Bei Einnahme von Levodop-neuraxpharm 105 mg retard mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Blutdrucksenkende Mittel (Antihypertonika):
Wenn zu einem Dosierungsplan mit bestimmten Antihypertonika Levodopa mit einem Decarboxylasehemmer hinzukommt, kann ein Blutdruckabfall beim Wechsel vom Liegen zum Stehen auftreten. Während der Einstellungsphase einer Behandlung mit Levodopa/Carbidopa kann eine Dosisanpassung der blutdrucksenkenden Mittel erforderlich sein.
Mittel gegen Depressionen:
Selten traten Nebenwirkungen auf, wie z. B. Bluthochdruck und Bewegungsstörungen, wenn Levodopa/Carbidopa gleichzeitig mit bestimmten Mitteln gegen Depressionen (trizyklische Antidepressiva) angewendet wurde.
Andere Parkinsonmittel:
Anticholinergika können die Wirkung von Levodopa verstärken, um einen Tremor zu bessern. Die gleichzeitige Anwendung kann jedoch unwillkürliche Bewegungsstörungen verschlimmern. Anticholinergika können durch eine Verzögerung der Aufnahme von Levodopa in den Körper die Wirkung verschlechtern. Eine Dosisanpassung von Levodopa kann erforderlich sein.
Die gleichzeitige Anwendung von Selegilin und Levodopa/Carbidopa kann einen starken Blutdruckabfall beim Wechsel vom Liegen zum Stehen mit Schwarzwerden vor den Augen hervorrufen.
Die gleichzeitige Anwendung von COMT-(Catechol-O-Methyltransferase-)Hemmern (Tolcapon, Entacapon) und Levodopa/Carbidopa kann die Aufnahme von Levodopa in den Körper erhöhen. Die Dosierung von Levodopa/Carbidopa muss möglicherweise angepasst werden.
Amantadin steigert die Wirkung von Levodopa und kann dessen Nebenwirkungen verstärken. Eine Dosisanpassung von Levodopa/Carbidopa kann erforderlich sein.
Sonstige Arzneimittel:
Dopamin-D2-Rezeptor-Antagonisten (z. B. Phenothiazine, Butyrophenone, Risperidon), Benzodiazepine und Isoniazid können die Wirkung von Levodopa verschlechtern. Die positive Wirkung von Levodopa auf die Parkinson-Krankheit wird durch Phenytoin und Papaverin eingeschränkt. Wenn diese Arzneimittel gleichzeitig mit Levodopa/Carbidopa eingenommen werden, sollte sorgfältig auf ein Nachlassen der Wirkung geachtet werden.
Metoclopramid (Mittel gegen Übelkeit und Erbrechen) beschleunigt die Magenentleerung und kann die Aufnahme von Levodopa/Carbidopa in den Körper erhöhen.
Sympathomimetika können die Nebenwirkungen von Levodopa am Herzen und auf den Kreislauf verstärken.
Die gleichzeitige Anwendung von Eisensulfat und Levodopa/Carbidopa kann zu einer verminderten Aufnahme von Levodopa in den Körper führen.
Bei Einnahme von Levodop-neuraxpharm 105 mg retard zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken:
Die Nahrungsaufnahme hatte keinen Einfluss auf die Aufnahme von Levodop-neuraxpharm 105 mg retard in den Körper.
Wenn Sie eine Diät machen, die viel Eiweiß enthält (proteinreich), kann die Aufnahme von Levodopa in den Körper gestört sein.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann Levodop-neuraxpharm 105 mg retard Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem Behandelten auftreten müssen.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zu Grunde gelegt:
weniger als 1 von 10, aber mehr als
weniger als 1 von 100, aber mehr als
weniger als 1 von 1 000, aber mehr als
Sehr häufig:
mehr als 1 von 10 Behandelten |
Häufig:1 von 100 Behandelten |
Gelegentlich:1 von 1 000 Behandelten |
Selten:1 von 10 000 Behandelten |
Sehr selten:
weniger als 1 von 10 000 Behandelten, oder unbekannt |
Störungen des blutbildenden Systems:
Selten Blutzellschäden wie Leukopenie, hämolytische und nicht-hämolytische Anämie, Thrombozytopenie.
Sehr selten Blutzellschäden mit schwerem Krankheitsgefühl einhergehend (Agranulozytose).
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen:
Häufig Appetitlosigkeit.
Gelegentlich Gewichtsabnahme, -zunahme.
Geistig-seelische Störungen:
Häufig Halluzinationen, Verwirrtheit, Benommenheit, Albträume, Schläfrigkeit, Erschöpfung, Schlaflosigkeit, Depressionen sehr selten mit Selbstmordversuchen, gesteigertes Lebens- und Glücksgefühl, Demenz, psychotische Episoden, Antriebssteigerung.
Selten Unruhe, Furcht, Denkstörungen, Desorientierung, Kopfschmerzen, gesteigerter Sexualtrieb, Erstarrung, Krampfanfälle.
Bisher sehr selten Schläfrigkeit, extreme Tagesschläfrigkeit, plötzliches Einschlafen.
Störungen des Nervensystems und der Sinnesorgane:
Häufig Bewegungsstörungen (Dyskinesien, Chorea, Dystonien, extrapyramidale Störungen). Einige Monate bis Jahre nach Beginn einer Behandlung mit Levodopa kann es zur Verlangsamung der Bewegungen (Bradykinesie) kommen mit wechselnden Phasen von Beweglichkeit und Unbeweglichkeit. Dann kann eine Anpassung des Dosierungsschemas und der Dosierungsintervalle erforderlich werden.
Gelegentlich Störungen in der Koordination von Bewegungen, Verstärkung des Zitterns der Hände.
Selten bedrohlicher Zustand mit hohem Fieber und Muskelstarre (malignes neuroleptisches Syndrom), Taubheitsgefühl und Kribbeln der Gliedmaßen, Hinfallen, Gangstörungen, Krampf der Kaumuskeln mit Kiefernklemme.
Augenleiden:
Selten verschwommenes Sehen, Lidkrampf, Aktivierung eines latenten Horner-Syndroms, Doppeltsehen, Pupillenerweiterung, Blickkrämpfe.
Funktionsstörungen des Herzens:
Häufig Herzklopfen, unregelmäßiger Herzschlag.
Funktionsstörungen der Gefäße:
Häufig Kreislaufbeschwerden (orthostatische Dysregulation), Neigung zu Ohnmachtsanfällen, kurze Bewusstlosigkeit.
Gelegentlich Bluthochdruck.
Selten Venenentzündung.
Störungen der Atemwege:
Gelegentlich Heiserkeit, Brustschmerzen.
Selten Atemnot, gestörte Normalatmung.
Störungen des Verdauungstraktes:
Häufig Übelkeit, Erbrechen, Mundtrockenheit, bitterer Geschmack.
Gelegentlich Verstopfung, Durchfall, starker Speichelfluss, Schluckstörung, Blähungen.
Selten Verdauungsstörung (Dyspepsie), Schmerzen im Magen-Darm-Bereich, Dunkelfärbung des Speichels, unbewusstes Zähneknirschen, Schluckauf, Blutungen im Magen-Darm-Bereich, Zungenbrennen, Geschwür des Zwölffingerdarms.
Funktionsstörungen der Haut und des Unterhautzellgewebes:
Gelegentlich Gewebeanschwellungen infolge von Flüssigkeitsansammlungen.
Selten Schwellung der Haut und der Schleimhäute, Nesselsucht, Hautjucken, Gesichtsröte, Haarausfall, Hautausschlag, vermehrtes Schwitzen, Dunkelfärbung des Schweißes, Aktivierung eines Pigmenttumors der Haut, schwere entzündliche Hauterkrankung (Purpura Schoenlein-Henoch).
Funktionsstörungen des Bewegungsapparates:
Gelegentlich Muskelkrämpfe.
Funktionsstörungen der Nieren und ableitenden Harnwege:
Gelegentlich Dunkelfärbung des Urins.
Selten Harnverhaltung, Harninkontinenz, schmerzhafte Dauererektion des Penis.
Sonstige Störungen:
Gelegentlich Schwächegefühl, Unwohlsein, ?flare ups?.
Mögliche Nebenwirkungen:
Es wurde berichtet, dass Patienten, die Arzneimittel dieser Wirkstoffgruppe (Dopamin-Agonisten) zur Behandlung der Parkinson-Erkrankung angewendet haben, krankhaftes triebhaftes Spielen oder zwanghaft gesteigertes sexuelles Verlangen zeigten. Diese Nebenwirkungen gingen allgemein bei Verringerung der Dosis oder mit Beendigung der Behandlung zurück.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.