WAS MÜSSEN SIE VOR DER EINNAHME VON MIRTAZAPIN-BIOMO 30 MG FILMTABLETTEN BEACHTEN?
mirtazapin-biomo 30 mg darf nicht eingenommen werden, wenn Sie
- überempfindlich (allergisch) gegenüber Mirtazapin oder einen der sonstigen Bestandteile von mirtazapin-biomo 30 mg sind.
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von mirtazapin-biomo 30 mg ist erforderlich
Bei der Behandlung mit Mirtazapin wurde über eine herabgesetzte Funktion des Knochenmarks berichtet, vorwiegend in Form einer verminderten Anzahl weißer Blutkörperchen (Granulozytopenie) oder einer starken Abnahme weißer Blutkörperchen (Agranulozytose). Diese Nebenwirkungen treten meistens nach 4-6-wöchiger Behandlung auf und bilden sich im Allgemeinen nach Absetzen der Behandlung zurück. In klinischen Studien mit Mirtazapin wurde ebenfalls in seltenen Fällen über das Auftreten einer starken Abnahme weißer Blutkörperchen (Agranulozytose) berichtet, die sich nach Absetzen der Behandlung zurückbildete.
Bei Auftreten grippeähnlicher Erscheinungen wie Fieber, Halsschmerzen, Mundschleimhautentzündung oder anderer Anzeichen einer Infektion müssen Sie deshalb Ihren behandelnden Arzt aufsuchen. Die Behandlung mit mirtazapin-biomo 30 mg muss dann sofort abgebrochen und ein Blutbild angefertigt werden.
Eine sorgfältige Dosierung sowie regelmäßige und engmaschige Überwachung ist notwendig, wenn Sie an einer der folgenden Krankheiten leiden:
- Epilepsie und hirnorganischem Psychosyndrom. Klinische Erfahrungen weisen darauf hin, dass unter Behandlung mit Mirtazapin epileptische Anfälle selten auftreten,
- eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion,
- Herzerkrankungen wie Erregungsleitungsstörungen, Engegefühl in der Brust (Angina pectoris) und kürzlich vorausgegangenem Herzinfarkt, bei denen die üblichen Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden und die Begleitmedikation vorsichtig dosiert werden sollte,
- niedrigem Blutdruck (Hypotonie).
Wie bei anderen Arzneimitteln zur Behandlung von Depressionen (Antidepressiva) ist Vorsicht geboten, wenn Sie an einer der folgenden Krankheiten leiden:
- Störungen beim Wasserlassen wie bei Vergrößerung der Prostata (Prostatahyperplasie), obwohl unerwünschte Wirkungen nicht zu erwarten sind, da Mirtazapin nur eine sehr schwache anticholinerge Aktivität besitzt,
- akutem grünen Star (Engwinkelglaukom) mit erhöhtem Augeninnendruck (auch hier besteht aufgrund der sehr schwachen anticholinergen Aktivität nur eine geringe Wahrscheinlichkeit für das Auftreten unerwünschter Wirkungen),
- Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus).
Beim Auftreten von Gelbsucht sollten Sie umgehend Ihren Arzt benachrichtigen, der über ein Abbrechen der Behandlung entscheiden wird.
Wie bei anderen Arzneimitteln zur Behandlung von Depressionen (Antidepressiva) sollte weiterhin Folgendes beachtet werden:
- unter Behandlung mit Antidepressiva können sich bei Patienten mit psychischen Erkrankungen (schizophrenen oder psychotischen Störungen) die psychotischen Symptome verschlechtern; paranoide Wahnvorstellungen können sich verstärken,
- bei der Behandlung der depressiven Phase einer manisch-depressiven Erkrankung kann diese in die manische Phase übergehen,
- obwohl Antidepressiva nicht zu einer Abhängigkeit führen, kann das plötzliche Absetzen nach längerer Behandlung zu Übelkeit, Kopfschmerzen, Unwohlsein, Angstzuständen und Unruhe führen,
- die Wirkungen von Mirtazapin in Kombination mit selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmern (Arzneimittel gegen Depressionen) sind unter Abschnitt 2. ?Was müssen Sie vor der Einnahme von mirtazapin-biomo 30 mg Filmtabletten beachten?? ?Bei Einnahme von mirtazapin-biomo 30 mg mit anderen Arzneimitteln? beschrieben.
Suizidgedanken und Verschlechterung Ihrer Depression
Wenn Sie depressiv sind, können Sie manchmal Gedanken daran haben, sich selbst zu verletzen oder Suizid zu begehen. Solche Gedanken können bei der erstmaligen Anwendung von Antidepressiva verstärkt sein, denn alle diese Arzneimittel brauchen einige Zeit bis sie wirken, gewöhnlich etwa zwei Wochen, manchmal auch länger.
Das Auftreten derartiger Gedanken ist wahrscheinlicher,
- wenn Sie bereits früher einmal Gedanken daran hatten, sich das
Leben zu nehmen oder daran gedacht haben, sich selbst zu verletzen,
- wenn Sie ein junger Erwachsener sind. Ergebnisse aus klinischen Studien haben ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von Suizidverhalten bei jungen Erwachsenen im Alter bis 25 Jahre gezeigt, die unter einer psychiatrischen Erkrankung litten und mit einem Antidepressivum behandelt wurden.
Gehen Sie zu Ihrem Arzt oder suchen Sie unverzüglich ein Krankenhaus auf,
wenn Sie zu irgendeinem Zeitpunkt Gedanken daran entwickeln, sich selbst zu verletzen oder sich das Leben zu nehmen.
Es kann hilfreich sein, wenn Sie einem Freund oder Verwandten erzählen,
dass Sie depressiv sind. Bitten Sie diese Personen, diese Packungsbeilage zu lesen. Fordern Sie sie auf Ihnen mitzuteilen, wenn sie den Eindruck haben, dass sich Ihre Depression verschlimmert oder wenn sie sich Sorgen über Verhaltensänderungen bei Ihnen machen.
Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren
mirtazapin-biomo 30 mg sollte normalerweise nicht bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren angewendet werden, da die Wirksamkeit nicht nachgewiesen wurde. Zudem sollten Sie wissen, dass Patienten unter 18 Jahren bei Einnahme von Arzneimitteln dieser Klasse ein erhöhtes Risiko für Nebenwirkungen wie Suizidversuch, Suizidgedanken und feindseliges Verhalten (überwiegend Aggressivität, oppositionelles Verhalten und Wut) aufweisen. Darüber hinaus sind die langfristigen sicherheitsrelevanten Auswirkungen von mirtazapin-biomo 30 mg auf Wachstum, Reifung, kognitive Entwicklung und Verhaltensentwicklung in dieser Altersgruppe noch nicht nachgewiesen worden. Weiterhin wurde bei Behandlung mit Mirtazapin in dieser Altersklasse häufiger eine signifikante Gewichtszunahme beobachtet als bei Erwachsenen.
Ältere Menschen
Ältere Patienten reagieren oft empfindlicher, insbesondere hinsichtlich der Nebenwirkungen von Antidepressiva. In klinischen Untersuchungen mit Mirtazapin wurden Nebenwirkungen bei älteren Patienten jedoch nicht häufiger beobachtet als in anderen Altersgruppen. Die bisherigen Erfahrungen sind jedoch begrenzt.
Schwangerschaft
Da keine hinreichenden Erfahrungen für die Anwendung von Mirtazapin bei Schwangeren vorliegen, sollten Sie mirtazapin-biomo 30 mg während der Schwangerschaft nicht einnehmen, es sei denn, dies ist nach sorgfältiger Nutzen-/Risikoabwägung durch Ihren Arzt eindeutig erforderlich.
Stillzeit
Obwohl tierexperimentelle Untersuchungen zeigen, dass Mirtazapin nur in sehr geringen Mengen in die Muttermilch ausgeschieden wird, wird eine Anwendung von mirtazapin-biomo 30 mg während der Stillzeit nicht empfohlen, da entsprechende Erfahrungen beim Menschen nicht vorliegen.
Fragen Sie vor der Einnahme/Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt
oder Apotheker um Rat.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Vor allem zu Behandlungsbeginn kann mirtazapin-biomo 30 mg Ihre Konzentrationsfähigkeit und Wachsamkeit in mäßigem Umfang beeinflussen. Dies sollten Sie vor der Ausübung von Tätigkeiten, die eine besondere Wachsamkeit und Konzentration erfordern, wie das Führen eines Kraftfahrzeuges und das Bedienen von gefährlichen Maschinen, berücksichtigen. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol.
Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von mirtazapin-biomo 30 mg
Dieses Arzneimittel enthält Lactose. Bitte nehmen Sie mirtazapin-biomo 30 mg daher erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden.