Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Mirtazapin beta 30 mg soll nicht gleichzeitig mit Monoaminoxidase-Hemmern (MAO-Hemmer, bestimmte Arzneimittel z.B. zur Behandlung einer Depression) angewendet werden. Diese sollen mindestens 2 Wochen vor Beginn einer Behandlung mit Mirtazapin beta 30 mg abgesetzt worden sein.
Mirtazapin kann die sedierende (dämpfende) Wirkung von Benzodiazepinen (bestimmte Arzneimittel u.a. zur Behandlung von Schlaf- und Angststörungen) und anderen Beruhigungsmitteln (Sedativa) verstärken; bei gleichzeitiger Anwendung dieser Arzneimittel mit Mirtazapin beta 30 mg ist Vorsicht geboten.
Mirtazapin kann die zentral-dämpfende Wirkung von Alkohol verstärken.
Bei gleichzeitiger Einnahme von Mirtazapin beta 30 mg mit anderen Arzneimitteln mit Einfluss auf das Serotonin-System (z.B. selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer, das sind bestimmte Arzneimittel gegen Depressionen) kann es aufgrund von Wechselwirkungen zur Ausbildung eines Serotonin-Syndroms kommen. Dies ist ein Krankheitsbild mit Fieber, Muskelsteife, gesteigerten Muskeleigenreflexen und Unruhe. Wenn dieses Krankheitsbild bei Ihnen auftreten sollte, benachrichtigen Sie bitte sofort Ihren Arzt, damit er Sie entsprechend behandeln kann.
Bei Patienten, die gleichzeitig mit Mirtazapin und Lithium behandelt wurden, wurden keine klinisch relevanten Wirkungen oder Änderungen der Pharmakokinetik beobachtet.
Folgende Arzneistoffe können den Abbau von Mirtazapin im Körper verringern: HIV-Proteasehemmer (bestimmte Arzneistoffe gegen HIV-Infektionen), Azol-Antimykotika (bestimmte Arzneistoffe gegen Pilzinfektionen, z.B. Ketoconazol), Erythromycin (ein Antibiotikum) und Nefazodon (ein Antidepressivum).
Carbamazepin (ein Arzneistoff zur Behandlung von u.a. Epilepsie) verstärkt den Abbau von Mirtazapin im Körper um ca. das Zweifache mit der Folge einer Erniedrigung der Blutspiegel um 45 bis 60 %. Wenn Carbamazepin oder ein anderer Stoff, der die Wirkstoffumsetzung beschleunigt (wie z.B. Rifampicin oder Phenytoin), während der Behandlung mit Mirtazapin beta 30 mg zusätzlich angewendet wird, muss die Mirtazapin-Dosis gegebenenfalls erhöht werden. Wenn die gleichzeitige Behandlung mit einem solchen Stoff beendet wird, muss die Mirtazapin-Dosis gegebenenfalls verringert werden.
Die Verfügbarkeit von Mirtazapin im Körper wird um mehr als 50 % erhöht, wenn gleichzeitig Cimetidin (ein Arzneimittel zur Behandlung von Erkrankungen im Magen-Darm-Bereich) angewendet wird. Die Mirtazapin-Dosis muss gegebenenfalls verringert werden, wenn eine gleichzeitige Cimetidin-Behandlung begonnen wird, und erhöht werden, wenn diese beendet wird.
Mirtazapin in einer Dosierung von 30 mg täglich führte zu einer geringfügigen Erhöhung der Blutgerinnungszeit bei Patienten, die mit Warfarin (Arzneimittel zur Hemmung der Blutgerinnung) behandelt wurden. Es ist daher ratsam, im Falle einer gleichzeitigen Behandlung mit Warfarin und Mirtazapin beta 30 mg die Prothrombinzeit bei Ihnen regelmäßig zu kontrollieren.
Bei Einnahme von Mirtazapin beta 30 mg zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Während der Anwendung von Mirtazapin beta 30 mg sollten Sie keinen Alkohol trinken.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann Mirtazapin beta 30 mg Nebenwirkungen haben.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Sehr häufig: mehr als 1 von 10 Behandelten
Häufig: weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten
Gelegentlich: weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1000 Behandelten
Selten: weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10 000 Behandelten
Sehr selten: weniger als 1 von 10 000 Behandelten, einschließlich Einzelfälle
Nebenwirkungen
Depressive Patienten zeigen eine Reihe von Anzeichen und Symptomen, die auf die Grunderkrankung selbst zurückzuführen sind. Es ist daher manchmal schwierig, zu beurteilen, welche Symptome auf die Erkrankung selbst und welche auf die Behandlung mit Mirtazapin zurückzuführen sind.
Störungen des Blut- und Lymphsystems
Selten: Akute Knochenmarkdepression (spezielle Blutbildveränderungen: Eosinophilie, Granulozytopenie, Agranulozytose, aplastische Anämie und Thrombozytopenie; siehe auch 2. "Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Mirtazapin beta 30 mg ist erforderlich")
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Häufig: Appetitsteigerung und Gewichtszunahme
Psychische Störungen
Selten: Manie, Alpträume und lebhafte Träume, Verwirrtheit, Halluzinationen, Angstgefühle*, Schlaflosigkeit*
Störungen des Nervensystems
Häufig: Schläfrigkeit (die die Aufmerksamkeit beeinträchtigen kann), gewöhnlich in den ersten Wochen der Behandlung (Dosisreduktion führt nicht immer zu einer geringeren Sedierung, kann aber die antidepressive Wirkung gefährden), Schwindel, Kopfschmerzen
Selten: epileptische Anfälle (Krampfanfälle), Muskelzittern und -zuckungen, Missempfindungen, Restless-Legs-Syndrom
Funktionsstörungen des Herz-Kreislauf-Systems
Selten: Niedriger Blutdruck [beim Übergang vom Liegen zum Stehen (orthostatische Hypotonie)], Ohnmachtsanfälle (Synkopen)
Funktionsstörungen des Magen-Darm-Traktes
Häufig: Übelkeit
Selten: Mundtrockenheit, Durchfall
Funktionsstörungen der Leber und der Galle
Selten: Erhöhung von Leberwerten
Funktionsstörungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Selten: Hautausschlag
Funktionsstörungen des Bewegungsapparates, des Bindegewebes und der Knochen
Selten: Gelenkschmerzen, Muskelschmerzen
Allgemeine Störungen
Häufig: Wasseransammlungen im Gewebe und damit verbundene Gewichtszunahme, Müdigkeit
(*bei der Behandlung mit Antidepressiva können sich generell Angstgefühle und Schlaflosigkeit, die auch Symptome einer Depression sein können, entwickeln oder verstärken - unter der Behandlung mit Mirtazapin wurde die Entwicklung oder Verstärkung von Angstgefühlen und Schlaflosigkeit sehr selten berichtet)
Gegenmaßnahmen
Über die zu ergreifenden Gegenmaßnahmen entscheidet Ihr Arzt.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, auch solche, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind.