Refobacin 10 mg - Ampullen

Abbildung Refobacin 10 mg - Ampullen
Wirkstoff(e) Gentamicin
Zulassungsland Österreich
Hersteller Merck Gesellschaft mbH
Suchtgift Nein
Psychotrop Nein
Zulassungsdatum 20.01.1970
ATC Code J01GB03
Abgabestatus Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Verschreibungsstatus Arzneimittel zur einmaligen Abgabe auf aerztliche Verschreibung
Pharmakologische Gruppe Aminoglykosid-Antibiotika

Zulassungsinhaber

Merck Gesellschaft mbH

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofĂŒr wird es verwendet?

Refobacin ist ein Arzneimittel gegen schwere bakterielle Infektionen (Breitbandantibiotikum aus der Gruppe der Aminoglykoside).

Refobacin wird bei schweren Infektionen, die durch Gentamicin-empfindliche Erreger verursacht sind, angewendet.

GrundsĂ€tzliche Anwendungsgebiete fĂŒr Aminoglykosid-Antibiotika, zu denen Refobacin gehört, sind Infektionen durch Erreger, die gegenĂŒber anderen, weniger gesundheitsschĂ€dlichen Arzneimitteln widerstandsfĂ€hig sind, sowie schwere Infektionen mit gramnegativen Erregern, im Krankenhaus erworbene Infektionen sowie Infektionen bei abwehrgeschwĂ€chten Patienten mit Mangel an bestimmten weißen Blutkörperchen (Neutropenie).

Refobacin kann unter den genannten Voraussetzungen angewandt werden bei:

  • Infektionen der Atemwege, wie im Krankenhaus / Pflegeeinrichtung erworbene LungenentzĂŒndung;
  • Infektionen der Harn- und Geschlechtsorgane, wie NierenbeckenentzĂŒndung, BlasenentzĂŒndung, HarnröhrenentzĂŒndung und EntzĂŒndung der Prostata einschließlich Infektionen, die durch StĂ€mme verursacht werden, die gegen Penicillin und andere Antibiotika nicht empfindlich sind; ausgenommen Gonorrhoea sowie Syphilis;
  • schwere oder tiefer liegende bakterielle Infektionen des Auges;
  • Therapie von Infektionen bei schweren Verbrennungen;
  • lebensbedrohliche (septische) Allgemeininfektionen.

Anzeige

Was mĂŒssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Refobacin darf nicht angewendet werden,

  • wenn Sie allergisch gegen Gentamicin bzw. andere Aminoglykoside oder einen der in Abschnitt 6 genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
  • wenn Sie eine VorschĂ€digung des Innenohrs (Vestibular- oder Cochlearorgan) haben.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder dem medizinischen Fachpersonal, bevor dieses Arzneimittel bei Ihnen angewendet wird.

Vorsicht ist geboten:

  • bei eingeschrĂ€nkter Nierenfunktion (es wird eine regelmĂ€ĂŸige Kontrolle der Serumkonzentrationen empfohlen);
  • bei schwerer NierenschwĂ€che [Gentamicin wird durch BlutwĂ€sche (Dialyse) entfernt, nach jeder Dialyse ist eine Dosisanpassung erforderlich];
  • bei Patienten mit Erkrankungen mit gestörter ReizĂŒbertragung zwischen Nerv und Muskel (Myasthenia gravis, Morbus Parkinson), da Gentamicin die ReizĂŒbertragung zwischen Nerv und Muskel blockiert;
  • bei Patienten höheren Alters.

Es sollten möglichst keine anderen Arzneimittel mit stark gehör- oder nierenschÀdigender Wirkung gleichzeitig eingenommen bzw. angewendet werden.

Zur Vermeidung von Nebenwirkungen werden die kontinuierliche Überwachung (vor, wĂ€hrend und nach der Therapie) der Nierenfunktion (Serumkreatinin, Kreatinin-Clearance), die Überwachung der Gleichgewichtsfunktion und des Hörvermögens sowie die Kontrolle der Leberwerte und des Blutbildes empfohlen. Bei Patienten mit unzureichender Nierenfunktion sowie bei Patienten mit verĂ€ndertem Verteilungsvolumen (z.B. Patienten, die große Infusionsvolumina erhalten, Neugeborene und SĂ€uglinge) sind Gentamicin-Serumspiegelbestimmungen angezeigt.

Bei verminderter Nierenfunktion ist die Dosierung dem Grad der NiereneinschrÀnkung anzupassen.

Bei eingeschrĂ€nkter Nierenfunktion muss auch die lokale Gabe bei gleichzeitiger systemischer Anwendung in der Gesamtdosierung berĂŒcksichtigt werden.

Auf eine FlĂŒssigkeitszufuhr von tĂ€glich ca. 1 – 2 l bei adĂ€quater Harnausscheidung ist zu achten.

Bei besonders schweren Infektionen bzw. in der Anfangsphase mit noch unbekanntem Erreger ist eine Kombination von Refobacin mit Penicillinen bzw. Cephalosporinen von Vorteil.

Bei Auftreten allergischer Reaktionen ist unverzĂŒglich ein Arzt zu informieren. Dieser wird die Refobacin-Therapie abbrechen und eine symptomatische Behandlung einleiten.

Eine erneute Behandlung mit Refobacin unmittelbar im Anschluss an eine vorangegangene Behandlung mit Refobacin sollte vermieden werden; das therapiefreie Intervall sollte möglichst 7 – 14 Tage betragen.

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn bei Ihnen starker Durchfall auftritt.

Anwendung von Refobacin zusammen mit anderen Arzneimitteln

Informieren Sie Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal, wenn Sie andere Arzneimittel anwenden, kĂŒrzlich andere Arzneimittel angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel anzuwenden.

Gentamicin / Muskelrelaxantien (Mittel zur Muskelerschlaffung), Ether und Methoxyfluran- AnÀsthesie (Narkose-Gase)

Die blockierende Wirkung bei der ReizĂŒbertragung zwischen Nerv und Muskel (neuromuskulĂ€rer Block) von Refobacin werden durch Mittel zur Muskelerschlaffung und Ether verstĂ€rkt.

Refobacin kann die nierenschÀdigende Wirkung von Methoxyfluran verstÀrken. Bei gleichzeitiger Anwendung sind schwerste NierenschÀdigungen möglich.

Gentamicin / andere Arzneimittel, die nieren- oder gehörschÀdigend sein können

Auf die gelegentlich beobachteten FÀlle von NierenschÀdigung bis zu einer fehlenden oder verminderten Absonderung des Harns unter oder nach einer Kombinationsbehandlung mit Gentamicin und meist hoch dosierten Cephalosporinen (insbesondere Cephalotin, Antibiotikum) muss hingewiesen werden.

Ein erhöhtes Nebenwirkungsrisiko haben Patienten, die gleichzeitig oder anschließend mit Arzneimitteln behandelt werden, die potentiell nieren- oder gehörschĂ€digend sein können, wie z. B. Amphotericin B (Pilzmittel), Colistin (Antibiotikum), Ciclosporin (Mittel zur UnterdrĂŒckung der ReaktivitĂ€t des Immunsystems), Cisplatin (Mittel zur Chemotherapie bei Tumoren), Vancomycin (Glykopeptid-Antibiotikum), Schleifendiuretika (harntreibende Mittel) wie EtacrynsĂ€ure und Furosemid.

Bei Cisplatin enthaltenden Arzneimitteln ist zu beachten, dass noch 3 bis 4 Wochen nach Gabe dieser Substanzen die nierenschÀdigende Wirkung von Refobacin verstÀrkt werden kann.

Gentamicin / andere Antibiotika

WirkungsverstÀrkungen mit Acylamino-Penicillinen auf Pseudomonas aeruginosa (Bakterien), mit Ampicillin auf Enterokokken (Bakterien) und mit Cephalosporinen auf Klebsiella pneumoniae (Bakterien) sind beschrieben worden.

Schwangerschaft, Stillzeit und Zeugungs-/GebÀrfÀhigkeit

Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal um Rat.

Refobacin tritt in die Plazenta ĂŒber.

Beobachtungen am Menschen haben bisher keinen Hinweis auf SchÀdigung des im Mutterleib befindlichen Kindes durch Refobacin ergeben. Trotzdem sollte im ersten Drittel einer Schwangerschaft auf eine Behandlung mit Refobacin verzichtet werden und eine Anwendung im weiteren Schwangerschaftsverlauf nur in lebensbedrohlichen Situationen erfolgen.

Wenn auch soweit keine Berichte ĂŒber einen durch Gentamicin hervorgerufenen Schaden vorliegen, besteht ein potentielles Risiko einer Innenohr- und NierenschĂ€digung beim Fetus.

Obwohl die Ausscheidung in die Muttermilch gering ist und Refobacin aus dem Magen-Darmtrakt kaum resorbiert wird, sollte vor der Anwendung von Refobacin abgestillt werden.

VerkehrstĂŒchtigkeit und FĂ€higkeit zum Bedienen von Maschinen

Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die VerkehrstĂŒchtigkeit und das Bedienen von Maschinen durchgefĂŒhrt.

Refobacin enthÀlt Natrium

Dieses Arzneimittel enthĂ€lt weniger als 1 mmol Natrium pro 2 ml bzw. pro max. 200 mg Gentamicinsulfat, d.h. es ist nahezu „natriumfrei“.

Anzeige

Wie wird es angewendet?

Refobacin ist ein Arzneimittel, welches ausschließlich in KrankenhĂ€usern eingesetzt und nur von qualifiziertem Personal verabreicht wird.

Zur intramuskulÀren, intravenöse oder subkonjunktivalen Anwendung.

Refobacin wird in den Muskel (intramuskulÀr) oder langsam in die Vene (intravenös), vorzugsweise als intravenöse Kurzinfusion, gespritzt. Die intravenöse Infusion von Refobacin sollte in ca. 30-60 Minuten einlaufen.

Bei schweren Infektionen des Auges erfolgt die Anwendung unter die Bindehaut des Auges.

Die empfohlene Dosis betrÀgt:

Erwachsene und Jugendliche:

3-4 mg/kg KG/Tag

Die Tagesdosis sollte bevorzugt als Einmaldosis, ansonsten aufgeteilt in 2 Einzeldosen gegeben werden

  • schwere Infektionen:
    bis zu 6 mg/kg KG/Tag, verteilt auf 2 Einzeldosen.
  • septische Infektionen:
    die maximale Tagesdosis (siehe Tabelle) als Kurzinfusion verteilt auf 1 - 2 Gaben/Tag.

Kinder:

Die Kinderdosierung entspricht der Dosierung beim Erwachsenen, angegeben als Tagesdosis in mg/kg Körpergewicht.

Die Tagesdosis bei Kindern nach dem ersten Lebensmonat betrĂ€gt 4,5 – 7,5 mg/kg Körpergewicht pro Tag, bevorzugt als Einmalgabe oder aufgeteilt auf 2 Einzeldosen.

Die Tagesdosis fĂŒr Neugeborene betrĂ€gt 4 – 7 mg/kg Körpergewicht pro Tag. Bedingt durch die lĂ€ngere Halbwertszeit sollte die benötigte tĂ€gliche Dosis Neugeborenen als Einmalgabe verabreicht werden.

Einmaldosierung:

Neuere in vitro- und in vivo-Ergebnisse belegen, dass bei unverÀndert erhaltener klinischer Wirksamkeit die Gesamttagesdosis generell auch als Einmaldosierung gegeben werden kann. Es gibt Hinweise darauf, dass dies sogar zu einer besseren VertrÀglichkeit beitrÀgt.

Von der Einmaldosierung bei abwehrgeschwĂ€chten Patienten mit Mangel an bestimmten weißen Blutkörperchen (Neutropenie) ist allerdings abzuraten solange nicht die Wirksamkeit dieser Anwendungsform bei diesen hoch infektgefĂ€hrdeten Patienten ausreichend dokumentiert ist.

Dosierung bei schweren bakteriellen Infektionen des Auges:

20 – 40 mg 1 - 2mal tĂ€glich subkonjunktival nach lokaler AnĂ€sthesie.

Dosierung bei eingeschrÀnkter Nierenfunktion und HÀmodialyse:

Ihr Arzt wird die Dosierung oder das Dosierungsintervall entsprechend Ihrer eingeschrÀnkten Nierenfunktion anpassen.

Überwachungsempfehlung:

Es wird, speziell bei Ă€lteren Patienten, Neugeborenen und Patienten mit eingeschrĂ€nkter Nierenfunktion, die Überwachung der Serumkonzentration von Gentamicin empfohlen. Die Proben werden am Ende des Dosierungsintervalls genommen (Talspiegel). Die Talspiegel sollten 2 ”g/ml bei zweimal tĂ€glich verabreichtem Gentamicin und 1 ”g/ml bei einer einmal tĂ€glich Dosis nicht ĂŒberschreiten.

Therapiedauer: 7 - 10 Tage, maximal 14 Tage.

Blutentnahmen:

Die Blutspiegel der Aminoglykoside sollten ĂŒberwacht werden, damit wirksame Blutkonzentrationen gewĂ€hrleistet sind und schĂ€digende Spiegel vermieden werden. Eine Überwachung der Serumkonzentrationen der Aminoglykoside zur Dosierungsanpassung wird bei allen Patienten empfohlen, im Besonderen bei Älteren, Neugeborenen und Patienten mit eingeschrĂ€nkter Nierenfunktion. Die Blutentnahmen sollten am Ende eines Dosierungsintervalls (Talspiegel) und unmittelbar nach Ende der Infusion (Spitzenspiegel) erfolgen. LĂ€nger dauernde Spitzenspiegel ĂŒber 10

– 12 ”g/ml und lĂ€nger dauernde Talspiegel ĂŒber 2 ”g/ml sollten vermieden werden.

Wenn eine grĂ¶ĂŸere Menge von Refobacin angewendet wurde, als es hĂ€tte sein sollen

Gentamicin besitzt einen engen Wirkungsbereich. Bei AnhĂ€ufung von Refobacin im Körper (Kumulation) (z.B. infolge eingeschrĂ€nkter Nierenfunktion) kann es zur NierenschĂ€digung und zur SchĂ€digung des Gehör- und Gleichgewichtsnervs (Nervus statoacusticus) kommen. NierenschĂ€digungen treten bei Talspiegel ĂŒber 4 mg/l auf.

Behandlung bei Überdosierung:

Bei Überdosierung muss Refobacin abgesetzt werden. Es gibt kein spezifisches Gegenmittel (Antidot). Gentamicin kann durch BlutwĂ€sche (HĂ€modialyse) entfernt werden.

Behandlung bei Blockade der ReizĂŒberleitung zwischen Nerv und Muskel (neuromuskulĂ€re Blockade):

Bei Blockade der ReizĂŒberleitung zwischen Nerv und Muskel (meist durch Wechselwirkungen verursacht) ist die Gabe von Calciumchlorid zweckmĂ€ĂŸig, gegebenenfalls kĂŒnstliche Beatmung.

Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal.

Anzeige

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten mĂŒssen.

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden ĂŒblicherweise folgende HĂ€ufigkeitsangaben zu Grunde gelegt:

Sehr hÀufig:Bei mehr als 1 von 10 Behandelten
HĂ€ufig:Bei mehr als 1 von 100 Behandelten
Gelegentlich:Bei mehr als 1 von 1000 Behandelten
Selten:Bei mehr als 1 von 10.000 Behandelten
Sehr selten:Bei 1 oder weniger von 10.000 Behandelten, einschließlich EinzelfĂ€lle
Nicht bekannt:HĂ€ufigkeit auf Grundlage der verfĂŒgbaren Daten nicht abschĂ€tzbar

Infektionen und parasitÀre Erkrankungen

Nicht bekannt: Erneute Infektionen mit einem Erreger (Superinfektionen), Infektionen mit anderen Gentamicin-resistenten Keimen; Durchfall, mit oder ohne Blut und/oder MagenkrÀmpfen.

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Selten: BlutbildverĂ€nderungen (Verminderung oder Vermehrung von bestimmten weißen Blutkörperchen, Verminderung von BlutplĂ€ttchen mit kleinfleckigen Hautblutungen, Verminderung von roten Blutkörperchen).

Erkrankungen des Immunsystems

.

Nicht bekannt: es wurden allergische Reaktionen (einschließlich schwerer allergischer Reaktionen wie Anaphylaxie, Larynxödem) beobachtet, die Folgendes umfassen können:

  • Juckender Ausschlag (Nesselsucht) oder Quaddelbildung (Urtikaria)
  • Schwellung der HĂ€nde, FĂŒĂŸe, Knöchel, Gesicht, Lippen oder Rachen, die Schwierigkeiten beim Schlucken oder Atmen verursachen können
  • Ohnmacht, Schwindel, Benommenheit (niedriger Blutdruck)
  • Arzneimittelfieber
  • Gelenksschmerzen

Erkrankungen des Nervensystems

Nicht bekannt: Aminoglykoside können in geringem Maße die Freisetzung von ÜbertrĂ€gersubstanzen fĂŒr Nervenimpulse beeinflussen. Aus diesem Grund ist bei Patienten mit Erkrankungen mit gestörter ReizĂŒbertragung zwischen Nerv und Muskel (z.B. Myasthenia gravis, Parkinson‘scher Krankheit) sowie bei gleichzeitiger Gabe von Mitteln zur Muskelerschlaffung (Muskelrelaxantien) besondere Aufmerksamkeit angezeigt.

Empfindungsstörungen im Bereich der Unterschenkel und FĂŒĂŸe (Polyneuropathien) und Empfindungsstörungen in Armen und Beinen (periphere ParĂ€sthesien), TaubheitsgefĂŒhl und Hautprickeln sind in EinzelfĂ€llen beschrieben worden.

Augenerkrankungen

Nicht bekannt: Sehstörungen.

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths

Nicht bekannt: SchÀdigungen des Nervus statoacusticus (N. VIII), wobei sowohl das Gleichgewichts- als auch das Hörorgan betroffen sein können, sind möglich. Irreversibler Hörverlust und irreversible Taubheit.

Klinische Zeichen der SchÀdigung des Gehör- und Gleichgewichtsorgans sind:

Bei den gehör- und gleichgewichtssinnschÀdigenden Reaktionen stehen Störungen betreffend den Gleichgewichtssinn im Vordergrund. Hörstörungen betreffen zuerst den Hochtonbereich und sind zumeist bleibend (irreversibel). Wichtigster Risikofaktor ist eine vorbestehende Störung der Nierenfunktion; ferner steigt das Risiko mit der Höhe der Gesamt- und Tagesdosis.

Herzerkrankungen

Nicht bekannt: Erniedrigter oder erhöhter Blutdruck.

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Nicht bekannt: VerÀnderung des Lungengewebes (Lungenfibrose).

Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes

Nicht bekannt: Übelkeit, Erbrechen, Gewichtsverlust, gesteigerter Speichelfluss.

Leber- und Gallenerkrankungen

Selten: Ein vorĂŒbergehender Anstieg von Leberwerten (Transaminasen, alkalische Phosphatase) sowie der Bilirubinkonzentrationen im Serum ist in seltenen FĂ€llen beobachtet worden.

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Nicht bekannt: Schwere allergische Reaktion der Haut und SchleimhÀute begleitet durch Blasenbildung und Rötung der Haut, die in sehr schweren FÀllen innere Organe befallen und lebensbedrohlich sein könnte (Stevens-Johnson-Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse)

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

HĂ€ufig: Störungen der Nierenfunktion sind unter Gentamicin hĂ€ufig. Nierenfunktionsstörungen wie EinschrĂ€nkung des Harnvolumens werden bei ca. 10% der mit Gentamicin behandelten Patienten beobachtet und sind meist vorĂŒbergehend. Die wichtigsten Risikofaktoren sind hohe Gesamtdosis, lange Therapiedauer, erhöhte Serumspiegel (hohe Talspiegel); daneben können Alter, Verminderung der fließenden Blutmenge (HypovolĂ€mie) und Schock zusĂ€tzliche Risiken darstellen.

Sehr selten: Hohe Phosphat- und AminosĂ€urespiegel im Urin (sogenanntes De-Toni-Fanconi- Ă€hnliches Syndrom, im Zusammenhang mit hohen Dosen ĂŒber einen lĂ€ngeren Zeitraum)

Klinische Zeichen der NierenschÀdigung sind:

SchĂ€digungen der Nierenkörperchen, -kanĂ€lchen, Anstieg von Nierenwerten (Serumharnstoffs, - kreatinins), Eiweiß, weiße und rote Blutkörperchen im Harn.

Im Einzelfall kann es zum akuten Nierenversagen kommen.

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Nicht bekannt: Lokale Schmerzen an der Injektionsstelle, Haarausfall, Muskelzittern, KrÀmpfe.

Untersuchungen

Selten: Selten können die Kalium-, Calcium- und Magnesiumkonzentrationen im Blut bei hoch dosierter Langzeittherapie (mehr als 4 Wochen) erniedrigt sein (HypokaliÀmie, HypokalzÀmie und HypomagnesiÀmie).

Meldung von Nebenwirkungen

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal. Dies gilt auch fĂŒr Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.

Sie können Nebenwirkungen auch direkt ĂŒber das nationale Meldesystem anzeigen:

Bundesamt fĂŒr Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5

AT-1200 WIEN

Fax: + 43 (0) 50 555 36207

Website: http://www.basg.gv.at/

Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen ĂŒber die Sicherheit dieses Arzneimittels zur VerfĂŒgung gestellt werden.

Anzeige

Wie soll es aufbewahrt werden?

Nicht ĂŒber 25 ÂșC lagern. Die Ampullen im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schĂŒtzen.

Bewahren Sie dieses Arzneimittel fĂŒr Kinder unzugĂ€nglich auf.

Sie dĂŒrfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem/der BehĂ€ltnis/Ampulle nach „Verwendbar/Verw. bis“ angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.

Nur zur Einmalentnahme. Restmengen sind zu verwerfen.

Entsorgen Sie Arzneimittel nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der Umwelt bei.

Anzeige

Weitere Informationen

Was Refobacin enthÀlt

Der Wirkstoff ist: Gentamicinsulfat

Refobacin 10 mg – Ampullen:

Eine Ampulle enthÀlt in 2 ml wÀssriger Lösung 16,7 mg Gentamicinsulfat (entsprechend 10 mg Gentamicin).

Refobacin 40 mg – Ampullen:

Eine Ampulle enthÀlt in 1 ml wÀssriger Lösung 66,7 mg Gentamicinsulfat (entsprechend 40 mg Gentamicin).

Refobacin 80 mg – Ampullen:

Eine Ampulle enthÀlt in 2 ml wÀssriger Lösung 133,3 mg Gentamicinsulfat (entsprechend 80 mg Gentamicin).

Refobacin 120 mg – Ampullen:

Eine Ampulle enthÀlt in 2 ml wÀssriger Lösung 200 mg Gentamicinsulfat (entsprechend 120 mg Gentamicin).

Die sonstigen Bestandteile sind: Natriumedetat, Natriumchlorid, Wasser fĂŒr Injektionszwecke

Wie Refobacin – Ampullen aussehen und Inhalt der Packung

Injektionslösung (intravenös, intramuskulÀr, subkonjunktival). Infusionslösung (intravenös).

Refobacin 10 mg – Ampullen:

Klare farblose bis schwach gelbliche Lösung in farblosen Glasampullen zu 2 ml. 5 x 2 ml, 5 x 5 x 2 ml (BĂŒndelpackung).

Refobacin 40 mg – Ampullen:

Klare farblose bis schwach gelbliche Lösung in farblosen Glasampullen zu 1 ml. 5 x 1 ml, 5 x 5 x 1 ml (BĂŒndelpackung), 4 x 5 x 5 x 1 ml (BĂŒndelpackung).

Refobacin 80 mg – Ampullen:

Klare farblose bis schwach gelbliche Lösung in farblosen Glasampullen zu 2 ml.

1 x 2 ml, 5 x 2 ml, 5 x 5 x 2 ml (BĂŒndelpackung), 4 x 5 x 5 x 2 ml (BĂŒndelpackung).

Refobacin 120 mg – Ampullen:

Klare farblose bis schwach gelbliche Lösung in farblosen Glasampullen zu 2 ml. 5 x 2 ml, 5 x 5 x 2 ml (BĂŒndelpackung).

Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller

Pharmazeutischer Unternehmer:

Merck GmbH, 1147 Wien

Hersteller:

Merck Healthcare KGaA, Darmstadt, Deutschland

Refobacin 10 mg – Ampullen: Z. Nr.: 14.374

Refobacin 40 mg – Ampullen: Z. Nr.: 13.548

Refobacin 80 mg – Ampullen: Z. Nr.: 14.375

Refobacin 120 mg – Ampullen: Z. Nr.: 16.022

Diese Packungsbeilage wurde zuletzt ĂŒberarbeitet im JĂ€nner 2021.

Die folgenden Informationen sind fĂŒr medizinisches Fachpersonal bestimmt:

Refobacin sollte stets getrennt von anderen Arzneimitteln verabreicht werden. Aminoglykoside dĂŒrfen auf keinen Fall in einer Injektions- bzw. Infusionslösung mit Betalaktam-Antibiotika (z.B. Penicilline, Cephalosporine) gemischt werden, da es zu einer chemisch-physikalischen Inaktivierung der Kombinationspartner kommt.

Dies gilt auch fĂŒr eine Kombination von Gentamicin mit Diazepam, Furosemid, Flecainidacetat bzw. Heparin-Natrium.

Refobacin kann zur Infusion mit physiologischer (0,9%) Kochsalzlösung verdĂŒnnt werden.

Anzeige

Zuletzt aktualisiert: 24.08.2023

Quelle: Refobacin 10 mg - Ampullen - Beipackzettel

Wirkstoff(e) Gentamicin
Zulassungsland Österreich
Hersteller Merck Gesellschaft mbH
Suchtgift Nein
Psychotrop Nein
Zulassungsdatum 20.01.1970
ATC Code J01GB03
Abgabestatus Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Verschreibungsstatus Arzneimittel zur einmaligen Abgabe auf aerztliche Verschreibung
Pharmakologische Gruppe Aminoglykosid-Antibiotika

Teilen

Anzeige

Ihr persönlicher Arzneimittel-Assistent

afgis-Qualitätslogo mit Ablauf Jahr/Monat: Mit einem Klick auf das Logo öffnet sich ein neues Bildschirmfenster mit Informationen über medikamio GmbH & Co KG und sein/ihr Internet-Angebot: medikamio.com/ This website is certified by Health On the Net Foundation. Click to verify.
Medikamente

Durchsuche hier unsere umfangreiche Datenbank zu Medikamenten von A-Z, mit Wirkung und Inhaltsstoffen.

Wirkstoffe

Alle Wirkstoffe mit ihrer Anwendung, chemischen Zusammensetzung und Arzneien, in denen sie enthalten sind.

Krankheiten

Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten fĂŒr hĂ€ufige Krankheiten und Verletzungen.

Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können fĂŒr die Korrektheit der Daten keine Haftung ĂŒbernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. FĂŒr Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden