Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bei der Anwendung von Colistin als Infusion sind nierenschädigende Reaktionen (v. a. Anstieg von Harnstickstoff und Kreatinin im Serum) und nervenschädigende Reaktionen (v. a. Parästhesie, Schwindel) die häufigsten Nebenwirkungen, die mit einer Häufigkeit von ca. 30 % auftreten können. Bei der inhalativen Anwendung von Colistin sind Bronchospasmen, Atemnot, vermehrter Husten, vermehrte Auswurfproduktion und Schleimhautentzündungen (Rachenschleimhautentzündung) die häufigsten (über 10 %) Nebenwirkungen.
Infusionstherapie
Die folgenden Nebenwirkungen können unter Infusionstherapie auftreten: Sehr häufig: betrifft mehr als 1 Behandelten von 10
Häufig: betrifft 1 bis 10 Behandelte von 100 Gelegentlich: betrifft 1 bis 10 Behandelte von 1.000 Selten: betrifft 1 bis 10 Behandelte von 10.000
Sehr selten: betrifft weniger als 1 Behandelten von 10.000
Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar
Sehr häufig (betrifft mehr als 1 Behandelten von 10):
Gefühlsstörungen (um den Mund, an der Zunge, um die Augen und an den Fingern), Anstieg von Harnstickstoff und Kreatinin im Serum, Verminderung der glomerulären Filtration der Nieren
Häufig (betrifft 1 bis 10 Behandelte von 100):
Überempfindlichkeitsreaktionen wie Hautausschlag, Juckreiz, Schwindel, Benommenheit, Gleichgewichtsstörungen, Übelkeit, Erbrechen, Juckreiz, Muskelschwäche, Ausscheidung von Albumin, Blut und sogenannten „Harnzylindern“ im Urin
Selten (betrifft 1 bis 10 Behandelte von 10.000):
Bei i. m. Gabe: Schmerzen an der Injektionsstelle
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar):
Pseudomembranöse Kolitis, verminderte Anzahl an weißen Blutkörperchen und Blutplättchen, Arzneimittelfieber, Angioödem (Schwellung), Nesselsucht, Halluzinationen, Atemstillstand, neuromuskuläre Blockade, Myasthenia gravis ähnliche Symptome, Krampfanfälle, Ataxie (Bewegungsstörungen), reversible Sprachstörungen, Kopfschmerzen, reversible Sehstörungen, Hörverlust, Hautausschlag, akutes Nierenversagen (diese Erscheinungen sind nach Absetzen der Therapie reversibel). Bei intrathekaler Applikation können Krampfanfälle auftreten. Außerdem besteht die Gefahr eines Cauda-equina-Syndroms.
Inhalationstherapie
Die folgenden Nebenwirkungen können unter inhalativer Therapie auftreten:
Sehr häufig (betrifft mehr als 1 Behandelten von 10):
Bronchospasmus (Verkrampfen der Muskeln, welche die Atemwege umspannen), Dyspnoe (Atemnot), vermehrter Husten, vermehrte Auswurfproduktion, Schleimhautentzündungen, Rachenentzündung
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Orale Candidiasis (Pilzinfektion; bei Langzeitanwendung kann es zu Überwucherung mit resistenten Keimen kommen), Überempfindlichkeitsreaktionen wie Hautausschlag, Juckreiz, Angioödem, Schwindel, Parästhesien (Gefühlsstörungen), Übelkeit, Zungenbrennen, schlechter Geschmack, akutes Nierenversagen.
Meldung von Nebenwirkungen
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