Bei Einnahme von Estracyt mit anderen Arzneimitteln
Polyvalente Ionen können mit Estramustinphosphat schwerlösliche Salze bilden.
Calcium-, magnesium- oder aluminiumhaltige Präparate können somit zu einem Wirkungsverlust von oral gegebenem Estramustinphosphat führen und sind im Zusammenhang mit der Einnahme von Estracyt-Hartkapseln zu vermeiden.
Estrogene können sowohl die Wirkung als auch die Nebenwirkungen trizyklischer Antidepressiva verstärken, vermutlich durch Hemmung ihrer Verstoffwechslung.
Eine Wechselwirkung zwischen Estramustinphosphat und ACE-Hemmern kann möglicherweise zu einem erhöhten Risiko für angioneurotische Ödeme führen.
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/ anwenden bzw. vor Kurzem eingenommen/ angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Bei Einnahme von Estracyt zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Polyvalente Ionen können mit Estramustinphosphat schwerlösliche Salze bilden. Calciumreiche Nahrung wie Milch oder Milchprodukte und Mineralwasser mit einem Calciumgehalt über 200 mg/l können somit zu einem Wirkungsverlust von oral gegebenem Estramustinphosphat führen und sind im Zusammenhang mit der Einnahme von Estracyt-Hartkapseln zu vermeiden.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann Estracyt Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
Sehr häufig: mehr als 1 Behandelter von 10 |
Häufig: 1 bis 10 Behandelte von 100 |
Gelegentlich: 1 bis 10 Behandelte von 1 000 |
Selten: 1 bis 10 Behandelte von 10 000 |
Sehr selten: weniger als 1 Behandelter von 10 000 Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar |
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Gelegentlich: Blutbildveränderungen wie Leukopenie, Anämie, Thrombozytopenie (Verminderung der roten und weißen Blutkörperchen sowie der Blutplättchen)
Erkrankungen des Immunsystems
Selten: Angioödem, Larynxödem (allergisch bedingte Gesichts- oder Kehlkopfschwellung), Allergien. In vielen berichteten Fällen, einschließlich einem mit tödlichem Ausgang, erhielten diese Patienten ACE-Hemmer als Begleitmedikation. Beim Auftreten eines angioneurotischen Ödems muss die Therapie mit Estramustin sofort abgebrochen werden.
Nicht bekannt: Überempfindlichkeitsreaktionen
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Sehr häufig: Flüssigkeitseinlagerungen
Nicht bekannt: Hypophosphatämie (Absinken des Phosphatspiegels im Blut)
Erkrankungen des Nervensystems
Selten: Depression, Lethargie, Kopfschmerzen, Verwirrtheit
Herzerkrankungen
Häufig: Herzinsuffizienz (eingeschränkte Herzfunktion), Herzinfarkt, kardiovaskuläre (Herz und Gefäße betreffende) Komplikationen, Thromboembolie (Verschluss von Arterien durch Blutpfropfen), Ödeme (Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe), ischämische Beschwerden (Beschwerden infolge verringerter Durchblutung)
Gefäßerkrankungen
Häufig: Venenthrombosen (Gefäßerkrankung, bei der sich ein Blutgerinnsel in einem Gefäß bildet)
Selten: Hypertonie (hoher Blutdruck)
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Häufig: Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit und Durchfall treten häufig zu Beginn der Therapie auf. Die Gabe von Antiemetika oder eine vorübergehende Dosisreduktion (1 bis 2 Wochen) können hier hilfreich sein.
Leber- und Gallenerkrankungen
Gelegentlich: Beeinträchtigung der Leberfunktion und des Gallensystems. Diese Nebenwirkungen waren aber in der Regel nach Reduzierung der Dosis auf die Hälfte bzw. kurzzeitigem Absetzen des Präparates reversibel. Nach Abklingen der Symptome sollte die volle Dosis wieder verabreicht werden.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Gelegentlich: Hautreizungen, Ausschläge, Juckreiz
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Selten: Muskelschwäche
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Häufig: Gynäkomastie (Vergrößerung der Brustdrüse), Libidoverlust (Verlust des Geschlechtstriebs), Erektionsstörung.
Nicht bekannt: Schmerzen oder Missempfinden (Hitzegefühl) im Bereich des Perineums (Damms) und der Prostata (Vorsteherdrüse) können auftreten.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.