Fentamed darf nicht angewendet werden,
- wenn Sie allergisch gegen Fentanyl oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
- wenn Sie allergisch gegen andere starke Schmerzmittel aus der Gruppe der Opioidanalgetika sind.
- wenn Sie Atemprobleme durch einen verminderten Atemantrieb haben. In diesem Fall dürfen Sie Fentamed möglicherweise nur erhalten, wenn Ihre Atmung durch eine Maschine (Beatmungsgerät) unterstützt wird.
- wenn Sie eine Kopfverletzung oder einen erhöhten Druck im Schädelinneren haben.
- wenn Sie ein zu geringes Blutvolumen und einen niedrigen Blutdruck haben.
- wenn Sie unter der Muskelschwächekrankheit Myasthenia gravis leiden.
Sprechen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels mit Ihrem Arzt, wenn einer der genannten Punkte auf Sie zutrifft.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Nehmen Sie bitte vor der Anwendung dieses Arzneimittels Rücksprache mit Ihrem Arzt, wenn Sie die folgenden Gesundheitsstörungen haben oder früher einmal hatten:
- Erkrankungen der Lunge, Leber oder Nieren
- Schilddrüsenunterfunktion
- Alkoholprobleme (Alkoholismus)
- Krankheiten, bei denen Krampfanfälle auftreten, z. B. Epilepsie
- Herzerkrankungen
Sprechen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie Arzneimittel zur Behandlung von Depressionen (selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI), Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SNRI) oder Monoaminooxidasehemmer (MAOH)) einnehmen oder vor kurzem eingenommen haben, da diese das Risiko für ein sogenanntes Serotonin- Syndrom steigern können (Anzeichen und Symptome eines Serotonin-Syndroms siehe auch Abschnitt „Anwendung von Fentamed zusammen mit anderen Arzneimitteln”.)
Informieren Sie bitte auch Ihren Arzt, wenn Sie unter Flüssigkeitsmangel leiden, in der letzten Zeit eine Blutung hatten oder unter Dauerbehandlung mit starken Schmerzmitteln stehen.
Bei wiederholter Anwendung kann die Wirksamkeit von Fentamed Injektionslösung schwächer werden. Dieser als Toleranz bezeichnete Effekt kann dazu führen, dass die Dosis immer weiter gesteigert werden muss, damit die Wirkung erhalten bleibt. Wenn Fentamed Injektionslösung wiederholt angewendet wird, gewöhnt sich der Körper daran. Dies wird als Abhängigkeit bezeichnet, und bei plötzlicher Beendigung der Behandlung können in einem solchen Fall unangenehme Entzugssymptome auftreten.
Fentamed Injektionslösung kann bewirken, dass Sie langsamer als gewöhnlich atmen. Ihre Atmung wird so lange genau überwacht, bis sie sich normalisiert hat. Möglicherweise werden auch Ihr Blutdruck und Puls während der Anwendung überwacht.
Wichtiger Hinweis für Sportler und Sportlerinnen:
Die Anwendung von Fentamed kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.
Anwendung von Fentamed zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden. Bei einer Reihe von Arzneimitteln kann es zu Wechselwirkungen mit Fentanyl kommen, wodurch deren Wirkungen in relevantem Ausmaß verändert werden können. Dies betrifft unter anderem:
- Arzneimittel aus der Gruppe der MAO-Hemmer (Monoaminoxidase-Hemmer) zur Behandlung von z. B. Depressionen oder der Parkinson-Krankheit (bei Anwendung in den letzten zwei Wochen)
- Arzneimittel zur Behandlung von Epilepsien; z. B. Phenytoin, Carbamazepin und Primidon
- Betäubungsmittel (sog. Anästhetika)
- Arzneimittel gegen Angst- oder Schlafstörungen (Beruhigungs- oder Schlafmittel, z. B. Benzodiazepine oder Barbiturate)
- Das Arzneimittel Droperidol, das z. B. gegen Übelkeit und Erbrechen oder zur Beruhigung eingesetzt wird
- Arzneimittel zur Behandlung von HIV-Infektionen (sog. antivirale Proteasehemmer wie z. B. Ritonavir)
- Arzneimittel zur Behandlung von Pilzinfektionen, z. B. Fluconazol oder Voriconazol
- Arzneimittel zur Muskelerschlaffung (z. B. Vecuronium oder Atracurium) oder zur Behandlung der Spastik (z. B. Baclofen)
- Arzneimittel zur Behandlung einer Depression: sogenannte Monoaminooxidasehemmer (MAOH) (z. B. Isocarboxazid, Moclobemid, Phenelzin, Tranylcypromin). Sie dürfen Fentanyl frühestens 14 Tage nach dem Absetzen dieser Arzneimittel anwenden. Siehe Abschnitt „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen“
- Andere Arzneimittel zur Behandlung einer Depression: sogenannte selektive Serotonin- Wiederaufnahmehemmer (SSRI) oder Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SNRI), z. B. Citalopram, Duloxetin, Escitalopram, Fluoxetin, Fluvoxamin, Paroxetin, Sertralin, Venlafaxin (siehe Abschnitt „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen“)
- Arzneimittel, die die Magensäurebildung hemmen, z. B. Cimetidin
- Das Arzneimittel Clonidin zur Behandlung von z. B. Bluthochdruck
- Andere starke Schmerzmittel
Anwendung von Fentamed zusammen mit Nahrungsmitteln, Getränken und Alkohol
Während der Behandlung mit Fentamed sollten Sie Alkohol gänzlich meiden.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt um Rat. Fentamed sollte während der Schwangerschaft und Entbindung nicht angewendet werden. Wenn Sie schwanger sind oder glauben, möglicherweise schwanger zu sein, teilen Sie dies bitte Ihrem Arzt vor Verabreichung dieses Arzneimittel mit.
Fentanyl tritt in die Muttermilch über. Nach Anwendung von Fentamed sollten Sie daher mindestens 24 Stunden lang nicht stillen.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Achtung: Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit und Verkehrstüchtigkeit beeinträchtigen.
Dieses Arzneimittel kann Schläfrigkeit verursachen und die Reaktionsfähigkeit und Konzentration beeinträchtigen.
Nach Anwendung von Fentamed dürfen Sie längere Zeit nicht Auto fahren und keine Werkzeuge oder Maschinen bedienen. Ihr Arzt kann Ihnen hierzu nähere Informationen geben und Ihnen sagen, wann Sie wieder unbedenklich Auto fahren oder Werkzeuge bzw. Maschinen bedienen können.
Fentamed enthält Natrium.
Fentamed enthält Natriumverbindungen. Eine Einzeldosis Fentamed kann bis zu 1,85 mmol (42,55 mg) Natrium enthalten. Wenn Sie eine kochsalzarme Diät einhalten müssen, sollten Sie dies berücksichtigen.