Wie ist Bupivacain-RPR-Actavis 0,25 % anzuwenden?
Die folgenden Angaben gelten, soweit Ihr Arzt Bupivacain-RPR-Actavis 0,25 % nicht anders verordnet hat.
Wie oft wird Bupivacain-RPR-Actavis 0,25 % angewendet?
Grundsätzlich gilt, dass nur die kleinste Dosis verabreicht werden darf, mit der die gewünschte ausreichende Anästhesie erreicht wird. Die Dosierung ist entsprechend den Besonderheiten des Einzelfalles individuell vorzunehmen.
Die Angaben für die empfohlenen Dosen gelten für Jugendliche über 15 Jahre und Erwachsene mit einer durchschnittlichen Körpergröße bei einmaliger (einzeitiger) Anwendung:
1 ml Bupivacain-RPR-Actavis 0,25 % enthält 2,5 mg Bupivacainhydrochlorid 1 H2O.
Grenzstrang-Blockade | 5 - 10 ml |
Brachialplexus-Blockade | 15 - 40 ml |
Intercostal-Blockade, pro Segment | 4 - 8 ml |
Nervus-cutan.-femoris-lateralis-Blockade | 10 - 15 ml |
Nervus-femoralis-Blockade | 5 - 10 ml |
Nervus-ischiadicus-Blockade | 10 - 20 ml |
Nervus-mandibularis-Blockade | 2 - 5 ml |
Nervus-maxillaris-Blockade | 2 - 5 ml |
Nervus-medianus-Blockade | 5 ml |
Nervus-obturatorius-Blockade | 15 - 20 ml |
Nervus-phrenicus-Blockade | 5 ml |
Nervus-radialis-Blockade | 10 - 20 ml |
Nervus-ulnaris-Blockade | 5 - 10 ml |
Parazervikal-Blockade, pro Seite | 10 ml |
Paravertebral-Blockade | 5 - 10 ml |
Periduralanästhesie, pro Segment | 1 ml |
Psoas-Kompartiment-Blockade | 20 - 40 ml |
Sacral-Blockade | 15 - 40 ml |
Stellatum-Blockade | 5 - 10 ml |
Trigeminus-Blockade | 1 - 5 ml |
3-in-1-Block (Plexus-lumbalis-Blockade) | 10 - 30 ml |
Die empfohlene Maximaldosis bei einzeitiger Anwendung beträgt bis zu 2 mg Bupivacainhydrochlorid 1 H2O pro kg KG, das bedeutet z. B. für einen 75 kg schweren Patienten 150 mg Bupivacainhydrochlorid 1 H2O, entsprechend 60 ml Bupivacain-RPR-Actavis 0,25 %.
Bei Patienten mit reduziertem Allgemeinzustand müssen grundsätzlich kleinere Dosen angewendet werden (s. maximale Dosis).
Bei Patienten mit bestimmten Vorerkrankungen (Gefäßverschlüssen, Arteriosklerose oder Nervenschädigung bei Zuckerkrankheit) ist die Dosis ebenfalls um ein Drittel zu verringern.
Bei eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion können besonders bei wiederholter Anwendung erhöhte Plasmaspiegel auftreten. In diesen Fällen wird ebenfalls ein niedrigerer Dosisbereich empfohlen.
In der geburtshilflichen Periduralanästhesie ist wegen der veränderten anatomischen Verhältnisse eine Dosisreduktion um etwa ein Drittel erforderlich.
Art und Dauer der Anwendung
Bupivacain-RPR-Actavis 0,25 % ist zur intradermalen (intracutanen), subcutanen, epiduralen (peridualen) oder spezifischen lokalen Anwendung bestimmt.
Bupivacain-RPR-Actavis 0,25 % wird zur rückenmarksnahen Leitungsanästhesie peridural injiziert. Zur Infiltrationsanästhesie wird Bupivacain-RPR-Actavis 0,25 % in einem umschriebenen Bezirk in das Gewebe eingespritzt (Infiltration). Zur peripheren Leitungsanästhesie, Schmerztherapie und Sympathikusblockade wird Bupivacain-RPR-Actavis 0,25 % in Abhängigkeit von den anatomischen Verhältnissen nach gezielter Punktion lokal appliziert.
Bupivacain-RPR-Actavis 0,25 % sollte nur von Personen mit entsprechenden Kenntnissen zur erfolgreichen Durchführung der jeweiligen Anästhesieverfahren angewendet werden.
Grundsätzlich gilt, dass bei kontinuierlicher Anwendung niedrig konzentrierte Lösungen appliziert werden.
Für die kontinuierliche Periduralanästhesie kann für den Lumbalbereich eine Dosierung von 4 bis 8 ml Bupivacain-RPR-Actavis 0,25 % pro Stunde und für den Thorakalbereich von 2 bis 4 ml Bupivacain-RPR-Actavis 0,25 % pro Stunde injiziert werden.
Die wiederholte Anwendung dieses Arzneimittels kann aufgrund einer Tachyphylaxie (rasche Toleranzentwicklung gegenüber dem Arzneimittel) zu Wirkungseinbußen führen.
Die Injektionslösung ist nur zur einmaligen Entnahme vorgesehen. Die Anwendung muss unmittelbar nach Öffnung der Ampulle erfolgen. Nicht verbrauchte Reste sind zu verwerfen.
Handhabung der Ampullen
Zunächst die Flüssigkeit aus dem Ampullenhals nach unten schütteln.
One-point-cut- (OPC-) Glasampullen:
Abb. 1 Abb. 2
Die Sollbruchstelle befindet sich unterhalb der Markierung. | Den Ampullenhals von diesem Punkt wegbrechen. |
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Bupivacain-RPR-Actavis 0,25 % zu stark oder zu schwach ist.
Wenn Sie eine größere Menge Bupivacain-RPR-Actavis 0,25 % angewendet haben, als Sie sollten
Was ist zu tun, wenn Bupivacain-RPR-Actavis 0,25 % versehentlich in zu großen Mengen oder in ungeeigneter Art und Weise angewendet wurde?
Neurologische Symptome in Form von Ohrgeräuschen (Tinnitus) oder unwillkürlichen, wiederholten Augenbewegungen (Nystagmus) bis hin zu generalisierten Krämpfen können als Folge einer unbeabsichtigten intravenösen Applikation oder bei abnormen Resorptionsverhältnissen auftreten. Als kritische Schwellendosis wird eine Konzentration von 2,2 bis 4 µg Bupivacain pro ml Blutplasma angesehen.
Die Zeichen einer Überdosierung lassen sich zwei qualitativ unterschiedlichen Symptomkomplexen zuordnen und unter Berücksichtigung der Intensitätsstärke gliedern:
a) Zentralnervöse Symptome
Leichte Intoxikation
Kribbeln in den Lippen und der Zunge, Taubheit im Mundbereich, Ohrensausen, metallischer Geschmack, Angst, Unruhe, Zittern, Muskelzuckungen, Erbrechen, Desorientiertheit.
Mittelschwere Intoxikation
Sprachstörung, Benommenheit, Übelkeit, Erbrechen, Schwindel, Schläfrigkeit, Verwirrtheit, Zittern, choreiforme Bewegungen (bestimmte Form von Bewegungs-unruhe), Krämpfe (tonisch-klonisch), weite Pupillenöffnung, beschleunigte Atmung.
Schwere Intoxikation
Erbrechen (Erstickungsgefahr), Schließmuskellähmung, Muskeltonusverlust, Reaktions- und Bewegungslosigkeit (Stupor), irreguläre Atmung, Atemstillstand, Koma, Tod.
b) Kardiovaskuläre Symptome
Leichte Intoxikation
Herzklopfen, erhöhter Blutdruck, beschleunigte Herzrate, beschleunigte Atmung.
Mittelschwere Intoxikation
Beschleunigter Herzschlag, Herzrhythmusstörungen (Arrhythmie), Sauerstoffmangel, Blässe.
Schwere Intoxikation
Starke Sauerstoffunterversorgung (schwere Zyanose), Herzrhythmusstörungen (verlangsamter Herzschlag, Blutdruckabfall, primäres Herzversagen, Kammerflimmern, Asystolie).