Ritalin darf nicht eingenommen werden, wenn Sie bzw. Ihr Kind
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allergisch gegen Methylphenidat oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
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unter Angst, Anspannung und körperlicher Unruhe leiden
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Ihre Schilddrüse nicht in Ordnung ist
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ein Arzneimittel einnehmen, das „Monoaminooxidase-Hemmer“ (MAOH) genannt wird und gegen Depressionen (Verstimmungen) verwendet wird, oder wenn Sie in den letzten 14 Tagen einen MAOH eingenommen haben (siehe Einnahme von Ritalin zusammen mit anderen Arzneimitteln)
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der Druck in Ihren Augen erhöht ist (Glaukom)
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einen Tumor in Ihrer Nebenniere haben (Phäochromozytom)
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unkontrolliert sprechen und unkontrollierte Körperbewegungen machen (Tourette-Syndrom) oder ein anderes Mitglied in Ihrer Familie am Tourette-Syndrom erkrankt ist
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an einer Essstörung leiden, keinen Hunger haben oder nicht essen möchten – wie z.B. „Anorexia nervosa“
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sehr hohen Blutdruck haben oder Ihre Blutgefäße verengt sind; dies kann Schmerzen in den Armen und Beinen hervorrufen
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jemals Herzprobleme hatten – z. B. einen Herzinfarkt, unregelmäßiger Herzschlag, Schmerzen und Beschwerden im Brustkorb, Herzinsuffizienz, Herzkrankheiten, oder wenn Sie mit einem Herzfehler geboren wurden
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ein Problem mit den Blutgefäßen in Ihrem Gehirn hatten – z. B. einen Schlaganfall, Schwellung und Schwächung eines Abschnitts eines Blutgefäßes (Aneurysma), enge oder blockierte Blutgefäße oder Entzündung der Blutgefäße (Vaskulitis)
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an psychischen Störungen leiden oder gelitten haben, wie:
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einer „psychopathischen“ oder „Borderline-Persönlichkeitsstörung“
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unnormale Gedanken und Empfindungen oder Halluzinationen (sogenannte „Schizophrenie“)
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Anzeichen einer schweren Gemütskrankheit, z. B.:
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das Gefühl, dass Sie sich das Leben nehmen möchten
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schwere Depression, bei der Sie sich sehr traurig, wertlos und ohne Hoffnung fühlen
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Manie, bei der Sie sich außergewöhnlich erregbar, überaktiv und ungehemmt fühlen
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Wechsel von Depression zu Manie.
Nehmen Sie bzw. Ihr Kind kein Ritalin, wenn irgendeiner der oben genannten Punkte auf Sie oder Ihr Kind zutrifft.
Wenn Sie sich nicht sicher sind, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie oder Ihr Kind Ritalin einnehmen. Der Grund dafür ist, dass Ritalin diese Störungen verschlimmern kann.
Ritalin darf Kindern unter 6 Jahren oder älteren Menschen nicht verabreicht werden, da die Sicherheit und der Nutzen der Anwendung in diesen Altersgruppen nicht belegt sind.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie bzw. Ihr Kind Ritalin einnehmen.
Besondere Vorsicht ist erforderlich, wenn Sie bzw. Ihr Kind
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diese Tabletten länger als 12 Monate einnehmen (siehe Abschnitt 3 zur Langzeitbehandlung)
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in die Pubertät (Jugendalter) kommen
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im Begriff stehen, Ritalin abzusetzen, da Ihr Arzt Ihr Kind auf eine Depression überwachen will
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Erkrankungen der Leber oder Nieren haben
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Anfälle, Krämpfe, Epilepsie oder Hirn-Scans (EEGs) mit anormalen Ergebnissen hatten
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jemals Alkohol missbraucht haben oder abhängig von Alkohol, verschreibungspflichtigen Arzneimitteln oder Drogen waren
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eine Frau oder Mädchen sind und bereits Ihre Periode haben (siehe auch Abschnitt „Schwangerschaft, Stillzeit und Fortpflanzungsfähigkeit“)
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oder ein anderes Mitglied Ihrer Familie an schwer zu kontrollierendem, wiederholtem Zucken irgendwelcher Körperteile leiden oder Sie Geräusche und Wörter unkontrolliert wiederholen müssen
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hohen Blutdruck haben
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eine Herzkrankheit oder ein anderes schwerwiegendes Herzproblem haben, das nicht im Abschnitt „Ritalin darf nicht eingenommen werden, wenn…“ erwähnt wird
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eine psychische Störung haben, die nicht im Abschnitt „Ritalin darf nicht eingenommen werden, wenn…“ erwähnt wird.
Andere psychische Störungen sind unter anderem:
Stimmungswechsel (von „himmelhoch jauchzend“ bis „zu Tode betrübt“ – „bipolare Störung“ genannt)
Wenn Sie bzw. Ihr Kind
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aggressiv oder feindselig werden oder sich Ihre Aggression verschlimmert
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Dinge sehen, hören oder fühlen, die nicht da sind (Halluzinationen)
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an Dinge glauben, die nicht wahr sind (Wahnvorstellungen)
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außergewöhnlich misstrauisch sind (Paranoia)
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unruhig, ängstlich oder angespannt sind
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niedergeschlagen sind oder Schuldgefühle haben.
Wenn einer der oben genannten Punkte auf Sie oder Ihr Kind zutrifft, sagen Sie Ihrem Arzt oder Apotheker Bescheid, bevor Sie oder Ihr Kind mit der Behandlung beginnen. Der Grund dafür ist, dass Ritalin diese Störungen verschlimmern kann. Ihr Arzt wird überwachen wollen, welche Auswirkungen das Arzneimittel auf Sie bzw. Ihr Kind hat.
Während der Behandlung können Jungen und Männer unerwartet Dauererektionen erleiden. Dies kann schmerzhaft sein und zu jeder Zeit auftreten. Es ist wichtig, dass Sie unverzüglich einen Arzt aufsuchen, wenn Ihre Erektion länger als 2 Stunden anhält, insbesondere, wenn sie schmerzhaft ist.
Ihr Arzt wird bestimmte Dinge nachprüfen, bevor Sie oder Ihr Kind mit der Einnahme von Ritalin beginnen:
Mit diesen Überprüfungen soll entschieden werden, ob Ritalin das richtige Arzneimittel für Sie oder Ihr Kind ist. Ihr Arzt wird mit Ihnen über Folgendes sprechen:
andere Arzneimittel, die Sie oder Ihr Kind einnehmen
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ob es in Ihrer Familie plötzliche, ungeklärte Todesfälle gegeben hat
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irgendwelche anderen Gesundheitsprobleme (z. B. Herzkrankheiten), die bei Ihnen, Ihrem Kind oder in Ihrer Familie bestehen
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wie Sie sich fühlen, ob Sie in Hochstimmung oder niedergeschlagen sind, ob Sie seltsame Gedanken haben oder ob Sie früher irgendeines dieser Gefühle gehabt haben
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ob Mitglieder Ihrer Familie an „Tics“ (schwer zu kontrollierendes, wiederholtes Zucken irgendwelcher Körperteile oder Wiederholen von Geräuschen und Wörtern) leiden oder gelitten haben
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jegliche psychische Störung oder Verhaltensstörung, die Sie, Ihr Kind oder andere Familienmitglieder jemals gehabt haben. Ihr Arzt wird darüber sprechen, ob bei Ihnen oder Ihrem Kind das Risiko von Stimmungsumschwüngen besteht (von „himmelhoch jauchzend“ auf „zu Tode betrübt“- bipolare Störung“ genannt). Er wird die psychische Vorgeschichte überprüfen und fragen, ob es bei Mitgliedern Ihrer Familie Selbsttötung, bipolare Störungen oder Depressionen gegeben hat.
Es ist wichtig, dass Sie alles erzählen, was Sie über diese Dinge wissen. Das hilft Ihrem Arzt bei der Entscheidung, ob Ritalin das richtige Arzneimittel für Sie bzw. Ihr Kind ist. Ihr Arzt entscheidet vielleicht, dass weitere medizinische Untersuchungen notwendig sind, bevor Sie oder Ihr Kind mit der Einnahme dieses Arzneimittels beginnen.
Die Anwendung des Arzneimittels Ritalin 10 mg Tabletten kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.
Einnahme von Ritalin zusammen mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie bzw. Ihr Kind andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Sie oder Ihr Kind dürfen Ritalin nicht einnehmen, wenn Sie
ein Arzneimittel einnehmen, das „Monoaminooxidase-Hemmer“ (MAOH) genannt wird und gegen Depressionen verwendet wird, oder wenn Sie in den letzten 14 Tagen einen MAOH eingenommen haben. Nimmt man einen MAOH zusammen mit Ritalin ein, kann das zu einem plötzlichen Anstieg Ihres Blutdrucks führen (siehe „Ritalin darf nicht eingenommen werden, wenn …“)
Wenn Sie bzw. Ihr Kind noch andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kann Ritalin darauf Einfluss nehmen, wie gut diese wirken, oder es kann Nebenwirkungen verursachen. Es kann daher erforderlich sein, dass die Dosierung des Arzneimittels geändert oder das Arzneimittel ganz abgesetzt wird. Wenn Sie oder Ihr Kind eines der folgenden Arzneimittel einnehmen/anwenden, fragen Sie erst bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, bevor Sie Ritalin einnehmen:
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andere Arzneimittel gegen Depressionen
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Arzneimittel gegen schwere psychische Störungen (z.B. gegen Schizophrenie)
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Arzneimittel gegen Epilepsie
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Arzneimittel zur Senkung oder Erhöhung des Blutdrucks
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bestimmte Husten- und Verkühlungsmittel, die Wirkstoffe enthalten, die sich auf den Blutdruck auswirken können. Es ist wichtig, dass Sie bei Ihrem Apotheker nachfragen, wenn Sie eines dieser Produkte kaufen
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Arzneimittel, mit denen das Blut verdünnt wird, um Blutgerinnsel zu verhindern.
Wenn Sie Zweifel haben, ob irgendein Arzneimittel, das Sie oder Ihr Kind einnehmen/anwenden, zu der Liste oben gehört, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker, bevor Sie oder Ihr Kind Ritalin einnehmen.
Wenn eine Operation bevorsteht
Wenn Sie oder Ihr Kind demnächst operiert werden sollen, sagen Sie Ihrem Arzt Bescheid, dass Sie mit Ritalin behandelt werden. Am Tag der Operation dürfen Sie oder Ihr Kind Ritalin nicht einnehmen, wenn eine bestimmte Art von Narkosemittel verwendet wird. Das liegt daran, dass während der Operation möglicherweise der Blutdruck plötzlich ansteigen kann.
Drogentests
Die Anwendung dieses Arzneimittels kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen. Dies schließt auch Tests auf Drogengebrauch ein.
Einnahme von Ritalin zusammen mit Nahrungsmitteln, Getränken und Alkohol
Ritalin ist zur Einnahme zu oder zwischen den Mahlzeiten mit etwas Flüssigkeit vorgesehen.
Sie bzw. Ihr Kind dürfen während der Einnahme dieses Arzneimittels keinen Alkohol trinken, weil Alkohol die Nebenwirkungen dieses Arzneimittels verschlimmern kann. Denken Sie daran, dass einige Nahrungsmittel und Arzneimittel Alkohol enthalten können.
Schwangerschaft, Stillzeit und Fortpflanzungsfähigkeit
Die verfügbaren Daten deuten nicht auf ein allgemein erhöhtes Risiko von Geburtsfehlern hin; allerdings konnte ein leicht erhöhtes Risiko von Fehlbildungen des Herzens bei Anwendung in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft nicht ausgeschlossen werden. Ihr Arzt kann Ihnen zu diesem Risiko nähere Auskunft geben.
Bei Tieren wurden keine Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit beobachtet.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker vor der Einnahme von Ritalin, wenn Sie bzw. Ihr Kind
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sexuell aktiv sind. Ihr Arzt wird mit Ihnen über Empfängnisverhütung sprechen.
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schwanger sind, beabsichtigen schwanger zu werden oder vermuten, dass Sie bzw. Ihr Kind schwanger sind. Ihr Arzt entscheidet dann, ob Sie bzw. Ihre Tochter Ritalin einnehmen dürfen.
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stillen oder beabsichtigen zu stillen. Es ist möglich, dass Ritalin in die menschliche Muttermilch übergeht. Deshalb entscheidet Ihr Arzt, ob Sie bzw. Ihre Tochter während der Einnahme von Ritalin stillen dürfen.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Achtung! Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit und Verkehrstüchtigkeit beeinträchtigen.
Bei Einnahme von Ritalin kann es zu Schwindel, Schläfrigkeit, Sehstörungen, Halluzinationen und anderen Nebenwirkungen auf das Nervensystem kommen. Wenn solche Nebenwirkungen auftreten, können bestimmte Aktivitäten wie z. B. Autofahren, das Bedienen von Maschinen, Radfahren oder das Klettern auf Bäume gefährlich sein.
Ritalin enthält den Zucker Lactose
Bitte nehmen Sie bzw. Ihr Kind Ritalin erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie bzw. Ihr Kind an einer Zuckerunverträglichkeit leiden.
Ritalin enthält Weizenstärke
Die Weizenstärke in diesem Arzneimittel enthält nur sehr geringe Mengen Gluten und es ist sehr unwahrscheinlich, dass sie Probleme verursacht, wenn Sie an Zöliakie leiden. Eine Tablette Ritalin 10 mg enthält nicht mehr als 4,8 Mikrogramm Gluten.
Wenn Sie eine Weizenallergie haben (nicht gleichzusetzen mit Zöliakie), dürfen Sie dieses Arzneimittel nicht einnehmen.