Bucain hyperbar 5 mg/ml Injektionslösung

Abbildung Bucain hyperbar 5 mg/ml Injektionslösung
Wirkstoff(e) Bupivacain
Zulassungsland Deutschland
Hersteller PUREN Pharma GmbH & Co. KG
BetÀubungsmittel Nein
Zulassungsdatum 10.05.1991
ATC Code N01BB01
Abgabestatus Apothekenpflichtig
Verschreibungsstatus verschreibungspflichtig
Pharmakologische Gruppe LokalanÀsthetika

Zulassungsinhaber

PUREN Pharma GmbH & Co. KG

Medikamente mit gleichem Wirkstoff

Medikament Wirkstoff(e) Zulassungsinhaber
Bupivacain 0,5 % JENAPHARM Bupivacain mibe GmbH Arzneimittel
Carbostesin 0,5% hyperbar Bupivacain Aspen Pharma Trading Limited
Bucain 2,5 mg/ml Injektionslösung Kunststoffampullen Bupivacain PUREN Pharma GmbH & Co. KG
Bucain 5 mg/ml Injektionslösung Kunststoffampullen Bupivacain PUREN Pharma GmbH & Co. KG
Bupivan 5 mg/ml Injektionslösung Bupivacain PUREN Pharma GmbH & Co. KG

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofĂŒr wird es verwendet?

Bucain ist ein LokalanÀsthetikum (Arzneimittel zur örtlichen BetÀubung) vom Substanztyp der SÀureamide mit Langzeitwirkung.

Bucain wird zur BetÀubung (AnÀsthesie) bestimmter Körperteile wÀhrend einer Operation bei Erwachsenen und Kindern aller Altersklassen angewendet.

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Was mĂŒssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Was sollten Sie vor der Anwendung von Bucain beachten?

Bucain darf nicht angewendet werden,

  • wenn Sie allergisch gegen Bupivacainhydrochlorid, andere LokalanĂ€sthetika vom Amid-Typ oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind
  • bei schweren Störungen des Herz-Reizleitungssystems
  • bei akut dekompensierter Herzinsuffizienz (akutes Versagen der Herzleistung)
  • zur intravasalen Injektion (Einspritzen in ein BlutgefĂ€ĂŸ)
  • bei natĂŒrlicher (vaginaler) Entbindung

in Kombination mit Adrenalin bei bestimmten AnÀsthesie-Techniken (z.B. Peniswurzelblock, Oberst-Block) zur BetÀubung von bestimmten Körperteilen, bei denen Bereiche mit Endarterien betroffen sind.

ZusĂ€tzlich sind die speziellen Gegenanzeigen fĂŒr die SpinalanĂ€sthesie zu beachten, wie z.B.

  • nicht korrigierter Mangel an Blutvolumen
  • erhebliche Störungen der Blutgerinnung
  • erhöhter Hirndruck
  • Infektion des zentralen Nervensystems
  • Infektion im Punktionsgebiet
  • pathologische anatomische VerĂ€nderungen

Zur DurchfĂŒhrung einer rĂŒckenmarksnahen AnĂ€sthesie unter den Bedingungen einer Blutgerinnungsprophylaxe, siehe unter „Welche Vorsichtsmaßnahmen mĂŒssen beachtet werden?“ am Ende der Packungsbeilage.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, Apotheker oder dem medizinischen Fachpersonal, bevor bei Ihnen Bucain angewendet wird, insbesondere bei

  • Nieren- oder Lebererkrankung
  • GefĂ€ĂŸverschlĂŒssen
  • Arteriosklerose (GefĂ€ĂŸverkalkung)
  • NervenschĂ€digung durch Zuckerkrankheit
  • Injektion in ein entzĂŒndetes (infiziertes) Gebiet

Befragen Sie hierzu bitte Ihren Arzt. Dies gilt auch, wenn diese Angaben bei Ihnen frĂŒher einmal zutrafen.

HINWEIS

Die DurchfĂŒhrung der SpinalanĂ€sthesie bei Jugendlichen und Erwachsenen bis ca. 30 Jahren wird wegen der in dieser Altersgruppe hĂ€ufig auftretenden postspinalen Kopfschmerzen nicht empfohlen.

Ältere Patienten

Vornehmlich bei Àlteren Patienten kann ein plötzlicher Blutdruckabfall als Komplikation bei einer SpinalanÀsthesie auftreten.

Anwendung von Bucain zusammen mit anderen Arzneimitteln

Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kĂŒrzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.

Die gleichzeitige Applikation von Bucain und gefĂ€ĂŸverengender Arzneimittel fĂŒhrt zu einer lĂ€ngeren Wirkdauer.

Die Wirkung nicht depolarisierender Muskelrelaxantien wird durch Bucain verlÀngert.

Bei gleichzeitiger Anwendung von Aprindin und Bucain ist eine Summation der Nebenwirkungen möglich. Aprindin hat aufgrund der chemischen StrukturÀhnlichkeit mit LokalanÀsthetika Àhnliche Nebenwirkungen.

Ein toxischer Synergismus wird fĂŒr zentrale Analgetika und Ether beschrieben.

Kombinationen verschiedener LokalanÀsthetika rufen additive Wirkungen am kardiovaskulÀrem System und ZNS hervor.

Anwendung von Bucain zusammen mit Nahrungsmitteln und GetrÀnken

Keine Angaben.

Schwangerschaft und Stillzeit

Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten schwanger zu sein oder beabsichtigen schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.

Die Anwendung von Bupivacain in der FrĂŒhschwangerschaft sollte nur unter strengster Nutzen- /Risiko-AbschĂ€tzung erfolgen, da im Tierversuch fruchtschĂ€digende Wirkungen beobachtet worden sind und mit einer Anwendung von Bupivacain am Menschen wĂ€hrend der FrĂŒhschwangerschaft keine Erfahrungen vorliegen.

Als mögliche Komplikation des Einsatzes von Bupivacain in der Geburtshilfe ist das Auftreten einer arteriellen Hypotension bei der Mutter anzusehen.

Nach Gabe von Bupivacain unter der Geburt kann es zu neurophysiologischen BeeintrÀchtigungen des Neugeborenen kommen.

Im Zusammenhang mit einer Anwendung bei der Parazervikalblockade ist von fetalen Bradykardien und TodesfÀllen berichtet worden.

In der Geburtshilfe darf bei natĂŒrlicher Entbindung Bucain nicht angewendet werden. Die geburtshilfliche Anwendung ist ausschließlich bei Sectio caesarea indiziert, da Bucain eine starke motorische Blockade bewirkt. Bei vaginaler Entbindung sind grundsĂ€tzlich niedrigere Konzentrationen anzuwenden.

Nach geburtshilflicher PeriduralanĂ€sthesie mit Bupivacain konnte bei fĂŒnf Frauen in einem Zeitraum von 2 bis 48 Stunden nach der Geburt kein Bupivacain in der Muttermilch nachgewiesen werden (Nachweisegrenze < 0,02 ”g/ml, maximale maternale Serumspiegel von 0,45 ± 0,06 ”g/ml).

Über die Auswirkungen einer SpinalanĂ€sthesie mit Bupivacain wĂ€hrend der Stillzeit liegen keine Erkenntnisse hinsichtlich Sicherheit und Unbedenklichkeit vor.

VerkehrstĂŒchtigkeit und FĂ€higkeit zum Bedienen von Maschinen

Nach einer SpinalanĂ€sthesie mit Bucain darf der Patient nicht aktiv am Straßenverkehr teilnehmen oder Maschinen bedienen. Über den Zeitraum muss vom Arzt im Einzelfall entschieden werden. Der Patient sollte sich nur in Begleitung nach Hause begeben und keinen Alkohol zu sich nehmen.

Bucain hyperbar 5 mg/ml enthÀlt Natrium

Dieses Arzneimittel enthÀlt weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Ampulle, d.h., es ist nahezu "natriumfrei".

Welche Vorsichtsmaßnahmen mĂŒssen beachtet werden?

Zur Vermeidung von Nebenwirkungen sollten folgende Punkte beachtet werden:

  • Bei Risikopatienten und bei Verwendung höherer Dosierungen (mehr als 25 % der maximalen Einzeldosis bei einzeitiger Gabe) intravenösen Zugang fĂŒr Infusion anlegen (Volumensubstitution).
  • Dosierung so niedrig wie möglich wĂ€hlen.
  • Korrekte Lagerung des Patienten beachten.
  • Vor Injektion sorgfĂ€ltig in zwei Ebenen aspirieren.
  • Nicht in infizierte Bereiche injizieren.
  • Injektion langsam vornehmen.
  • Blutdruck, Puls und Pupillenweite kontrollieren.
  • Allgemeine und spezielle Kontraindikationen sowie Wechselwirkungen mit anderen Mitteln beachten.

Vor der spinalen Injektion des LokalanĂ€sthetikums ist darauf zu achten, dass das Instrumentarium zur Wiederbelebung, wie z.B. zur Freihaltung der Atemwege, zur Sauerstoffzufuhr und die Notfallmedikation zur Therapie toxischer Reaktionen sofort verfĂŒgbar sind.

Entsprechende Kenntnisse zur erfolgreichen DurchfĂŒhrung einer SpinalanĂ€sthesie werden als bekannt vorausgesetzt.

Es ist zu beachten, dass unter Behandlung mit Blutgerinnungshemmern (Antikoagulantien, wie z.B. Heparin), nichtsteroidalen Antirheumatika oder Plasmaersatzmitteln nicht nur eine versehentliche GefĂ€ĂŸverletzung im Rahmen der Schmerzbehandlung zu ernsthaften Blutungen fĂŒhren kann, sondern dass allgemein mit einer erhöhten Blutungsneigung gerechnet werden muss. Gegebenenfalls sollten die Blutungszeit und die aktivierte partielle Thromboplastinzeit (aPTT) bestimmt, der Quick-Test durchgefĂŒhrt und die Thrombozytenzahl ĂŒberprĂŒft werden. Diese Untersuchungen sollten bei Risikopatienten auch im Falle einer Low-dose-Heparinprophylaxe (vorsorgliche Behandlung mit dem Blutgerinnungshemmer Heparin in niedriger Dosis) vor der Anwendung von Bucain durchgefĂŒhrt werden.

Eine AnĂ€sthesie bei gleichzeitiger Vorsorgetherapie zur Vermeidung von Thrombosen (Thromboseprophylaxe) mit niedermolekularem Heparin sollte nur unter besonderer Vorsicht durchgefĂŒhrt werden.

Bei bestehender Behandlung mit nichtsteroidalen Antirheumatika (z.B. AcetylsalicylsĂ€ure) wird in den letzten fĂŒnf Tagen vor einer geplanten rĂŒckenmarksnahen Injektion eine Bestimmung der Blutungszeit als notwendig angesehen.

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Wie wird es angewendet?

Bucain wird Ihnen von einem Arzt verabreicht, der ĂŒber das nötige Wissen und ĂŒber die entsprechenden Erfahrungen mit den Methoden der LokalanĂ€sthesie verfĂŒgt.

Die folgenden Angaben gelten, soweit Ihr Arzt Bucain nicht anders verordnet hat.

GrundsĂ€tzlich gilt, dass nur die kleinste Dosis verabreicht werden darf, mit der die gewĂŒnschte ausreichende AnĂ€sthesie erreicht wird. Die Dosierung ist entsprechend den Besonderheiten des Einzelfalles individuell vorzunehmen.

Soweit nicht anders verordnet, gelten folgende Dosierungsrichtlinien:

Die Angaben fĂŒr die empfohlenen Dosen gelten fĂŒr Erwachsene mit durchschnittlicher KörpergrĂ¶ĂŸe und –gewicht (ca. 70 kg) bei einmaliger Anwendung.

1 ml Bucain hyperbar 5 mg/ml enthÀlt 5 mg Bupivacainhydrochlorid.

Dosierungsbeispiele:

OperationsgebietAnÀsthesieniveauBucain hyperbar 5 mg/ml in ml
Anal-BereichS 3 (Sattelblock)0,5 - 2,0
Untere ExtremitÀt ohne BlutsperreT 12 (tiefe SpinalanÀsthesie)1,0 - 2,5
Untere ExtremitÀt mit Blutsperre, Leistengegend, HodenT 10 (mittelhohe SpinalanÀsthesie)1,5 - 3,0
Unterbauch, OberbauchlaparatomienT 5 (hohe SpinalanÀsthesie)2,0 - 4,0

Die empfohlene Maximaldosis bei einzeitiger Anwendung betrÀgt 20 mg Bupivacainhydrochlorid, entsprechend 4 ml Bucain hyperbar 5 mg/ml.

Bei Patienten mit reduziertem Allgemeinzustand mĂŒssen grundsĂ€tzlich kleinere Dosen angewendet werden.

FĂŒr die Injektion am sitzenden Patienten werden obere Dosisbereiche empfohlen. Bei Seitenlage des Patienten, bei Halbseiten-AnĂ€sthesie, bei Ă€lteren Patienten sowie in der Schwangerschaft sind untere Dosisbereiche angezeigt.

Bei Patienten mit bestimmten Vorerkrankungen (GefĂ€ĂŸverschlĂŒssen, Arteriosklerose oder NervenschĂ€digung bei Zuckerkrankheit) ist die Dosis ebenfalls um ein Drittel zu verringern, wenn eine SpinalanĂ€sthesie ĂŒberhaupt indiziert ist.

Bei eingeschrÀnkter Leber- oder Nierenfunktion können besonders bei wiederholter Anwendung erhöhte Plasmaspiegel auftreten. In diesen FÀllen wird ebenfalls ein niedrigerer Dosisbereich empfohlen.

Anwendung bei Kindern und Jugendlichen

Bucain wird von einem AnÀsthesisten, der in den AnÀsthesietechniken bei Kindern erfahren ist, langsam in den Spinalkanal (Teil der WirbelsÀule) gespritzt. Die Dosierung hÀngt von Alter und Gewicht des Patienten ab und wird vom AnÀsthesisten bestimmt.

Art der Anwendung

Bucain ist zur intrathekalen Injektion bestimmt.

Bucain wird in einen Zwischenraum zwischen den Wirbeln L2/L3 und L4/L5 subarachnoidal injiziert.

Beim sitzenden Patienten sinkt die injizierte Lösung bevorzugt kaudal (in Steißrichtung), bei liegender Position wird die Ausbreitung des AnĂ€sthetikums durch Trendelenburg’sche Lagerung und umgekehrte Trendelenburg’sche Lagerung gesteuert. Die Position des Patienten bestimmt entsprechend die Ausbreitung nach kranial (in Richtung des Kopfes). Werden z.B. 3 ml Bucain hyperbar 5 mg/ml dem sitzenden Patienten bei L 3/L 4 injiziert, steigt das AnĂ€sthesieniveau bis T 10

– T 7; in liegender Position erreicht die Blockade T 7 – T 4.

Bei seitlicher Lagerung des Patienten kann im Bedarfsfall eine HalbseitenanĂ€sthesie erzielt werden. Nach ca. 10 – 30 Minuten ist Bucain fixiert und die Ausbreitung der anĂ€sthetischen Wirkung beendet.

Wenn sich 10 Minuten nach der Injektion keine Zeichen eines spinalen Blocks einstellen, kann die SpinalanĂ€sthesie mit der Erstdosis wiederholt werden. Eine zweite Injektion mit der Erstdosis ist auch möglich zum Zeitpunkt des Abklingens der Wirkung (nach ca. 2 – 3 Stunden). Mehr als zwei Injektionen sollten unterbleiben.

Eine wiederholte Anwendung dieses Arzneimittels kann aufgrund einer Tachyphylaxie (rasche Toleranzentwicklung gegenĂŒber dem Arzneimittel) zu Wirkungseinbußen fĂŒhren.

Durch den Zusatz von Glucose ist die Dichte von Bucain hyperbar 5 mg/ml auf 1,018 g/ml bei 20 °C, entsprechend 1,013 g/ml bei 37 °C, eingestellt.

Die Injektionslösung ist nur zur einmaligen Anwendung bestimmt. Die Anwendung muss unmittelbar nach Öffnung der Ampulle erfolgen. Nicht verbrauchte Reste sind zu verwerfen.

Handhabung der One-point-cut- (OPC-) Glasampullen:

ZunĂ€chst die FlĂŒssigkeit aus dem Ampullenhals nach unten schĂŒtteln.

Die Sollbruchstelle befindet Den Ampullenhals von diesem
sich unterhalb der Markierung. Punkt wegbrechen.

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Bucain zu stark oder zu schwach ist.

Wenn Sie eine grĂ¶ĂŸere Menge Bucain erhalten haben, als Sie sollten

Die Zeichen einer Überdosierung lassen sich zwei qualitativ unterschiedlichen Symptomkomplexen zuordnen und unter BerĂŒcksichtigung der IntensitĂ€tsstĂ€rke gliedern:

  1. Zentralnervöse Symptome Leichte Intoxikation:
    Kribbeln in den Lippen und der Zunge, Taubheit im Mundbereich, Ohrensausen, metallischer Geschmack, Angst, Unruhe, Zittern, Muskelzuckungen, Erbrechen, Desorientiertheit.
    Mittelschwere Intoxikation:

Sprachstörung, Benommenheit, Übelkeit, Erbrechen, Schwindel, SchlĂ€frigkeit, Verwirrtheit, Zittern, choreiforme Bewegungen (bestimmte Form von Bewegungsunruhe), KrĂ€mpfe (tonisch-klonisch), weite Pupillenöffnung, beschleunigte Atmung.

Schwere Intoxikation:

Erbrechen (Erstickungsgefahr), SchließmuskellĂ€hmung, Muskeltonusverlust, Reaktions- und Bewegungslosigkeit (Stupor), irregulĂ€re Atmung, Atemstillstand, Koma, Tod.

  1. KardiovaskulÀre Symptome Leichte Intoxikation:
    Herzklopfen, erhöhter Blutdruck, beschleunigter Herzschlag, beschleunigte Atmung.
    Mittelschwere Intoxikation:
    Beschleunigter Herzschlag, Herzrhythmusstörungen (Arrhythmie), Sauerstoffmangel, BlÀsse.

Schwere Intoxikation:

Starke Sauerstoffunterversorgung (schwere Zyanose), Herzrhythmusstörungen (verlangsamter Herzschlag, Blutdruckabfall, primÀres Herzversagen, Kammerflimmern, Asystolie).

Bei rascher Anflutung des LokalanÀsthetikums können die schweren Symptome sofort auftreten, ohne dass vorher leichtere Symptome zu registrieren sind.

Es sind die folgenden Gegenmaßnahmen erforderlich:

  • Sofortige Unterbrechung der Zufuhr von Bucain hyperbar.
  • Freihalten der Atemwege.
  • ZusĂ€tzlich Sauerstoff zufĂŒhren; falls notwendig mit reinem Sauerstoff assistiert oder kontrolliert beatmen (zunĂ€chst ĂŒber Maske und mit Beatmungsbeutel, dann erst ĂŒber einen Trachealtubus). Die Sauerstofftherapie darf nicht bereits bei Abklingen der Symptome, sondern erst dann abgesetzt werden, wenn alle Vitalfunktionen zur Norm zurĂŒckgekehrt sind.
  • SorgfĂ€ltige Kontrolle von Blutdruck, Puls und Pupillenweite.

Weitere mögliche Gegenmaßnahmen sind:

  • Bei einem akuten und bedrohlichen Blutdruckabfall sollte unverzĂŒglich eine Flachlagerung des Patienten mit Hochlagerung der Beine erfolgen und ein Beta-Sympathomimetikum langsam intravenös injiziert werden (z.B. 10 bis 20 Tropfen einer Lösung von 1 mg Isoprenalin in 200 ml Glukoselösung).
    ZusÀtzlich ist eine Volumensubstitution vorzunehmen (z.B. mit kristalloiden Lösungen).
  • Bei erhöhtem Vagotonus (Bradykardie) wird Atropin (0,5 bis 1,0 mg i.v.) verabreicht.
    Bei Verdacht auf Herzstillstand sind die erforderlichen Maßnahmen der Reanimation durchzufĂŒhren.
  • Konvulsionen werden mit kleinen, wiederholt verabreichten Dosen ultrakurz-wirkender Barbiturate (z.B. Thiopental-Natrium 25 bis 50 mg) oder mit Diazepam 5 bis 10 mg i.v. behandelt; dabei werden die Dosen fraktioniert bis zum Zeitpunkt der sicheren Kontrolle verabreicht.
    GrundsÀtzlich ist darauf hinzuweisen, dass in vielen FÀllen bei Anzeichen von KrÀmpfen die obligate Sauerstoffbeatmung zur Behandlung ausreicht.
    Bei anhaltenden KrÀmpfen werden Thiopental-Natrium (250 mg) und ein kurzwirksames Muskelrelaxans verabreicht und nach Intubation wird mit 100 % Sauerstoff beatmet.
    Die Krampfschwellendosis kann beim Menschen individuell unterschiedlich sein. Als Untergrenze werden 2,2 ”g/ml Blutplasma angegeben.

Zentral wirkende Analeptika sind kontraindiziert bei Intoxikation durch LokalanÀsthetika!

Wenn die Anwendung von Bucain vergessen wurde

Falls Sie der Meinung sind, dass Sie eine Dosis versÀumt haben, sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt oder mit dem medizinischen Fachpersonal.

Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal.

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Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten mĂŒssen.

Die möglichen Nebenwirkungen nach Anwendung von Bucain entsprechen weitgehend denen anderer LokalanĂ€sthetika vom SĂ€ureamid-Typ. UnerwĂŒnschte, systemische Wirkungen, die bei Überschreiten eines Blutplasmaspiegels von 1,2 - 2 ”g Bupivacain/ml auftreten können, sind methodisch (bedingt durch die Art der Anwendung), pharmakodynamisch oder pharmakokinetisch bedingt und betreffen das Zentralnervensystem und das Herzkreislaufsystem.

  1. Methodisch bedingt:
    Infolge der Injektion zu großer Lösungsmengen. Durch unbeabsichtigte Injektion in ein BlutgefĂ€ĂŸ. Durch unsachgemĂ€ĂŸe Lagerung des Patienten.
    Durch hohe SpinalanÀsthesie (massiver Blutdruckabfall).
  2. Pharmakodynamisch bedingt:
    In Ă€ußerst seltenen FĂ€llen können allergische Reaktionen auftreten.
    Nach einer SpinalanÀsthesie treten hÀufig Harnblasenfunktionsstörungen auf.
  3. Pharmakokinetisch bedingt:
    Als mögliche Ursache fĂŒr Nebenwirkungen mĂŒssen auch eventuelle abnorme ResorptionsverhĂ€ltnisse oder Störungen beim Abbau in der Leber oder bei der Ausscheidung durch die Niere in Betracht gezogen werden.

ZusÀtzliche Nebenwirkungen bei Kindern und Jugendlichen: Nebenwirkungen bei Kindern sind vergleichbar mit denen bei Erwachsenen.

Meldung von Nebenwirkungen

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal. Dies gilt auch fĂŒr Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt ĂŒber das Bundesinstitut fĂŒr Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen ĂŒber die Sicherheit dieses Arzneimittels zur VerfĂŒgung gestellt werden.

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Wie soll es aufbewahrt werden?

Bewahren Sie dieses Arzneimittel fĂŒr Kinder unzugĂ€nglich auf.

Sie dĂŒrfen das Arzneimittel nach dem auf dem BehĂ€ltnis und der Ă€ußeren UmhĂŒllung nach „verwendbar bis“ angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.

Hinweis auf Haltbarkeit nach Anbruch oder Zubereitung

Die Injektionslösung ist nur zur einmaligen Anwendung bestimmt. Die Anwendung muss unmittelbar nach Öffnung der Ampulle erfolgen. Nicht verbrauchte Reste sind zu verwerfen.

Sie dĂŒrfen dieses Arzneimittel nicht verwenden, wenn Sie Folgendes bemerken: Die Lösung ist nicht klar und das BehĂ€ltnis ist nicht unversehrt.

Entsorgen Sie Arzneimittel niemals ĂŒber das Abwasser (z.B. nicht ĂŒber die Toilette oder das Waschbecken). Fragen Sie in Ihrer Apotheke, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der Umwelt bei. Weitere Informationen finden Sie unter www.bfarm.de/arzneimittelentsorgung.

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Weitere Informationen

Der Wirkstoff ist: Bupivacainhydrochlorid.

Die sonstigen Bestandteile sind: Glucose-Monohydrat, Natriumchlorid, Natriumhydroxid (E 524), Wasser fĂŒr Injektionszwecke.

1 ml Injektionslösung enthÀlt 5 mg Bupivacainhydrochlorid.

Wie Bucain hyperbar 5 mg/ml aussieht und Inhalt der Packung

Bucain hyperbar 5 mg/ml steht in folgenden PackungsgrĂ¶ĂŸen zur VerfĂŒgung:

BucainÂź hyperbar 5 mg/ml

Glasampullen zu 4 ml 5 Ampullen 10 Ampullen

Pharmazeutischer Unternehmer

PUREN Pharma GmbH & Co. KG Willy-Brandt-Allee 2

81829 MĂŒnchen Telefon: 089/558909-0 Telefax: 089/558909-240

Hersteller

PUREN Pharma GmbH & Co. KG Willy-Brandt-Allee 2

81829 MĂŒnchen oder

Solupharm

Pharmazeutische Erzeugnisse GmbH Industriestraße 3

34212 Melsungen

Diese Packungsbeilage wurde zuletzt ĂŒberarbeitet im August 2020.

Die folgenden Informationen sind fĂŒr medizinisches Fachpersonal bestimmt:

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Wirkstoff(e) Bupivacain
Zulassungsland Deutschland
Hersteller PUREN Pharma GmbH & Co. KG
BetÀubungsmittel Nein
Zulassungsdatum 10.05.1991
ATC Code N01BB01
Abgabestatus Apothekenpflichtig
Verschreibungsstatus verschreibungspflichtig
Pharmakologische Gruppe LokalanÀsthetika

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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können fĂŒr die Korrektheit der Daten keine Haftung ĂŒbernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. FĂŒr Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden