Wenden Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker an. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
Nach der Injektion die Injektionsstelle nicht reiben!
Nur klare, höchstens gelblich gefärbte Lösungen verwenden.
Die kleine Luftblase nicht aus der Fertigspritze herausdrücken – sie gewährleistet eine vollständige Verabreichung der Dosis.
1. Dosierung zur Hemmung der Blutgerinnung (Antikoagulation) bei Hämodialyse und Hämofiltration:
Lovenox wird zur Antikoagulation bei Hämodialyse und Hämofiltration vor Beginn der Dialysebehandlung direkt in ein Blutgefäß injiziert. Bei der Dialysebehandlung wird Lovenox in das vom Herzen wegführende Blutgefäß (arterieller Schenkel), das an den Dialysekreislauf angeschlossen ist, injiziert.
Bei Patienten mit chronischer Nierenfunktionsstörung ohne erkennbares Blutungsrisiko wird das medizinische Fachpersonal bei Dialysebeginn eine Dosis von 1 mg/kg Körpergewicht direkt in ein
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Blutgefäß verabreichen. Diese Dosis ist im Allgemeinen für eine Dialysedauer von 4 Stunden ausreichend. Sollte während der Behandlung die Blutgerinnung wieder einsetzen (Fibrinringbildung), ist eine weitere Injektion von 0,5 – 1 mg/kg KG angezeigt, wobei sich die Dosierung nach dem Zeitpunkt des Endes der Dialyse orientiert.
Bei Patienten mit hohem Blutungsrisiko (besonders bei der prä- und postoperativen Dialyse) oder mit ausgeprägten Blutungsbeschwerden kann die Dosis auf 0,5 mg/kg KG (bei doppeltem Gefäßzugang) oder auf 0,75 mg/kg KG (bei einfachem Gefäßzugang) herabgesetzt werden.
2. Behandlung von Blutgerinnseln in den Venen (tiefe Venenthrombosen) oder in der Lunge
(Lungenembolie)
entweder 1 mg Enoxaparin/kg Körpergewicht zweimal täglich unter die Haut oder 1,5 mg Enoxaparin/kg Körpergewicht einmal täglich unter die Haut.
Bei Patienten mit besonders schwerwiegenden derartigen Erkrankungen (mit oder ohne Lungenembolien) wird eine zweimal tägliche Anwendung von 1 mg Enoxaparin/kg Körpergewicht empfohlen.
Im Allgemeinen beträgt die Behandlungsdauer mit Lovenox 10 Tage. Beim Übergang auf eine gerinnungshemmende Behandlung mit Arzneimitteln zum Einnehmen (orale Antikoagulantien) kann die gleichzeitige Gabe von Lovenox und diesen Arzneimitteln so lange durchgeführt werden, bis entsprechende Labortests (Thrombotest bzw. die Prothrombinzeit [Quick-Wert, INR]) im therapeutischen Bereich liegen.
3 Behandlung von Durchblutungsstörungen des Herzens (instabile Angina pectoris und bestimmte
Formen des Herzinfarkts)
Alle 12 Stunden 1 mg Enoxaparin/kg Körpergewicht zur Injektion unter die Haut.
Dabei wird Lovenox für eine Dauer von mindestens 2 Tagen bzw. bis zur klinischen Stabilisierung mit Acetylsalicylsäure zum Einnehmen (100 - 325 mg einmal täglich) kombiniert.
Die Behandlungsdauer liegt üblicherweise bei 2 - 8 Tagen.
Patienten mit „perkutaner koronarer Intervention“ (PCI) :
Wenn die letzte Lovenox-Injektion unter die Haut weniger als 8 Stunden vor der PCI erfolgte, ist keine weitere Lovenox-Dosis erforderlich. Falls die Lovenox-Injektion unter die Haut länger als 8 Stunden zurückliegt, wird eine Lovenox-Injektion von 0,3 mg/kg Körpergewicht in die Vene (i.v.- Bolus) verabreicht.
Patienten mit beeinträchtigter Nierenfunktion:
Bei leicht bzw. mäßig eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance 50 - 80 ml/min bzw. 30 - 50 ml/min) ist keine Verringerung der Dosis erforderlich.
Patienten mit einer stark eingeschränkten Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance < 30 ml/min) sind gegenüber Enoxaparin empfindlicher. Daher wird der Arzt die Enoxaparin-Dosis entsprechend reduzieren. Zusätzlich wird der Arzt ggf. die Lovenox-Behandlung bei diesen Patienten durch entsprechende Laborkontrollen (Anti-Faktor-Xa-Spitzenspiegel) überwachen.
Patienten mit beeinträchtigter Leberfunktion:
Über die Dosierung bei diesen Patienten liegen keine Ergebnisse aus kontrollierten klinischen Studien vor.
Kinder und Jugendliche:
Über die Dosierung bei diesen Altersgruppen liegen keine ausreichenden klinischen Erfahrungen vor.
Eine entsprechende Information für das medizinische Fachpersonal findet sich unter „Hinweis 4“ am Ende dieser Gebrauchsinformation.
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Ältere Patienten (ab 75 Jahren):
Sofern die Nierenfunktion nicht eingeschränkt ist, ist bei älteren Patienten keine Dosisreduktion erforderlich.
Patienten mit niedrigem Körpergewicht:
Der Arzt kann ggf. bei diesen Patienten eine entsprechend geringere Dosis verabreichen.
Eine entsprechende Information für das medizinische Fachpersonal findet sich unter „Hinweis 5“ am Ende dieser Gebrauchsinformation.
4. Behandlung eines akuten Herzinfarkts mit ST-Streckenhebung
Die Dosierungsempfehlung umfasst auch Patienten, die konservativ oder zunächst konservativ mit anschließender „perkutaner koronarer Intervention“ („PCI“ = eine Behandlung zur Aufdehnung eines blockierten Gefäßes) behandelt werden:
Der Arzt wird die Therapie mit einer Injektion von 30 mg Enoxaparin in die Vene (i.v.-Bolus) einleiten. Unmittelbar danach erfolgt die Injektion von 1 mg Enoxaparin/kg Körpergewicht unter die Haut. Anschließend werden alle 12 Stunden 1 mg Enoxaparin/kg Körpergewicht unter die Haut gespritzt. Die ersten beiden Injektionen unter die Haut dürfen jeweils maximal 100 mg Enoxaparin betragen.
Bei gemeinsamer Anwendung von Lovenox mit einem anderen Mittel zur Auflösung von Blutgerinnseln (fibrinspezifisch oder nicht fibrinspezifisch):
Lovenox soll innerhalb von 15 Minuten vor bis 30 Minuten nach dem Beginn der fibrinolytischen Behandlung verabreicht werden. Falls keine Gegenanzeigen bestehen, sollten alle Patienten, sobald die Diagnose „Herzinfarkt mit ST-Streckenhebung“ gestellt wurde, sofort 75 - 325 mg Acetylsalicylsäure 1 x täglich erhalten.
Die Behandlung mit Lovenox wird entweder bis zu Ihrer Entlassung aus dem Krankenhaus durchgeführt oder nach 8 Tagen beendet, je nachdem, was früher eintritt.
Patienten mit „perkutaner koronarer Intervention“ (PCI) :
Wenn die letzte Lovenox-Injektion unter die Haut weniger als 8 Stunden vor der PCI erfolgte, ist keine weitere Lovenox-Dosis erforderlich. Falls die Lovenox-Injektion unter die Haut länger als 8 Stunden zurückliegt, wird eine Lovenox-Injektion von 0,3 mg/kg Körpergewicht in die Vene (i.v.- Bolus) verabreicht.
Patienten ab 75 Jahren:
Diese Patienten erhalten keine einleitende Lovenox-Injektion in die Vene. Stattdessen wird die Behandlung mit 0,75 mg Enoxaparin/kg Körpergewicht als Injektion unter die Haut begonnen. Anschließend werden alle 12 Stunden 0,75 mg/kg Körpergewicht Enoxaparin unter die Haut verabreicht. Die Dosis der ersten beiden Injektionen unter die Haut darf jeweils maximal 75 mg Enoxaparin betragen. Bei zusätzlicher schwerer Einschränkung der Nierenfunktion (Kreatinin- Clearance < 30 ml/min) wird die Behandlung mit 1 x täglich 1 mg Enoxaparin/kg Körpergewicht als Injektion unter die Haut durchgeführt.
Patienten mit stark eingeschränkter Nierenfunktion:
Bei Patienten unter 75 Jahren mit stark eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance < 30 ml/min) wird die Behandlung mit einem i.v.-Bolus von 30 mg Enoxaparin eingeleitet, unmittelbar gefolgt von einer Dosis von 1 mg/kg Körpergewicht Enoxaparin unter die Haut. Anschließend wird empfohlen, 1 x pro Tag 1 mg Enoxaparin/kg Körpergewicht unter die Haut zu verabreichen.
Art der Anwendung:
Zur Behandlung des akuten Herzinfarkts mit ST-Streckenhebung wird die Behandlung für Patienten unter 75 Jahren mit einer einmaligen Injektion in die Vene (i.v.-Bolus) eingeleitet, auf die unmittelbar eine Injektion unter die Haut folgt.
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Patienten über 75 Jahre erhalten keinen einleitenden i.v.-Bolus.
Für die Bolusgabe kann die Lovenox 100 mg/ml Durchstichflasche verwendet werden. Enoxaparin kann mit 0,9 % Natriumchloridlösung oder 5 % Dextrose in Wasser verabreicht werden.
Enoxaparin ist über einen Zugang in die Vene zu verabreichen und darf nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt oder gemeinsam verabreicht werden. Der Zugang in die Vene ist deshalb vor und nach der i.v.-Bolusgabe mit einer ausreichenden Menge Natriumchlorid- oder Dextroselösung zu spülen.
In dieser Indikation ist Lovenox 100 mg/ 1ml Ampullen nur zur subkutanen Injektion im Anschluss an den i.v. Bolus geeignet.
Dauer der Anwendung
Über die Dauer der Anwendung entscheidet Ihr Arzt.
Wenn Sie eine größere Menge von Lovenox angewendet haben, als Sie sollten
Bei einer versehentlichen Überdosierung von Lovenox können Blutungen auftreten. In diesem Fall wird der Arzt die Anwendung von Lovenox in Abhängigkeit von der Schwere der Blutung und dem individuellen Thromboserisiko unterbrechen.
Eine entsprechende Information für das medizinische Fachpersonal findet sich unter „Hinweis 6“ am Ende dieser Gebrauchsinformation.
Wenn Sie die Anwendung von Lovenox vergessen haben
Wenden Sie nicht die doppelte Menge an, wenn Sie die vorherige Anwendung vergessen haben, sondern setzen Sie die Behandlung wie gewohnt fort.
Wenn Sie die Anwendung von Lovenox abbrechen
Wenn die Behandlung vorzeitig abgebrochen wird, ist der Erfolg der Therapie in Gefahr.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.