DIUCOMB darf nicht eingenommen werden,
- wenn Sie allergisch gegen Bemetizid oder Triamteren, andere Thiazide, Sulfonamide (mögli- che Kreuzreaktionen beachten!) oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestand- teile dieses Arzneimittels sind. Falls Ihnen bekannt ist, dass Sie auf Sulfonamide (Medikamen- te zur Behandlung von Infektionen durch Bakterien) überempfindlich reagieren, informieren Sie bitte Ihren Arzt!
- wenn Sie an stark verminderter Harnproduktion (Anurie) oder fortgeschrittener Leistungs- minderung der Nieren (Niereninsuffizienz mit stark eingeschränkter Harnproduktion; Kreatinin- Clearance kleiner als 30 ml/min und/oder Serum-Kreatinin über 1,8 mg/100 ml) leiden.
- wenn Sie an akuter Nierenentzündung (Glomerulonephritis) leiden.
- wenn Sie an schweren Leberfunktionsstörungen (Leberversagen mit Bewusstseinsstörungen) leiden.
- wenn Sie einen trotz entsprechender Behandlung weiterbestehenden erniedrigten Kaliumblut- spiegel (unter 3,5 mmol/l) haben.
- wenn Sie einen Kaliumblutspiegel über 5,5 mmol/l (Hyperkaliämie) haben.
- wenn Sie einen erhöhten Calciumblutspiegel (Hyperkalziämie) haben.
- wenn Sie an Gicht leiden.
- wenn Sie einen schweren Natriummangel im Blut (Hyponatriämie) haben.
- wenn bei Ihnen eine Verminderung des Blutvolumens (Hypovolämie) vorliegt.
- während der Schwangerschaft und Stillzeit.
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Diucomb ist erforderlich,
- wenn Sie an Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) leiden.
- wenn Sie erhöhte Plasmakonzentrationen harnpflichtiger Substanzen (Kreatinin über
1,0 mg/100 ml bei Frauen bzw. 1,2 mg/100 ml bei Männern, Harnsäure über 5,7 mg/100 ml bei Frauen bzw. über 7,0 mg/100 ml bei Männern, Harnstoff über 50 mg/100 ml) haben.
- wenn Sie zu Übersäuerung des Blutes (metabolischer Azidose) neigen.
- wenn Ihr Blutdruck zu niedrig ist (Hypotonie).
- wenn Sie unter Durchblutungsstörungen der Hirngefäße (Zerebralsklerose) oder der Herz- kranzgefäße (koronare Herzkrankheit) leiden.
- wenn bei Ihnen ein Verdacht auf Folsäuremangel (z.B. Leberzirrhose, chronischer Alkohol- missbrauch) vorliegt.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie DIUCOMB einnehmen.
Informieren sie ihren Arzt oder Apotheker, wenn bei ihnen folgende Kriterien zutreffen oder zuge- troffen haben:
- wenn Sie eine Abnahme des Sehvermögens oder Augenschmerzen feststellen. Dies können Symptome einer Flüssigkeitsansammlung in der Gefäßschicht des Auges (Aderhauterguss) oder ein Druckanstieg in Ihrem Auge sein und kann innerhalb von Stunden bis zu Wochen nach Einnahme von DIUCOMB auftreten. Dies kann unbehandelt zu einem dauerhaften Verlust des Sehvermögens führen. Wenn Sie vorher eine Penicillin- oder Sulfonamidallergie hatten, können Sie ein höheres Risiko besitzen, dies zu entwickeln.
- wenn Sie unter systemischem Lupus erythematodes (SLE) leiden, einer allergischen Erkran- kung, die Gelenkschmerzen, Hautausschläge und Fieber verursacht.
Wenn bei Ihnen folgende Symptome oder Erkrankungen auftreten, sollte Ihr Arzt die Behandlung mit DIUCOMB gegebenenfalls abbrechen:
- Auftreten eines erhöhten Kaliumspiegels im Blut
- nicht behandelbare Störung des Elektrolythaushaltes
- Kreislaufbeschwerden
- Überempfindlichkeitsreaktionen
- starke Magen-Darm-Beschwerden
- zentralnervöse Störungen
- Bauchspeicheldrüsenentzündung
- Gallenblasenentzündung
- Gefäßentzündung
- Verschlimmerung einer bestehenden Kurzsichtigkeit
- Veränderung des Blutbildes
Während Sie DIUCOMB einnehmen, sollten Sie auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten. Dies gilt in besonderem Maße, wenn Sie an Steinen oder Gries in den ableitenden Harnwegen leiden. Falls Sie an einer Herzkrankheit leiden, sollten Sie sich diesbezüglich an die Anweisungen Ihres Arztes halten.
Zu Beginn der Behandlung mit DIUCOMB sollte Ihr Serum-Kaliumspiegel häufig kontrolliert werden. Wenn sich ein Gleichgewicht im Kaliumhaushalt eingestellt hat, genügen seltenere Kontrollen. Ferner sollten Glukose, Harnsäure, Blutfette und Kreatinin im Serum sowie Ihr EKG in längeren
Abständen kontrolliert werden. Dies gilt insbesondere, wenn Sie andere Arzneimittel, wie Digitalis, Glukokortikoide oder Abführmittel (Laxantien) einnehmen.
Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion
Der Kaliumblutspiegel muss bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance zwischen 30 bis 60 ml/min und/oder Serum-Kreatinin zwischen 1,5 und 1,8 mg/100 ml) wegen ei- nes möglichen Anstiegs (Hyperkaliämie) besonders überwacht werden.
Bei einer Kreatinin-Clearance unter 30 ml/min und/oder einem Serum-Kreatinin über 1,8 mg/100 ml darf DIUCOMB nicht angewendet werden (siehe Abschnitt „DIUCOMB darf nicht eingenommen werden“); in diesen Fällen ist DIUCOMB nicht nur unwirksam, sondern vermindert zusätzlich die Nierenleistung.
Patienten mit möglichem Folsäuremangel
Bei Patienten mit Verdacht auf Folsäuremangel (Leberzirrhose bei chronischem Alkoholmiss- brauch, Schwangerschaft mit Mangelernährung) sollte auf Veränderungen des Blutbildes geachtet werden, da Triamteren (als schwacher Folsäure-Antagonist) unter diesen Bedingungen das Ent- stehen einer Megaloblastose begünstigen kann.
Auswirkungen bei Fehlgebrauch zu Dopingzwecken
Die Anwendung von DIUCOMB kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.
Einnahme von Diucomb zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arznei- mittel einzunehmen/anzuwenden.
Die Wirkung nachfolgend genannter Arzneistoffe bzw. Präparategruppen kann bei gleichzeitiger Behandlung mit DIUCOMB beeinflusst werden.
Wirkungsverstärkung
- Andere blutdrucksenkende Arzneimittel: Verstärkung der blutdrucksenkenden Wirkung von DIUCOMB und umgekehrt.
- ACE-Hemmer bzw. Angiotensin-II-Antagonisten (Mittel zur Behandlung des Bluthochdrucks): Ein starker Blutdruckabfall ist insbesondere zu Behandlungsbeginn möglich.
- Bestimmte Schlaf- und Beruhigungsmittel (Barbiturate, Phenothiazine), trizyklische Antidepres- siva (Mittel zur Behandlung von Depressionen), gefäßerweiternde Mittel, Alkohol: Verstärkung der blutdrucksenkenden Wirkung von DIUCOMB.
- Salicylate, hochdosiert: Die toxische Wirkung der Salicylate auf das zentrale Nervensystem kann zunehmen.
- Herzglykoside (Mittel zur Verstärkung der Herzkraft): Verstärkung der Wirkungen und Neben- wirkungen der Herzglykoside bei vorhandenem Kalium- oder Magnesiummangel.
- Glukokortikoide, Carbenoxolon, Abführmittel: Ein erhöhter Kaliumverlust ist möglich.
- Kaliumhaltige Arzneimittel oder kaliumsparende Diuretika (z.B. Triamteren, Amilorid, Spirono- lacton) sowie ACE-Hemmer bzw. Angiotensin-II-Antagonisten: Die Kaliumblutspiegel können ansteigen, insbesondere bei Patienten mit verminderter Nierenleistung.
- Lithiumhaltige Arzneimittel (Mittel zur Behandlung von Depressionen), hochdosiert: Ver- stärkung der Lithiumwirkung auf Herz und Nervensystem.
- Muskelrelaxantien vom Curaretyp: Verstärkung und Verlängerung der muskelrelaxierenden Wirkung. Im Falle einer Operation sollte der Narkosearzt über die Einnahme von DIUCOMB in- formiert werden.
- Chinidinhaltige Mittel: Verstärkung der Wirkung von Chinidin auf die Erregungsüberleitung des Herzens, da die Ausscheidung vermindert sein kann.
Wirkungsabschwächung
- Nichtsteroidale Antirheumatika (z.B. Indometacin) und Schmerzmittel wie Acetylsalicylsäure und acetylsalicylsäurehaltige Kombinationspräparate: Die entwässernde Wirkung von DIUCOMB kann vermindert werden.
- Bei Diabetikern kann durch Anstieg der Blutzuckerwerte eine Anpassung der Diät und/oder der Dosis von Antidiabetika notwendig werden.
- Harnsäuresenkende Medikamente sowie Noradrenalin, Adrenalin: Die Wirkung dieser Medi- kamente kann abgeschwächt werden.
- Colestyramin: Die Aufnahme des Wirkstoffs Bemetizid kann - analog dem Hydrochlorothiazid - vermindert sein.
Sonstige
Methyldopa: Hämolysen (Schädigungen der roten Blutkörperchen) durch Bildung von Antikör- pern gegen Hydrochlorothiazid - ein von der chemischen Struktur her dem Bemetizid ähnliches Diuretikum - sind in Einzelfällen beschrieben worden.
Einnahme von Diucomb zusammen mit Nahrungsmitteln, Getränken und Alkohol
Während der Anwendung von DIUCOMB sollten Sie möglichst keinen Alkohol trinken.
Schwangerschaft und Stillzeit
DIUCOMB darf während der Schwangerschaft und Stillzeit nicht eingenommen werden.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird.
Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel so- wie im Zusammenwirken mit Alkohol.
Diucomb enthält Lactose, Sucrose und Glucosesirup
Dieses Arzneimittel enthält Lactose, Sucrose und Glucosesirup. Bitte nehmen Sie DIUCOMB daher erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträg- lichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden.
DIUCOMB enthält Natrium
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro überzogene Tablette, d. h. es ist nahezu „natriumfrei“.