Einnahme von Verapabene 80 mg zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Wenn mehrere Arzneimittel (oder Arzneimittel und Genussmittel, wie z.B. Alkohol, Grapefruitsaft) eingenommen werden, kann es zu einer Abschwächung oder Verstärkung der Wirkung (oder auch der Nebenwirkungen) der Arzneimittel kommen, selbst dann, wenn Sie die Arzneimittel zu unterschiedlichen Zeiten einnehmen.
Die Einnahme der folgenden Arzneimittel gleichzeitig mit Verapabene kann die Wirkung von Verapabene abschwächen:
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Rifampicin (Wirkstoff zur Tuberkulosebehandlung),
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Phenobarbital, Phenytoin (Wirkstoffe zur Behandlung epileptischer Krampfanfälle),
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Calciumsalze, Vitamin D-Präparate,
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Johanniskraut,
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Sulfinpyrazon (Medikament zur Steigerung der Harnsäureausscheidung).
Verapamil kann die blutzuckersenkende Wirkung von Metformin mindern.
Die Einnahme der folgenden Arzneimittel gleichzeitig mit Verapabene kann die Wirkung von Verapabene beziehungsweise Verapabene und dem Arzneimittel verstärken:
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bestimmte Antibiotika (Erythromycin, Clarithromycin, Telithromycin),
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Imipramin (Wirkstoff zur Behandlung von Depressionen),
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blutdrucksenkende Arzneimittel,
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harntreibende Arzneimittel,
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gefäßerweiternde Arzneimittel,
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Cimetidin (Wirkstoff zur Senkung der Magensäureproduktion),
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Arzneimittel zur Behandlung von AIDS (Proteasehemmer wie z. B. Ritonavir, Amprenavir, Nelfinavir, Saquinavir oder Indinavir),
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Atorvastatin (Wirkstoff zur Senkung von Blutfetten),
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Arzneimittel zur Inhalationsnarkose,
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bestimmte Röntgenkontrastmittel.
Die Einnahme der folgenden Arzneimittel gleichzeitig mit Verapabene kann die Wirkung und/oder Nebenwirkung dieser Arzneimittel steigern bzw. verlängern:
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Acetylsalicylsäure (Arzneimittel zur Schmerzbehandlung und zur Vorbeugung von Blutgerinnselbildung),
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bestimmte gefäßerweiternde Arzneimittel (Terazosin, Prazosin),
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Arzneimittel gegen Herzrhythmusstörungen wie z. B. Amiodaron, Chinidin, Flecainid, Disopyramid,
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Theophyllin (Wirkstoff zur Asthmabehandlung),
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Glibenclamid (Wirkstoff zur Behandlung einer Zuckererkrankung),
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Dabigatran (Wirkstoff zur Blutgerinnungshemmung),
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Carbamazepin, Phenytoin (Wirkstoffe zur Behandlung epileptischer Krampfanfälle),
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bestimmte Beruhigungsmittel (z.B. Benzodiazepine wie Midazolam, Buspiron),
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andere herz- und kreislaufwirksame Arzneimittel (z.B. Betarezeptoren-Blocker wie Metoprolol, Propranolol),
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Colchizin (Wirkstoff zur Gichtbehandlung),
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herzstärkende Arzneimittel (Digitoxin, Digoxin),
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bestimmte blutfettsenkende Arzneimittel (Lovastatin, Simvastatin, Atorvastatin),
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Arzneimittel mit hemmender Wirkung auf die körpereigene Immunabwehr (Cyclosporin, Sirolimus, Tacrolimus, Everolimus),
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Lithium (Wirkstoff gegen Depressionen),
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Dantrolen (Wirkstoff mit muskelerschlaffender Wirkung),
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Almotriptan (Wirkstoff gegen Migräne),
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Doxorubicin (Arzneimittel gegen Krebs).
Verapabene 80 mg sollte daher nicht zusammen mit einem der o. g. Arzneimittel bzw. Wirkstoffe eingenommen/angewendet werden, ohne dass Ihr Arzt ausdrücklich die Anweisung gegeben hat.
Einnahme von Verapabene 80 mg zusammen mit Nahrungsmitteln, Getränken und Alkohol
Die Einnahme von Verapabene 80 mg sollte, am besten zu oder kurz nach den Mahlzeiten, unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit (nicht mit Grapefruitsaft oder Alkohol!) erfolgen.
Grapefruit verstärkt die Wirkung von Verapamilhydrochlorid. Verapabene 80 mg sollte daher nicht gleichzeitig mit Grapefruit-haltigen Speisen und Getränken eingenommen werden.
Die gleichzeitige Einnahme mit Alkohol ist zu vermeiden, da Verapamilhydrochlorid die Wirkung von Alkohol verstärken kann.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein, oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Schwangerschaft:
Es liegen keine ausreichenden Erfahrungen mit der Anwendung von Verapamilhydrochlorid während der Schwangerschaft vor. In Untersuchungen an Tieren wurden Hinweise auf eine Beeinträchtigung der Fortpflanzungsfähigkeit gefunden. Verapamilhydrochlorid passiert den Mutterkuchen (Placenta). Daher darf Verapabene 80 mg in den ersten 6 Monaten der Schwangerschaft nicht eingenommen werden. Über die Einnahme in den letzten 3 Monaten der Schwangerschaft entscheidet Ihr Arzt nach strenger Nutzen-/Risiko-Abwägung.
Stillzeit:
Verapamilhydrochlorid geht in die Muttermilch über. Vereinzelte Messungen haben gezeigt, dass der Säugling nur eine geringe Wirkstoffmenge aufnimmt (0,1 bis 1% der mütterlichen Dosis). Dennoch wurde über seltene Überempfindlichkeitsreaktionen im Zusammenhang mit Verapamilhydrochlorid berichtet. Über die Einnahme während der Stillzeit sollte deshalb Ihr Arzt nach strenger Nutzen- Risiko-Abwägung entscheiden.
Es gibt Anhaltspunkte dafür, dass Verapamilhydrochlorid in Einzelfällen die Prolaktin-Ausschüttung steigern und somit eine spontane Milchabsonderung auslösen kann.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Achtung: Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit und Verkehrstüchtigkeit beeinträchtigen.
Bedingt durch unterschiedlich starke Reaktionen kann Ihre Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt werden. Dies gilt in verstärktem Maß bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung oder Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.
Verapabene 80 mg enthält Natrium
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Filmtablette, d.h. es ist nahezu „natriumfrei“.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Folgende Nebenwirkungen können während der Behandlung mit Verapabene 80 mg auftreten:
Sehr häufig (kann mehr als 1 Behandelten von 10 betreffen) Übelkeit, Völlegefühl, Verstopfung
Häufig (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen)
Zittern, Entwicklung oder Verstärkung einer Herzmuskelschwäche, Blutdruckabfall
Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen)
Verminderung der Glucosetoleranz (Blutzuckerstoffwechselstörung), Benommenheit, Kopfschmerzen, Nervosität, Empfindungsstörungen (z.B. Kribbeln), Nervenerkrankung (Neuropathie), Wärmegefühl, Schwindel (Vertigo), Ohrgeräusche, Erregungsüberleitungsstörung von den Herzvorhöfen zu den Herzkammern (AV-Block Grad I-III), Flüssigkeitsansammlung im Gewebe (v.a. in den Knöcheln), Hautrötung mit Hitzegefühl, Verkrampfung der Bronchialmuskulatur, Bauchschmerzen, Erbrechen, allergische Reaktionen der Haut (Hautrötung, Hautausschlag, Juckreiz, Nesselsucht), Impotenz, Müdigkeit
Selten (kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen)
Hautblutungen, Muskelschwäche, Muskelschmerzen, Gelenkschmerzen,
Vergrößerung der Brustdrüse beim Mann (mit Rückbildung nach Absetzen des Medikaments), vorübergehende Erhöhung bestimmter Leberwerte im Blut (Transaminasen und/oder alkalische Phosphatase)
Sehr selten (kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen)
plötzlich auftretende Schwellung, v.a. im Gesichtsbereich, bei Beteiligung von Kehlkopf und Zunge unter Umständen mit Atemnot und Schluckbeschwerden verbunden (sogenanntes Angioödem), Störung im Bereich der unwillkürlichen/automatischen Bewegungsabläufe (extrapyramidales Syndrom), Krämpfe, Lähmung in allen 4 Gliedmaßen (Einzelfall bei Kombination mit Colchizin), beschleunigter Herzschlag, Herzklopfen, verlangsamter, teils unregelmäßiger Herzschlag, Sinusknotenstillstand mit Herzstillstand, Vorhofflimmern, Zahnfleischschwellung (mit Rückbildung nach Absetzen des Medikaments), Darmverschluss, Haarausfall, Lichtüberempfindlichkeit (sonnenbrand-ähnliche Hautreaktionen), schwere allergische Hautreaktion mit schwerer Störung des Allgemeinbefindens (Erythema multiforme), schwere Hauterkrankung mit Blasenbildung (Stevens- Johnson-Syndrom), anfallsweise auftretende schmerzhafte Rötung von Händen und Füßen (Erythromelalgie), Verschlimmerung bestimmter Muskelerkrankungen (Myasthenia gravis, Lambert- Eaton-Syndrom und fortgeschrittene Duchenne-Krankheit), milchige Absonderungen aus der Brustdrüse bei Frauen, Erhöhung bestimmter Hormonwerte (Prolaktin) im Blut bei beiden Geschlechtern
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt über das nationale Meldesystem anzeigen.
Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen Traisengasse 5
1200 WIEN ÖSTERREICH
Fax: +43 (0) 50 555 36207 Website: http//www.basg.gv.at/
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