Welche anderen Arzneimittel beeinflussen die Wirkung von STREPTO-Fatol?
Verschiedene Arzneimittel erhöhen die schädigende Wirkung von STREPTO-Fatol:
- Cephalosporine und Polymyxine (Arzneimittel gegen Bakterien), Amphotericin B (Arzneistoff gegen Pilze), Methoxifluran (Arzneistoff zur Einleitung einer Narkose) und Zytostatika (Krebsmittel, besonders Cisplatin) verstärken die schädigende Wirkung auf die Niere,
- schnell wirkende Diuretika (harntreibende Arzneimittel wie Furosemid oder Etacrynsäure) verstärken die schädigende Wirkung auf Niere und Innenohr,
- andere Aminoglykoside dürfen nicht gleichzeitig gegeben werden, weil es dabei zu einer besonders starken schädigenden Wirkung auf das Innenohr kommt.
Muskelrelaxantien (Arzneimittel zur Erschlaffung der Muskeln, z.B. Tubocurarin, Succinylcholinsalze oder Pancuroniumsalze) oder Inhalationsnarkotika (Arzneimittel zur Einleitung einer Narkose, z.B. Halothan oder Methoxifluran) verstärken die neuromuskulär-blockierenden Eigenschaften von STREPTO-Fatol (Gefahr einer Atemlähmung).
Eine vermehrte Harnausscheidung senkt den Blutspiegel von STREPTO-Fatol durch eine verstärkte Ausscheidung des Arzneimittels.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann STREPTO-Fatol Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden üblicherweise folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Sehr häufig: mehr als 1 von 10 Behandelten |
Häufig: wenige als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten |
Gelegentlich: weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1000 Behandelten |
Selten: weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10 000 Behandelten |
Sehr selten: weniger als 1 von 10 000 Behandelten, oder unbekannt |
Mögliche Nebenwirkungen:
Als Vorzeichen einer Innenohrschwerhörigkeit treten häufig Kopf- und Augenschmerzen, Übelkeit, Ohrensausen, Beschwerden beim Lesen, Schwindelgefühl und Nystagmus (Augenzittern) auf. Sehr selten kann Taubheit auftreten.
Häufig werden die Nierenkanälchen geschädigt mit einer mehr oder weniger rückbildungsfähigen Einschränkung der Nierenfunktion (durch die darauf folgende mangelnde Ausscheidung von STREPTO-Fatol wird eine Schädigung des Innenohrs begünstigt).
Häufig treten Überempfindlichkeitserscheinungen wie Ausschlag, Juckreiz, Nesselsucht und Arzneimittelfieber auf.
Gelegentliche Nebenwirkungen sind
- am Ort einer Einspritzung in einen Muskel Reizerscheinungen, wie Schmerzen, Brennen, Rötung und Überwärmung,
- sofort auftretende Erscheinungen, die jedoch harmlos sind und rasch abklingen: Missempfindungen um den Mund herum, Schleiersehen, Schwindelgefühl und Benommenheit,
- rückbildungsfähige Blutbildveränderungen auf Grund einer direkten schädigenden Wirkung oder einer Überempfindlichkeitswirkung; mögliche Formen sind: Verminderung aller Blutkörperchen, Verminderung der weißen Blutkörperchen, Verminderung bestimmter weißer Blutkörperchen (Granulozytopenie), Verminderung der Blutplättchen, Vermehrung bestimmter anderer weißer Blutkörperchen (Eosinophilie),
- eine leichte, vorübergehende Erhöhung der Leberwerte SGOT, SGPT und AP.
Gelegentlich kommt es zu einer Verminderung der Atemantriebs, sehr selten zu Atemstillstand; begünstigend wirken zu schnelle intravenöse Infusion (Einfliessenlassen des Arzneimittels in die Venen), Gabe hoher Mengen von STREPTO-Fatol in den Rippenfellspalt oder in die Bauchhöhle, Gabe von Anästhetika (Arzneimittel zur Einleitung einer Bewusstlosigkeit bei Operation und zur Unterdrückung des Schmerzes) oder Muskelrelaxantien (Arzneimittel zur Erschlaffung der Muskeln) sowie Myasthenia gravis (Krankheit mit vorzeitiger Muskelermüdung).
Selten sind Augenmuskelschädigungen und Gesichtsfeldausfälle.
Sehr selten wurde Dermatitis exfoliativa und anaphylaktischer Schock gesehen (lebensbedrohliche Erkrankungen, die erste mit blasiger Abschälung der Haut, die zweite u. a. mit Blutdruckabfall, Atemnot und evtl. Bewusstlosigkeit).
Es wurden zwei Fälle schwerer allergischer Hautreaktionen (toxische epidermale Nekrolyse, drug rash eosinophilia and systemic syptoms) berichtet.
Eine langfristige oder wiederholte Anwendung von STREPTO-Fatol kann zum einen zu einer Besiedlung mit Sprosspilzen führen und zum anderen zu einer weiteren Ansteckung mit Erregern, die gegen STREPTO-Fatol unempfindlich sind.
Aufgrund des Gehaltes an Natriummetabisulfit im Wirkstoff kann es, insbesondere bei Bronchialasthmatikern, sehr selten zu Überempfindlichkeitsreaktionen kommen, die sich als Erbrechen, Durchfall, keuchende Atmung, akuter Asthmaanfall, Bewusstseinsstörungen oder Schock äußern können.
Wenn Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind, teilen Sie diese bitte Ihrem Arzt oder Apotheker mit.
Folgende Nebenwirkungen können schwerwiegende Folgen haben, nehmen Sie STREPTO-Fatol nicht weiter ein und suchen Sie möglichst umgehend Ihren Arzt auf
Bei Auftreten von Kopf- und Augenschmerzen, Übelkeit, Ohrensausen, Beschwerden beim Lesen, Schwindelgefühl, Nystagmus (Augenzittern), Verminderung der Atmung und Hautausschlägen ist die Behandlung sofort abzubrechen! Wenden Sie sich in diesen Fällen an den nächst erreichbaren Arzt!
Sollten Sie während der Behandlung zu Müdigkeit oder Erkältungen neigen, so sprechen Sie bitte mit Ihrem behandelnden Arzt.
Notfallmaßnahmen bei akuten allergischen Reaktionen
wie z.B. anaphylaktischem Schock
Hier muss die Behandlung mit STREPTO-Fatol sofort abgebrochen werden und die üblichen entsprechenden Notfallmaßnahmen (z.B. Gabe von Antihistaminika, Kortikosteroiden, Sympathomimetika und ggf. Beatmung) müssen eingeleitet werden.