Neotri darf nicht eingenommen werden,
- wenn Sie allergisch gegen Triamteren, Xipamid, Sulfonamide (mögliche Kreuzreaktionen beachten) oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
- bei Nierenfunktionsstörungen (Kreatinin-Clearance kleiner als 30 ml/min und/oder Serum-Kreatinin über 1,8 mg/dl).
- bei akuter Nierenentzündung (Glomerulonephritis).
- bei fehlender Harnproduktion (Anurie).
- bei schweren Leberfunktionsstörungen mit Bewusstseinsstörungen (Coma und Praecoma hepaticum).
- bei erniedrigtem Kaliumspiegel (Hypokaliämie), der auf eine Behandlung nicht anspricht.
- bei Kaliumüberschuss (Hyperkaliämie).
- bei Gicht (erhöhte Harnsäurewerte im Blut mit Ablagerungen der harnsauren Salze an verschiedenen Kör- perstellen, z.B. den Gelenken).
- bei schwerem Natriummangel im Blut (Hyponatriämie).
- bei erhöhtem Calciumspiegel im Blut (Hypercalcämie).
- bei verminderter zirkulierender Blutmenge (Hypovolämie).
- wenn Sie schwanger sind.
- wenn Sie stillen.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Neotri einnehmen.
Bei Lebererkrankungen kann es unter der Behandlung mit Neotri zu einer durch Leberschädigung ausgelösten Gehirnerkrankung (hepatische Encephalopathie) kommen. In diesem Fall ist Neotri sofort abzusetzen.
Der Wasser- und Salzhaushalt (z.B. Kalium, Natrium) im Blut sollte vor Behandlungsbeginn sowie während der Behandlung in regelmäßigen Abständen kontrolliert werden. Bei älteren Patienten und Patienten mit Leberzirrhose sind häufigere Kontrollen erforderlich.
Der Calciumspiegel im Blut kann vorübergehend erhöht sein. Eine anhaltende Erhöhung kann auf eine Erkrankung der Nebenschilddrüse hinweisen. Vor einer eventuellen Untersuchung der Nebenschilddrüsenfunktion ist die Behandlung abzubrechen.
Wenn Sie eine Abnahme des Sehvermögens oder Augenschmerzen feststellen. Dies können Symptome einer Flüssigkeitsansammlung in der Gefäßschicht des Auges (Aderhauterguss) oder ein Druckanstieg in Ihrem Auge sein und innerhalb von Stunden bis Wochen nach Einnahme von Neotri auftreten. Dies kann zu einem dauerhaften Verlust des Sehvermögens führen, wenn es nicht behandelt wird. Ihr Risiko zur Entwicklung die- ser Nebenwirkungen kann höher sein, wenn bei Ihnen in der Vergangenheit eine Penicillin- oder Sulfonamid- Allergie aufgetreten ist.
Bei Diabetikern ist der Blutzuckerspiegel engmaschig zu kontrollieren.
Bei Patienten mit vermehrter Harnsäure im Blut (Hyperurikämie) kann eine verstärkte Neigung zu Gichtanfällen bestehen.
Es kann zu einer Nierenfunktionsstörung (funktionelle Niereninsuffizienz) kommen, die bei Nierengesunden ohne Folgen bleibt, sich bei einer bestehenden Niereninsuffizienz aber verschlechtern kann.
Wenn Sie eine eingeschränkte Nierenfunktion besitzen, muss die Serumkaliumkonzentration wegen der Gefahr erhöhter Kaliumwerte im Blut besonders überwacht werden (Kreatinin-Clearance zwischen 30 - 60 ml/min und/oder Serum-Kreatinin zwischen 1,5 und 1,8 mg/dl).
Besonders wenn Sie gleichzeitig mit Herzglykosiden (Mittel gegen Herzschwäche), Glukokortikoiden („Corti- sone“) oder Abführmitteln behandelt werden, müssen Kalium, Kreatinin (Messwert für die Nierenfunktion) bzw. Glucose im Blutplasma häufiger kontrolliert werden.
Im weiteren Behandlungsverlauf werden bei Ihnen auch Harnstoff, Harnsäure und Blutfette kontrolliert.
Kinder
Bei Kindern sollte Neotri nicht angewendet werden, da keine ausreichenden Kenntnisse zur Wirksamkeit und Sicherheit der Anwendung bestehen.
Ältere Menschen
Bei älteren Patienten sind häufigere Kontrollen von Kalium und Natrium im Blut erforderlich.
Auswirkungen bei Fehlgebrauch zu Dopingzwecken
Die Anwendung von Neotri kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen. Die gesundheitlichen Folgen der Anwendung von Neotri als Dopingmittel können nicht abgesehen werden, schwerwiegende Gesundheitsgefährdungen sind nicht auszuschließen.
Einnahme von Neotri zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Andere harntreibende oder blutdrucksenkende Arzneimittel, Betarezeptorenblocker (Arzneimittel zur Behand- lung von Bluthochdruck), Nitrate (Arzneimittel zur Behandlung von Durchblutungsstörungen der Herzkranzgefäße), gefäßerweiternde Mittel, Barbiturate (Arzneimittel zur Betäubung und gegen das Anfallsleiden), Psychopharmaka (z.B. Phenothiazine), trizyklische Antidepressiva (Arzneimittel zur Behandlung von Depressionen) und Alkohol
Die blutdrucksenkende Wirkung von Neotri kann durch diese Arzneimittel sowie durch Alkohol verstärkt wer- den.
Kaliumausscheidung-fördernde, harntreibende Mittel (z.B. Furosemid); ACTH, Carbenoxolon; Penicillin G; Amphotericin
Die gleichzeitige Anwendung mit Neotri kann zu einem verstärkten Abfall des Kaliumspiegels im Blut führen. Insbesondere bei gleichzeitiger Anwendung von Neotri und bestimmten harntreibenden Arzneimitteln (Schleifendiuretika, z.B. Furosemid) ist das Risiko von Störungen des Salz- und Flüssigkeitshaushaltes erhöht.
ACE-Hemmer (Mittel zur Behandlung z.B. von Bluthochdruck)
Wenn unter der bestehenden Behandlung mit Neotri zusätzlich ACE-Hemmer eingenommen werden, sind ein starker Blutdruckabfall und/oder ein akutes Nierenversagen möglich. Der ACE-Hemmer ist vom Arzt entspre- chend vorsichtig zu dosieren. Die Nierenfunktion muss vom Arzt regelmäßig kontrolliert werden.
Kaliumsalze, andere kaliumsparende Arzneimittel (Amilorid, Spironolacton) und ACE-Hemmer (Mittel zur Be- handlung z.B. von Bluthochdruck)
Bei zusätzlicher Gabe von Kaliumsalzen oder anderen kaliumsparenden Arzneimitteln sowie ACE-Hemmern wird die Gefahr des Kaliumüberschusses (Hyperkaliämie) erhöht.
Entzündungshemmende und schmerzstillende Arzneimittel (nichtsteroidale Antiphlogistika, z.B. Indometacin und Acetylsalicylsäure), einschließlich selektive COX-2-hemmer und hochdosierte Salicylsäure
Die blutdrucksenkende und harntreibende Wirkung von Neotri kann vermindert werden.
Die gleichzeitige Gabe von Neotri und Indometacin kann die glomeruläre Filtrationsrate (Messgröße für die Nie- renfunktion) einschränken. Bei hochdosierter Salicylateinnahme kann die toxische Wirkung des Salicylates auf das zentrale Nervensystem verstärkt werden.
Bei einem Mangel an Körperwasser (Dehydratation) besteht das Risiko eines akuten Nierenversagens. Daher muss zu Behandlungsbeginn die Nierenfunktion vom Arzt kontrolliert werden. Für eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist zu sorgen.
Blutzuckersenkende Arzneimittel (Antidiabetika), harnsäuresenkende Arzneimittel (gegen Gicht), Noradrenalin, Adrenalin
Die Wirkungen dieser Arzneimittel können bei gleichzeitiger Einnahme von Neotri abgeschwächt werden.
Metformin (Mittel bei Zuckerkrankheit)
Xipamid kann die Nierenfunktion einschränken. Metformin sollte in solchen Fällen möglichst nicht angewendet werden.
Sonstige Mittel mit kalium- und magnesiumspiegelsenkender Wirkung
Bei vorhandenem Kalium- und/oder Magnesiummangel, insbesondere bei gleichzeitiger Gabe von Neotri und
Arzneimitteln, die zu Kalium- und Magnesiumverlusten führen, z.B. andere kaliumspiegelsenkende harn- treibende Arzneimittel, Glukokortikoide („Cortison“), Abführmittel (bei andauerndem Missbrauch),
Amphotericin B, Carbenoxolon, Penicillin G, Salicylate oder Tetracosactid, kann es zu erniedrigten Kalium- bzw. Magnesiumspiegeln im Blut kommen. Dadurch können Wirkungen und Nebenwirkungen von Herzglykosiden (Mittel gegen Herzschwäche) verstärkt werden.
Lithium
Bei gleichzeitiger Lithiumbehandlung wird die schädigende (toxische) Wirkung des Lithiums auf Herz- und Nervensystem verstärkt.
Chinidin (Arzneimittel gegen Herzrhythmusstörungen), Muskelrelaxanzien (Arzneimittel zur Senkung der Muskelspannung) vom Curare-Typ
3/8
Die Ausscheidung dieser Arzneimittel kann vermindert werden. Grundsätzlich ist dadurch eine verstärkte oder verlängerte Wirkung möglich.
Colestipol und Colestyramin
Die Aufnahme (Resorption) von Neotri im Magen-Darm-Trakt wird vermutlich durch diese Arzneimittel vermin- dert.
Substanzen, die zu lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen (Torsade de pointes, Kammerflimmern mit Störung der Erregungsausbreitung im Herzen) führen können
- Bestimmte Medikamente gegen Herzrhythmusstörungen (Klasse-I a-Antiarrhythmika, z.B. Chinidin, Hyd- rochinidin, Disopyramid)
- Klasse-III-Antiarrhythmika (z.B. Amiodaron, Sotalol, Dofetilid, Ibutilid)
- Bestimmte Psychopharmaka (Antipsychotika), Phenothiazine (z.B. Chlorpromazin, Cyamemazin, Levome- promazin, Thioridazin, Trifluoperazin), Benzamine (z.B. Amisulpirid, Sulpirid, Sultoprid, Tiaprid), Bu- tyrophenone (z.B. Droperidol, Haloperidol)
- Andere: z.B. Bepridil, Cisaprid, Diphemanil, Erythromycin i.v., Halofantrin, Mizolastin, Pentamidin, Spar- floxacin, Moxifloxacin, Vincamin i.v.
Das Risiko von Rhythmusstörungen der Herzkammern (ventrikuläre Arrhythmien, insbesondere Torsade de pointes) wird durch einen erniedrigten Kaliumspiegel im Blut (Hypokaliämie) erhöht. Engmaschige Kontrollen durch den Arzt sind unbedingt erforderlich.
Baclofen
Die blutdrucksenkende Wirkung von Neotri kann verstärkt werden.
Für ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist zu sorgen. Die Nierenfunktion muss vom Arzt zu Behandlungsbeginn kontrolliert werden.
Herzglykoside (Digitalis)
Bei erniedrigten Kalium- und Magnesiumspiegeln im Blut können schädigende Wirkungen von Herzglykosiden (Mittel gegen Herzschwäche) verstärkt werden. Kontrollen des Kaliumspiegels im Blut und eine EKG- Überwachung durch den Arzt sind erforderlich, ggf. ist die Dosierung anzupassen.
Jodhaltige Kontrastmittel
Vor der Anwendung eines jodhaltigen Kontrastmittels ist ein eventuell bestehender Flüssigkeitsmangel durch Zufuhr von Salzlösungen bzw. reichliches Trinken auszugleichen (Rehydratation).
Trizyklische Antidepressiva vom Imipramintyp (Arzneimittel zur Behandlung von Depressionen), Neuroleptika (Arzneimittel zur Behandlung von Psychosen)
Die blutdrucksenkende Wirkung von Neotri kann verstärkt werden und es besteht ein erhöhtes Risiko für einen Blutdruckabfall beim Lagewechsel vom Liegen bzw. Sitzen zum Stehen (orthostatische Hypotonie).
Calcium(salze)
Es besteht das Risiko eines Anstiegs des Calciumspiegels im Blut durch eine verminderte Calciumausscheidung im Urin.
Ciclosporin, Tacrolimus (Mittel mit immunsystemschwächender Wirkung)
Bei gleichzeitiger Anwendung kann der Kreatininspiegel im Blut ansteigen ohne Veränderung im Wasser- oder Natriumhaushalt.
Glukokortikoide („Cortison“), Tetracosactid
Die blutdrucksenkende Wirkung von Neotri kann vermindert sein.
Zytostatika (z.B. Cyclophosphamid, Fluorouracil, Methotrexat)
Bei gleichzeitiger Anwendung kann das Risiko einer verstärkten Knochenmarksschädigung, insbesondere einer Verminderung bestimmter weißer Blutkörperchen (Granulozytopenie), bestehen.
Einnahme von Neotri zusammen mit Nahrungsmitteln, Getränken und Alkohol
Während der Anwendung von Neotri sollten Sie möglichst keinen Alkohol trinken.
Während der Behandlung mit Neotri kann es sinnvoll sein, wegen der erhöhten Kaliumausscheidung kaliumreiche Nahrungsmittel zu sich zu nehmen (Bananen, Gemüse, Nüsse). Fragen Sie bitte Ihren Arzt, ob diese Empfehlung für Sie zutrifft und welche Flüssigkeitsmenge Sie täglich trinken sollen.
Schwangerschaft und Stillzeit
In der Schwangerschaft und Stillzeit dürfen Sie Neotri nicht einnehmen.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.
Neotri enthält Lactose
Bitte nehmen Sie Neotri erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden.