Wenden Sie dieses Arzneimittel immer genau wie in dieser Packungsbeilage beschrieben bzw. genau nach der mit Ihrem Arzt, Apotheker oder dem medizinischen Fachpersonal getroffenen
Absprache an. Fragen Sie bei Ihrem Arzt, Apotheker oder dem medizinischen Fachpersonal nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
Die folgenden Angaben gelten, soweit Ihr Arzt Konakion MM 10 mg nicht anders verordnet hat.
Vorbeugung eines Vitamin-K-Mangels
FĂŒr Schwangere, die Antikonvulsiva oder Tuberkulostatika einnehmen:
10 bis 20 mg Vitamin K1 (1 bis 2 ml Konakion MM 10 mg) oral 48 Stunden bis einige Stunden vor der Entbindung.
Vitamin-K-Behandlung
Bei schweren oder lebensbedrohlichen Vitamin-K-Mangelblutungen (z.B. wÀhrend einer Antikoagulanzientherapie) muss Vitamin K1 langsam (mindestens 30 Sekunden) intravenös in einer Dosierung von 5 bis 10 mg (1 Ampulle Konakion MM 10 mg enthÀlt 10 mg Vitamin K1) zusammen mit Gefrierfrischplasma oder einem ProthrombinkomplexprÀparat (30 E/kg) verabreicht werden. Die Vitamin-K1-Dosis kann nach Bedarf wiederholt werden.
Dosierungsempfehlungen zur Vitamin-K1-Therapie bei Patienten mit asymptomatisch hohem INR mit oder ohne leichte Blutungen
Antikoagulanz | INR | Vitamin K1, oral | Vitamin K1, intravenös |
Phenprocoumon | 5 9 | 2,0 bis 5,0 mg | 2,0 bis 5,0 mg |
| > 9 | 2,0 bis 5,0 mg | 2,0 bis 5,0 mg |
| > 10 | nicht empfohlen | Individuelle Dosisanpassung |
Warfarin | 5 9 | 1,0 bis 2,5 mg zur initialen Aufhebung 2,0 bis 5,0 mg zur schnellen Aufhebung (zusÀtzlich 1,0 bis 2,0 mg, wenn der INR nach 24 Std. noch erhöht ist) | 0,5 bis 1,0 mg 0,5 bis 1,0 mg |
| > 9 | 2,5 bis 5,0 mg (bis zu 10,0 mg) | 1,0 mg |
Acenocoumarol | 5 8 | 1,0 bis 2,0 mg | 1,0 bis 2,0 mg |
| > 8 | 3,0 bis 5,0 mg | 1,0 bis 2,0 mg |
FĂŒr niedrige Dosen können eine oder mehrere Ampullen Konakion MM 2 mg (2 mg/0,2 ml, gleiche Lösung) verwendet werden.
Dosierungsempfehlungen zur Vitamin-K1-Therapie bei Patienten mit schweren und lebensbedrohlichen Blutungen
Antikoagulanz | Kondition | Vitamin K1, intravenös | Begleittherapie |
Phenprocoumon | schwere Blutung, INR < 5,0 | 5,0 mg | PCC |
| schwere Blutung, INR > 5,0 | 10,0 mg | PCC |
Warfarin | schwere Blutung | 5,0 bis 10,0 mg | FFP oder PCC |
| lebensbedrohliche Blutung | 10,0 mg | FFP, PCC oder rekombinanter Faktor Vlla |
Acenocoumarol | schwere Blutung | 5,0 mg | FFP, PCC oder Prothrombinkonzentrate und Faktor VII |
Bei Patienten mit Aufnahmestörungen:
Patienten mit Aufnahmestörungen (z.B. ungenĂŒgende Aufnahme von Nahrungsbestandteilen aus dem Verdauungstrakt [Malabsorption], Kurzdarmsyndrom, BauchspeicheldrĂŒsenerkrankung) ist eine parenterale Anwendung zu empfehlen, wobei die Dosierung der oralen Anwendung entspricht. Kommt es innerhalb von 3 bis 6 Stunden nicht zu einer ausreichenden Absenkung des INR-Wertes auf ca. 2 oder nicht zum Stillstand der Blutung, so ist eine zweite, eventuell gröĂere Dosis von Vitamin K1 zu geben.
Ăltere Patienten
Ăltere Patienten neigen dazu, auf die Aufhebung der Antikoagulation mit Konakion empfindlicher zu reagieren. FĂŒr diese Patienten sollte die Dosierung im unteren Bereich der Empfehlungen liegen. Kleine Dosen von 0,5 bis 1,0 mg Vitamin K1, intravenös oder oral verabreicht, zeigten eine wirksame Abnahme des INR bis < 5,0 innerhalb von 24 Stunden.
Kinder ĂŒber 1 Jahr
Die optimale Dosierung sollte vom behandelnden Arzt aufgrund der Indikation und des Gewichtes des Kindes festgelegt werden. Eine Einzeldosis von 1/10 der intravenösen Vitamin-K1-Dosis eines Erwachsenen fĂŒhrte zu einer wirksamen Aufhebung des asymptomatisch hohen (> 8) INR bei klinisch gesunden Kindern.
Art der Anwendung
Konakion MM 10 mg kann oral oder intravenös appliziert werden.
FĂŒr die orale Gabe ist die erforderliche Menge (1 mg Vitamin K1 entspricht 0,1 ml Lösung) mittels einer Spritze mit aufgesetzter KanĂŒle der Ampulle zu entnehmen, die KanĂŒle von der Spritze abzunehmen und der Inhalt der Spritze direkt in den Mund des Patienten zu applizieren. AnschlieĂend sollte FlĂŒssigkeit nachgetrunken werden.
Wegen des Gehalts an GlykocholsĂ€ure darf Konakion MM 10 mg bei Gelbsucht mit Gallestauung (cholestatischem Ikterus) nicht parenteral angewendet werden. Zur Behandlung der Blutungsgefahr infolge Vitamin-K-Mangels bei schwerwiegenden Leberfunktionsstörungen sollte Konakion MM 10 mg oral verabreicht werden (siehe 2. âBesondere Vorsicht bei der Anwendung von Konakion MM 10 mg ist erforderlichâ).
Konakion MM 10 mg darf Patienten mit vermehrter Blutungsneigung nicht intramuskulĂ€r injiziert werden (siehe 2. âBesondere Vorsicht bei der Anwendung von Konakion MM 10 mg ist erforderlichâ).
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Konakion MM 10 mg zu stark oder zu schwach ist.
Wenn Sie eine gröĂere Menge von Konakion MM 10 mg angewendet haben, als Sie sollten
Auch nach massiver Ăberdosierung sind bisher keine toxischen Erscheinungen bekannt geworden. Die Wiederaufnahme der Gerinnungshemmung kann beeintrĂ€chtigt sein.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal.