Wie ist Bucain-Actavis 0,5 % hyperbar anzuwenden?
Wenden Sie dieses Arzneimittel entsprechend der nachfolgenden Dosierungs-empfehlungen an.
Die folgenden Angaben gelten, soweit Ihr Arzt Bucain-Actavis 0,5 % hyperbar nicht anders verordnet hat.
Wie oft wird Bucain-Actavis 0,5 % hyperbar angewendet?
GrundsĂ€tzlich gilt, dass nur die kleinste Dosis verabreicht werden darf, mit der die gewĂŒnschte ausreichende AnĂ€sthesie erreicht wird. Die Dosierung ist entsprechend den Besonderheiten des Einzelfalles individuell vorzunehmen.
Soweit nicht anders verordnet, gelten folgende Dosierungsrichtlinien:
Die Angaben fĂŒr die empfohlenen Dosen gelten fĂŒr Erwachsene mit durchschnittlicher KörpergröĂe und âgewicht (ca. 70 kg) bei einmaliger Anwendung.
1 ml Bucain-Actavis 0,5 % hyperbar enthÀlt 5 mg Bupivacainhydrochlorid.
Dosierungsbeispiele:
Operationsgebiet | AnÀsthesieniveau | Bucain-Actavis 0,5 % hyperbar in ml |
Anal-Bereich | S 3 (Sattelblock) | 0,5 â 2,0 |
Untere ExtremitĂ€t ohne Blutsperre | T 12 (tiefe SpinalanĂ€sthesie) | 1,0 â 2,5 |
Untere ExtremitĂ€t mit Blutsperre, Leistengegend, Hoden | T 10 (mittelhohe SpinalanĂ€sthesie) | 1,5 â 3,0 |
Unterbauch, Oberbauchlaparatomien | T 5 (hohe SpinalanĂ€sthesie) | 2,0 â 4,0 |
Die empfohlene Maximaldosis bei einzeitiger Anwendung betrÀgt 20 mg Bupivacainhydrochlorid, entsprechend 4 ml Bucain-Actavis 0,5 % hyperbar.
Bei Patienten mit reduziertem Allgemeinzustand mĂŒssen grundsĂ€tzlich kleinere Dosen angewendet werden (siehe maximale Dosis).
FĂŒr die Injektion am sitzenden Patienten werden obere Dosisbereiche empfohlen. Bei Seitenlage des Patienten, bei Halbseiten-AnĂ€sthesie, bei Ă€lteren Patienten sowie in der Schwangerschaft sind untere Dosisbereiche angezeigt.
Bei Patienten mit bestimmten Vorerkrankungen (GefĂ€ĂverschlĂŒssen, Arteriosklerose oder NervenschĂ€digung bei Zuckerkrankheit) ist die Dosis ebenfalls um ein Drittel zu verringern, wenn eine SpinalanĂ€sthesie ĂŒberhaupt indiziert ist.
Bei eingeschrÀnkter Leber- oder Nierenfunktion können besonders bei wiederholter Anwendung erhöhte Plasmaspiegel auftreten. In diesen FÀllen wird ebenfalls ein niedrigerer Dosisbereich empfohlen.
Wie und wann sollte Bucain-Actavis 0,5 % hyperbar angewendet werden?
Bucain-Actavis 0,5 % hyperbar ist zur intrathekalen Injektion bestimmt.
Bucain-Actavis 0,5 % hyperbar wird in einen Zwischenraum zwischen den Wirbeln L 2/L 3 und L4/L5 subarachnoidal injiziert.
Beim sitzenden Patienten sinkt die injizierte Lösung bevorzugt kaudal (in SteiĂrichtung), bei liegender Position wird die Ausbreitung des AnĂ€sthetikums durch Trendelenburgâsche Lagerung und umgekehrte Trendelenburgâsche Lagerung gesteuert. Die Position des Patienten bestimmt entsprechend die Ausbreitung nach kranial (in Richtung des Kopfes). Werden z.B. 3 ml Bucain-Actavis 0,5 % hyperbar dem sitzenden Patienten bei L 3/L 4 injiziert, steigt das AnĂ€sthesieniveau bis T 10 â T 7; in liegender Position erreicht die Blockade T 7 â T 4.
Bei seitlicher Lagerung des Patienten kann im Bedarfsfall eine HalbseitenanĂ€sthesie erzielt werden. Nach ca. 10 â 30 Minuten ist Bucain-Actavis 0,5 % hyperbar fixiert und die Ausbreitung der anĂ€sthetischen Wirkung beendet.
Wenn sich 10 Minuten nach der Injektion keine Zeichen eines spinalen Blocks einstellen, kann die SpinalanĂ€sthesie mit der Erstdosis wiederholt werden. Eine zweite Injektion mit der Erstdosis ist auch möglich zum Zeitpunkt des Abklingens der Wirkung (nach ca. 2 â 3 Stunden). Mehr als zwei Injektionen sollten unterbleiben.
Eine wiederholte Anwendung dieses Arzneimittels kann aufgrund einer Tachyphylaxie (rasche Toleranzentwicklung gegenĂŒber dem Arzneimittel) zu WirkungseinbuĂen fĂŒhren.
Durch den Zusatz von Glucose ist die Dichte von Bucain-Actavis 0,5 % hyperbar auf 1,018 g/ml bei 20Â C, entsprechend 1,013 g/ml bei 37C, eingestellt.
Die Injektionslösung ist nur zur einmaligen Anwendung bestimmt. Die Anwendung muss unmittelbar nach Ăffnung der Ampulle erfolgen. Nicht verbrauchte Reste sind zu verwerfen.
Handhabung der One-point-cut- (OPC-) Glasampullen
ZunĂ€chst die FlĂŒssigkeit aus dem Ampullenhals nach unten schĂŒtteln.
Abb. 1 Abb. 2
Die Sollbruchstelle befindet sich unterhalb der Markierung. | Den Ampullenhals von diesem Punkt wegbrechen. |
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Bucain-Actavis 0,5 % hyperbar zu stark oder zu schwach ist.
Wenn Sie eine gröĂere Menge Bucain-Actavis 0,5 % hyperbar angewendet haben, als Sie sollten
Was ist zu tun, wenn Bucain-Actavis 0,5 % hyperbar in zu groĂen Mengen angewendet wurde (beabsichtigte oder versehentliche Ăberdosierung)?
Die Zeichen einer Ăberdosierung lassen sich zwei qualitativ unterschiedlichen Symptomkomplexen zuordnen und unter BerĂŒcksichtigung der IntensitĂ€tsstĂ€rke gliedern:
a) Zentralnervöse Symptome
Leichte Intoxikation:
Kribbeln in den Lippen und der Zunge, Taubheit im Mundbereich, Ohrensausen, metallischer Geschmack, Angst, Unruhe, Zittern, Muskelzuckungen, Erbrechen, Desorientiertheit.
Mittelschwere Intoxikation:
Sprachstörung, Benommenheit, Ăbelkeit, Erbrechen, Schwindel, SchlĂ€frigkeit, Verwirrtheit, Zittern, choreiforme Bewegungen (bestimmte Form von Bewegungsunruhe), KrĂ€mpfe (tonisch-klonisch), weite Pupillenöffnung, beschleunigte Atmung.
Schwere Intoxikation:
Erbrechen (Erstickungsgefahr), SchlieĂmuskellĂ€hmung, Muskeltonusverlust, Reaktions- und Bewegungslosigkeit (Stupor), irregulĂ€re Atmung, Atemstillstand, Koma, Tod.
b) KardiovaskulÀre Symptome
Leichte Intoxikation:
Herzklopfen, erhöhter Blutdruck, beschleunigter Herzschlag, beschleunigte Atmung.
Mittelschwere Intoxikation:
Beschleunigter Herzschlag, Herzrhythmusstörungen (Arrhythmie), Sauerstoffmangel, BlÀsse.
Schwere Intoxikation:
Starke Sauerstoffunterversorgung (schwere Zyanose), Herzrhythmusstörungen (verlangsamter Herzschlag, Blutdruckabfall, primÀres Herzversagen, Kammerflimmern, Asystolie).