusammensetzung des Arzneimittels
Arzneilich wirksamer Bestandteil:
1 Durchstechflasche mit 60 ml Infusionslösung enthÀlt 600 mg Carboplatin.
Sonstiger Bestandteil:
Wasser fĂŒr Injektionszwecke
Darreichungsform und Inhalt
Originalpackungen mit
1 (N1) und 5 (N1) Durchstechflaschen mit je 60 ml Infusionslösung
Antitumormittel (Zytostatikum aus der Gruppe der antineoplastisch wirksamen Schwermetallkomplexe)
HEXAL AG
Industriestraße 25
83607 Holzkirchen
Tel.: (08024) 908-0
Fax: (08024) 908-1444
Hersteller
Salutas Pharma GmbH,
ein Unternehmen der HEXAL AG
Otto-von-Guericke-Allee 1
39179 Barleben
Verwenden Sie das Arzneimittel nicht mehr nach diesem Datum!
Haltbarkeit nach Öffnen des BehĂ€ltnisses und nach Herstellung der gebrauchsfertigen Infusionslösung
Aseptische Arbeitsweise vorausgesetzt gelten folgende StabilitÀtsangaben:
Nach Anbruch ist Carboplatin 600 HEXAL fĂŒr 72 Stunden unter Lichtschutz (2 – 8 °C/Raumtemperatur) physikalisch-chemisch stabil.
Mit 5%iger Glucose-Lösung zubereitete Infusionslösungen sind in Konzentrationen von 0,4-2 mg/ml fĂŒr 72 Stunden unter Lichtschutz (2 – 8 °C/Raumtemperatur) physikalisch-chemisch stabil (verwendete BehĂ€ltnismaterialien: PE, Glas).
Aus mikrobiologischer Sicht sollte die gebrauchsfertige Zubereitung sofort verwendet werden. Wenn die gebrauchsfertige Zubereitung nicht sofort verwendet wird, ist der Anwender fĂŒr die Dauer und die Bedingungen der Aufbewahrung verantwortlich. Sofern die Herstellung der gebrauchsfertigen Zubereitung nicht unter kontrollierten und validierten aseptischen Bedingungen erfolgt, ist diese nicht lĂ€nger als 24 Stunden bei 2°C bis 8°C aufzubewahren.

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Wirkstoff(e) Carboplatin
Zulassungsland Deutschland
Hersteller HEXAL AG
BetÀubungsmittel Nein
ATC Code L01XA02
Pharmakologische Gruppe Andere antineoplastische Mittel

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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können fĂŒr die Korrektheit der Daten keine Haftung ĂŒbernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. FĂŒr Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden