Diamilla darf nicht eingenommen werden,
- wenn Sie allergisch gegen den Wirkstoff Desogestrel oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile von Diamilla sind.
- wenn Sie schwanger sind oder vermuten, schwanger zu sein.
- wenn Sie eine Thrombose haben. Bei einer Thrombose bildet sich ein Blutgerinnsel in einem Blutgefäß, z. B. in den Beinen (sogenannte tiefe Venenthrombose); dieses Gerinnsel kann unter anderem in die Lunge wandern und dort eine Lungenembolie hervorrufen.
- wenn Sie eine Gelbsucht (Gelbverfärbung der Haut) oder eine schwere Lebererkrankung haben oder hatten und Ihre Leberfunktion noch nicht normal ist.
- wenn Sie eine Krebserkrankung haben oder vermutlich haben, die empfindlich auf Geschlechtshormone reagiert, z. B. bestimmte Arten von Brustkrebs.
- wenn Sie eine Scheidenblutung unklarer Ursache haben.
Wenn einer dieser Punkte auf Sie zutrifft, informieren Sie bitte Ihren Arzt darüber, bevor Sie mit der Einnahme von Diamilla beginnen. Ihr Arzt wird Ihnen dann möglicherweise eine nichthormonelle Verhütungsmethode empfehlen. Wenden Sie sich umgehend an Ihren Arzt, wenn eine der oben aufgeführten Störungen unter der Einnahme von Diamilla erstmalig auftritt.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Diamilla einnehmen,
- wenn Sie schon einmal Brustkrebs hatten.
- wenn Sie Leberkrebs haben, da eine mögliche Wirkung von Diamilla auf Leberkrebs nicht ausgeschlossen werden kann.
- wenn Ihre Leberfunktion eingeschränkt ist.
- wenn Sie schon einmal eine Thrombose hatten.
- wenn Sie Diabetes haben.
- wenn Sie an Epilepsie leiden (siehe „Einnahme von Diamilla zusammen mit anderen Arzneimitteln“ in Abschnitt 2.).
- wenn Sie an Tuberkulose leiden (siehe „Einnahme von Diamilla zusammen mit anderen Arzneimitteln“ in Abschnitt 2.).
- wenn Sie einen hohen Blutdruck haben oder Ihr Blutdruck deutlich ansteigt.
- wenn Sie ein sogenanntes Chloasma haben oder hatten (gelblich-braune Pigmentflecken auf der Haut, insbesondere im Gesicht). In diesem Fall sollten Sie starke Sonneneinstrahlung oder UV- Strahlung meiden.
Wenn Diamilla unter den oben aufgeführten Bedingungen angewendet wird, müssen Sie möglicherweise genau überwacht werden. Ihr Arzt wird Ihnen erläutern, was zu tun ist.
Regelmäßige Kontrollen
Wenn Sie Diamilla einnehmen, wird Ihr Arzt Sie möglicherweise zu regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen einbestellen. Häufigkeit und Inhalt dieser Untersuchungen hängen von Ihrer persönlichen Situation ab.
Wenden Sie sich so bald wie möglich an Ihren Arzt,
- wenn Sie starke Schmerzen oder Schwellungen in einem Bein, unerklärliche Schmerzen im Brustkorb, Atemnot oder ungewöhnlichen Husten haben, insbesondere wenn Sie Blut aushusten (dies sind möglicherweise Zeichen einer Thrombose bzw. Embolie).
- wenn Sie plötzlich starke Bauchschmerzen bekommen oder gelb aussehen (dies sind möglicherweise Zeichen einer Lebererkrankung).
- wenn Sie einen Knoten in der Brust tasten (dies könnte möglicherweise Brustkrebs sein).
- wenn Sie einen plötzlich auftretenden oder starken Schmerz im Unterleib oder Bauch verspüren (dies könnte ein Zeichen für eine Bauchhöhlen- oder Eileiterschwangerschaft sein, das heißt für eine Einnistung der Eizelle außerhalb der Gebärmutter).
- wenn Sie bettlägerig werden oder operiert werden sollen (fragen Sie Ihren Arzt möglichst mindestens 4 Wochen im Voraus um Rat).
- wenn Sie eine ungewöhnlich starke Scheidenblutung haben.
- wenn Sie vermuten schwanger zu sein.
Brustkrebs
Untersuchen Sie Ihre Brust regelmäßig und gehen Sie schnellstmöglich zu Ihrem Arzt, wenn Sie einen Knoten in der Brust bemerken.
Brutkrebs wird bei Frauen, die die Pille nehmen, etwas häufiger festgestellt als bei anderen Frauen im gleichen Alter, die die Pille nicht einnehmen. Wenn die Einnahme der Pille beendet wird, nimmt das erhöhte Risiko allmählich ab und ist nach 10 Jahren wieder gleich hoch wie bei Frauen, die nie die Pille genommen haben. Brustkrebs kommt selten im Alter unter 40 Jahren vor; das Risiko steigt mit
zunehmendem Alter. Deshalb ist die Zahl zusätzlich diagnostizierter Brustkrebsfälle höher, wenn die Pille bis zu einem höheren Alter eingenommen wird. Wie lange die Pille eingenommen wird, spielt eine weniger große Rolle.
Unter 10.000 Frauen, die die Pille maximal 5 Jahre lang einnehmen und bereits im Alter von 20 Jahren damit aufhören, würde bis 10 Jahre nach dem Absetzen weniger als ein Brustkrebsfall mehr gefunden als die 4 Fälle, die in dieser Altersgruppe normalerweise zu erwarten sind. Bei je 10.000 Frauen, die die Pille maximal 5 Jahre lang einnehmen und mit 30 Jahren damit aufhören, sind 5 Fälle zusätzlich zu den 44 Fällen zu erwarten, die normalerweise diagnostiziert würden. Bei 10.000 Frauen, die die Pille maximal 5 Jahre lang einnehmen und im Alter von 40 Jahren damit aufhören, gäbe es 20 zusätzliche Fälle zu den 160 normalerweise diagnostizierten Brustkrebserkrankungen.
Bei Frauen, die reine Gestagen-Pillen wie Diamilla einnehmen, geht man von einem ähnlich hohen Brustkrebsrisiko aus wie bei Frauen, die Kombinations-Pillen (die auch Estrogene enthalten) anwenden, aber die Studiendaten sind weniger eindeutig.
Wenn bei Frauen, die die Pille nehmen, Brustkrebs festgestellt wurde, hatte sich der Krebs weniger im Körper ausgebreitet als bei Frauen, die die Pille nicht nehmen. Ob dieses unterschiedliche Brustkrebsrisiko durch die Pille verursacht wird, ist nicht bekannt. Möglicherweise wurden die Frauen auch häufiger untersucht, sodass der Krebs früher bemerkt wurde.
Thrombose
Gehen Sie sofort zu Ihrem Arzt, wenn Sie mögliche Zeichen einer Thrombose feststellen. (Die Zeichen sind im Abschnitt „Wenden Sie sich so bald wie möglich an Ihren Arzt“, erster Punkt, zusammengestellt.)
Bei einer Thrombose kommt es zur Bildung eines Blutgerinnsels, das ein Blutgefäß verstopfen kann. Eine Thrombose tritt manchmal in den tiefen Venen des Beins auf (tiefe Venenthrombose). Wenn das Gerinnsel in der Vene abreißt, wo es sich gebildet hat, kann es bis zu den Schlagadern der Lunge geschwemmt werden und diese verstopfen. Dann entsteht eine sogenannte Lungenembolie, die lebensbedrohliche Situationen verursachen und tödlich verlaufen kann. Tiefe Venenthrombosen sind selten; sie können aber auch auftreten, wenn Sie die Pille nicht nehmen. Auch bei einer Schwangerschaft können Thrombosen auftreten.
Das Thromboserisiko ist bei Frauen, die die Pille nehmen, höher als bei Frauen, die die Pille nicht nehmen. Ob das Thromboserisiko bei einer reinen Gestagen-Pille (Minipille) wie Diamilla anders ist als bei einer Pille, die auch Estrogene enthält (Kombinations-Pille), ist nicht bekannt.
Kinder und Jugendliche
Es liegen keine klinischen Daten zur Sicherheit und Wirksamkeit bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren vor.
Einnahme von Diamilla zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Einige Arzneimittel können die Wirkung von Diamilla so weit abschwächen, dass es zu unerwarteten Blutungen kommt oder die Schwangerschaftsverhütung weniger wirksam ist. Dies betrifft unter anderem Arzneimittel zur Behandlung von:
- Epilepsie (z. B. Primidon, Phenytoin, Carbamazepin, Oxcarbazepin, Felbamat, Topiramat und Phenobarbital)
- Tuberkulose (z. B. Rifampicin, Rifabutin)
- HIV-Infektionen (z. B. Ritonavir, Nelfinavir) oder anderen Infektionen (z. B. Griseofulvin)
- Magenbeschwerden (medizinische Kohle)
- Depressiven Verstimmungen (das pflanzliche Heilmittel Johanniskraut)
- Bei Transplantationen (z. B. Ciclosporin)
Informieren Sie bitte immer Ihren Arzt darüber, welche Arzneimittel, auch pflanzlichen Arzneimittel Sie schon anwenden. Sagen Sie auch jedem anderen Arzt oder Zahnarzt, der Ihnen weitere Arzneimittel verschreibt (oder dem Apotheker), dass Sie Diamilla einnehmen. Die Ärzte oder Apotheker können Sie beraten, ob Sie zusätzliche Verhütungsmethoden (z. B. Kondome) anwenden müssen und wenn ja, wie lange.
Diamilla kann auch die Wirkungsweise bestimmter Arzneimittel im Körper beeinflussen, indem es deren Wirkung entweder verstärkt (z. B. Arzneimittel, die Ciclosporin enthalten) oder abschwächt.
Einnahme von Diamilla zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Sie können Diamilla zu den Mahlzeiten oder unabhängig von den Mahlzeiten einnehmen.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Schwangerschaft
Nehmen Sie Diamilla nicht ein, wenn Sie schwanger sind oder vermuten schwanger zu sein.
Stillzeit
Sie können Diamilla während der Stillzeit anwenden.
Wenn Sie stillen und Diamilla nehmen wollen, sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Diamilla hat keinen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen.
Diamilla enthält Lactose.
Bitte nehmen Sie dieses Arzneimittel erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Zuckerunverträglichkeit leiden.