EPI-cell 2mg/ml Injektionslösung

Abbildung EPI-cell 2mg/ml Injektionslösung
Wirkstoff(e) Epirubicin
Zulassungsland Deutschland
Hersteller cell Pharm GmbH
Betäubungsmittel Nein
ATC Code L01DB03
Pharmakologische Gruppe Zytotoxische Antibiotika und verwandte Substanzen

Zulassungsinhaber

cell Pharm GmbH

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

Stoff- oder Indikationsgruppe oder Wirkungsweise
Epirubicinhydrochlorid ist ein zytostatisch wirkendes Antibiotikum aus der Gruppe der Anthrazykline.
Anwendungsgebiete
Mammakarzinom
fortgeschrittenes Ovarialkarzinom
fortgeschrittenes Magenkarzinom
kleinzelliges Bronchialkarzinom
fortgeschrittenes Weichteilsarkom
intravesikale Rezidivprophylaxe oberflächlicher Harnblasenkarzinome nach transurethraler Resektion (TUR)

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Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Wann dürfen Sie EPI-cell 2 mg/ml Injektionslösung erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt anwenden?
Patienten mit anderen Stadien der angeführten Herzerkrankungen und/oder einer Vorbehandlung mit anderen Anthrazyklinen bedürfen einer individuellen therapeutischen Entscheidung, einschließlich der folgenden Verlaufskontrolle.
Was müssen Sie in Schwangerschaft und Stillzeit bzw. zu empfängnisverhütenden Maßnahmen beachten?
Aufgrund von Ergebnissen aus Tierversuchen muß angenommen werden, daß Epirubicin erbgutschädigend, fruchtschädigend und krebsauslösend wirken kann.
EPI-cell 2 mg/ml Injektionslösung sollte bei bestehender Schwangerschaft nicht angewendet werden. Vor Beginn der Behandlung ist eine Schwangerschaft auszuschließen.
Frauen sollten während und bis zu 6 Monate nach der Behandlung nicht schwanger werden. Falls nach besonderer Nutzen/Risiko-Bewertung eine Behandlung mit Epirubicin dennoch erforderlich erscheint oder während der Behandlung eine Schwangerschaft eintritt, sollte die Patientin auf mögliche Schädigungen des Kindes und die Möglichkeit einer genetischen Beratung hingewiesen werden.
Während der Behandlung mit Epirubicin darf nicht gestillt werden, da Epirubicin in die Muttermilch übergehen kann.
Männern, die mit Epirubicin behandelt werden, wird empfohlen, während der Behandlung und bis zu sechs Monate danach kein Kind zu zeugen und sich vor einer Behandlung mit Epirubicin wegen der Möglichkeit einer Infertilität (Unfruchtbarkeit) über eine Spermakonservierung beraten zu lassen.
Welche Vorsichtsmaßnahmen müssen beachtet werden?
Besondere Vorsicht ist bei Patienten mit vorangegangener, gleichzeitiger oder geplanter Radiotherapie (Strahlenbehandlung) geboten. Diese haben bei der Anwendung von Epirubicin ein erhöhtes Risiko von Lokalreaktionen im Bestrahlungsfeld (?Recall?-Phänomen). Eine vorangegangene oder gleichzeitige Bestrahlung des Mediastinums (mittlerer Brustraum) erhöht die Kardiotoxizität (Herzschädigung) von Epirubicin. Ein kardiales Monitoring wird empfohlen bei Epirubicin-Dosen über 450 mg/m2 KOF; die maximale kumulative Dosis sollte (900) – 1000 mg/m2 KOF nicht überschreiten.
Eine Impfung mit Lebendvakzinen sollte im zeitlichen Zusammenhang mit einer Epirubicin-Therapie nicht durchgeführt werden. Der Kontakt des Patienten mit Polio-Impflingen sollte vermieden werden.
Kontrollen des Blutbildes (insbesondere Leukozyten, Thrombozyten, Erythrozyten [weiße und rote Blutkörperchen, Blutplättchen]) sind vor und während jedes Behandlungszyklus erforderlich.
Vor Therapiebeginn sollte zum Ausschluß einer Leberinsuffizienz die Leberfunktion (SGOT, SGPT, alkalische Phosphatase, Bilirubin) überprüft werden.
Die Harnsäurewerte im Blut sollten überwacht werden, da eine Hyperurikämie (vermehrter Harnsäuregehalt im Blut) infolge schneller Lyse (Zerfall) von neoplastischen Zellen (Krebszellen) auftreten kann.
Überwachung der Herzfunktion:
Die Herzfunktion muß vor Therapiebeginn, während und nach Beendigung der Therapie überwacht werden (EKG, Radionuklidangiographie oder Echokardiographie [zur Bestimmung der LVEF]), um während der Therapie kein Risiko schwerer Schädigungen des Herzens einzugehen. Eine anthrazyklin-induzierte Kardiomyopathie kann am besten mit einer Biopsie des Endomyokards diagnostiziert werden, jedoch eignet sich diese invasive Methode nicht für Routineuntersuchungen. Veränderungen im EKG sind normalerweise Anzeichen einer vorübergehenden (reversiblen) Schädigung. Eine andauernde QRS-Niedervoltage, Verlängerung des systolischen Zeitintervalls über die normalen Werte hinaus und eine Abnahme der LVEF sind oft Anzeichen einer Kardiomyopathie, die durch Anthrazykline hervorgerufen wird. Eine kumulative Gesamtdosis von 900 – 1000 mg Epirubicin/m2 sollte hinsichtlich des Risikos einer Kardiomyopathie nur mit größter Vorsicht überschritten werden. Beim Überschreiten einer Gesamtdosis von 900 – 1000 mg/m2 steigt das Risiko eines kongestiven Herzversagens erheblich.
Insbesondere bei der Behandlung mit hochdosiertem Epirubicin, sollten Einrichtungen zur Behandlung von möglichen klinischen Komplikationen einer Myelosuppression zur Verfügung stehen.

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Wie wird es angewendet?

Wie und wann sollte EPI-cell 2 mg/ml Injektionslösung angewendet werden?
Die Behandlung sollte nur von Ärzten, die in der Tumorbehandlung erfahren sind, in einer Klinik oder in Kooperation mit einer Klinik erfolgen. Insbesondere die dosisintensivierte Behandlung erfordert eine engmaschige Überwachung der Patienten wegen möglicher Komplikationen aufgrund der starken Myelosuppression. Die Anwendung ist streng nach Vorschrift durchzuführen.
Vor der Behandlung mit Epirubicin sollten Laborwerte sowie die Herzfunktion sorgfältig untersucht werden; während jedes Behandlungszyklus sind die Patienten sorgfältig und regelmäßig zu kontrollieren.
Intravenöse Applikation: EPI-cell 2 mg/ml Injektionslösung wird streng intravenös (in eine Vene) appliziert, da eine paravenöse Injektion zu lokaler Nekrose und Thrombophlebitis führt. Eine versehentliche intraarterielle (in eine Arterie) oder eine paravenöse (neben eine Vene) Applikation von EPI-cell 2 mg/ml Injektionslösung muß bei der systemischen Verabreichung unbedingt ausgeschlossen werden. EPI-cell 2 mg/ml Injektionslösung darf nicht oral, subcutan, intramuskulär oder intrathekal verabreicht werden!
Da paravasale Injektion von Epirubicin schwerwiegende Gewebeschädigungen und auch Nekrosen (lokaler Gewebstod) verursachen kann, wird empfohlen, das Arzneimittel bevorzugt in den Schlauch einer laufenden i.v.-Infusion mit 0,9%iger Natriumchloridlösung oder 5%iger Glukoselösung zu geben. Zur Überprüfung der korrekten Lage der Infusionsnadel werden zuvor einige ml einer Infusionslösung (z.B. 0,9%ige NaCl-Lösung oder 5%ige Glukoselösung) verabreicht.
Die Gesamtmenge von EPI-cell 2 mg/ml Injektionslösung wird i.v. innerhalb von 3 – 15 Minuten oder als Infusion über maximal 30 Minuten verabreicht. Venensklerosierungen (Verhärtung von Venen) können durch Injektion in zu kleine Venen oder wiederholte Injektionen in dieselbe Vene verursacht werden. Nach erfolgter Verabreichung wird die Vene mit dem Rest der Infusionslösung gespült.
Hinweise zum Gebrauch und zur Handhabung: EPI-cell 2 mg/ml Injektionslösung ist eine gebrauchsfertige Lösung und hat einen pH-Wert von 2,5 – 3,5. Vor Verabreichung soll die Lösung auf Raumtemperatur gebracht werden. EPI-cell 2 mg/ml Injektionslösung enthält keine Konservierungsstoffe und ist daher nicht zur Mehrfachentnahme vorgesehen.
Das Personal sollte in Techniken für die Handhabung von zytotoxischen Substanzen gut geschult sein. Schwangeres Personal ist von der Arbeit mit diesem Arzneimittel auszuschließen. Beim Umgang mit EPI-cell 2 mg/ml Injektionslösung muß Schutzkleidung getragen werden. Beim Umgang mit EPI-cell 2 mg/ml Injektionslösung sollten, wie bei allen gleichartigen zytotoxisch wirksamen Substanzen, entsprechende Vorsichtsmaßnahmen beachtet werden (Haut- und Schleimhautkontakte sind zu vermeiden). Wenn EPI-cell 2 mg/ml Injektionslösung mit der Haut oder Schleimhaut in Berührung kommt, ist sorgfältiges Waschen mit Wasser und Seife zu empfehlen. Bei Kontakt mit Haut oder Augen sollte sofort sorgfältig mit Wasser oder mit Wasser und Seife oder mit Natriumbikarbonatlösung gespült und ein Arzt aufgesucht werden.
Verschüttetes oder ausgelaufenes Arzneimittel oder Epirubicin kontaminierter Urin (nach intravesikaler Anwendung) kann mit 1%iger Natriumhypochlorit-Lösung oder einfach mit einem Phosphatpuffer (pH>8) bis zur vollständigen Entfärbung der Lösung inaktiviert werden. Alle Reinigungsmaterialien sollten, wie nachstehend beschrieben, entsorgt werden.
Wie lange sollte EPI-cell 2 mg/ml Injektionslösung angewendet werden?
Die Dauer der Anwendung richtet sich nach dem Behandlungsprotokoll. Eine zeitliche Begrenzung der Anwendung ist nicht vorgesehen. Die kumulative Maximaldosis ([900] – 1000 mg/m2 KOF) darf nur nach strenger Nutzen/Risiko-Abwägung überschritten werden.
Anwendungsfehler und Überdosierung
Was ist zu tun, wenn EPI-cell 2 mg/ml Injektionslösung in zu großen Mengen angewendet wurde (beabsichtigte oder versehentliche Überdosierung)?
Symptome der Überdosierung: Sehr hohe Einzeldosen von EPI-cell 2 mg/ml Injektionslösung können eine akute Myokarddegeneration (Rückbildung des Herzmuskelgewebes) innerhalb von 24 Stunden und eine schwere Myelosuppression (Knochenmarkschädigung) innerhalb von 10 - 14 Tagen verursachen. Eine akute Überdosierung kann zu toxischen gastrointestinalen Komplikationen (vor allem Mukositis) und zu akuten Komplikationen des Herz-Kreislauf-Systems führen. Im Falle einer Überdosierung wurde späteres Herzversagen bis zu 6 Monate nach der Behandlung mit Anthrazyklinen beobachtet.
Therapie von Überdosierungen: Beim Auftreten von Intoxikations- (Vergiftungs-)erscheinungen sollte die Applikation von Epirubicin sofort abgebrochen werden. Die Patienten sollten sorgfältig beobachtet werden; bei Anzeichen eines Herzversagens sollte konventionell behandelt und ein Kardiologe hinzugezogen werden. Bei ausgeprägter Myelosuppression sollte die Substitution der fehlenden Blutbestandteile und die Verlegung des Patienten in einen keimfreien Raum erwogen werden. Epirubicin ist in vivo nicht effektiv dialysierbar (durch Blutwäsche entfernbar). Ein spezifisches Antidot (Gegengift) ist nicht bekannt.
Paravasate: Eine paravenöse (neben eine Vene) Fehlinjektion führt zu lokaler Nekrose (Gewebstod) und Thrombophlebitis (Venenentzündung mit Blutpfropf). Sollte im Bereich der Infusionsnadel ein brennendes Gefühl entstehen, deutet dies auf eine paravenöse Applikation hin.
Therapie von Paravasaten: Bei erfolgten Paravasaten ist die Infusion oder Injektion sofort zu stoppen; die Kanüle sollte zunächst belassen werden, um sie nach einer kurzen Aspiration zu entfernen. Es wird empfohlen, DMSO (Dimethylsulfoxid) 99% über ein Areal zweifach so groß wie das betroffene Areal lokal zu applizieren (4 Tropfen auf 10 cm2 Hautoberfläche) und dies dreimal täglich über einen Zeitraum von mindestens 14 Tagen zu wiederholen. Gegebenenfalls sollte ein D?bridement (Wundausschneidung) in Erwägung gezogen werden. Wegen des gegensätzlichen Mechanismus sollte eine Kühlung des Areals, z.B. zur Schmerzreduktion, sequentiell mit der DMSO-Applikation erfolgen (Vasokonstriktion [Gefäßverengung] vs. Vasodilatation [Gefäßerweiterung]). Andere Maßnahmen sind in der Literatur umstritten und von nicht eindeutigem Wert.

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Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Welche anderen Arzneimittel beeinflussen die Wirkung von EPI-cell 2 mg/ml Injektionslösung?
Da Epirubicin meist als Teil einer Kombinationstherapie mit anderen Zytostatika verwendet wird, kann sich die Gesamttoxizität, insbesondere hinsichtlich der Myelosuppression (Knochenmarkschädigung) und gastrointestinalen Toxizität, verstärken.
Die gleichzeitige Anwendung von Epirubicin und anderen kardiotoxischen (herzschädigenden) Arzneimitteln (z.B. 5-Fluorouracil, Cyclophosphamid, Cisplatin, Taxane) oder einer Strahlentherapie des Mediastinums (mittlerer Brustraum) verstärken die Kardiotoxizität (Herzschädigung) von Epirubicin. Daher ist hier, sowie bei gleichzeitiger Anwendung von anderen kardioaktiven (herzwirksamen) Substanzen (z.B. Calciumantagonisten) eine besonders sorgfältige Überwachung der Herzfunktion während der gesamten Therapie erforderlich.
Bei einer (Vor-)Behandlung mit Medikamenten, welche die Knochenmarkfunktion beeinflussen (z.B. Zytostatika, Sulfonamide, Chloramphenicol, Diphenylhydantoin, Amidopyrin-Derivate, antiretrovirale Arzneimittel), ist die Möglichkeit einer ausgeprägten Störung der Hämatopoese (Blutbildung) zu beachten. Die Dosierung von Epirubicin ist gegebenenfalls zu modifizieren. Bei Kombination mit anderen Zytostatika (z.B. Cytarabin, Cisplatin, Cyclophosphamid) können die toxischen Wirkungen der Epirubicin-Therapie verstärkt werden.
Epirubicin wird hauptsächlich in der Leber metabolisiert (verstoffwechselt); jede Begleitmedikation, die die Leberfunktion beeinflußt, kann auch die Verstoffwechselung oder die Pharmakokinetik von Epirubicin und infolgedessen Wirksamkeit und/oder Toxizität beeinflussen. Die Kombination von Epirubicin mit potentiell hepatotoxischen (leberschädigenden) Arzneimitteln kann bei Beeinträchtigung des hepatischen (Leber-) Metabolismus und/oder der biliären (durch die Galle) Ausscheidung von Epirubicin zu einer Erhöhung der Toxizität der Substanz führen. Dies kann zu einer Verstärkung der Nebenwirkungen führen.
Bei gleichzeitiger Anwendung anderer Zytostatika erhöht sich das Risiko für das Auftreten gastrointestinaler Nebenwirkungen.
Arzneimittel, die zu einer Verzögerung der Harnsäureausscheidung führen (z.B. Sulfonamide, bestimmte Diuretika), können bei gleichzeitiger Anwendung von Epirubicin zu einer verstärkten Hyperurikämie (erhöhter Harnsäuregehalt im Blut) führen.
Epirubicin bindet an Heparin; es kann zu Ausfällungen und Wirkungsverlust beider Wirkstoffe kommen.
Die gleichzeitige Anwendung von Verapamil vermindert die systemische Verfügbarkeit von Epirubicin durch eine Erhöhung der Clearance (Aussscheidung). Dadurch kommt es zu einer erhöhten systemischen Verfügbarkeit der Epirubicin-Metaboliten (Stoffwechselprodukten).
Cimetidin erhöht die AUC von Epirubicin um 50%. Eine Behandlung mit Cimetidin sollte während der Behandlung mit Epirubicin unterbrochen werden.
Wichtigste Inkompatibilitäten: Wegen chemischer Inkompatibilität (Unverträglichkeit) sollte EPI-cell 2 mg/ml Injektionslösung nicht mit Heparin gemischt werden. Wenn EPI-cell 2 mg/ml Injektionslösung in Kombination mit anderen Zytostatika verabreicht wird, sollte keine direkte Mischung erfolgen. Ebenso sollte EPI-cell 2 mg/ml Injektionslösung nicht mit einer alkalischen Lösung zusammengebracht werden, da dies zu einer Hydrolyse führt.
Welche Nebenwirkungen können bei der Anwendung von EPI-cell 2 mg/ml Injektionslösung auftreten?
Nebenwirkungen, die häufig nach intravenöser Anwendung beobachtet werden, sind Myelosuppression (Knochenmarkschädigung), gastrointestinale (Magendarmtrakt-) und kardiale (Herz-) Erkrankungen. Bei intravesikaler Anwendung sind systemische Nebenwirkungen selten, da das Arzneimittel kaum resorbiert wird, lokale Reaktionen der Harnblase treten häufiger auf.
Blutbildendes System:
Die Knochenmarkschädigung stellt die akute dosislimitierende Toxizität dar und tritt vor allem in Form einer dosisabhängigen, reversiblen Leukopenie und/oder Granulozytopenie (Neutropenie) auf, die stark ausgeprägt sein können. Der Nadir (Tiefstpunkt) wird meist zwischen dem 10. und 14. Tag nach Verabreichung des Arzneimittels erreicht, und die Leukozyten und neutrophilen Granulozyten erreichen meist bis zum 21. Tag wieder normale Werte.
Als Folgen einer Knochenmarkschädigung können Fieber, Infektionen, Pneumonien (Lungenentzündungen), Sepsis (Blutvergiftung), septischer Schock, Hämorrhagien (Blutungen), Gewebshypoxie (mangelnde Sauerstoffversorgung des Gewebes) auftreten, die zum Tod führen können. Bei Auftreten einer febrilen (fiebrigen) Neutropenie wird eine i.v.-Antibiose empfohlen.
Bei Patienten, die gleichzeitig mit Epirubicin und DNA verändernden Zytostatika (z.B. alkylierende Substanzen, Platinderivate) behandelt wurden, wurde in Einzelfällen das Auftreten einer sekundären Leukämie (zum Teil auch mit präleukämischer Phase) beobachtet. Dies kann auch nach einer kurzen Latenzzeit (1 - 3 Jahre) auftreten.
Kardiotoxizität:
Zwei Formen der Kardiotoxizität (Herzschädigung) können auftreten:
Der Soforttyp ist dosisunabhängig und gekennzeichnet durch Arrhythmien (Störung der regelmäßigen Herzschlagfolge) und/oder unspezifische EKG-Veränderungen. Mit Ausnahme einer Manifestation maligner Rhythmusstörungen sind diese Veränderungen im allgemeinen vorübergehend und in der Regel kein Indikator für die Entstehung einer Kardiotoxizität vom Spättyp; ihr Auftreten stellt keine Kontraindikation für eine erneute Anwendung von Epirubicin dar.
Der Spättyp ist dosisabhängig und zeigt sich in Form einer Herzmuskelschädigung (Kardiomyopathie), die sich durch Symptome einer dekompensierten Herzinsuffizienz manifestiert.
Klinischen Studien zufolge steigt das Risiko eines kongestiven Herzversagens stark an, wenn eine kumulative Dosis von 900 – 1000 mg Epirubicin/m2 erreicht wird, auch wenn keine anderen kardialen Risikofaktoren vorliegen. Bei Vorliegen weiterer kardialer Risikofaktoren (z.B. aktiver oder latenter Herzerkrankungen, vorausgegangener Bestrahlung des Mediastinums oder vorausgegangener bzw. gleichzeitiger Behandlung mit kardiotoxischen Arzneimitteln) kann sich auch eine niedrigere kumulative Gesamtdosis kardiotoxisch auswirken. Schwere Herzschädigungen können durch regelmäßige Überwachung der Herzfunktion (hauptsächlich Überwachung der LVEF) im Verlauf der Epirubicin-Therapie verhindert werden (siehe ?Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise?). Die Manifestation der späten Kardiotoxizität erfolgt meist während der Behandlung mit Epirubicin oder innerhalb von zwei bis drei Monaten nach Beendigung der Behandlung. Späte Manifestationen (mehrere Monate bis Jahre nach Behandlungsende) sind aufgetreten.
In toxikologischen Studien zeigte Epirubicin einen besseren therapeutischen Index und niedrigere systemische und kardiale Toxizität als Doxorubicin.
Gastrointestinaltrakt:
Mukositis (v.a. Stomatitis [Entzündung der Mundschleimhaut]) tritt meist zu Beginn der Behandlung auf und kann sich in schweren Fällen zu Ulzerationen der Mukosa (Schleimhaut) entwickeln. Die meisten Patienten erholen sich jedoch von diesen Nebenwirkungen bis zur dritten Therapiewoche. Schweres Erbrechen und Durchfall können zu Dehydratation (Austrocknung) führen. Übelkeit und Erbrechen können durch prophylaktische (vorbeugende) Gabe von Antiemetika behandelt werden.

UntersuchungenHäufig (> 5%): EKG-Veränderungen (ST-Streckenveränderungen, Niedervoltage, verlängerte QT-Zeit).
Abnahme der LVEF (Wert zur Messung der Herzleistung), Hyperurikämie (vermehrter Harnsäuregehalt im Blut; durch schnellen Zerfall von Krebszellen), Änderungen in den Transaminasenspiegeln (Leberwertspiegel).
HerzerkrankungenHäufig (> 5%): Tachykardien, Arrhythmien (Störung der regelmäßigen Herzschlagfolge; supraventrikuläre und ventrikuläre Extrasystolen, Sinustachykardie).
Weniger häufig (< 5%): Kardiomyopathie (Herzmuskelschädigung), dekompensierte Herzinsuffizienz (Symptome wie Dyspnoe (Atemnot), Ödeme (Flüssigkeitsansammlung im Gewebe), Lebervergrößerung, Aszites (Bauchwassersucht), Lungenödeme, Pleuraergüsse (Brustfellergüsse), Galopprhythmus); ventrikuläre Tachykardie, Bradykardie, AV-Block, Schenkelblöcke (Störungen der regelmäßigen Herzschlagfolge).
Perikardergüsse (Herzbeutelerguß).
Erkrankungen des Blutes und des LymphsystemsHäufig (> 5%): Myelosuppression, Leukopenie (Verringerung der Zahl der weißen Blutkörperchen), Granulozytopenie, Neutropenie (Verringerung der Zahl bestimmter weißer Blutkörperchen), Thrombozytopenie (Verringerung der Blutplättchenzahl), Anämie (Verringerung der Zahl der roten Blutkörperchen).
Febrile (fiebrigen) Neutropenie.
Erkrankungen des NervensystemsKopfschmerzen, Schwindel.
AugenerkrankungenKonjunktivitis (Bindehautentzündung), Keratitis.
Erkrankungen des GastrointestinaltraktsHäufig (> 5%): Übelkeit, Erbrechen, Diarrhöe (Durchfall), Mukositis (v.a. Stomatitis) mit Schmerzen, brennendem Gefühl, Erythemen (Rötung), Erosionen, Ulzerationen (Geschwürbildung), Blutungen und Infektionen.
Weniger häufig (< 5%): Ösophagitis (Entzündung der Speiseröhre), Hyperpigmentierung der Mundschleimhaut.
Bauchschmerzen.
Erkrankungen der Nieren und HarnwegeEpirubicin kann den Urin ein bis zwei Tage nach Verabreichung rot färben; dies hat keine Bedeutung.
Erkankungen der Haut und des UnterhautzellgewebesHäufig (> 5%): Alopezie (Haarausfall; gewöhnlich reversibel, das Haar wächst normalerweise innerhalb von zwei bis drei Monaten nach Beendigung der Therapie nach).
Weniger häufig (< 5%): Rötungen, Hyperpigmentierung der Haut und Nägel, Lichtempfindlichkeit oder Überempfindlichkeit bei Bestrahlung (?Recall?-Phänomen), Urtikaria (Nesselsucht).
Stoffwechsel- und ErnährungsstörungenHäufig (> 5%): Dehydratation (Austrockung).
Weniger häufig (< 5%): Appetitlosigkeit.
Infektionen und parasitäre ErkrankungenHäufig (> 5%): Infektionen.
Weniger häufig (< 5%): Sepsis (Blutvergiftung), septischer Schock.
Pneumonie (Lungenentzündung).
Verletzung, Vergiftung und durch Eingriffe bedingte KomplikationenIntravesikale Anwendung: Häufiger chemische Zystitis (Harmblasenentzündung mit Dysurie (Harndrang), Schmerzen und gelegentlich Hämaturie (Blut im Urin)).
Gutartige, bösartige und unspezifische Neubildungen (einschl. Zysten und Polypen)Sekundäre Leukämie (Einzelfälle)
GefäßerkrankungenWeniger häufig (< 5%): Hämorrhagien (Blutungen), Gewebshypoxie (mangelnde Sauerstoffversorgung des Gewebes).
Hitzewallungen, Thrombophlebitis (Venenentzündung mit Blutpfropf) und thromboembolische Ereignisse, einschließlich Lungenembolie (in Einzelfällen mit letalem Verlauf).
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am VerabreichungsortHäufig (> 5%): Fieber.
Schwäche, Unwohlsein, Hyperpyrexie (hohes Fieber).
Injektionsstelle: häufig Rötungen entlang der Infusionsvene, lokalen Phlebitis (Venenentzündung) oder Thrombophlebitis (Venenentzündung mit Blutpfropf). Phlebosklerose (Verhärtung der Venenwand; besonders wenn EPI-cell 2 mg/ml Injektionslösung in eine kleine Vene injiziert wird). Das Risiko einer Phlebitis/Thrombophlebitis kann durch Einhaltung der im Kapitel ?Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung? beschriebenen Verfahrensweise minimiert werden.
Paravenöse Fehlinjektion: lokale Schmerzen, schwere Fettgewebsentzündung, Gewebsnekrosen.
Erkrankungen des ImmunsystemsWeniger häufig (< 5%): anaphylaktische Reaktionen (Symptome können Hautausschlag, Juckreiz, Fieber, Schüttelfrost sein), anaphylaktischer Schock.
Intravesikale Anwendung: Allergische Reaktionen (seltene Fälle).
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der BrustdrüseAzoospermie (Fehlen von Spermien), Amenorrhoe (Ausbleiben der Regelblutung), vorzeitiger Eintritt der Menopause bei prämenopausalen Frauen.

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Wie soll es aufbewahrt werden?

Hinweise und Angaben zur Haltbarkeit
Das Verfallsdatum dieses Arzneimittels ist auf der Faltschachtel aufgedruckt. EPI-cell 2 mg/ml Injektionslösung soll nach diesem Datum nicht mehr verwendet werden.
Zur einmaligen Entnahme. Nach Anbruch Reste verwerfen.
Die chemische und physikalische Stabilität nach Verdünnung mit 0,9%iger Natriumchloridlösung oder 5%iger Glukoselösung (Konzentration 0,35 – 2 mg/ml Epirubicin) wurde bei lichtgeschützter Lagerung für 14 Tage im Kühlschrank und bei Raumtemperatur nachgewiesen.
Aus mikrobiologischer Sicht sollte die gebrauchsfertige Zubereitung sofort verwendet werden. Wenn die gebrauchsfertige Zubereitung nicht sofort eingesetzt wird, ist der Anwender für die Dauer und die Bedingungen der Aufbewahrung verantwortlich. Die Aufbewahrung sollte normalerweise 24 Stunden bei +2°C bis +8°C nicht überschreiten, es sei denn, die Verdünnung hat unter kontrollierten und validierten aseptischen Bedingungen statt gefunden.
Wie ist EPI-cell 2 mg/ml Injektionslösung aufzubewahren?
Bei +2°C bis +8°C lagern. Durchstechflasche im Umkarton aufbewahren.
Achten Sie stets darauf, daß Sie EPI-cell 2 mg/ml Injektionslösung so aufbewahren, daß es für Kinder nicht zu erreichen ist!
Stand der Information: Januar 2008
Weitere Angaben
Hinweis zur Entsorgung
Nicht verwendete EPI-cell 2 mg/ml Injektionslösung und alle Materialien, die mit EPI-cell 2 mg/ml Injektionslösung in Kontakt gekommen sind, müssen gemäß den geltenden Richtlinien für zytostatische Substanzen sachgerecht entsorgt werden.

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Weitere Informationen

Zusammensetzung
1 ml Injektionslösung enthält:
2 mg Epirubicinhydrochlorid
Sonstige Bestandteile:
Natriumlactat-Lösung 50% und Salzsäure 36% zur Pufferung, Natriumchlorid, Wasser für Injektionszwecke
Darreichungsform und Inhalt
1 Durchstechflasche EPI-cell 2 mg/ml Injektionslösung mit 5 ml Injektionslösung enthält 10 mg Epirubicinhydrochlorid
1 Durchstechflasche EPI-cell 2 mg/ml Injektionslösung mit 10 ml Injektionslösung enthält 20 mg Epirubicinhydrochlorid
1 Durchstechflasche EPI-cell 2 mg/ml Injektionslösung mit 25 ml Injektionslösung enthält 50 mg Epirubicinhydrochlorid
1 Durchstechflasche EPI-cell 2 mg/ml Injektionslösung mit 100 ml Injektionslösung enthält 200 mg Epirubicinhydrochlorid
EPI-cell 2 mg/ml Injektionslösung ist in Packungen mit 1, 5, 6, 10, 12 Durchstechflaschen erhältlich.
EPI-cell 2 mg/ml Injektionslösung ist in Anstaltspackungen mit 20, 24, 40, 48, 50 Durchstechflaschen erhältlich.
Klare, rote Lösung.
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller
cell pharm GmbH – Theodor-Heuss-Str. 52 – 61118 Bad Vilbel – Telefon: 0 61 01 / 30 42-0 – Telefax: 0 61 01 / 30 42-11
Was müssen Sie im Straßenverkehr sowie bei der Arbeit mit Maschinen und bei Arbeiten ohne sicheren Halt beachten?
Epirubicin erzeugt Episoden von Übelkeit und Erbrechen, die zeitweise zu einer Beeinträchtigung der Fahrtüchtigkeit oder der Bedienung von Maschinen führen können.

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Wirkstoff(e) Epirubicin
Zulassungsland Deutschland
Hersteller cell Pharm GmbH
Betäubungsmittel Nein
ATC Code L01DB03
Pharmakologische Gruppe Zytotoxische Antibiotika und verwandte Substanzen

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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden