Wirkstoff(e) Azathioprin
Zulassungsland Deutschland
Hersteller mibe GmbH Arzneimittel
Betäubungsmittel Nein
ATC Code L04AX01
Pharmakologische Gruppe Immunsuppressiva

Zulassungsinhaber

mibe GmbH Arzneimittel

Medikamente mit gleichem Wirkstoff

Medikament Wirkstoff(e) Zulassungsinhaber
Azathioprin Heumann 50 mg Filmtabletten Azathioprin Heumann Pharma GmbH & Co. Generica KG
Azathioprin acis 50 mg Tabletten Azathioprin acis Arzneimittel GmbH
Azathioprin STADA 100 mg Filmtabletten Azathioprin STADAPHARM
Azathioprin-neuraxpharm 50 mg Filmtabletten Azathioprin neuraxpharm Arzneimittel GmbH
Azafalk 25mg Azathioprin Dr.Falk Pharma GmbH

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

WAS IST AZAIMUN 50 MG UND WOFÜR WIRD ES ANGEWENDET?
Azaimun 50 mg ist ein Mittel zur Unterdrückung der körpereigenen Abwehrreaktion (Immunreaktion).
Azathioprin, der Wirkstoff von Azaimun 50 mg, wird angewendet in schweren Fällen der folgenden Erkrankungen zur Verringerung der Kortikosteroid-Dosis oder bei Patienten, die Kortikosteroide nicht vertragen bzw. bei denen mit hohen Dosen von Kortikosteroiden keine ausreichende therapeutische Wirkung erzielt werden kann:
zur Vorbeugung der akuten Abstoßungsreaktion nach allogener Transplantation der Niere, Leber, Herz, Lunge oder Bauchspeicheldrüse in Kombination mit anderen Arzneimitteln, die die Immunreaktion unterdrücken (Immunsuppressiva). Üblicherweise dient Azathioprin hierbei als Zusatz zu anderen immunsuppressiven Substanzen, die den Hauptpfeiler der Behandlung darstellen.
Azaimun 50 mg ist, üblicherweise in Kombination mit Glukokortikosteroiden (bestimmte entzündungshemmende Mittel), z. B. Cortison, bei mäßig schweren bis schweren Verlaufsformen der nachfolgend genannten Erkrankungen angezeigt. In Kombination mit Glukokortikosteroiden hat die Anwendung von Azaimun 50 mg in der Regel eine Glukokortikosteroid-einsparende Wirkung. Weiterhin ist Azaimun 50 mg bei Patienten mit nachfolgend genannten Erkrankungen angezeigt, wenn Glukokortikosteroide nicht vertragen werden bzw. wenn mit hohen Dosen von Glukokortikosteroiden keine ausreichende therapeutische Wirkung erzielt werden kann.
- schwere Formen der aktiven rheumatoiden Arthritis/ chronischen Polyarthritis (bestimmte Form der chronischen Entzündung mehrerer Gelenke), die durch antirheumatische Basistherapeutika mit geringeren gesundheitlichen Risiken nicht kontrolliert werden können
- schwere oder mittelschwere chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa)
- chronische Leberentzündung (Autoimmunhepatitis)
- systemischer Lupus erythematodes (entzündlich-rheumatische Autoimmunerkrankung)
- Dermatomyositis (autoimmune Muskelentzündung mit Hautbeteiligung)
- Polyarteriitis nodosa (Entzündung der Blutgefäße mit Knötchenbildung)
- Pemphigus vulgaris und bullöses Pemphigoid (blasenbildende Hauterkrankungen)
- schwere Manifestationen des Morbus Behet (chronisch-entzündliche Multisystemkrankheit)
- Erkrankung des Blutes verbunden mit einer Zerstörung der roten Blutkörperchen (refraktäre autoimmune hämolytische Anämie, hervorgerufen durch IgG-Wärmeantikörper)
- Hautblutungen aufgrund einer Schädigung der Blutplättchen und Verringerung ihrer Anzahl (schwere chronisch refraktäre idiopathische thrombozytopenische Purpura)
- bei schubförmiger multipler Sklerose, wenn eine Dämpfung der fehlregulierten Immunantwort angezeigt und eine Therapie mit Beta-Interferon nicht möglich ist oder unter einer bisherigen Therapie mit Azaimun 50 mg ein stabiler Verlauf erreicht wurde
- zur Behandlung der generalisierten Myasthenia gravis (eine Form der krankhaften Muskelschwäche). In Abhängigkeit vom Schweregrad der Erkrankung sollte Azaimun 50 mg wegen des langsamen Wirkungseintritts zu Beginn der Behandlung in Kombination mit Kortikosteroiden verabreicht und die Kortikosteroid-Dosis nach Monaten der Behandlung schrittweise ausgeschlichen werden.
Es kann Wochen oder Monate dauern, bevor eine therapeutische Wirkung erkennbar ist.
Andere Anwendungsgebiete
Für die Behandlung der autoimmunen chronisch aktiven Hepatitis beträgt die Anfangsdosierung gewöhnlich 1-1,5 mg/kg Körpergewicht/Tag Azathioprin, die Erhaltungsdosis bis zu 2 mg/kg Körpergewicht/Tag Azathioprin. Bei den anderen Anwendungsgebieten beträgt die Anfangsdosierung im Allgemeinen 1-3 mg/kg Körpergewicht/Tag Azathioprin und die Erhaltungsdosis zwischen weniger als 1 mg und 3 mg/kg Körpergewicht/Tag Azathioprin. Die Dosierung sollte der therapeutischen Wirkung, die erst Wochen oder Monate nach Therapiebeginn einsetzen kann und der Verträglichkeit in Bezug auf das Blutbild angepasst werden.
Wird ein Ansprechen auf die Therapie festgestellt, soll die Dosis auf die Mindestmenge reduziert werden, die zum Fortbestehen der therapeutischen Wirkung erforderlich ist.
Wenn nach 3- bis 6-monatiger Therapie keine Besserung eintritt, soll ein Absetzen der Therapie in Erwägung gezogen werden.
Patienten mit eingeschränkter Nieren- und Leberfunktion:
Bei Patienten mit einer Störung der Nierenfunktion und/oder Leberfunktion soll Azaimun 50 mg im unteren Bereich des normalen Dosisspektrums dosiert werden (siehe Abschnitt ?Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Azaimun 50 mg ist erforderlich?).
Kinder:
Für die Behandlung der chronischen Gelenkentzündung bei Kindern und Jugendlichen (juvenile idiopathische Arthritis) mit Azaimun 50 mg liegen keine ausreichenden Daten zum Beleg von Wirksamkeit und Unbedenklichkeit vor.
Erfahrungen zur Anwendung von Azaimun 50 mg bei multipler Sklerose im Kindesalter liegen nicht vor. Daher wird die Anwendung von Azaimun 50 mg bei Kindern nicht empfohlen.
Bei den übrigen Anwendungsgebieten gelten die gleichen Dosierungsempfehlungen wie für Erwachsene.
Ältere Menschen:
Es wird empfohlen, die Dosis für ältere Patienten im unteren Bereich der für Erwachsene angegebenen Dosierungen anzusiedeln (zu Blutbildkontrollen siehe auch Abschnitt ?Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Azaimun 50 mg ist erforderlich?).
Anwendung in Kombination mit Allopurinol, Oxipurinol oder Thiopurinol (bestimmte Gichtmittel):
Bei gleichzeitiger Einnahme von Allopurinol, Oxipurinol oder Thiopurinol soll die Dosis von Azaimun 50 mg auf ein Viertel der normalen Dosis verringert werden (siehe Abschnitt ?Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Azaimun 50 mg ist erforderlich?).

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Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Azaimun 50 mg darf nicht eingenommen werden
- wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Azathioprin, 6-Mercaptopurin (Puri-Nethol, ein ähnliches Arzneimittel) oder einen der sonstigen Bestandteile von Azaimun 50 mg sind
- wenn Sie stillen.
Sie dürfen nicht mit Lebendimpfstoffen geimpft werden. Insbesondere sind Tuberkulose- (BCG), Pocken- und Gelbfieber-Impfung während der Therapie mit Azaimun 50 mg nicht erlaubt (siehe Abschnitt ?Bei Einnahme von Azaimun 50 mg mit anderen Arzneimitteln?).
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Azaimun 50 mg ist erforderlich
- wenn bei Ihnen eine schwere Infektion, schwere Erkrankung der Leber, des Knochenmarks oder der Bauchspeicheldrüse vorbestehend ist, sollten Sie Ihren Arzt darauf aufmerksam machen und er wird Ihnen Azaimun 50 mg nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung verschreiben
- zu Beginn der Behandlung mit Azaimun 50 mg. Während der ersten 8 Wochen der Therapie soll ein Blutbild einschließlich der Zählung der Blutplättchen mindestens wöchentlich angefertigt werden. Häufigere Kontrollen sind angezeigt bei:
- Einsatz höherer Azaimun 50 mg-Dosen (siehe Abschnitt 3)
- älteren Patienten
- Störung der Nierenfunktion. Ihr Arzt wird, falls erforderlich, die Dosis verringern.
- Störung der Leberfunktion. Ihr Arzt wird regelmäßig Ihre Leberfunktion überprüfen und, falls erforderlich, die Dosis verringern (siehe auch Abschnitt 3). Sollten Sie an schweren Leberfunktionsstörungen leiden, wird Ihr Arzt Ihnen Azaimun 50 mg nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung verschreiben, da über lebensbedrohliche Leberschädigungen bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen berichtet wurde.
Nach 8 Wochen soll das Blutbild einmal pro Monat, mindestens jedoch alle drei Monate, kontrolliert werden.
- wenn Sie ungeklärte blaue Flecken an sich feststellen oder bei Ihnen Blutungen oder Infektionen auftreten. In diesem Fall informieren Sie bitte umgehend Ihren Arzt, wenn Azaimun 50 mg gleichzeitig mit folgenden Arzneimitteln angewendet wird: Substanzen, die die Knochenmarkfunktion beeinträchtigen wie Penicillamin und Zytostatika.
- wenn bei Ihnen eine bestimmte Abbaustörung für Azathioprin besteht (Mangel an dem Enzym Thiopurin-Methyl-Transferase). Dabei kann es zu einer verstärkten Knochenmarkschädigung durch Azaimun 50 mg kommen. Gleichzeitig verabreichte Arzneimittel wie Olsalazin, Mesalazin oder Sulfasalazin (Mittel zur Behandlung von chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen), die dieses Enzym hemmen, können diese Wirkung verstärken (siehe Abschnitt ?Bei Einnahme von Azaimun 50 mg mit anderen Arzneimitteln?).
- wenn Sie an einem Lesch-Nyhan-Syndrom leiden (erblicher Mangel an dem Enzym Hypoxanthin-Guanin-Phosphoribosyl-Transferase). Möglicherweise ist Azaimun 50 mg bei dieser Stoffwechselstörung nicht wirksam und soll daher nicht angewendet werden.
- bei gleichzeitiger Einnahme von Allopurinol, Oxipurinol oder Thiopurinol (Mittel zur Behandlung von Gicht). Die Dosis von Azaimun 50 mg muss dann auf ein Viertel der normalen Dosis reduziert werden.
- wenn bei Ihnen für eine Narkose Arzneimittel zur Muskelerschlaffung eingesetzt werden sollen (siehe Abschnitt ?Bei Einnahme von Azaimun 50 mg mit anderen Arzneimitteln?). Informieren Sie den behandelnden Narkosearzt bei einer bevorstehenden Operation über Ihre Behandlung mit Azaimun 50 mg.
- wenn Sie einer Infektion mit dem Varicella-Zoster-Virus (VZV, Windpocken und Herpes zoster) ausgesetzt oder bereits infiziert sind. Da die VZV-Infektion unter einer Behandlung mit das Immunsystem unterdrückenden Arzneimitteln schwerwiegend verlaufen kann, sollten Sie jeglichen Kontakt mit an Windpocken oder Herpes zoster erkrankten Personen meiden. Ihr Arzt wird Ihre Vorgeschichte auf VZV-Infektionen hin überprüfen und, falls Sie einer VZV-Infektion ausgesetzt sein sollten, geeignete Maßnahmen, die eine antivirale Therapie, eine Unterbrechung der Azathioprin-Therapie und unterstützende Behandlung einschließen können, ergreifen.
- wenn Sie starker Sonne ausgesetzt sind, da bei Anwendung von Azaimun 50 mg vermehrt Hautkrebs auftreten kann. Vermeiden Sie daher unnötige Sonneneinstrahlung und UV-Licht, tragen Sie schützende Kleidung und verwenden Sie, falls erforderlich, Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor.
Patienten unter immunsuppressiver Behandlung haben in Abhängigkeit von der Dauer der Behandlung und der Höhe der Dosierung ein erhöhtes Risiko bösartige Geschwülste (Tumore) zu bekommen (siehe Abschnitt 4).
Empfängnisverhütende Maßnahmen
Während der Behandlung sollten Sie nach Möglichkeit eine Schwangerschaft vermeiden, auch wenn lediglich Ihr Partner behandelt wird. Falls Sie im fortpflanzungsfähigen Alter sind, sollten Sie oder Ihr Partner während der Behandlung mit Azaimun 50 mg empfängnisverhütende Maßnahmen treffen. Falls Sie männlichen Geschlechts sind, sollten die empfängnisverhütende Maßnahmen bis mindestens 6 Monate nach Ende der Behandlung fortgeführt werden.
Dies gilt auch für Patientinnen und Patienten mit eingeschränkter Fruchtbarkeit aufgrund chronischer Harnvergiftung (Urämie), da sich die Fruchtbarkeit nach der Transplantation im Allgemeinen wieder normalisiert.
Fallberichte deuten darauf hin, dass Intrauterinpessare (Spirale, Kupfer-T) unter einer Azathioprin-Therapie versagen können. Sie sollten daher andere oder zusätzliche empfängnisverhütende Maßnahmen treffen.
Die Fruchtbarkeit von nierenkranken Patientinnen sowie die Zeugungsfähigkeit von nierenkranken Patienten kann sich nach Nierentransplantation und nachfolgender Behandlung mit Azaimun 50 mg wieder normalisieren.
Prinzipiell sollten Sie, unabhängig davon, ob Sie männlichen oder weiblichen Geschlechts sind, Ihren Arzt kontaktieren, bevor Sie ein Kind planen.
Ältere Menschen
Vorsicht ist auch bei Patienten in höherem Alter geboten. Die Dosierung von Azaimun 50 mg sollte an die aufgrund des höheren Lebensalters verminderte Leber- und Nierenfunktionsleistung angepasst werden bzw. entsprechend reduziert werden. Die Patienten sollten in kurzen zeitlichen Abständen auf frühe Zeichen einer Toxizität untersucht werden.
Schwangerschaft und Stillzeit
Fragen Sie vor der Einnahme/Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Wenn Sie schwanger sind, dürfen Sie Azaimun 50 mg nur anwenden, wenn Ihr behandelnder Arzt dies für unbedingt erforderlich hält. Im Falle einer Schwangerschaft müssen Sie daher Ihren Arzt umgehend informieren (weitere Informationen siehe Abschnitt ?Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Azaimun 50 mg ist erforderlich: Empfängnisverhütende Maßnahmen?).
Veränderungen des Blutbildes können bei Neugeborenen auftreten, deren Mütter während der Schwangerschaft mit Azaimun 50 mg behandelt wurden. Sie sollten daher regelmäßig Ihr Blutbild während der Schwangerschaft durch Ihren Arzt kontrollieren lassen.
Während einer Therapie mit Azaimun 50 mg dürfen Sie nicht stillen, da im Körper gebildete Umwandlungsprodukte von Azaimun 50 mg in die Muttermilch übergehen (siehe Abschnitt ?Azaimun 50 mg darf nicht eingenommen werden?). Falls Ihr Arzt eine Behandlung mit Azaimun 50 mg für zwingend notwendig erachtet, müssen Sie abstillen.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Ein Einfluss von Azaimun 50 mg auf die Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit ist nach bisherigen Erfahrungen nicht zu erwarten. Bevor Sie jedoch in Betracht ziehen, ein Fahrzeug zu führen oder Maschinen zu bedienen, sollten Sie Ihren gesundheitlichen Zustand und die möglichen Nebenwirkungen von Azaimun 50 mg bedenken.
Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von Azaimun 50 mg
Dieses Arzneimittel enthält Lactose. Bitte nehmen Sie Azaimun 50 mg daher erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden.

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Wie wird es angewendet?

WIE IST AZAIMUN 50 MG EINZUNEHMEN?
Nehmen Sie Azaimun 50 mg immer genau nach der Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:
Nach Organtransplantation:
Abhängig von dem Behandlungsplan werden gewöhnlich anfangs bis zu 5 mg/kg Körpergewicht/Tag Azathioprin, der Wirkstoff von Azaimun 50 mg, eingenommen.
Die Erhaltungsdosis liegt zwischen 1-4 mg/kg Körpergewicht/Tag Azathioprin und muss den klinischen Erfordernissen und der Verträglichkeit im Bezug auf das Blutbild angepasst werden.
Die Behandlung mit Azaimun 50 mg, auch in niedrigen Dosierungen, muss unbegrenzt erfolgen, da es sonst zu einer Abstoßung des Transplantats kommen kann.
Multiple Sklerose:
Für die Behandlung der schubförmigen multiplen Sklerose beträgt die Dosierung gewöhnlich 2-3 mg/kg Körpergewicht/Tag Azathioprin. Eine Behandlungsdauer von mehr als einem Jahr kann bis zum Auftreten einer deutlich erkennbaren Wirkung erforderlich sein und wenigstens zwei Jahre können erforderlich sein, bis die volle Wirksamkeit erreicht ist.
Myasthenia gravis:
Für die Behandlung der Myasthenia gravis liegt die empfohlene Dosis bei 2-3 mg/kg Körpergewicht/Tag Azathioprin. Üblicherweise tritt ein Behandlungserfolg nicht vor 2 bis 6 Monaten der Behandlung auf. Je nach Schweregrad der Erkrankung sollte Azaimun 50 mg wegen des langsamen Wirkungseintritts zu Beginn der Behandlung in Kombination mit Kortikosteroiden gegeben werden. Die Dosis an Kortikosteroiden kann schrittweise über Monate verringert werden. Die Behandlung mit Azaimun 50 mg sollte über wenigstens 2 bis 3 Jahre fortgesetzt werden.
Morbus Behet:
Das Auftreten, die Häufigkeit und den Schweregrad von Augenerkrankungen (z. B. Uveitis posterior, retinale Vaskulitis) können reduziert werden allein mit Azathioprin, dem Wirkstoff von Azaimun 50 mg, in Dosierungen von 2,5 mg/kg Körpergewicht/Tag bzw. 50 - 150 mg/Tag oder in Kombination mit anderen Immunsuppressiva. Azathioprin war auch bei der Vorbeugung neuer Augenerkrankungen gegenüber Placebo wirksamer.
Azathioprin kann auch bei einer wiederkehrenden oder chronischen Gelenkentzündung (Arthritis) eingesetzt werden. Kontrollierte klinische Studien zeigen die Wirksamkeit von Azathioprin in Dosierungen von 2,5 mg/kg Körpergewicht/Tag bzw. 50 - 150 mg/Tag.
Art der Anwendung
Nehmen Sie die Tabletten bitte unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit (z. B. einem Glas Wasser) ein. Nehmen Sie die Tabletten zu den Mahlzeiten ein.
Sie dürfen die Tabletten nicht teilen. Waschen Sie sich unmittelbar nach dem Berühren der Tabletten die Hände.
Dauer der Anwendung
Die Dauer der Behandlung bestimmt Ihr behandelnder Arzt.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Azaimun 50 mg zu stark oder zu schwach ist.
Wenn Sie eine größere Menge Azaimun 50 mg eingenommen haben als Sie sollten
Verständigen Sie bei Verdacht auf eine Überdosierung sofort einen Arzt, damit dieser über das weitere Vorgehen entscheiden kann.
Die häufigste Auswirkung einer Überdosierung ist eine Hemmung der Knochenmarkfunktion, die ihren Höhepunkt 9-14 Tage nach der Überdosierung erreicht. Die Hauptanzeichen einer Unterdrückung des Knochenmarks sind Geschwüre im Mund- und Rachenraum, Fieber unklarer Herkunft und ungeklärte Infektionen.
Wenn Sie die Einnahme von Azaimun 50 mg vergessen haben
Holen Sie die Einnahme nicht nach, sondern nehmen Sie bei der nächsten Einnahme nur die verordnete Menge ein. Sollten Sie mehr als eine Einnahme vergessen haben, halten Sie Rücksprache mit Ihrem Arzt.
Wenn Sie die Einnahme mit Azaimun 50 mg abbrechen
Die Behandlung mit Azaimun 50 mg soll immer nur unter engmaschiger ärztlicher Überwachung beendet werden. Wenn Sie die Behandlung unterbrechen oder beenden möchten, sprechen Sie deshalb vorher unbedingt mit Ihrem Arzt.

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Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Bei Einnahme von Azaimun 50 mg mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. kürzlich eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Bei gleichzeitiger Anwendung kann Azaimun 50 mg die Wirkung nachfolgend genannter Präparategruppen beeinflussen bzw. kann Azaimun 50 mg in seiner Wirkung durch diese Arzneistoffe/Präparategruppen beeinflusst werden.
- Allopurinol, Oxipurinol und Thiopurinol (Mittel zur Behandlung von Gicht) hemmen den Abbau von Azaimun 50 mg. Daher soll bei gleichzeitiger Anwendung von Azaimun 50 mg auf ein Viertel der ursprünglichen Dosis verringert werden.
- Azaimun 50 mg kann die Wirkung folgender Arzneimittel, die in der Narkose zur Muskelerschlaffung eingesetzt werden, verändern: Die Wirkung von Tubocurarin und ähnlich wirkenden Mitteln (nicht-depolarisierende Muskelrelaxantien) wird abgeschwächt. Die Wirkung von Succinylcholin und ähnlich wirkenden Mitteln (depolarisierende Muskelrelaxantien) wird verstärkt.
- Olsalazin, Mesalazin und Sulfasalazin (Mittel zur Behandlung von chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen) können die knochenmarkschädigende Wirkung von Azaimun 50 mg verstärken.
- Die gerinnungshemmende Wirkung von Warfarin und Phenprocoumon (Mittel zur Blutverdünnung) kann durch gleichzeitige Anwendung von Azaimun 50 mg vermindert werden.
- Captopril (ACE-Hemmer zur Behandlung von Bluthochdruck und Herzleistungsschwäche), Trimethoprim/Sulfamethoxazol (Antibiotikum), Cimetidin (Magen-Darm-Mittel) und Indometacin (Mittel gegen Rheuma) können die knochenmarkschädigende Wirkung von Azaimun 50 mg verstärken. Die gleichzeitige Anwendung von Penicillamin (Rheumamittel) oder Mitteln gegen bösartige Neubildungen kann die knochenmarkschädigende Wirkung von Azaimun 50 mg verstärken und muss daher vermieden werden.
- Sie dürfen während der Behandlung mit Azaimun 50 mg nicht mit Lebendimpfstoffen geimpft werden, da es möglicherweise zu schädlichen Reaktionen kommen kann. Bei Impfstoffen aus abgetöteten Erregern ist ein verminderter Impferfolg wahrscheinlich. Ihr Arzt wird den Impferfolg gegebenenfalls überprüfen.
- Furosemid (ein harntreibendes Mittel) kann möglicherweise den Abbau von Azathioprin, dem Wirkstoff in Azaimun 50 mg, hemmen.
WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?
Wie alle Arzneimittel kann auch Azaimun 50 mg Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem Behandelten auftreten müssen.
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:

Sehr häufig:mehr als 1 Behandelter von 10
Häufig:1 bis 10 Behandelte von 100
Gelegentlich:1 bis 10 Behandelte, von 1.000
Selten:1 bis 10 Behandelte von 10.000
Sehr selten:weniger als 1 Behandelter von 10.000
Nicht bekannt:Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar

Mögliche Nebenwirkungen
Infektionen und parasitäre Erkrankungen:
Sehr häufig: Entzündungen durch Viren, Pilze und Bakterien bei Transplantatempfängern, die Azaimun 50 mg in Kombination mit anderen Immunsuppressiva erhalten
Gelegentlich: Entzündungen durch Viren, Pilze und Bakterien bei Patienten, die ausschließlich mit Azaimun 50 mg behandelt werden
Wenn Sie Azaimun 50 mg allein oder in Kombination mit anderen Arzneimitteln zur Unterdrückung der Immunreaktion, insbesondere mit Kortikosteroiden, einnehmen, können Sie eine erhöhte Anfälligkeit für Entzündungen durch Viren, Pilze und Bakterien einschließlich schwerer oder atypischer Infektionen durch Varizellen, Herpes zoster und andere infektiöse Erreger haben.
Gutartige, bösartige und unspezifische Neubildungen (einschließlich Zysten und Polypen):
Selten: bösartige Geschwülste (Tumore), die zumeist typisch für Behandlungen zur Unterdrückung der Immunreaktion sind (siehe Abschnitt ?Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Azaimun 50 mg ist erforderlich?)
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems:
Sehr häufig: Unterdrückung der Knochenmarkfunktion, Verminderung der Anzahl der weißen Blutkörperchen (Leukopenie)
Häufig: Verminderung der Anzahl der Blutplättchen (Thrombozytopenie)
Gelegentlich: Verminderung der Anzahl der roten Blutkörperchen (Anämie)
Selten: Verminderung der Zahl bestimmten weißer oder roter Blutkörperchen (Agranulozytose, aplastische Anämie), aller Blutkörperchen (Panzytopenie), vermehrtes Auftreten von besonders großen Vorstufen der roten Blutkörperchen (megaloblastische Anämie) und kleinen roten Blutkörperchen (erythrozytäre Hypoplasie) im Blut
Sehr selten: Blutarmut infolge vermehrten Abbaus roter Blutkörperchen (hämolytische Anämie)
Die häufigste Nebenwirkung von Azaimun 50 mg ist eine dosisabhängige Unterdrückung der Knochenmarkfunktion, die sich bei entsprechender Anpassung der Dosis im Allgemeinen wieder normalisiert (siehe auch Abschnitt ?Bei Einnahme von Azaimun 50 mg mit anderen Arzneimitteln?). Anzeichen für eine gestörte Knochenmarkfunktion können sein: erhöhte Anfälligkeit für Entzündungen, Geschwüre im Mund- und Rachenraum, erhöhte Blutungsneigung, Müdigkeit und Leistungsschwäche.
Erkrankungen des Immunsystems:
Gelegentlich: Überempfindlichkeitsreaktionen
Über eine Vielzahl von Reaktionen mit möglicherweise allergischem Ursprung wurde berichtet. Diese äußern sich in allgemeinem Unwohlsein, Schwindel, Benommenheit, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Fieber, Schüttelfrost, Hautausschlag, Gefäßentzündung, Muskel- und Gelenkschmerzen, Blutdruckabfall, Nieren- und Leberfunktionsstörungen und Gallenstauung (siehe Leber- und Gallenerkrankungen). In sehr seltenen Fällen wurden Überempfindlichkeitsreaktionen mit tödlichem Ausgang beobachtet.
Erkrankungen der Atemwege und des Brustraums:
Sehr selten: Lungenentzündung, die nach Absetzen der Behandlung rückläufig war
Erkrankungen des Verdauungstrakts:
Häufig: Übelkeit, gelegentlich mit Erbrechen
Gelegentlich: Entzündungen der Bauchspeicheldrüse besonders bei Transplantatempfängern, aber auch bei Patienten mit entzündlichen Darmerkrankungen
Sehr selten: schwere entzündliche Erkrankungen des Dickdarms (Kolitis, Divertikulitis) und Darmdurchbruch bei Transplantatempfängern, schwere Durchfälle bei Patienten mit entzündlichen Darmkrankheiten
Leber- und Gallenerkrankungen:
Gelegentlich: dosisabhängige Leberschädigung mit Gallenstau, die üblicherweise nach Abbruch der Behandlung rückläufig ist und in Zusammenhang mit einer Überempfindlichkeitsreaktion stehen kann (siehe Erkrankungen des Immunsystems), Verschlechterung von Leberfunktionswerten
Selten: lebensbedrohliche Leberschädigungen bei länger dauernder Einnahme und Lebervenenverschlusskrankheit, insbesondere bei Transplantationspatienten
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes:
Selten: Haarausfall
In vielen Fällen trat eine spontane Besserung des Haarausfalls auf, obwohl die Behandlung fortgesetzt wurde. Der Zusammenhang zwischen Haarausfall und der Anwendung von Azaimun 50 mg ist unklar.
Besondere Hinweise
Erkrankungen des Immunsystems
Wenn Sie eine derartige Reaktion feststellen, informieren Sie unverzüglich Ihren Arzt. Ein sofortiges Absetzen von Azaimun 50 mg und, wenn nötig, Maßnahmen zur Stützung des Kreislaufs, sind als Behandlung meist ausreichend.
Nach dem Auftreten einer Überempfindlichkeitsreaktion auf Azaimun 50 mg wird Ihr Arzt entscheiden, ob Sie Azaimun 50 mg erneut anwenden dürfen.
Störungen des Blut- und Lymphsystems
Die Blutbildveränderungen treten zwar zumeist bei Therapiebeginn auf, können aber auch später im Therapieverlauf vorkommen. Daher ist eine regelmäßige Blutbildkontrolle auch bei stabil eingestellten Langzeitpatienten ratsam (siehe Abschnitt ?Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Azaimun 50 mg ist erforderlich?).
Störungen des Verdauungstraktes
Bei Übelkeit mit gelegentlichem Erbrechen vermindert die Einnahme der Tabletten nach einer Mahlzeit diese Beschwerden.
Informieren Sie bei stärkeren Durchfällen oder bei Übelkeit und Erbrechen Ihren Arzt.
Störungen der Leber und der Galle
In einigen Fällen konnte durch Absetzen der Behandlung eine vorübergehende oder andauernde Besserung des Beschwerdebilds und der feingeweblichen Leberveränderungen erreicht werden.
Informieren Sie unverzüglich Ihren Arzt, wenn Sie eines der folgenden Anzeichen bemerken: schwarzer (Teer-)Stuhl, Blut im Stuhl, Bauchschmerzen oder Gelbfärbung der Haut und des Augenweißes.
Infektionen und parasitäre Erkrankungen
Wenn Sie Anzeichen einer Entzündung feststellen, informieren Sie bitte sofort den behandelnden Arzt. Sie müssen Ihrem Arzt jeglichen Kontakt zu Personen, die an VZV (Windpocken, Herpes zoster) erkrankt sind, unverzüglich mitteilen.
Störungen der Atemwege
Halten Sie unverzüglich Rücksprache mit Ihrem Arzt bei Auftreten von Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, Husten oder Schwierigkeiten beim Atmen (ähnlich wie bei einer Infektion des Brustraums).
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.

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Wie soll es aufbewahrt werden?

Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf der Faltschachtel und der Blisterpackung nach <Verwendbar bis> angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden. Das Verfallsdatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats.
Aufbewahrungsbedingungen
Nicht über 25 °C lagern.

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Weitere Informationen

Was Azaimun 50 mg enthält
Der Wirkstoff ist:
Azathioprin
Eine Tablette Azaimun 50 mg enthält:
50 mg Azathioprin
Die sonstigen Bestandteile sind:
Lactose-Monohydrat, mikrokristalline Cellulose, Maisstärke, Cellulosepulver, hochdisperses Siliciumdioxid, Magnesiumstearat (Ph. Eur.) [pflanzl.]
Wie Azaimun 50 mg aussieht und Inhalt der Packung
Azaimun 50 mg sind gelbe, runde, beidseitig gewölbte Tabletten mit einseitiger Kerbe.
Azaimun 50 mg ist in Packungen mit 50 (N2), 60 (N2) und 100 (N3) Tabletten erhältlich.
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller
mibe GmbH Arzneimittel
Münchener Straße 15
06796 Brehna
Tel.: 0349547-0
Fax: 0349547-100
Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet im November 2010.

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Wirkstoff(e) Azathioprin
Zulassungsland Deutschland
Hersteller mibe GmbH Arzneimittel
Betäubungsmittel Nein
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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden