Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Ribodronat® 3 mg/ml wurde gleichzeitig mit häufig verwendeten Arzneimitteln zur Tumorbekämpfung angewendet, ohne dass bedeutsame Wechselwirkungen auftraten.
Ribodronat® 3 mg/ml soll nicht gleichzeitig mit anderen Bisphosphonaten angewendet werden.
Bei Patienten mit schwerer Hyperkalzämie wurde Ribodronat® 3 mg/ml erfolgreich sowohl in Kombination mit Calcitonin als auch mit Mithramycin angewendet, um den Calcium-senkenden Effekt zu beschleunigen und zu verstärken.
Bei gleichzeitiger Anwendung von anderen Bisphosphonaten, anderen antihypercalcämischen Arzneimitteln oder Calcitonin kann eine klinisch symptomatische Hypocalcämie (Parästhesien, Tetanie, Hypotonie) auftreten.
Da Pamidronat, der Wirkstoff von Ribodronat® 3 mg/ml, an Knochen bindet, könnte es theoretisch die Ergebnisse einer Skelettszintigraphie (bestimmtes Verfahren zur Untersuchung der Knochen) beeinflussen.
Vorsicht ist geboten, wenn Ribodronat® 3 mg/ml zusammen mit anderen potenziell nierenschädigenden Arzneimitteln angewendet wird.
WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?
Wie alle Arzneimittel kann Ribodronat® 3 mg/ml Nebenwirkungen haben.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
sehr häufig | mehr als 1 von 10 Behandelten |
häufig | weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten |
gelegentlich | weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1000 Behandelten |
selten | weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10.000 Behandelten |
sehr selten | weniger als 1 von 10.000 Behandelten, einschließlich Einzelfälle |
Nebenwirkungen
Die Nebenwirkungen von Pamidronsäure, Dinatriumsalz sind im Allgemeinen leicht und vorübergehend. Die häufigsten symptomatischen Nebenwirkungen sind grippeähnliche Symptome und leichtes Fieber. Dieses leichte Fieber (Anstieg der Körpertemperatur um 1-2 °C) tritt üblicherweise innerhalb von 48 Stunden nach der ersten Gabe auf. Die Reaktion ist dosisabhängig, selbstlimitierend, oft ohne weitere Begleitsymptome und dauert gewöhnlich nicht länger als 24 Stunden. Die akuten ,,grippeähnlichen‘‘ Symptome treten üblicherweise nur nach der ersten Pamidronatinfusion auf.
Insbesondere nach Gabe der höchsten Dosis tritt häufig eine lokale Entzündung des Gewebes an der Infusionsstelle auf.
Eine symptomatische Hypocalcämie tritt gelegentlich auf.
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Häufig: Verminderung der Lymphozyten (Lymphozytopenie)
Gelegentlich: Blutarmut (Anämie), Verminderung der weißen Blutkörperchen (Leukopenie)
Sehr selten: Blutplättchenmangel (Thrombozytopenie)
Erkrankungen des Immunsystems
Gelegentlich: Überempfindlichkeit einschließlich anaphylaktischer Reaktionen, Krampf der Bronchialmuskulatur (Bronchospasmus), Atemnot (Dyspnoe), Quincke-(angioneurotisches)-Ödem (allergisch bedingte Schwellung)
Sehr selten: Anaphylaktischer Schock, Wiederauftreten von Herpes-simplex- und Herpes-zoster-(Gürtelrose) Viren
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Sehr häufig: Absinken des Calciumspiegels im Blut (Hypokalzämie), Absinken des Phosphatspiegels im Blut (Hypophosphatämie)
Häufig: Absinken des Magnesiumspiegels im Blut (Hypomagnesiämie)
Gelegentlich: Anstieg des Kaliumspiegels im Blut (Hyperkaliämie), Absinken des Kaliumspiegels im Blut (Hypokaliämie), Anstieg des Natriumspiegels im Blut (Hypernatriämie)
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig: Kopfschmerzen
Gelegentlich: Symptomatische Hypokalzämie (Empfindungsstörungen, Starrkrampf), Erregung, Verwirrtheitszustand, Schwindel, Schlaflosigkeit, Schläfrigkeit (Somnolenz), stark herabgesetzte Reaktionsfähigkeit (Lethargie)
Sehr selten: Krampfanfälle, optische Halluzinationen
Augenerkrankungen
Selten: Entzündung der mittleren Augenhaut (Uveitis, der Regenbogenhaut [Iritis], und des Ziliarkörpers [Iridocyclitis]), Entzündung der Lederhaut und des zugehörigen Bindegewebes (Skleritis, Episkleritis), Augenbindehautentzündung (Konjunktivitis)
Sehr selten: Gelbsehen (Xanthopsie), Augenhöhlenentzündung
Herzerkrankungen/Gefäßerkrankungen
Gelegentlich: niedriger Blutdruck (Hypotonie), Bluthochdruck (Hypertonie)
Sehr selten: Verschlechterung einer Herzerkrankung (linksventrikuläre Insuffizienz/Stauungsinsuffizienz) mit Atemnot (Dyspnoe), Lungenödem aufgrund von Flüssigkeitsüberlastung
Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes
Häufig: Übelkeit, Erbrechen
Gelegentlich: Appetitlosigkeit, Bauchschmerzen, Durchfall, Verstopfung, Verdauungsbeschwerden
Sehr selten: Magenschleimhautentzündung
Leber und Gallenerkrankungen
Sehr selten: Erhöhte Leberwerte
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Gelegentlich: Ausschlag, Juckreiz
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Häufig: Vorübergehende Knochenschmerzen, Gelenkschmerzen, Muskelschmerzen, allgemeine Schmerzen
Gelegentlich: Muskelkrämpfe
Sehr selten: Vorwiegend im Kieferbereich lokalisierte Osteonekrosen (Absterben von Knochengewebe)
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Selten: Verschlechterung der Nierenfunktion bei Patienten mit multiplem Myelom und bei Patienten mit einer vorbestehenden Nierenerkrankung. Fokal-segmentale Glomerulosklerose einschließlich der “collapsing-Variante, nephrotisches Syndrom, renal-tubuläre Erkrankung, Glomerulonephropathie, tubulointerstitielle Nephritis
Sehr selten: Blut im Urin (Hämaturie), akutes Nierenversagen, Verschlechterung der Nierenfunktion, erhöhte Kreatinin- und Harnstoff-Serumspiegel
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Sehr häufig: Fieber und grippeähnliche Symptome, manchmal begleitet von Unwohlsein, Starre (Rigor), Müdigkeit und Hitzewallung (Flush)
Häufig: Reaktionen an der Infusionsstelle wie Schmerzen an der Infusionsstelle, Ausschlag, Verhärtung, Venenentzündung, z. T. mit Gerinnselbildung (Phlebitis, Thrombophlebitis)
Viele der oben aufgelisteten Nebenwirkungen könnten mit der Grundkrankheit zusammenhängen.
Nach Markteinführung wurden sehr selten Osteonekrosen (vorwiegend des Kiefers) bei Patienten, welche Bisphosphonate erhielten, berichtet. Viele hatten Zeichen einer lokalen Infektion einschließlich einer Osteomyelitis. Die Mehrheit der berichteten Fälle war mit Zahnextraktionen oder anderen zahnärztlichen Eingriffen assoziiert. Es gibt zahlreiche, gut dokumentierte Risikofaktoren für Osteonekrosen des Kiefers einschließlich nachgewiesener Krebs, Begleittherapien (z. B. Chemotherapie, Radiotherapie, Corticosteroid-Behandlung) und gleichzeitig bestehender Erkrankungen (z. B. Anämie, Koagulopathien, Infektionen, bereits bestehende Erkrankungen im Mund). Obwohl der Kausalzusammenhang nicht nachgewiesen werden kann, wird angeraten, zahnärztliche Eingriffe zu unterlassen, da die Heilung verlängert sein kann (siehe Abschnitt 2.2)
Gegenmaßnahmen
Über die zu ergreifenden Gegenmaßnahmen entscheidet Ihr Arzt.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker,wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.