Wirkstoff(e) Paclitaxel
Zulassungsland Deutschland
Hersteller Ratiopharm GmbH
Betäubungsmittel Nein
ATC Code L01CD01
Pharmakologische Gruppe Pflanzliche Alkaloide und andere natürliche Mittel

Zulassungsinhaber

Ratiopharm GmbH

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

- bei Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom)
- zur Erstbehandlung (First-line-Chemotherapie) bei Patientinnen mit fortgeschrittenem Eierstockkrebs oder einem Resttumor (> 1 cm) nach vorausgegangener Laparotomie in Kombination mit Cisplatin.
- zur Sekundärbehandlung (Second-line-Chemotherapie) von metastasierendem Eierstockkrebs nach Versagen einer Standardtherapie mit Platin-haltigen Arzneimitteln.
- bei Brustkrebs (Mammakarzinom)
- zur adjuvanten Therapie bei Patientinnen mit nodal-positivem Brustkrebs im Anschluss an eine Anthracyclin-/Cyclophosphamid-Therapie (AC). Die adjuvante Therapie mit Paclitaxel sollte als Alternative zu einer verlängerten AC-Therapie angesehen werden.
- zur Erstbehandlung bei Patientinnen mit fortgeschrittenem Brustkrebs oder Brustkrebs mit Tochtergeschwülsten (metastasierendem Mammakarzinom) in Kombination mit einem Anthracyclin bei Patientinnen, für die eine Anthracyclin-Therapie angezeigt ist, oder Trastuzumab, wenn HER2 gemäß immunhistochemischer Bestimmung als 3+ eingestuft und wenn eine Anthracyclin-haltige Therapie nicht angezeigt ist.
- zur alleinigen Behandlung (Monotherapie) für die Behandlung von Brustkrebs mit Tochtergeschwülsten (metastasierendes Mammakarzinom) bei Patientinnen, bei denen eine Standardtherapie mit Anthracyclinen erfolglos war oder für die eine Therapie mit einem Anthracyclin nicht angezeigt ist.
- bei fortgeschrittenem nicht-kleinzelligen Lungenkrebs (Bronchialkarzinom)
in Kombination mit Cisplatin für die Behandlung des nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinoms (NSCLC) bei Patienten, für die potenziell kurative chirurgische Maßnahmen und/oder Strahlentherapie nicht angezeigt sind.
- zur Behandlung von Patienten, die an mit AIDS-assoziiertem fortgeschrittenem Kaposi-Sarkom (KS) leiden und bei denen die vorausgegangene liposomale Anthracyclin-Therapie erfolglos blieb.
Die Daten zur Wirksamkeit in dieser Indikation sind begrenzt.

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Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Paclitaxel-ratiopharm® darf nicht angewendet werden
- bei Überempfindlichkeit (Allergie) gegenüber Paclitaxel oder einem der sonstigen Bestandteile, insbesondere gegenüber Macrogolglycerolricinoleat (siehe “Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Paclitaxel-ratiopharm® ist erforderlich)
- in Schwangerschaft und Stillzeit (siehe “Schwangerschaft und Stillzeit)
- bei Patienten, bei denen zu Behandlungsbeginn die Anzahl bestimmter weißer Blutkörperchen (Neutrophile) zu niedrig ist (< 1500 Zellen/mm3; < 1000 Zellen/mm3 bei KS-Patienten)
- bei Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung
- bei KS-Patienten mit gleichzeitig auftretenden schwerwiegenden, unkontrollierten Infektionen
Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Paclitaxel-ratiopharm® ist erforderlich
Ihr Arzt wird vor jeder Anwendung von Paclitaxel-ratiopharm® Ihr Blutbild kontrollieren.
Welche Vorsichtsmaßnahmen müssen bei der Anwendung von Paclitaxel-ratiopharm® beachtet werden?
Paclitaxel-ratiopharm® darf nur unter der Aufsicht eines in der Zytostatikatherapie erfahrenen Arztes angewendet werden. Da es zu schweren Überempfindlichkeitsreaktionen kommen kann, soll eine Ausrüstung für die Notfallbehandlung vorhanden sein.
Wenn Sie Paclitaxel-ratiopharm® erhalten, wird Ihr Arzt vorher andere Arzneimittel (Kortikosteroide, Antihistaminika und H2-Antagonisten) verabreichen, damit Sie die Behandlung besser vertragen.
Paclitaxel-ratiopharm® soll, wenn in Kombination eingesetzt, vor Cisplatin verabreicht werden (siehe Abschnitt 3. “Wie ist Paclitaxel-ratiopharm® anzuwenden?).
Schwere Überempfindlichkeitsreaktionen, gekennzeichnet durch behandlungsbedürftige Atemnot und Blutdruckabfall, Schwellungen der Haut und Schleimhäute (Angioödem) und Nesselsucht (generalisierte Urtikaria), sind auch nach einer geeigneten Vorbehandlung gesehen worden. Ihr Arzt wird gegebenenfalls die Paclitaxel-ratiopharm®-Infusion absetzen und Sie den Erfordernissen entsprechend behandeln.
Wenn Paclitaxel-ratiopharm® in Kombination mit Doxorubicin oder Trastuzumab angewendet wird, sollte zu Beginn und während der Behandlung (z. B. alle drei Monate [bei Auffälligkeiten häufiger]) die Herzfunktion durch kardiologische Untersuchungen (EKG, Echokardiogramm, MUGA-Scan) sorgfältig überwacht werden. Beim Festlegen der Untersuchungshäufigkeit sollte die kumulative Dosis (mg/m) des Anthracyclins berücksichtigt werden. Bei einer Verschlechterung der Herzfunktion sollte eine Nutzen-Risiko-Abschätzung durchgeführt und die Herzfunktion engmaschiger (z. B. alle 1-2 Therapiezyklen) überwacht werden.
Paclitaxel-ratiopharm® muss mit Vorsicht eingesetzt werden, wenn Sie in der Vergangenheit Empfindungsstörungen in Händen und Füßen hatten (sog. periphere Neuropathie, die meist durch anhaltendes Taubheitsgefühl, Kribbeln und/oder Schmerzen gekennzeichnet ist), wenn sich Ihr Blutbild ändert (z. B. aufgrund zurückliegender Behandlungen) oder wenn Sie Probleme mit dem Herzen, dem Herz-Kreislauf-System (niedriger Blutdruck, hoher Blutdruck, verlangsamte Herztätigkeit) oder der Leber (Leberfunktionsstörungen) haben. Sie sollten sicherstellen, dass Ihr behandelnder Arzt über Ihre augenblickliche gesundheitliche Situation und alle vorausgegangenen Behandlungen informiert ist.
Bei Patienten mit Leberfunktionsstörung ist das Toxizitätsrisiko von Paclitaxel erhöht. Es gibt keine Hinweise, dass bei Patienten mit geringfügig eingeschränkter Leberfunktion die Unverträglichkeit von Paclitaxel bei einer Infusion über 3 Stunden erhöht ist. Bei langsamerer Infusion kann bei Patienten mit mäßig bis schwer eingeschränkter Leberfunktion verstärkt Knochenmarksuppression (Myelosuppression) beobachtet werden. Die unzureichende Datenlage erlaubt keine Empfehlung für die Dosisanpassung bei leichter bis mäßiger Leberfunktionsstörung.
Für Patienten mit einer schweren, vorbestehenden Gallestauung (Cholestase) gibt es keine Daten.
Pseudomembranöse Kolitis (eine schwere Form der Dickdarmentzündung) wurde in seltenen Fällen berichtet. Darunter waren auch Patienten, die nicht gleichzeitig mit Antibiotika behandelt wurden. Eine solche Reaktion sollte bei der Differenzialdiagnose von Fällen von schwerem oder anhaltendem Durchfall, die während oder kurz nach einer Paclitaxel-Behandlung auftreten, in Erwägung gezogen werden.
Bei KS-Patienten tritt selten eine schwere Mucositis auf. Sollte es jedoch zu schweren Reaktionen kommen, sollte die Dosis um 25 % reduziert werden.
Paclitaxel-ratiopharm® wirkt erbgutschädigend. Männlichen Patienten wird daher empfohlen während der Behandlung und bis zu 6 Monate danach kein Kind zu zeugen und sich vor Therapiebeginn wegen der Möglichkeit einer irreversiblen Infertilität durch die Therapie mit Paclitaxel über eine Spermakonservierung beraten zu lassen.
Frauen im gebärfähigen Alter sollten eine wirkungsvolle Kontrazeption durchführen.
Kinder
Es liegen keine Untersuchungen zur Wirksamkeit und Unbedenklichkeit von Paclitaxel-ratiopharm® bei Kindern vor. Eine Anwendung bei Kindern wird daher nicht empfohlen.
Ältere Menschen
Es liegen keine Untersuchungen zur Wirksamkeit und Unbedenklichkeit von Paclitaxel-ratiopharm® bei älteren Patienten (über 65 Jahren) vor. Eine Anwendung bei älteren Patienten wird daher nicht empfohlen.
Bei Anwendung von Paclitaxel-ratiopharm® mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Für die Erstbehandlung von Eierstockkrebs wird empfohlen, Paclitaxel vor Cisplatin zu verabreichen. Wenn Paclitaxel vor Cisplatin gegeben wird, ist die Verträglichkeit die gleiche wie berichtet, wenn Paclitaxel als Monotherapie gegeben wird. Wird Paclitaxel nach Cisplatin verabreicht, zeigten die Patienten eine ausgeprägtere Einschränkung der Knochenmarkfunktion und eine Abnahme der Paclitaxel-Ausscheidung um ca. 20 %. Patienten, die mit Paclitaxel und Cisplatin
behandelt werden, können ein höheres Risiko für ein Nierenversagen haben, als nach alleiniger Cisplatin-Behandlung von gynäkologischen Tumoren.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Paclitaxel und Doxorubicin kann die Ausscheidung von Doxorubicin und seiner aktiven Metaboliten verringert sein.
Paclitaxel wird über bestimmte Enzyme (Cytochrom-P450-Isoenzyme CYP2C8 und 3A4) verstoffwechselt. Aufgrund begrenzter Daten sollte die gleichzeitige Verabreichung von Paclitaxel und Arzneimitteln, von denen bekannt ist, dass sie das Enzym CYP3A4 oder CYP2C8 hemmen (z. B. Erythromycin, Fluoxetin, Gemfibrozil) oder induzieren (z. B. Rifampicin, Carbamazepin, Phenytoin, Phenobarbital, Efavirenz, Nevirapin), mit Vorsicht erfolgen. Ketoconazol, welches CYP3A4 hemmt, kann hingegen gleichzeitig mit Paclitaxel-ratiopharm® ohne Dosisanpassung verabreicht werden.
Paclitaxel sollte bei Patienten, die Protease-Inhibitoren als Begleitmedikation erhalten, vorsichtig angewendet werden, da Nelfinavir und Ritonavir, jedoch nicht Indinavir, die systemische Clearance von Paclitaxel verringern können. Zu Wechselwirkungen mit anderen Proteaseinhibitoren liegen keine ausreichenden Informationen vor.
Schwangerschaft und Stillzeit
Erfahrungen über die Anwendung von Paclitaxel bei Schwangeren liegen nicht vor. Wie andere zytotoxische Arzneimittel kann Paclitaxel zu Schäden des Fötus führen und ist daher in der Schwangerschaft kontraindiziert. Während der Behandlung mit Paclitaxel-ratiopharm® sollen Patientinnen eine Schwangerschaft vermeiden. Falls dennoch eine Schwangerschaft eintritt, ist sofort der Arzt zu informieren.
Es ist nicht bekannt, ob Paclitaxel in die Muttermilch ausgeschieden wird. Paclitaxel ist bei Stillenden kontraindiziert. Während der Behandlung sollte nicht gestillt werden.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Die Fähigkeit zum Autofahren oder zum Bedienen von Maschinen wird durch den Wirkstoff (Paclitaxel) wahrscheinlich nicht beeinträchtigt. Aufgrund des Alkoholgehalts kann das Reaktionsvermögen jedoch beeinträchtigt werden.
Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von Paclitaxel-ratiopharm®
Dieses Arzneimittel enthält Alkohol und kann daher das zentrale Nervensystem beeinflussen. Es sollte nicht angewendet werden bei Erkrankungen der Leber, Alkoholkranken, Epileptikern, Hirngeschädigten. Die Wirkung anderer Arzneimittel kann beeinträchtigt oder verstärkt werden.
Aufgrund des Gehalts an Macrogolglycerolricinoleat kann es zu Überempfindlichkeitsreaktionen (Blutdruckabfall, Kreislaufstörungen, Atemnot, Hitzewallungen) kommen.

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Wie wird es angewendet?

Wie ist Paclitaxel-ratiopharm® ANZUWENDEN?
Ihr Arzt bestimmt die für Sie geeignete Dosis. Die Dosierung ist abhängig von der Körperoberfläche (KO). Paclitaxel-ratiopharm® wird als Dauerinfusion über 3 oder 24 Stunden verabreicht. Wenn Ihr Arzt nicht anders verordnet, wird die Paclitaxel-ratiopharm®-Gabe alle 3 Wochen wiederholt.
Wegen des möglichen Risikos allergischer Reaktionen werden Sie einige Stunden vor der Paclitaxel-Gabe mit Kortikosteroiden, Antihistaminika und H2-Antagonisten vorbehandelt.

ArzneimittelDosisVerabreichung vor Paclitaxel-ratiopharm®
Dexamethason20 mg oral* oder i.v.Bei oraler Verabreichung: ca. 12 und 6 Stunden
oder bei i.v.-Verabreichung: 30 bis 60 Minuten
Diphenhydramin**50 mg i. v.30 bis 60 Minuten
Cimetidin
oder
Ranitidin
300 mg i. v.
50 mg i.v.
30 bis 60 Minuten

* 8-20 mg bei KS-Patienten
** oder ein vergleichbares Antihistamin, z. B. Chlorpheniramin
Erstbehandlung von Eierstockkrebs
Abhängig von der Infusionsdauer werden 2 Dosierungen empfohlen:
Paclitaxel 175 mg/m KO, intravenös verabreicht über 3 Stunden, gefolgt von Cisplatin 75 mg/m KO, in Intervallen von 3 Wochen,
oder
Paclitaxel 135 mg/m KO als Infusion über 24 Stunden, gefolgt von Cisplatin 75 mg/m KO, mit 3 Wochen Pause zwischen den Therapiekursen.
Sekundärbehandlung von Eierstockkrebs
Die empfohlene Dosierung von Paclitaxel ist 175 mg/m KO, verabreicht als Infusion über 3 Stunden, mit 3 Wochen Pause zwischen den Therapiekursen.
Adjuvante Behandlung von Brustkrebs
Die empfohlene Dosierung von Paclitaxel ist 175 mg/m2 KO, verabreicht als Infusion über 3 Stunden alle 3 Wochen für vier Therapiekurse im Anschluss an eine Therapie nach AC-Schema.
Erstbehandlung von Brustkrebs
Bei Kombination mit Doxorubicin (50 mg/m2 KO) sollte Paclitaxel 24 Stunden nach Doxorubicin angewendet werden. Die empfohlene Dosis für Paclitaxel ist 220 mg/m2, intravenös verabreicht über 3 Stunden, mit 3 Wochen Pause zwischen den Therapiekursen (siehe “Bei Anwendung von Paclitaxel-ratiopharm® mit anderen Arzneimitteln”).
Bei Kombination mit Trastuzumab ist die empfohlene Dosierung von Paclitaxel 175 mg/m KO, intravenös verabreicht über 3 Stunden, mit 3 Wochen Pause zwischen den Therapiekursen. Die Paclitaxel-Infusion kann am Tag nach der ersten Trastuzumab-Dosis begonnen werden, oder unmittelbar nach einer Folgedosis von Trastuzumab, wenn die vorhergehende Trastuzumab-Dosis gut vertragen wurde.
Sekundärbehandlung von Brustkrebs
Die empfohlene Dosierung von Paclitaxel ist 175 mg/m KO, verabreicht über einen Zeitraum von 3 Stunden, mit 3 Wochen Pause zwischen den Therapiekursen.
Behandlung von fortgeschrittenem nicht-kleinzelligem Lungenkrebs (NSCLC):
Die empfohlene Dosierung von Paclitaxel ist 175 mg/m KO, verabreicht als Infusion über 3 Stunden, gefolgt von Cisplatin 80 mg/m KO, mit 3 Wochen Pause zwischen den Therapiekursen.
Behandlung von AIDS-assoziiertem KS
Die empfohlene Dosierung von Paclitaxel ist 100 mg/m2 KO, verabreicht als eine intravenöse Infusion über 3 Stunden in 2-wöchigem Abstand.
Die Folgedosierung von Paclitaxel ist abhängig von der Verträglichkeit.
Paclitaxel-ratiopharm® sollte erst wieder verabreicht werden, wenn die Neutrophilenzahl ? 1500/mm (? 1000/mm bei KS-Patienten) und die Blutplättchenzahl ? 100.000/mm (? 75.000/mm bei KS-Patienten) beträgt. Bei Patienten, bei denen eine schwere Neutropenie (Zahl der Neutrophilen < 500/mm für eine Dauer von ? 7 Tagen) oder eine schwere periphere Neuropathie (Empfindungsstörungen) auftritt, sollte bei nachfolgenden Behandlungskursen eine Dosisreduktion um 20 % (25 % bei KS-Patienten) erfolgen.
Patienten mit Leberfunktionsstörung
Die unzureichende Datenlage erlaubt keine Empfehlung für eine Dosisanpassung bei Patienten mit leichter bis mäßiger Leberfunktionsstörung (siehe “Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Paclitaxel-ratiopharm® ist erforderlich”).
Handhabung
Wie bei allen antineoplastischen Mitteln soll die Handhabung von Paclitaxel-ratiopharm® nur mit Vorsicht erfolgen. Verdünnungen sollten unter aseptischen Bedingungen nur von erfahrenen Personen und in besonders ausgewiesenen Räumen vorgenommen werden. Die Verwendung von Schutzhandschuhen wird empfohlen. Vorsichtsmaßnahmen, um einen Kontakt mit der Haut und Schleimhaut zu verhindern, sollten ergriffen werden. Falls Paclitaxel-Lösung mit der Haut in Kontakt kommt, muss die Haut sofort und sorgfältig mit Seife und Wasser gesäubert werden. Bei Hautkontakt wurde Kribbeln, Brennen und Rötungen gesehen. Falls Paclitaxel-Lösung mit Schleimhaut in Berührung kommt, muss eine sorgfältige Spülung mit Wasser erfolgen. Bei Inhalation wurde Dyspnoe, Brustschmerz, Brennen im Rachen und Brechreiz berichtet.
Bei Lagerung der ungeöffneten Flaschen im Kühlschrank kann sich ein Niederschlag bilden, der sich bei Zimmertemperatur durch leichtes Schütteln bzw. von selbst löst. Die Qualität des Arzneimittels ist dadurch nicht beeinträchtigt. Wenn Schlieren bleiben oder ein unlöslicher Niederschlag festgestellt wird, soll die Durchstechflasche verworfen werden.
Ein Chemo-Pin oder Chemo-Spike sollte nicht verwendet werden, weil der Gummistopfen der Durchstechflasche beschädigt werden kann, wodurch die Sterilität verloren geht.
Herstellung der Infusionslösung
Vor der Infusion muss Paclitaxel-ratiopharm® Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung unter aseptischen Bedingungen mit isotonischer Natriumchlorid-Lösung 0,9 % oder Glukose-Lösung 5 % oder Glukose-Lösung 5 % mit Natriumchlorid-Lösung 0,9 %, oder Glukose-Lösung 5 % in Ringer-Lösung auf eine Endkonzentration von 0,3-1,2 mg Paclitaxel/ml fertige Infusionslösung verdünnt werden.
Haltbarkeit der zubereiteten Infusionslösung: siehe Abschnitt 5. Für Abweichungen von den dort angegebenen Aufbewahrungszeiten und -bedingungen ist der Anwender verantwortlich. Verdünnte Lösungen dürfen nicht im Kühlschrank aufbewahrt werden.
Bei der Zubereitung kann die Lösung Schlieren bilden, welche auf das Lösungsmittel im Konzentrat zurückzuführen sind; diese sind durch Filtrieren nicht zu beseitigen. Paclitaxel-ratiopharm®-Infusionslösung sollte über einen Filter (In-Line-Filter) mit einer Mikroporenmembran, dessen Porendurchmesser ? 0,22 µm ist, infundiert werden. Im Versuch mit einem entsprechenden Infusionssystem mit In-Line-Filter wurde kein relevanter Wirkstoffverlust festgestellt.
Selten wurden Ausfällungen während der Paclitaxel-Infusion berichtet, üblicherweise gegen Ende einer 24-stündigen Infusion. Die Ursache für diese Ausfällungen ist unklar, man geht jedoch davon aus, dass sie mit einer Übersättigung der verdünnten Infusionslösung in Zusammenhang stehen. Um die Gefahr von Ausfällungen zu verringern, sollte Paclitaxel-ratiopharm® so bald wie möglich nach Herstellung der verdünnten Infusionslösung verabreicht werden. Übermäßiges Schütteln sollte vermieden werden. Die Infusionssets sollten vor Gebrauch gründlich gespült werden.
Während der Infusion sollte das Aussehen der Lösung regelmäßig inspiziert und die Infusion bei Auftreten von Niederschlag gestoppt werden.
Um Patienten in möglichst geringem Ausmaß DEHP (Bis[2-ethylhexyl]phthalat) auszusetzen, das aus PVC-Infusionsbeuteln, -sets oder anderen medizinischen Instrumenten herausgelöst werden kann, dürfen Paclitaxel-Lösungen (Verdünnungen) nur in Flaschen (Glas, Polypropylen) oder in Plastikbehältnissen (Polypropylen, Polyolefin) aufbewahrt werden, die kein PVC enthalten oder aus PVC bestehen, und die Verabreichung soll mittels Infusionssets mit Polyethylenauskleidung erfolgen. Filtervorrichtungen (z. B. Ivex-2), die einen kurzen Einlass- bzw. Auslass-Teil aus PVC haben, führten zu keiner deutlichen Freisetzung von DEHP.
Entsorgung
Nicht verwendetes Paclitaxel-ratiopharm® und alle Gegenstände, die zur Herstellung und Verabreichung von Paclitaxel-ratiopharm® verwendet werden bzw. mit Paclitaxel-ratiopharm® in Kontakt kommen, müssen gemäß den nationalen/örtlichen Richtlinien für die Entsorgung von zytostatischen Substanzen vernichtet werden.
Wenn eine größere Menge als empfohlen verabreicht wurde
Erste mögliche Anzeichen einer Überdosierung sind Funktionsstörungen des Knochenmarks (Knochenmarkdepression), Empfindungsstörungen in Händen und Füßen (periphere Neuropathie) und Schleimhautentzündungen. Es gibt kein bekanntes Gegenmittel (Antidot) gegen eine Überdosierung. Im Falle einer Überdosierung wird der behandelnde Arzt über das weitere Vorgehen entscheiden.

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Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann Paclitaxel-ratiopharm® Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:

sehr häufigmehr als 1 von 10 Behandelten
häufigweniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten
gelegentlichweniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1000 Behandelten
seltenweniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10.000 Behandelten
sehr seltenweniger als 1 von 10.000 Behandelten, einschließlich Einzelfälle

Wenn nicht anders angegeben, sind Häufigkeit und Schweregrad der Nebenwirkungen bei Patienten, die Paclitaxel zur Behandlung von Eierstockkrebs, Brustkrebs oder Lungenkrebs (NSCLC) erhalten im Allgemeinen ähnlich. Keine der unter Paclitaxel beobachteten Nebenwirkungen war eindeutig vom Alter der Patienten abhängig. Da die KS Population sehr spezifisch ist, werden die auf einer klinischen Studie mit 107 Patienten basierenden Angaben in einem gesonderten Unterabschnitt am Ende dieses Abschnittes präsentiert.
In der folgenden Übersicht sind unerwünschte Ereignisse aller Schweregrade gelistet, die im Zusammenhang mit einer Paclitaxel-Monotherapie (verabreicht als Infusion über 3 Stunden, in metastasiertem Stadium, 812 Patienten in klinischen Studien) beobachtet oder die nach Markteinführung* berichtet wurden:
Infektionen und parasitäre Erkrankungen:
Sehr häufig: Infektionen
Gelegentlich: septischer Schock
Selten*: Lungenentzündung, Blutvergiftung (Sepsis)
Störungen des Blut-bildenden Systems und des Lymphsystems
Sehr häufig: Funktionsstörung des Knochenmarks (Myelosuppression) mit starker Verminderung aller oder einer Untergruppe der weißen Blutkörperchen (Leukopenie oder Neutropenie), Blutarmut und Verminderung der Blutplättchen (Thrombozytopenie)
Selten*: mit Fieber einhergehende starke Verminderung weißer Blutkörperchen (febrile Neutropenie)
Sehr selten*: bestimmte Formen von Blutkrebs (akute myeloische Leukämie, myelodysplastisches Syndrom)
Störungen des Immunsystems
Sehr häufig: leichte Überempfindlichkeitsreaktionen (34 %), hauptsächlich Hautrötung mit Hitzegefühl (Flush) und Hautausschlag
Gelegentlich: schwerwiegende, behandlungsbedürftige Überempfindlichkeitsreaktionen (z. B. Blutdruckabfall, Schwellungen von Haut und Schleimhaut [Angioödem], Atemnot, Nesselsucht [generalisierte Urtikaria], Schüttelfrost und Rückenschmerzen)
Selten*: schwere Überempfindlichkeitsreaktionen (anaphylaktische Reaktionen)
Sehr selten*: anaphylaktischer Schock
Störungen des Stoffwechsels und der Ernährung
Sehr selten*: Appetitlosigkeit (Anorexie)
Psychiatrische Störungen
Sehr selten*: Verwirrung
Störungen des Nervensystems
Sehr häufig: Schädigung des Nervensystems (Neurotoxizität), hauptsächlich Empfindungsstörungen an Händen und Füßen (periphere Neuropathie)
Selten*: motorische Neuropathie (mit daraus resultierender, wenig ausgeprägter Schwäche in den distalen Extremitäten)
Sehr selten*: autonome Neuropathie (mit der Folge einer Darmlähmung [paralytischer Ileus] und eines Blutdruckabfalls beim Übergang vom Liegen zum Stehen [orthostatischer Hypotonie]), epileptische Anfälle (Grand-mal-Anfälle), Schüttelkrämpfe (Konvulsionen), Erkrankung des Gehirns (Enzephalopathie), Schwindel, Kopfschmerzen, Störungen der Bewegungsabläufe (Ataxie)
Störungen des Auges
Sehr selten*: Störungen am Sehnerv und/oder Sehstörungen (Gesichtsfeldausfall mit Flimmern, Funken oder Blitze sehen [Flimmerskotom]), vor allem bei Patienten die höhere als die empfohlenen Dosierungen erhielten
Störungen des Ohrs und des Labyrinths
Sehr selten*: Ototoxizität, Hörverlust, Klingeln im Ohr (Tinnitus), Schwindel
Störungen der Herzfunktion
Häufig: Verlangsamung des Herzschlags
Gelegentlich: Herzmuskelerkrankung, Herzrhythmusstörung mit schneller Herzschlagfolge ohne oder mit Symptomen (asymptomatische ventrikuläre Tachykardie, Tachykardie mit Bigeminie, AV-Block und Bewusstlosigkeit [Synkope]), Herzinfarkt
Sehr selten*: Vorhofflimmern, Herzrhythmusstörung mit schneller Herzschlagfolge (supraventrikuläre Tachykardie)
Störungen des Gefäßsystems und des Kreislaufs
Sehr häufig: Blutdruckabfall
Gelegentlich: Blutdruckanstieg, Blutpfropfbildung, Venenentzündung mit Blutpfropfbildung
Sehr selten*: Schock
Störungen der Atemwege, des Brustraums und des Mediastinums
Selten*: Atemnot, Flüssigkeitsansammlung im Brustraum (pleurale Effusionen), Lungenentzündung (interstitielle Pneumonie), Lungenfibrose, Lungenembolie, Ateminsuffizienz
Sehr selten*: Husten
Störungen im Magen-Darm-Bereich
Sehr häufig: Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Schleimhautentzündung
Sehr selten*: Obstruktion im Dickdarmbereich, Dickdarm-Perforation, weitere schwere Störungen im Dickdarmbereich (ischämische Kolitis, mesenteriale Thrombose, pseudomembranöse Kolitis), Entzündung der Speiseröhre, Verstopfung, Bauchwassersucht, Bauchspeicheldrüsenentzündung
Störungen der Leber und Gallengänge
Sehr selten*: Absterben von Leberzellen, Schädigung des Zentralnervensystems durch eine Leberfunktionsstörung (hepatische Enzephalopathie)
Störungen an Haut und Unterhautzellgewebe
Sehr häufig: Haarausfall
Häufig: vorübergehende und wenig ausgeprägte Veränderungen an Nägeln und Haut
Selten*: Juckreiz, Hautausschlag, Hautrötung
Sehr selten*: schwere Hautreaktionen (Stevens-Johnson-Syndrom, epidermale Nekrolyse, Erythema multiforme, exfoliative Dermatitis), Nesselsucht, Ablösung von Nagelplatte und Nagelbett (Onycholyse); Patienten sollten während der Behandlung Sonnenschutz an Händen und Füßen tragen
Störungen der Skelettmuskulatur, des Bindegewebes und der Knochen
Sehr häufig: Gelenk-, Muskelschmerzen
Störungen des Allgemeinbefindens und Beschwerden am Anwendungsort
Häufig: Reaktionen an der Injektionsstelle (einschließlich lokalisiertem Ödem, Schmerzen, Hautrötung, Hautverhärtung; nicht beabsichtigtes Austreten der Infusionslösung in das umliegende Gewebe (Extravasation) kann zu einer Cellulitis führen)
Selten*: Kraftlosigkeit (Asthenie), Fieber, Wasserverlust (Dehydratation), Wasseransammlungen (Ödeme)
Laborwerte
Häufig: starke Erhöhung bestimmter Leberwerte (AST [SGOT], alkalische Phosphatase)
Gelegentlich: starke Erhöhung des Bilirubinwertes
Selten*: Anstieg des Kreatinin-Spiegels im Blut
Brustkrebs-Patientinnen, die Paclitaxel zur adjuvanten Behandlung im Anschluss an die AC-Therapie erhielten, zeigten häufiger neurosensorische Toxizität, Überempfindlichkeitsreaktionen, Gelenk-/ Muskelschmerzen, Blutarmut, Infektionen, Fieber, Übelkeit/Erbrechen und Durchfall als Patientinnen, die nur nach dem AC-Schema behandelt wurden. Die Häufigkeit dieser Ereignisse war jedoch in Übereinstimmung mit der berichteten Anwendung von Paclitaxel als Monotherapie.
Die häufigste schwerwiegende Nebenwirkung war Knochenmarksuppression. Schwere Neutropenie (< 500/mm) ohne fiebrige Episoden trat bei 28 % der Patienten auf. Nur 1 % der Patienten hatte für 7 Tage oder länger eine schwere Neutropenie. Eine Thrombozytopenie wurde bei 11 % der Patienten berichtet. 3 % der Patienten hatten mindestens einmal während der Studie eine Blutplättchenzahl (Nadir) < 50.000/mm. Anämie wurde bei 64 % der Patienten beobachtet, war aber nur bei 6 % schwer (Hb < 5 mmol/l). Die Inzidenz und die Schwere der Anämie sind abhängig vom Hämoglobin-Ausgangswert.
Toxisch-bedingte Schädigungen des Nervensystems (Neurotoxizität; hauptsächlich periphere Neuropathie) traten häufiger und in schwererer Form auf, wenn 175 mg/m als 3-Stunden-Infusion (85 % Neurotoxizität, 15 % schwer), als wenn 135 mg/m als 24-Stunden-Infusion (25 % periphere Neuropathie, 3 % schwer) in Kombination mit Cisplatin verabreicht wurden.
Bei NSCLC-Patienten und bei Patientinnen mit Ovarialkarzinom, die Paclitaxel über 3 Stunden gefolgt von Cisplatin erhielten, war die Inzidenz von schwerer Neurotoxizität offensichtlich höher.
Periphere Neuropathie kann schon während des ersten Behandlungskurses auftreten, kann sich mit der Häufigkeit der Paclitaxel-Anwendung verstärken und war bei einigen Patienten die Ursache für ein Absetzen von Paclitaxel. Empfindungsstörungen besserten sich bzw. verschwanden im Allgemeinen innerhalb einiger Monate nach Absetzen von Paclitaxel. Eine bereits vorbestehende Neuropathie, als Folge früherer Therapien, stellt keine Kontraindikation für Paclitaxel dar.
Gelenk- oder Muskelschmerzen traten bei 60 % der Patienten auf und waren bei 13 % der Patienten schwer.
Eine schwerwiegende Überempfindlichkeitsreaktion mit potenziell letalem Ausgang (definiert als behandlungsbedürftige Hypotonie, Angioödem, Atemnot, die eine bronchodilatierende Behandlung erforderlich machte oder generalisierte Urtikaria) trat bei 2 (< 1 %) Patienten auf. Bei 34 % der Patienten (17 % aller Therapiekurse) traten leichte Überempfindlichkeitsreaktionen auf. Diese leichten Überempfindlichkeitsreaktionen, hauptsächlich Flush und Hautausschlag, waren nicht behandlungsbedürftig und erforderten kein Absetzen von Paclitaxel.
Reaktionen an der Injektionsstelle während der intravenösen Verabreichung können zu lokalisiertem Ödem, Schmerz, Erythem und Verhärtung führen. Gelegentlich kann Extravasation zu einer Cellulitis führen. Eine Hautabschuppung und/oder Hautablösung wurde berichtet, manchmal im Zusammenhang mit einer Extravasation. Es kann auch zu einer Depigmentierung der Haut kommen. Ein Wiederauftreten von Hautreaktionen an der Stelle einer vorhergegangenen Extravasation, wenn Paclitaxel an einer anderen Stelle injiziert wird (ein so genannter Recall), wurde selten berichtet. Eine spezifische Behandlung von Reaktionen, die durch extravasale Gabe auftreten, ist zur Zeit nicht bekannt.
Kombinationsbehandlung
Paclitaxel/Cisplatin
Die folgenden Angaben beziehen sich auf 2 große klinische Studien zur First-line-Chemotherapie des Ovarialkarzinoms (Paclitaxel + Cisplatin: 1050 Patientinnen), 2 Phase-III-Studien zur First-line-Therapie des metastasierenden Mammakarzinoms: in der einen wurde die Kombination mit Doxorubicin (Paclitaxel + Doxorubicin: 267 Patienten), in der anderen die Kombination mit Trastuzumab (eine geplante Subgruppenanalyse Paclitaxel + Trastuzumab: 188 Patientinnen) untersucht und auf 2 Phase-III-Studien zur Behandlung des fortgeschrittenen NSCLC (Paclitaxel + Cisplatin: über 360 Patienten).
In der First-line-Chemotherapie des Ovarialkarzinoms traten bei Patientinnen, die mit Paclitaxel als Infusion über 3 Stunden gefolgt von Cisplatin behandelt wurden, Neurotoxizität, Arthralgie/Myalgie und Überempfindlichkeitsreaktionen häufiger und in schwererer Form auf als bei Patientinnen, die mit Cyclophosphamid gefolgt von Cisplatin behandelt wurden. Myelosuppression schien bei Verabreichung von Paclitaxel über 3 Stunden gefolgt von Cisplatin weniger häufig und weniger schwerwiegend zu sein als bei Verabreichung von Cyclophosphamid gefolgt von Cisplatin.
Paclitaxel/Doxorubicin
In der First-line-Chemotherapie des metastasierenden Mammakarzinoms traten Neutropenie, Anämie, periphere Neuropathie, Arthralgie/Myalgie, Asthenie, Fieber und Diarrhoe nach Paclitaxel-Therapie (220 mg/m als 3-stündige Infusion 24 Stunden nach Doxorubicin 50 mg/m) häufiger und schwerwiegender auf als nach Standard-FAC-Therapie (5-FU 500 mg/m, Doxorubicin 50 mg/m, Cyclophosphamid 500 mg/m). Übelkeit und Erbrechen schienen mit dem Paclitaxel (220 mg/m)/Doxorubicin(50 mg/m)-Dosierungsschema weniger häufig und mit geringerem Schweregrad als mit dem Standard-FAC-Schema aufzutreten. Der Einsatz von Kortikosteroiden kann zur geringeren Häufigkeit und Schwere von Übelkeit und Erbrechen in der Paclitaxel/Doxorubicin-Gruppe beigetragen haben.
Bei Verabreichung von Doxorubicin in Kombination mit Paclitaxel bei metastasierendem Mammakarzinom wurde eine Minderung der Herzkontraktion (? 20 % Verringerung der links-ventrikulären Ejektions-Fraktion) bei 15 % der Patienten gegenüber 10 % beim Standard-FAC-Dosierungsschema beobachtet. Herzinsuffizienz wurde bei < 1 % sowohl im Paclitaxel/Doxorubicin-als auch im Standard-FAC-Arm beobachtet.
Kongestive Herzinsuffizienz wurde auch berichtet nach Kombination von Paclitaxel mit Doxorubicin bei unbehandelten Patientinnen mit metastasierendem Mammakarzinom und keiner vorausgegangenen Chemotherapie.
Paclitaxel/Trastuzumab
Wenn Paclitaxel als 3-stündige Infusion in Kombination mit Trastuzumab zur First-line-Therapie des metastasierenden Mammakarzinoms verabreicht wurde, wurden die folgenden Ereignisse häufiger berichtet als unter Paclitaxel-Monotherapie (unabhängig von einem Zusammenhang mit Paclitaxel oder Trastuzumab):
Herzinsuffizienz (8 % vs. 1 %), Infektion (46 % vs. 27 %), Schüttelfrost (42 % vs.4 %), Fieber (47 % vs. 23 %), Husten (42 % vs. 22 %), Hautausschlag (39 % vs.18 %), Arthralgie (37 % vs. 21 %), Tachykardie (12 % vs. 4 %), Diarrhoe (45 % vs. 30 %), Hypertonie (11 % vs. 3 %), Nasenbluten (18 % vs. 4 %), Akne (11 % vs. 3 %), Herpes simplex (12 % vs. 3 %), unbeabsichtigte Verletzungen (13 % vs. 3 %), Schlaflosigkeit (25 % vs. 13 %), Rhinitis (22 % vs. 5 %), Sinusitis (21 % vs. 7 %) sowie Reaktionen an der Injektionsstelle (7 % vs. 1 %). Einige dieser Unterschiede könnten auf eine höhere Anzahl und längere Dauer von Therapiekursen mit der Paclitaxel/Trastuzumab-Kombination gegenüber der Paclitaxel-Monotherapie zurückzuführen sein. Schwere Nebenwirkungen wurden für Paclitaxel/Trastuzumab und Paclitaxel-Monotherapie ähnlich häufig berichtet.
Wenn Paclitaxel in Kombination mit Trastuzumab bei Patienten, die zuvor mit Anthracyclinen behandelt wurden, angewandt wurde, erhöhte sich die Häufigkeit und Schwere einer Herzinsuffizienz im Vergleich zur Paclitaxel-Monotherapie (NYHA-Klasse I/II: 10 % vs. 0 %, NYHA-Klasse III/IV: 2 % vs. 1 %) und wurde selten mit Todesfällen in Verbindung gebracht (siehe Fachinformation von Trastuzumab). Außer in diesen seltenen Fällen sprachen alle Patienten auf eine angemessene medizinische Behandlung an.
Paclitaxel/Strahlentherapie
Bei Patientinnen, die gleichzeitig eine Strahlentherapie erhalten hatten, wurde eine Lungenentzündung (Strahlenpneumonitis) berichtet.
AIDS-assoziiertes KS
Mit Ausnahme von hämatologischen und hepatischen unerwünschten Wirkungen (siehe unten) waren die Häufigkeit und der Schweregrad der unerwünschten Wirkungen im Allgemeinen bei KS-Patienten (in einer klinischen Studie mit 107 Patienten) und Patienten, die eine Paclitaxel-Monotherapie gegen andere solide Tumore erhielten, ähnlich.
Störungen des Blut-bildenden Systems und des Lymphsystems
Knochenmarksuppression war die häufigste dosislimitierende Toxizität. Neutropenie ist die wichtigste hämatologische Toxizität. Während des ersten Behandlungszyklus kam es bei 20 % der Patienten zu einer schweren Neutropenie (< 500 Zellen/mm3). Über den gesamten Behandlungszeitraum wurde bei 39 % der Patienten eine schwere Neutropenie beobachtet. Bei 41 % der Patienten dauerte die Neutropenie länger als 7 Tage und bei 8 % der Patienten länger als 30-35 Tage an. Bei allen nachbeobachteten Patienten klang die Neutropenie innerhalb von 35 Tagen ab. Die Inzidenz einer mindestens 7 Tage dauernden Grad-4-Neutropenie betrug 22 %.
Neutropenisches Fieber in Zusammenhang mit Paclitaxel trat bei 14 % der Patienten und 1,3 % der Behandlungszyklen auf. Während der Paclitaxel-Anwendung kam es in Zusammenhang mit dem Arzneimittel zu 3 septischen Zwischenfällen (2,8 %) mit tödlichem Ausgang.
Thrombozytopenie wurde bei 50 % der Patienten beobachtet, bei 9 % in schwerer Form (< 50.000 Zellen/mm3). Nur bei 14 % der Patienten kam es im Verlauf der Behandlung mindestens einmal zu einem Abfall der Blutplättchenzahl unter 75.000 Zellen/mm3. Von Blutungen in Zusammenhang mit Paclitaxel berichteten < 3 % der Patienten, hämorrhagische Zwischenfälle traten jedoch lokalisiert auf.
Anämie (Hb < 11 g/dl) wurde bei 61 % der Patienten beobachtet, bei 10 % in schwerer Form (Hb < 8 g/dl). Bei 21 % der Patienten war eine Erythrozyten-Transfusion erforderlich.
Störungen der Leber und Gallengänge
Unter den Patienten (mehr als die Hälfte der Patienten erhielten Protease-Inhibitoren) mit normalen Ausgangswerten der Leberfunktion wurden bei 28 % eine Erhöhung der Bilirubinwerte, bei 43 % eine Erhöhung der alkalischen Phosphatase und bei 44 % eine Erhöhung der AST (SGOT)-Werte beobachtet. Bei jedem dieser Parameter waren die Werte in 1 % der Fälle stark erhöht.
Gegenmaßnahmen
Setzen Sie sich beim Auftreten von Nebenwirkungen bitte sofort mit Ihrem Arzt in Verbindung und besprechen Sie das weitere Vorgehen.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.

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Wie soll es aufbewahrt werden?

Wie ist Paclitaxel-ratiopharm® aufzubewahren?
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Etikett und der Faltschachtel angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden. Das Verfallsdatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats.
Aufbewahrungsbedingungen:
In der Originalpackung aufbewahren.
Hinweis auf Haltbarkeit nach Anbruch
5 ml- und 16,7 ml-Durchstechflaschen
Nur zum einmaligen Gebrauch bestimmt; Restmengen sind zu verwerfen.
50 ml-Durchstechflasche
Nach Anbruch bei 25 °C 28 Tage haltbar.
Hinweis auf Haltbarkeit nach Zubereitung
Die chemische und physikalische Stabilität der gebrauchsfertigen Lösung wurde für 7 Tage bei 25 °C nach Verdünnung mit Natriumchlorid-Lösung 0,9 % oder Glukose-Lösung 5 % nachgewiesen. Für mit Glukose-Lösung 5 % in Ringer-Lösung oder Glukose-Lösung 5 % mit Natriumchlorid-Lösung 0,9 % verdünnte Lösungen wurde die Stabilität bei 25 °C für 27 Stunden nachgewiesen.
Aus mikrobiologischer Sicht sollte die gebrauchsfertige Lösung sofort verwendet werden, es sei denn, die Methode der Zubereitung schließt eine mikrobielle Kontamination aus.
Unter kontrollierten und validierten aseptischen Bedingungen wurde eine mikrobiologische Stabilität der verdünnten Lösung für 27 Stunden bei 25 °C nachgewiesen.
Die verdünnte Lösung nicht im Kühlschrank lagern.
Das Arzneimittel darf nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall entsorgt werden. Fragen Sie Ihren Apotheker wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr benötigen. Diese Maßnahme hilft die Umwelt zu schützen.

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Weitere Informationen

Was Paclitaxel-ratiopharm® enthält
Der Wirkstoff ist Paclitaxel.
1 ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung enthält 6 mg Paclitaxel.
Die sonstigen Bestandteile sind:
Ethanol (394,6 mg/ml), Macrogolglycerolricinoleat (Ph.Eur.), Stickstoff als Schutzgas.
Wie Paclitaxel-ratiopharm® aussieht und Inhalt der Packung
Klare, farblose bis gelbe visköse Lösung.
Paclitaxel-ratiopharm® ist in Durchstechflaschen mit 5 ml (entsprechend 30 mg Paclitaxel), 16,7 ml (entsprechend 100 mg Paclitaxel) und 50 ml (entsprechend 300 mg Paclitaxel) Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung erhältlich.
Pharmazeutischer Unternehmer
ratiopharm GmbH
Graf-Arco-Str. 3
89079 Ulm
www.ratiopharm.de
Hersteller
Merckle GmbH
Ludwig-Merckle-Str. 3
89143 Blaubeuren
Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet im
November 2006
Versionscode: Z07

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Wirkstoff(e) Paclitaxel
Zulassungsland Deutschland
Hersteller Ratiopharm GmbH
Betäubungsmittel Nein
ATC Code L01CD01
Pharmakologische Gruppe Pflanzliche Alkaloide und andere natürliche Mittel

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