Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen / anwenden bzw. vor kurzem eingenommen / angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Die gleichzeitige Anwendung von Gabapentin mit Antazida (Arzneimittel zur Behandlung übermäßiger Magensäure-Bildung) verringert die Bioverfügbarkeit (Menge des Wirkstoffs, die dem Körper zur Verfügung steht) von Gabapentin um ca. 24%. Wenn Sie ein Antazidum einnehmen, sollten Sie daher Gabapentin AL 600 mg frühestens 2 Stunden danach einnehmen.
Zwischen Gabapentin und Phenobarbital, Phenytoin, Valproinsäure oder Carbamazepin (andere Arzneimittel zur Behandlung der Epilepsie) wurden keine Wechselwirkungen beobachtet.
Gabapentin hat keinen Einfluss auf die Wirkung empfängnisverhütender Arzneimittel mit den Wirkstoffen Norethisteron und/oder Ethinylestradiol. In Kombination mit anderen antiepileptisch wirkenden Arzneimitteln, die bekanntermaßen die Wirksamkeit von Kontrazeptiva verringern, muss ein Versagen der empfängnisverhütenden Wirkung in Betracht gezogen werden.
Da es bei der Kombination von Gabapentin mit anderen Arzneimitteln gegen Anfallsleiden zu falsch-positiven Ergebnissen bei bestimmten Laboruntersuchungen zur Bestimmung des Gesamteiweißes im Urin (Ames
N-Multistix SG Teststreifenverfahren) gekommen ist, wird dazu eine andere Methode (die spezifischere Sulfosalicylsäure-Präzipitationsmethode) empfohlen.
2.4 Bei Einnahme von Gabapentin AL 600 mg zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Die Einnahme von Gabapentin AL 600 mg kann unabhängig von der Nahrungsaufnahme erfolgen.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann Gabapentin AL 600 mg Nebenwirkungen haben. Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Sehr häufig: Mehr als 1 von 10 Behandelten | Häufig: Weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten |
Gelegentlich: Weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1000 Behandelten | Selten: Weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10.000 Behandelten |
Sehr selten: Weniger als 1 von 10.000 Behandelten, einschließlich Einzelfälle |
Nebenwirkungen
Nebenwirkungen, besonders verringerte Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit sowie Störungen der Bewegungsabläufe (Ataxie) treten während einer Behandlung mit Antiepileptika häufig auf. In Kombination mit anderen Antiepileptika wurden bei ca. 50% aller Patienten Nebenwirkungen berichtet. Die Nebenwirkungen werden in der Regel als mild bis mäßig beschrieben und klingen meist nach 2 Wochen ab.
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Häufig: Weitstellung der Blutgefäße (Vasodilatation), Bluthochdruck, Abnahme der weißen Blutkörperchen (Leukopenie).
Gelegentlich: Schwankungen des Blutzucker-Spiegels.
Selten: Abnahme der Blutplättchen (Thrombozytopenie).
Erkrankungen des Immunsystems
Sehr selten: Schwere allergische Reaktionen (Stevens-Johnson-Syndrom und Erythema multiforme).
Endokrine Erkrankungen
Selten: Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis).
Psychiatrische Erkrankungen
Häufig: Nervosität, depressive Verstimmungen, Desorientiertheit, emotionale Labilität.
Gelegentlich: Depression, Psychosen/Halluzinationen, Feindseligkeit.
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig: Störungen der Bewegungsabläufe (Ataxie), Augenzittern (Nystagmus), Zittern (Tremor), Gedächtnisverlust (Amnesie), Sprachstörungen, Empfindungsstörungen (Parästhesie), Empfindungsverlust (Hypästhesie), Zuckungen, verstärkte, abgeschwächte oder fehlende Reflexe, Denkstörungen, Verwirrtheit.
Selten: Bewegungsstörungen (z.B. Choreoathetose, Dyskinesie, Dystonie), Halluzinationen.
Augenerkrankungen
Häufig: Doppeltsehen (Diplopie), Sehstörungen.
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
Selten: Tinnitus.
Herzerkrankungen
Selten: Palpitationen.
Gefäßerkrankungen
Selten: Angioödem.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraumes und Mediastinums
Häufig: Schnupfen, Rachenentzündung, Husten, Atemnot.
Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts
Häufig: Verdauungsstörungen (Dyspepsie), Übelkeit und/oder Erbrechen, Durchfall, Mundtrockenheit, trockener Hals, Verstopfung, Bauchschmerzen, Blähungen (Flatulenz), Zahnanomalien, Zahnfleischentzündung.
Leber- und Gallenerkrankungen
Selten: Erhöhung der Leberenzyme.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Häufig: Juckreiz, Akne, Ausschlag.
Selten: Haarausfall.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Häufig: Gelenkschmerzen, Muskelschmerzen, Kreuzschmerzen, Knochenbrüche.
Erkrankungen der Nieren und der Harnwege
Häufig: Inkontinenz.
Selten: Akutes Nierenversagen.
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Häufig: Impotenz.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Häufig: übermäßige Schläfrigkeit (Somnolenz), Benommenheit, Müdigkeit, Schwindel, Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit, Gewichtszunahme, Appetitverlust (Anorexie), Wasseransammlung im Gewebe (periphere oder generalisierte Ödeme), Appetitsteigerung, Schmerzen, Fieber.
Selten: Absetzreaktionen (meist Angst, Schlaflosigkeit, Übelkeit, Schmerzen, Schwitzen, Brustschmerzen), allergische Reaktionen, z.B. Nesselsucht (Urtikaria).
Nebenwirkungen wie Entzündung der Bauchspeicheldrüse, niedriger Blutdruck, verlangsamter Herzschlag (Bradykardie), kurze Bewusstlosigkeit (Synkope), Vorhofflimmern des Herzens, EKG-Veränderungen und blasenbildende (makulopapuläre) Ausschläge wurden bei Patienten, die Gabapentin einnahmen, berichtet.
Klinische Auswirkungen auf Laborwerte
In Kombination mit anderen antiepileptischen Arzneimitteln wurde über eine erhöhte Leberenzym-Aktivität berichtet.
Bei einigen Patienten wurde ein möglicherweise dosisabhängiger Anstieg der Anfallshäufigkeit beobachtet. Außerdem wurde über dosisabhängige wiederholte uncharakteristische Anfälle berichtet.
4.2 Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bei bemerken, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind.