Wie alle Arzneimittel kann Gentamicin Sandoz Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.
Die Nebenwirkungen sind nach Körpersystemen und ihre Häufigkeit gemäß folgender Einteilung geordnet:
Sehr häufig: mehr als 1 Behandelter von 10 Häufig: 1 bis 10 Behandelte von 100 Gelegentlich: 1 bis 10 Behandelte von 1000 Selten: 1 bis 10 Behandelte von 10.000
Sehr selten: weniger als 1 Behandelter von 10.000
Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar.
Aminoglykosid-Antibiotika zeigen unter bestimmten Voraussetzungen schädigende Auswirkungen auf den Gehör- und Gleichgewichtsnerv und/oder nierenschädigende Wirkungen. Diese unerwünschten Wirkungen treten im Allgemeinen bei länger anhaltender zu hoher
Gentamicin-Plasmakonzentration auf, meist infolge einer nicht an die Nierenfunktion angepassten Gentamicin-Dosierung.
Infektionen und parasitäre Erkrankungen
Sehr selten: erneute Infektionen mit einem Erreger (Superinfektionen).
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Sehr selten: Blutbildveränderungen (Verminderung oder Vermehrung bestimmter weißer Blutkörperchen, Verminderung von Blutplättchen mit kleinfleckigen Hautblutungen, Verminderung von roten Blutkörperchen).
Erkrankungen des Immunsystems
Gelegentlich: allergische Reaktionen wie Juckreiz, Nesselausschlag (Urtikaria), Vermehrung bestimmter weißer Blutkörperchen (Eosinophilie), Arzneimittelfieber, Gelenkschmerzen, bis hin zu sehr seltenen schweren akuten Überempfindlichkeitsreaktionen (Anaphylaxie), Kehlkopfschwellung (Larynxödem).
Erkrankungen des Nervensystems
Selten: Empfindungsstörungen im Bereich der Extremitäten, besonders an den Händen oder im Mundbereich.
Sehr selten: Taubheitsgefühl, Hautprickeln, Muskelzittern und Krämpfe, neuromuskuläre Blockade (Blockade der Nerven- und Muskelfunktionen).
Augenerkrankungen
Sehr selten: Sehstörungen.
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
Häufig: Anzeichen einer Schädigung des Gehör- und Gleichgewichtsorgans äußern sich in erster Linie in Form von Schwindel, Ohrenklingeln, unwillkürliche rhythmische Bewegungen der Augen, Drehschwindel (Meniere-Syndrom) und Gleichgewichtsstörungen (Schädigung des Nervus vestibularis). Diese Störungen treten in etwa 2 % der Behandlungsfälle auf, sie werden vor allem in der 2. Behandlungswoche beobachtet.
Sehr selten: Im Vergleich dazu ist Hochtonschwerhörigkeit (Nervus cochlearis-Schäden) seltener, die nur in einzelnen Fällen zur Ertaubung führt.
Herzerkrankungen
Selten: erniedrigter oder erhöhter Blutdruck.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Sehr selten: Veränderung des Lungengewebes (Lungenfibrose).
Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes
Selten: Übelkeit, Erbrechen, Gewichtsverlust, gesteigerter Speichelfluss, pseudomembranöse Colitis.
Leber- und Gallenerkrankungen
Selten: vorübergehender Anstieg von Leberwerten (Transaminasen, alkalische Phosphatase) und Bilirubinkonzentrationen im Serum.
Erkrankungen des Nieren und Harnwege
Häufig: meist vorübergehende Nierenschäden. Eine mögliche Nierenschädigung durch Gentamicin Sandoz ist gekennzeichnet durch Schädigung der Nierenkörperchen und -kanälchen. Es kommt zu einem meist vorübergehenden Anstieg bestimmter Nierenwerte (Serumharnstoff und Kreatinin), in den Urin können darüber hinaus Eiweiß, weiße und rote Blutkörperchen übertreten.
Sehr selten: akutes Nierenversagen
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Sehr selten: lokale Schmerzen an der Injektionsstelle. Haarverlust.
Selten können die Kalium-, Kalzium- und Magnesiumkonzentration im Blut (Hypokaliämie, Hypokalziämie und Hypomagnesiämie) bei hochdosierter Langzeittherapie (mehr als 4 Wochen) erniedrigt sein.
Auf Grund des Gehaltes an Sulfit kann es im Einzelfall, insbesondere bei Asthmatikern, zu Überempfindlichkeitsreaktionen kommen, die sich als Brechreiz, Durchfall, keuchende Atmung, akuter Asthmaanfall, Bewusstseinsstörungen oder Schock äußern können. Diese Reaktionen können individuell sehr unterschiedlich verlaufen und auch zu lebensbedrohlichen Zuständen führen.