Wirkung
Pharmakodynamik
Die Wirkung von Streptomycin richtet sich sowohl gegen gram-negative, als auch gegen gram-positive Bakterien. Dabei tritt das Antibiotikum in das Cytoplasma des Bakteriums ein und bindet darin an die 30S-Untereinheit der 70S-Ribosomen, welche fĂŒr die Proteinbiosynthese zustĂ€ndig sind. Das Einwirken von Streptomycin fĂŒhrt zu einer Unterbrechung dieses Prozesses, sowie zur Zerstörung der Zellmembran und folgend zum Zelltod.
Pharmakokinetik
Aufgrund der sehr schlechten Resorption ĂŒber den Gastrointestinaltrakt, wird Streptomycin gröĂtenteils intramuskulĂ€r oder intravenös verabreicht. Nach ca. einer Stunde ist die maximale Serumkonzentration erreicht und innerhalb von 24 Stunden nach Einnahme wurden 50% des Wirkstoffes wieder ĂŒber den Harn ausgeschieden.
Wechselwirkungen
Die gemeinsame Einnahme mit AcetylsalicylsĂ€ure verlangsamt die Ausscheidung von Streptomycin und fĂŒhrt somit zu einer verlĂ€ngerten erhöhten Serumkonzentration des antibiotischen Wirkstoffes, was zu toxischen Nebenwirkungen fĂŒhren kann. Die gleichzeitige Einnahme von Abacavir hat den selben Effekt.
Weiters sollte eine Kombination mit Wirkstoffen, die wie Streptomycin eine nephrotoxische Wirkung haben, vermieden werden. Zu diesen zÀhlen zum Beispiel Neomycin, Gentamicin oder Colistin.