Azathioprin

Azathioprin

Grundlagen

Azathioprin ist ein Nitroimidazol und wird zur Immunsuppression eingesetzt. Häufige Anwendungsgebiete sind die Unterdrückung einer Immunreakton nach Transplantationen und bei unterschiedlichen Autoimmunerkrankungen wie multiple Sklerose (MS), chronisch entzündlichen Darmerkankungen oder Lupus erythematodes.

Medikamente mit Azathioprin

Medikament Wirkstoff(e) Zulassungsinhaber
Imurek i.v. Azathioprin Aspen Pharma Trading Limited
Imurek 50 mg Filmtabletten Azathioprin Aspen Pharma Trading Limited
Imurek 25 mg Filmtabletten Azathioprin Aspen Pharma Trading Limited
Azathioprin STADA 50 mg Filmtabletten Azathioprin STADAPHARM
Azathioprin STADA 25 mg Filmtabletten Azathioprin STADAPHARM

Wirkung

Pharmakodynamik
Das Medikament greift an verschiedenen Stellen im Immunsystem an, um die Immunreaktion zu unterdrücken. Es initiiert den Zelltod von T-Lymphozyten, welche ein wichtiger Bestandteil des Immunsystems sind. Zudem wirkt es hemmend auf B-Lymphozyten und hemmt die Synthese von Bausteinen der DNA. Alle Wirkmechanismen von Azathioprin konnten noch nicht herausgefunden werden.

Pharmakokinetik
Das Medikament wird zu einem Drittel an Plasmaproteine gebunden. Es ist ein Prodrug (Vorläufer) des aktiven Wirkstoffes 6-Mercaptopurin, welcher in der Leber aus Azathioprin gewonnen wird.

Wechselwirkungen
Das bei Gicht eingesetzte Medikament Allopurinol kann die Wirkung von Azathioprin verstärken, da die beiden Wirkstoffe ähnlich verstoffwechselt werden. Der gleichzeitige Einsatz beider Medikamente erfordert eine Reduktion der Azathioprindosis auf ein Viertel.

Toxizität

Nebenwirkungen
Azathioprin kann zu Blutbildveränderungen, erhöhter Infektionsgefahr und Haarausfall führen. Ebenfalls kann es zu gastrointestinalen Symptomen und Körpergewichtsabnahme kommen. Zudem kann es zu akuten oder chronischen Leberschädigungen kommen.

Toxikologische Daten
In der Stillzeit sollte der Wirkstoff nicht angewendet werden, da er teilweise in die Muttermilch übergehen kann. Durch seine toxische Wirkung auf das Knochenmark erfordert die Therapie mit Azthioprin eine regelmäßige laborchemische Überwachung des Blutbildes. Bei Einnahme höherer Dosierungen erhöht der Wirkstoff in Zusammenwirkung mit dem Sonnenlicht das Risiko, Hautkrebs zu entwickeln. Zudem erhöht sich durch die Einnahme das Risiko für Lymphome (Lymphdrüsenkrebs).

Chemische & physikalische Eigenschaften

ATC Code L04AX01
Summenformel C9H7N7O2S
Molare Masse (g·mol−1) 277,26
Aggregatzustand fest
Dichte (g·cm−3) 1.5379
Schmelzpunkt (°C) 243-244
Siedepunkt (°C) 521.0
PKS Wert 7,87
CAS-Nummer 446-86-6
PUB-Nummer 2265
Drugbank ID DB00993

Redaktionelle Grundsätze

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Markus Falkenstätter, BSc

Markus Falkenstätter, BSc
Autor

Markus Falkenstätter ist Autor zu pharmazeutischen Themen in der Medizin-Redaktion von Medikamio. Er befindet sich im letzten Semester seines Pharmaziestudiums an der Universität Wien und liebt das wissenschaftliche Arbeiten im Bereich der Naturwissenschaften.

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer
Lektor

Stefanie Lehenauer ist seit 2020 freie Autorin bei Medikamio und studierte Pharmazie an der Universität Wien. Sie arbeitet als Apothekerin in Wien und ihre Leidenschaft sind pflanzliche Arzneimittel und deren Wirkung.

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