Wirkstoff(e) FolsÀure (Vitamin B9)
Zulassungsland Österreich
Hersteller G.L. Pharma GmbH
Suchtgift Nein
Psychotrop Nein
Zulassungsdatum 01.09.2017
ATC Code B03BB01
Abgabestatus Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Verschreibungsstatus Arzneimittel zur wiederholten Abgabe gegen aerztliche Verschreibung
Pharmakologische Gruppe Vitamin B12 und FolsÀure

Zulassungsinhaber

G.L. Pharma GmbH

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofĂŒr wird es verwendet?

FolsĂ€ure gehört zur Gruppe der B-Vitamine (Vitamin B11) und hat eine zentrale Bedeutung fĂŒr den Stoffwechsel aller lebenden Zellen. Sie ist fĂŒr ein normales Zellwachstum und eine normale Zellteilung, z.B. fĂŒr eine normale Blutbildung, unbedingt erforderlich. WĂ€hrend der Schwangerschaft besteht wegen der sich schnell teilenden Zellen im Fötus ein erhöhter FolsĂ€urebedarf.

Vom gesunden Menschen wird FolsĂ€ure normalerweise in ausreichender Menge mit der Nahrung aufgenommen. FolsĂ€urereiche Nahrungsmittel sind z.B. Leber, Nieren, Hefe, NĂŒsse und grĂŒnes GemĂŒse (insbesondere Broccoli). Allerdings werden FolsĂ€ureverbindungen aus Nahrungsmitteln etwa um die HĂ€lfte schlechter vom menschlichen Körper verwertet als reine FolsĂ€ure. Außerdem wird FolsĂ€ure durch Kochen rasch zerstört. FolsĂ€ure wird im Gewebe gespeichert, vor allem in der Leber. Ein Überangebot an FolsĂ€ure wird vom Körper abgebaut und ĂŒber die Nieren ausgeschieden.

Gerofol wird angewendet:

  • bei FolsĂ€uremangelzustĂ€nden, die durch eine ErnĂ€hrungsumstellung nicht behoben werden können;
  • zur Vorbeugung eines Neuralrohrdefektes beim Neugeborenen, wenn Sie schon einmal ein Kind mit Neuralrohrdefekt bekommen haben.
    In diesem Fall besteht fĂŒr Sie ein erhöhtes Risiko, ein Kind mit einem Neuralrohrdefekt zur Welt zu bringen. Um dieses Risiko zu verringern, hat Ihnen Ihr Arzt Gerofol verordnet.

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Was mĂŒssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Gerofol darf nicht eingenommen werden,

  • wenn Sie allergisch gegen FolsĂ€ure oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
  • bei MegaloblastenanĂ€mie (Reifungsstörung der roten Blutzellen) infolge eines
    Vitamin B12-Mangels (in diesem Fall muss gleichzeitig Vitamin B12 eingenommen werden) oder solange ein Vitamin B12-Mangel nicht sicher ausgeschlossen wurde.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Gerofol einnehmen.

Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Gerofol ist erforderlich im Falle einer MegaloblastenanÀmie (siehe oben). Diese kann nicht nur in Folge eines FolsÀure-, sondern auch infolge eines Vitamin B12-Mangels auftreten. Ihr Arzt muss in solchen FÀllen abklÀren, welches der beiden Vitamine fehlt, bevor ein VitaminergÀnzungsmittel angewendet wird.

Kinder und Jugendliche

Über die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen liegen keine Erfahrungen vor.

Schwangerschaft und Stillzeit

Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.

WĂ€hrend der Schwangerschaft und Stillzeit darf die Dosierung 5 mg FolsĂ€ure pro Tag nicht ĂŒberschreiten, da die Sicherheit bei höheren Dosen nicht gewĂ€hrleistet ist.

Über die Einnahme entscheidet Ihr Arzt.

VerkehrstĂŒchtigkeit und FĂ€higkeit zum Bedienen von Maschinen

Gerofol hat keinen oder einen zu vernachlĂ€ssigenden Einfluss auf die VerkehrstĂŒchtigkeit und die FĂ€higkeit zum Bedienen von Maschinen.

Gerofol enthÀlt Lactose-Monohydrat.

Bitte nehmen Sie Gerofol erst nach RĂŒcksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer ZuckerunvertrĂ€glichkeit leiden.

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Wie wird es angewendet?

Wie ist Gerofol einzunehmen?

Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.

Die empfohlene Dosis betrÀgt

bei FolsÀuremangelzustÀnden:

1- bis 3-mal tÀglich 1 Tablette.

zur Risikoverringerung des wiederholten Auftretens eines Neuralrohrdefektes beim Neugeborenen:

1-mal tÀglich 1 Tablette ab etwa 4 Wochen vor bis 12 Wochen nach Eintritt der Schwangerschaft.

Einnahme in der Schwangerschaft und Stillzeit:

WĂ€hrend der Schwangerschaft und Stillzeit darf die Dosierung 5 mg FolsĂ€ure pro Tag nicht ĂŒberschreiten, da die Sicherheit bei höheren Dosen nicht gewĂ€hrleistet ist.

Art der Anwendung

Zum Einnehmen.

Schlucken Sie die Tabletten unzerkaut mit etwas FlĂŒssigkeit.

Die Tablette kann in gleiche Dosen geteilt werden.

Dauer der Anwendung bei FolsÀuremangel

Die Dauer der Behandlung wird von Ihrem Arzt bestimmt, denn sie ist abhĂ€ngig vom Ausmaß des FolsĂ€uremangels und richtet sich nach dem klinischen Bild und gegebenenfalls nach den entsprechenden Laborwerten.

Wenn Sie eine grĂ¶ĂŸere Menge von Gerofol eingenommen haben, als Sie sollten

Bei gelegentlicher höherer Dosierung sind keine Überdosierungserscheinungen zu erwarten.

Bei Patienten mit Anfallsleiden kann es jedoch zu einer Zunahme der Krampfbereitschaft kommen.

Bei hohen Dosierungen (ĂŒber 15 mg pro Tag und lĂ€nger als 4 Wochen) können bitterer Geschmack, Appetitlosigkeit, Magen-Darm-Störungen (Übelkeit, BlĂ€hungen), Schlafstörungen, Erregung und Depression auftreten.

Setzen Sie sich in solchen FĂ€llen mit Ihrem Arzt in Verbindung.

Wenn Sie die Einnahme von Gerofol vergessen haben

Nehmen Sie nicht die doppelte Menge ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben.

Wenn Sie die Einnahme von Gerofol abbrechen

Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie die Einnahme von Gerofol beenden.

Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahme dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

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Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Einnahme von Gerofol zusammen mit anderen Arzneimitteln

Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kĂŒrzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.

Die Anwendung von bestimmten Antikonvulsiva (Arzneimittel zur Behandlung der Epilepsie) kann zu einem FolsĂ€uremangel fĂŒhren, andererseits kann FolsĂ€ure die Wirkung dieser Arzneimittel vermindern und so die Krampfbereitschaft erhöhen. Die gemeinsame Einnahme dieser Arzneimittel muss daher von Ihrem Arzt sorgfĂ€ltig ĂŒberwacht werden.

Bei Gabe hoher Dosen kann nicht ausgeschlossen werden, dass sich Gerofol und gleichzeitig verabreichte Hemmstoffe der FolsÀure (sogenannte FolsÀureantagonisten), wie z.B. bestimmte Arzneimittel gegen Infektionen oder Malaria (Trimethoprim, Pyrimethamin) und Methotrexat (Wirkstoff unter anderem zur Behandlung von Tumoren), gegenseitig in ihrer Wirkung hemmen.

Bei gleichzeitiger Verabreichung von hohen FolsĂ€uredosen und 5-Fluorouracil (Arzneimittel zur Behandlung von Tumoren) können schwere DurchfĂ€lle auftreten (siehe Abschnitt 4. „Welche Nebenwirkungen sind möglich?“).

Sulfasalazin (Arzneimittel zur Behandlung chronisch entzĂŒndlicher Darmerkrankungen) kann die FolsĂ€ureaufnahme vermindern.

Chloramphenicol (Wirkstoff zur Behandlung von Infektionen) kann das Ansprechen auf die Behandlung mit Gerofol verhindern und darf deshalb nicht an Patienten mit schweren FolsÀuremangelerscheinungen verabreicht werden.

Orale EmpfĂ€ngnisverhĂŒtungsmittel (die „Pille“) können die dem menschlichen Körper zur VerfĂŒgung stehende FolsĂ€uremenge vermindern.

Da sowohl FolsĂ€ure als auch Vitamin B12 einen Anstieg der Retikulozyten (eine Vorstufe der roten Blutzellen) im Blut bewirken, kann durch die Gabe eines der beiden Vitamine unter UmstĂ€nden der Mangel des anderen Vitamins ĂŒbersehen werden.

Welche Nebenwirkungen sind möglich?

Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten mĂŒssen.

Folgende Nebenwirkungen wurden berichtet:

Selten (kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen)

  • Schlafstörungen, Erregung oder Depression bei sehr hohen Dosierungen
  • Magen-Darmstörungen bei höheren Dosierungen
  • Bei gleichzeitiger Verabreichung mit 5-Fluorouracil können hohe FolsĂ€uredosen SchleimhautschĂ€digungen, die mit schwerem Durchfall einhergehen, hervorrufen (siehe auch Abschnitt 2. „Einnahme von Gerofol zusammen mit anderen Arzneimitteln“).

Sehr selten (kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen)

Überempfindlichkeitsreaktionen, z.B. der Haut (Juckreiz, Rötung, Ausschlag), Atemnot, Übelkeit oder anaphylaktischer Schock

Nicht bekannt (HĂ€ufigkeit auf Grundlage der verfĂŒgbaren Daten nicht abschĂ€tzbar)

  • Schwere allergische Reaktion (anaphylaktische Reaktion)

Meldung von Nebenwirkungen

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch fĂŒr Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.

Sie können Nebenwirkungen auch direkt ĂŒber das nationale Meldesystem (Details siehe unten) anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen ĂŒber die Sicherheit dieses Arzneimittels zur VerfĂŒgung gestellt werden.

Bundesamt fĂŒr Sicherheit im Gesundheitswesen Traisengasse 5

1200 WIEN ÖSTERREICH

Fax: + 43 (0) 50 555 36207

Website: http://www.basg.gv.at/

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Wie soll es aufbewahrt werden?

FĂŒr dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.

Bewahren Sie dieses Arzneimittel fĂŒr Kinder unzugĂ€nglich auf.

Sie dĂŒrfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton und der Blisterpackung angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.

Entsorgen Sie Arzneimittel nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der Umwelt bei.

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Weitere Informationen

Was Gerofol enthÀlt

  • Der Wirkstoff ist: FolsĂ€ure. 1 Tablette enthĂ€lt 5 mg FolsĂ€ure.
  • Die sonstigen Bestandteile sind: Lactose-Monohydrat, mikrokristalline Cellulose, hochdisperses Siliciumdioxid, pflanzliches Magnesiumstearat

Wie Gerofol aussieht und Inhalt der Packung

Gerofol sind gelbe oder gelb-orange gesprenkelte, runde, beidseitig nach außen gewölbte Tabletten mit Bruchkerbe auf einer Seite.

Gerofol ist in PVC/PVdC/PVC-Aluminium-Blisterpackungen mit 20, 30 und 100 Tabletten erhÀltlich.

Es werden möglicherweise nicht alle PackungsgrĂ¶ĂŸen in den Verkehr gebracht.

Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller

G.L. Pharma GmbH, Schlossplatz 1, 8502 Lannach

Z.Nr.: 137851

Diese Packungsbeilage wurde zuletzt ĂŒberarbeitet im Mai 2018.

Die folgenden Informationen sind fĂŒr medizinisches Fachpersonal bestimmt:

Gerofol ist zur FolsÀuresubstitution bei Behandlung mit FolsÀure-Antagonisten (z.B. Methotrexat) im Rahmen einer Chemotherapie nicht angezeigt, da durch den Antimetaboliten die Reduktion zur aktiven TetrahydrofolsÀure blockiert wird. In diesen FÀllen ist die Gabe von Calciumfolinat angezeigt.

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Zuletzt aktualisiert: 26.07.2023

Quelle: Gerofol 5 mg - Tabletten - Beipackzettel

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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können fĂŒr die Korrektheit der Daten keine Haftung ĂŒbernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. FĂŒr Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden