Hydergin 1 mg/ml Tropfen dürfen nicht eingenommen werden,
- wenn Sie allergisch gegen Co-Dergocrinmesilat, gegen andere Mutterkornalkaloide oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
- wenn bei Ihnen eine Herzklappenerkrankung vorliegt.
- wenn bei Ihnen krankhaft vermehrtes Bindegewebe im Bereich des Herzens, der Lunge oder hinter dem Bauchfell bekannt ist (kardiale, pulmonale oder retroperitoneale Fibrose)
- wenn Sie an Gefäßerkrankungen (Durchblutungsstörungen im Gehirn, Durchblutungsstörungen im Bereich der Finger und/oder Zehen [Raynaud-Syndrom]) leiden.
- wenn Sie an einer Autoimmunerkrankung leiden, die mit einer Gefäßentzündung der großen und mittelgroßen Arterien des Kopfes, vor allem der Schläfenarterie, einhergeht (Arteriitis temporalis).
- Wenn Sie an Erkrankungen der Herzkranzgefäße leiden (koronare Herzkrankheit).
- wenn Sie eine schwere Leberfunktionsstörung haben.
- wenn Sie unter einer Blutvergiftung (Sepsis) leiden.
- wenn Sie schwanger sind oder stillen.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bevor Sie Hydergin einnehmen. Besondere Vorsicht ist geboten
- bei starker Verlangsamung der Herztätigkeit (Bradykardie).
- bei erniedrigtem Blutdruck. Ihr Arzt wird den Blutdruck in den ersten Wochen der Behandlung und bei Kombination mit anderen blutdrucksenkenden Arzneimitteln regelmäßig kontrollieren.
- bei nicht körperlich begründbaren seelisch-geistigen Erkrankungen (Psychosen). bei gering bis mäßig eingeschränkter Leberfunktion. Ihr Arzt wird unter Umständen eine niedrigere Start- und Erhaltungsdosis in Erwägung ziehen und entsprechende Kontrolluntersuchungen durchführen. Bei schwerer Leberfunktionsstörung darf Hydergin nicht eingenommen werden.
- bei schwerer Nierenfunktionsstörung. Ihr Arzt wird unter Umständen eine niedrigere Start- und Erhaltungsdosis in Erwägung ziehen und entsprechende Kontrolluntersuchungen durchführen.
- wenn Sie unter ungeklärten Erkrankungen des Herzens, der Lungen oder des Lungenfells leiden. Vor allem unter langfristiger und hochdosierter Therapie mit Mutterkornalkaloiden (zu denen auch Hydergin gehört) haben einzelne Patienten Herz- und Lungenprobleme (Pleura-, Perikardergüsse, Pleura-, Lungenfibrose, konstriktive Perikarditis, Herzklappenerkrankungen) entwickelt. Deshalb wird Ihr Arzt vor Behandlungsbeginn eine Herzerkrankung mittels EKG und Herzultraschall ausschließen und Ihre Lungen gründlich untersuchen.
- wenn bei Ihnen Symptome auftreten wie Rückenschmerzen, Schwellungen an den Beinen oder Nierenfunktionseinschränkung, die eventuell auch auf eine krankhafte Bindegewebsvermehrung im Bereich hinter dem Bauchfell (Retroperitonealfibrose) hinweisen können. Falls eine Retroperitonealfibrose vermutet wird, ist die Behandlung sofort abzubrechen.
Wenn Sie gleichzeitig Medikamente, welche die Verklumpung der Blutplättchen (Thrombozyten- aggregationshemmer) oder Medikamente, die die Blutgerinnung (Antikoagulantien) hemmen einnehmen, wird Ihr Arzt die Gerinnungsparameter häufiger überprüfen.
Hydergin kann eventuell zu krankhafter Spielsucht und zwanghaftem Sexualtrieb führen.
Die zu häufige Einnahme von Mutterkornalkaloiden (wie z.B. Hydergin) kann zu einem Arzneimittel- bedingten Kopfschmerz führen. Sollte dieser auftreten, ist die Beendigung der Behandlung angezeigt. Beim Auftreten von Kopfschmerzen informieren Sie bitte Ihren Arzt.
Nach längerer und/oder hochdosierter Einnahme von Mutterkornalkaloiden (wie z.B. Hydergin) kann es zu Durchblutungsstörungen kommen. Falls bei Ihnen die Haut im Bereich der Finger und/oder Zehen blass bzw. blau verfärbt und berührungsempfindlich ist, sich kühl anfühlt, falls Taubheitsgefühl, Kribbeln oder Muskelschmerzen/-krämpfe im Bereich der Gliedmaßen auftreten, unterbrechen Sie die Einnahme von Hydergin und kontaktieren Sie unverzüglich Ihren Arzt.
Kinder und Jugendliche
Für Hydergin gibt es kein Anwendungsgebiet bei Kindern und Jugendlichen. Zudem liegen keine Daten zur Sicherheit und Wirksamkeit von Hydergin bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren vor.
Einnahme von Hydergin 1 mg/ml Tropfen zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Sie sollten auch Ihren Arzt informieren, wenn Sie Hydergin zusammen mit anderen Arzneimitteln einnehmen, die den Abbau des Wirkstoffs beeinflussen, z.B. bestimmte Antibiotika (z.B. Troleandomycin, Erythromycin, Clarithromycin), bestimmte Arzneimittel gegen AIDS (z.B. Ritonavir, Indinavir, Nelfinavir, Delaviridin) oder bestimmte Mittel gegen Pilzinfektionen (z.B. Ketoconazol, Itraconazol, Voriconazol). Es kann dadurch zu einer Erhöhung der Plasmaspiegel von Hydergin und dadurch zu vermehrten Nebenwirkungen kommen.
Produkte wie Cimetidin (zur Behandlung von Sodbrennen), Clotrimazol bzw. Fluconazol (zur Behandlung von Pilzinfektionen), Quinupristin/Dalfopristin (zur Behandlung von bakteriellen Infektionen) und Zileuton (zur Behandlung von Asthma) können die Wirkung von Hydergin erhöhen.
Arzneimittel wie Nevirapin (zur Behandlung von AIDS) und Rifampizin (zur Behandlung von bakteriellen Infektionen) können zu einer Abnahme der Wirkung von Hydergin führen.
Wenn Sie gleichzeitig Arzneimittel erhalten, welche die Blutgerinnung hemmen (Arzneimittel zur Blutverdünnung), sollen häufigere Kontrollen der Blutgerinnung vorgenommen werden.
Hydergin soll nicht gleichzeitig mit anderen Mutterkornalkaloiden angewendet werden (Gefahr der unkontrollierten Wirkungsverstärkung).
Die Wirkung von Blutdruck senkenden Arzneimitteln kann verstärkt, die Wirkung von Blutdruck steigernden Präparaten kann durch Hydergin abgeschwächt werden. Bei der gleichzeitigen Anwendung solcher Arzneimittel mit Hydergin soll Ihr Blutdruck regelmäßig kontrolliert werden.
Einnahme von Hydergin 1 mg/ml Tropfen zusammen mit Nahrungsmitteln, Getränken und Alkohol
Die zusätzliche Einnahme von Alkohol zu Hydergin Tropfen soll unterlassen werden, da die Wirkung nicht vorhersehbar ist.
Bei gleichzeitiger Einnahme mit Grapefruitsaft kann dieser die Wirkung von Hydergin erhöhen und somit zu vermehrten Nebenwirkungen führen.
Schwangerschaft, Stillzeit und Fortpflanzungsfähigkeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Schwangerschaft
Sie dürfen Hydergin während der Schwangerschaft nicht einnehmen, da das Arzneimittel Gebärmutterkrämpfe bewirken und eine gefäßverengende Wirkung haben kann, und damit die Gefahr einer verminderten Plazentadurchblutung und der Auslösung vorzeitiger Wehen besteht.
Stillzeit
Mutterkornalkaloide hemmen die Milchproduktion.
Da Co-Dergocrinmesilat, der Wirkstoff von Hydergin, mit der Muttermilch ausgeschieden wird und beim Säugling unerwünschte Wirkungen verursachen kann, dürfen Sie Hydergin während der Stillzeit nicht einnehmen.
Fortpflanzungsfähigkeit
Es liegt keine Information zur Auswirkung von Hydergin auf die Fortpflanzungfähigkeit beim Menschen vor.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Achtung: Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit und
Verkehrstüchtigkeit beeinträchtigen.
Die Behandlung mit Hydergin erfordert eine regelmäßige ärztliche Kontrolle. Halten Sie sich daher bitte an die Anordnungen Ihres Arztes. Durch individuelle Reaktionen kann die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt werden. Dies gilt vor allem bei Behandlungsbeginn, Präparatewechsel und im Zusammenwirken mit Alkohol.
Hydergin 1mg/ml Tropfen enthalten 31,5 vol % Ethanol (Alkohol), d.h. bis zu 498 mg pro Dosis, entsprechend 12 ml Bier, 6 ml Wein pro Dosis.
Es besteht ein gesundheitliches Risiko für Patienten, die unter Alkoholismus leiden.
Dieser Alkoholgehalt ist bei Patienten mit erhöhtem Risiko auf Grund einer Lebererkrankung oder Epilepsie zu berücksichtigen.