Wie ist Cefotaxim-Pharmore 2 g anzuwenden?
Cefotaxim-Pharmore 2 g ist durch den Arzt gemäß den Angaben in der Fachinformation anzuwenden. Bei Fragen wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Cefotaxim-Pharmore 2 g ist vorgesehen für die intravenöse Infusion.
Die Dosis und Art der Anwendung wird von Ihrem Arzt bestimmt in Abhängigkeit von Ihrem Alter, Ihrem Gewicht, der Schwere der Infektion, der Empfindlichkeit des Erregers und davon, wie gut Ihre Leber und Ihre Nieren arbeiten. Ihr Arzt wird Ihnen das erklären.
Weitere Angaben zur Dosierung finden Sie am Ende der Gebrauchsinformation im Abschnitt mit Informationen, die für Ärzte bzw. medizinisches Fachpersonal bestimmt sind.
Art der Anwendung
Cefotaxim-Pharmore 2 g wird Ihnen durch medizinisches Fachpersonal intravenös infundiert. Vor der Infusion wird das Pulver in einer Infusionslösung gelöst. Anschließend wird Ihnen Cefotaxim-Pharmore 2 g durch eine Kurzinfusion (ca. 20 Minuten) oder eine Dauertropfinfusion (50 – 60 Minuten) intravenös infundiert.
Weitere Angaben zur Art der Anwendung finden Sie am Ende der Gebrauchsinformation im Abschnitt mit Informationen, die für Ärzte bzw. medizinisches Fachpersonal bestimmt sind.
Dauer der Anwendung
Über die Dauer der Anwendung entscheidet Ihr behandelnder Arzt. Sie richtet sich nach dem Verlauf Ihrer Erkrankung. Grundsätzlich sollte die Behandlung wenigstens 3 Tage über das Abklingen des Fiebers bzw. das Verschwinden von Krankheitserscheinungen hinaus weitergeführt werden, da sonst die Infektion wieder aufflammen könnte.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Cefotaxim-Pharmore 2 g zu stark oder zu schwach ist.
Wenn eine größere Menge Cefotaxim-Pharmore 2 g angewendet wurde als vorgeschrieben oder die Anwendung vergessen wurde:
Wenden Sie sich unverzüglich an Ihren Arzt.
Wenn Sie die Anwendung von Cefotaxim-Pharmore 2 g vorzeitig beenden:
Ein vorzeitiger Abbruch der Behandlung mit Cefotaxim-Pharmore 2 g gefährdet den Behandlungserfolg.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, fragen Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker.
Dosierung
Dosierung und Art der Verabreichung richten sich nach der Schwere der Infektion, der Empfindlichkeit des Erregers und dem Krankheitszustand des Patienten.
In Abhängigkeit von der individuellen Anwendungssituation und der jeweils zu verabreichenden Einzeldosis sollte entschieden werden, welche der von Cefotaxim-Pharmore verfügbaren Darreichungsformen (Injektion oder Infusion) und Wirkstoffstärken (0,5 g, 1 g, 2 g) angewendet werden soll.
Erwachsene und Kinder über 12 Jahre
erhalten im Allgemeinen 1 bis 2 g Cefotaxim alle 12 Stunden. In schweren Fällen kann die Tagesdosis bis auf 12 g erhöht werden. Tagesdosen bis zu 6 g können auf mindestens zwei Einzelgaben im Abstand von 12 Stunden verteilt werden. Höhere Tagesdosen müssen auf mindestens 3 bis 4 Einzelgaben im Abstand von 8 bzw. 6 Stunden verteilt werden.
Folgende Tabelle kann als Dosierungsrichtlinie gelten:
Tabelle
Art der Infektion | Einzeldosis Cefotaxim | Dosierungs- intervall | Tagesdosis Cefotaxim |
typische Infektionen, bei denen ein empfindlicher Erreger nachgewiesen oder vermutet werden kann | 1 g | 12 Std. | 2 g |
Infektionen, bei denen verschiedene Erreger mit hoher bis mittlerer Empfindlichkeit nachgewiesen oder vermutet werden können | 2 g | 12 Std. | 4 g |
unklare bakterielle Erkrankungen, die nicht lokalisiert werden können sowie bei bedrohlichem Zustand der Patienten | 2-3 g | 8 Std. 6 Std. | 6 g – 9 g 8 g - 12 g |
Säuglinge und Kinder bis 12 Jahre
erhalten je nach Schwere der Infektion 50 bis 100 mg Cefotaxim (bis 150 mg) pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag, aufgeteilt in gleichgroße Einzeldosen, die in 12- (bis 6-)stündigen Abständen gegeben werden. In Einzelfällen - besonders in lebensbedrohlichen Situationen - kann eine Anhebung der Tagesdosis auf 200 mg Cefotaxim pro Kilogramm Körpergewicht erforderlich sein.
Bei Frühgeborenen und Neugeborenen (0 – 28 Tage sollten unter Berücksichtigung der noch nicht voll ausgereiften Nierenclearance Dosen von 50 mg Cefotaxim pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag nicht überschritten werden.
Für die Anwendung bei Frühgeborenen, Neugeborenen, Säuglingen und Kindern bis 12 Jahre ist das Arzneimittel Cefotaxim-Pharmore 2 g aufgrund seiner Wirkstoffstärke nur in bestimmten Fällen abhängig vom Körpergewicht und der Dosisberechnungsgrundlage geeignet. Für die Anwendung für niedrigere Dosierungen in diesen Altersgruppen steht das Arzneimittel in entsprechend niedrigeren Wirkstsoffstärken (Ceotaxim-Pharmore 0,5 g und Cefotaxim-Pharmore 1,0 g) nur in der Darreichungsform zur Injektion zur Verfügung.
Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion
Bei Patienten mit einer Kreatinin-Clearance von 10 ml/Minute oder weniger ist die Erhaltungsdosis auf die Hälfte der normalen Dosis zu reduzieren. Bei Patienten mit einer Kreatinin-Clearance von 5 ml/Minute oder weniger scheint eine Reduktion der Erhaltungsdosis auf 1 g Cefotaxim (aufgeteilt in 2 Einzelgaben im Abstand von 12 Stunden) angemessen zu sein. Die angegebenen Empfehlungen beruhen auf Erfahrungen bei Erwachsenen.
Bei Frühgeborenen, Neugeborenen, Säuglingen und Kindern bis 12 Jahre mit Niereninsuffizienz muss die Cefotaxim-Dosis in einem Ausmaß reduziert werden, das die Anwendung von Cefotaxim-Pharmore 2 g nicht erlaubt. Für die Anwendung in diesen Altersgruppen ist eine Darreichungsform mit niedrigerem Wirkstoffgehalt (Cefotaxim-Pharmore 0,5 g) vorgesehen.
Da Cefotaxim durch Hämodialyse in größerem Umfang eliminiert wird, sollte bei Patienten, die dialysiert werden, nach dem Dialysevorgang eine zusätzliche Dosis verabreicht werden.
Spezielle Dosierungsempfehlungen
Gonorrhö
Zur Behandlung der unkomplizierten Gonorrhö bei Erwachsenen wird als einmalige Gabe 0,5 g Cefotaxim intramuskulär verabreicht. Zur Behandlung von komplizierten Infektionen sind die offiziellen Richtlinien zu beachten. Vor Beginn der Behandlung mit Cefotaxim-Pharmore sollte das Vorliegen einer weiteren Geschlechtskrankheit (z.B. Lues) ausgeschlossen werden.
Für die Behandlung der unkomplizierten Gonorrhö bei Erwachsenen steht das Arzneimittel Cefotaxim-Pharmore in der geeigneten Darreichungsform zur i.m.-Injektion und der geeigneten Wirkstoffstärke 0,5 g zur Verfügung.
Für die Behandlung der unkomplizierten Gonorrhö ist eine Darreichungsform mit niedrigerem Wirkstoffgehalt (Cefotaxim-Pharmore 0,5 g) im Allgemeinen geeigneter.
Perioperativen Infektionsprophylaxe
Zur perioperativen Infektionsprophylaxe empfiehlt sich die Gabe von 1 bis 2 g Cefotaxim 30 bis 60 Minuten vor Operationsbeginn.
Je nach Infektionsgefährdung kann die gleiche Dosis wiederholt verabreicht werden.
Lyme-Borreliose
Tagesdosis von 6 g Cefotaxim (14 bis 21 Tage lang). Die Tagesdosis wurde meistens auf 3 Teildosen verteilt (3mal täglich 2 g Cefotaxim), in Einzelfällen jedoch auch in 2 Teildosen verabreicht (2mal täglich 3 g Cefotaxim). Diese Dosierungsempfehlungen beruhen nicht auf kontrollierten klinischen Studien, sondern auf Einzelfallbeobachtungen.
Art und Dauer der Anwendung
Infusion
Zur Kurzinfusion werden 2 g in 50 ml Wasser für Injektionszwecke oder einer kompatiblen Infusionslösung gelöst und anschließend in ca. 20 Minuten i.v. infundiert.
Zur Dauertropfinfusion werden 2 g Cefotaxim in 100 ml isotonischer Natriumchlorid- oder Glucoselösung gelöst und anschließend in 50 bis 60 Minuten i.v. infundiert. Zur Lösung kann auch eine andere kompatible Infusionslösung verwendet werden.
Kompatibilität mit Infusionslösungen
Aqua ad iniectabilia, Natriumchlorid 0,9 %, Glucose 5 %, Glucose 10 %, Natriumchlorid 0,45 % + Glucose 2,5 %, Natriumlactatlösung 1,85 %, Metronidazol 0,5 %, Vollelektrolytlösung, Elektrolytlösung, Haemaccel 35, Dextran 40 10 %ige Lösung.
Kombinationstherapie
Eine Kombinationstherapie von Cefotaxim-Pharmore 2 g mit Aminoglykosiden ist ohne Vorliegen eines Antibiogramms bei schweren, lebensbedrohlichen Infektionen angezeigt.
Bei der Kombination mit Aminoglykosiden muss die Nierenfunktion beachtet werden.
Bei Infektionen mit Pseudomonas aeruginosa kann auch eine Kombination mit anderen gegen Pseudomonas wirksamen Antibiotika angezeigt sein.
Zur Infektionsprophylaxe bei Patienten mit geschwächter Abwehrlage kann auch die Kombination mit anderen geeigneten Antibiotika angezeigt sein.
Dauer der Behandlung
Die Dauer der Behandlung richtet sich nach dem Krankheitsverlauf.
Überdosierung
Bei Überdosierung sind — neben dem Absetzen des Arzneimittels — gegebenenfalls eliminationsbeschleunigende Maßnahmen erforderlich.
Cefotaxim ist hämodialysierbar.
a) Symptome einer Überdosierung
Intoxikationen im strengen Sinn sind beim Menschen unbekannt. Bei bestimmten Risikokonstellationen und bei Gabe sehr hoher Dosen kann es zu zentralnervösen Erregungszuständen, Myoklonien und Krämpfen kommen, wie sie auch für andere Betalaktame beschrieben worden sind. Bei Patienten mit stark eingeschränkter Nierenfunktion, Epilepsie und Meningitis ist das Risiko des Auftretens dieser unerwünschten Wirkungen erhöht.
b) Therapie der Überdosierung
Bei Überdosierung sind – neben dem Absetzen des Arzneimittels - gegebenenfalls eliminationsbeschleunigende Maßnahmen erforderlich.
Cefotaxim ist hämodialysierbar.
Zentral ausgelöste Krämpfe können mit Diazepam oder Phenobarbital, nicht jedoch mit Phenytoin behandelt werden.
Inkompatibilitäten
Mit Cefotaxim-Pharmore 2 g sind nicht kompatibel:
Natriumhydrogencarbonatlösung
Infusionslösungen mit einem pH-Wert größer als 7
Aminoglykoside.
Cefotaxim-Pharmore 2 g darf nicht mit anderen außer den in Abschnitt 6.6 beschriebenen Infusionslösungen gemischt werden.
Inkompatibilität mit anderen Antibiotika/Chemotherapeutika
Cefotaxim/Aminoglykoside
Auf Grund einer physikalisch-chemischen Inkompatibilität mit allen Aminoglykosiden sollte Cefotaxim nicht in einer Spritze oder Infusionslösung mit Aminoglykosiden verabreicht werden. Die beiden Antibiotika sollten in getrennten Infusionslinien verabreicht werden.
Haltbarkeit der rekonstituierten Lösung:
Nach Herstellung der Lösung mit Wasser für Injektionszwecke oder einer kompatiblen Infusionslösung beträgt die chemische und physikalische Stabilität 12 Stunden bei Raumtemperatur (nicht über 25°C) oder 3 Tage bei 4 2°C.
Aus mikrobiologischen Gründen sollte die Lösung sofort verbraucht werden. Sofern die Lösung nicht verwendet wird, ist der Anwender für die Aufbewahrungszeit und Aufbewahrungsbedingungen bis zum Gebrauch verantwortlich.