Was ist es und wofür wird es verwendet?
Folsäure gehört zur Gruppe der B-Vitamine (Vitamin B11) und hat eine zentrale Bedeutung für den Stoffwechsel aller lebenden Zellen. Sie ist für ein normales Zellwachstum und eine normale Zellteilung, z.B. für eine normale Blutbildung, unbedingt erforderlich.
Vom gesunden Menschen wird Folsäure normalerweise in ausreichender Menge mit der Nahrung aufgenommen. Folsäurereiche Nahrungsmittel sind z.B. Leber, Nieren, Hefe, Nüsse und grünes Gemüse (insbesondere Broccoli). Allerdings werden Folsäureverbindungen aus Nahrungsmitteln etwa um die Hälfte schlechter vom menschlichen Körper verwertet als reine Folsäure. Außerdem wird Folsäure durch Kochen rasch zerstört. Folsäure wird im Gewebe gespeichert, vor allem in der Leber. Ein Überangebot an Folsäure wird vom Körper abgebaut und über die Nieren ausgeschieden. Ein Folsäuremangel entsteht durch Mangel- oder Fehlernährung, bei chronischem Alkoholismus, bei gestörter Nahrungsaufnahme im Darm, nach operativer Entfernung des oberen Dünndarms, bei verminderter Aufnahme der über die Galle in den Darm ausgeschiedenen Folsäure oder nach wiederholter Blutwäsche (Dauerhämodialyse).
Ein gesteigerter Folsäurebedarf besteht bei Erkrankungen mit hoher Zellumsatzrate oder chronischem Blutverlust, während der Schwangerschaft und Stillzeit oder infolge einer Behandlung mit verschiedenen Medikamenten (siehe auch Abschnitt "Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten").
Eine unzureichende Folsäureversorgung führt zu einer Stoffwechselstörung mit erhöhten Blutwerten des Stoffwechselproduktes Homocystein. Ein erhöhter Homocysteinwert gilt als unabhängiger Risikofaktor für Gefäßverkalkung (Atherosklerose) und sogenannte thromboembolische Ereignisse, wie z.B. Herzinfarkt und Schlaganfall. Außerdem dürfte ein
erhöhter Homocysteinwert in der Frühschwangerschaft für gewisse Missbildungen beim Neugeborenen (Neuralrohrdefekt) verantwortlich sein. Durch Einnahme von Folsäurepräparaten 4 Wochen vor bis etwa 12 Wochen nach dem Eintritt der Schwangerschaft kann das Risiko sowohl für das erstmalige Auftreten eines Neuralrohrdefektes als auch das Wiederholungsrisiko gesenkt werden.
Bei Folsäuremangel kann es zur Entwicklung folgender Krankheitsbilder kommen:
- Megaloblastenanämie, eine Reifungsstörung der roten Blutzellen, die jedoch auch durch Vitamin B12- Mangel hervorgerufenen sein kann.
- Neurologische und psychiatrische Störungen
- Schleimhautveränderungen
Folsan 5 mg wird angewendet:
- Bei Folsäuremangelzuständen, die durch eine Ernährungsumstellung nicht behoben werden können;
- Zur Behandlung des durch Folsäuremangel bedingten erhöhten Homocystein-Blutspiegels;
- Zur Vorbeugung eines Neuralrohrdefektes beim Neugeborenen,
- wenn Sie schon einmal ein Kind mit Neuralrohrdefekt bekommen haben oder
- wenn Sie Medikamente gegen Epilepsie einnehmen müssen.
In beiden Fällen besteht für Sie ein erhöhtes Risiko, ein Kind mit einem Neuralrohrdefekt zur Welt zu bringen. Um dieses Risiko zu verringern, hat Ihnen Ihr Arzt Folsan Tabletten verordnet.
Die Behandlung der erhöhten Homocystein-Blutspiegel ausschließlich mit Folsäure darf nur erfolgen, wenn Ihr Arzt einen Vitamin B12 –Mangel ausgeschlossen hat und auch während der Behandlung darauf achtet, dass kein Vitamin B12 –Mangel auftritt.
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